Benutzer: HIWI: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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[[RealName::Alexander Hubert]]
[[RealName::Alexander Hubert]]


Schmutzige Gedichte von JC: vgl. [[OCEp 1358]]
http://wiki.camerarius.de/Benutzer:HIWI


Hessus: quod affectionem amoris attinet, facile tibi indulgeo ... non obsistendum esse [[OCEp 0123]] --> Hat JC eine Liebschaft?
==Subpages dieser Seite==
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[https://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00111092-3 JC-Biographie durch JCII]
==Hilfreiche Seiten==
* [[Spezial:Suche]]
* [[Spezial:Weblinksuche]]


[[OCEp 0661]] zur Hochzeitszahl
==Statistik: Von mir bearbeitete Seiten==
 
 
=Von mir bearbeitete Seiten=


Liste:
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Das sind
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}} Stück
}} Seiten.


Außerdem, oben nicht mitgezählt:
Darunter meine Lexikonartikel:  


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}}


= CamLex - Naturkunde =
== Notizen ==
===Varia===
* [https://metagrid.ch/ Metagrid] oder VIAF als Alternative zu AKS?
* [[OCEp 0653]] spannende Datierung mit Folgen für Datierung eines MBW-Briefs (vgl. Notizen zum Briefregest), dranbleiben!
* [https://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00111309-8] (BSB München Clm 10393) handschriftliche Werke von JC, v.a. Abschriften
** aber nicht nur: Scan-S. 788 Nr. 790 Autograph!
* MBW 807: [5] M. will des C. Anregung folgen und nicht mehr an Erasmus schreiben, um den er sich nie sonderlich bemüht habe und dessen schädlicher Einfluß auf die Theologie, insbesondere als Urheber der [zwinglianischen] Abendmahlslehre, aber auch bezüglich der Christologie (Arius), Rechtfertigungslehre und Obrigkeit, nur durch Luthers Auftreten abgewehrt wurde.
* [[OCEp 1333]] 1570: Gerücht über JCs Tod
* [[Camerarius, Commentarii utriusque linguae, 1551]], Bl. M6r: Privileg König Ferdinands für JC von 1538 auch für ungedruckte Werke. Dasselbe Privileg in:
** [[Linacre, De emendata structura, 1545]]
** [[Linacre, De emendata structura, 1548]]
** [[Linacre, De emendata structura, 1551]]
** [[Linacre, De emendata structura, 1556]]
** [[Linacre, De emendata structura, 1564]] ...
** [[Plautus, Comoediae viginti, 1552]] ...
* https://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00111089-4 Nr.74, Scanseite 270 Denis Lambinus an JC erwähnt Turnèbe


== Naturkundliches bei Camerarius - Formen und Inhalte ==
===Camerarius' Biographie===
Die Naturkunde ist eines der weniger umfangreichen Wissensgebiete in Camerarius' Oeuvre. Dabei ist es vor allem die Tiermotivik, die in verschiedenen Gattungen auftaucht. So umfasst Camerarius' naturkundliches Corpus verschiedene ↓ '''[[#Von Vögeln, Pferden und allerlei Getier - Kleinere Dichtungen mit Tiermotivik|Dichtungen mit Tiermotivik]]''', darunter:
* [https://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00111092-3 JC-Biographie durch JCII] (BSB München Sgn. BSB Clm 10376)
** https://mateo.uni-mannheim.de/cera/wolf1/485.pdf#page=1&view=FitView Wolfs Korrekturen dazu auf Basis einer anderen Version: (F6v=6v bei uns "Maio: quam postea despondit." vermutlich auf Martha bezgogen???; F7v=7v und 8r bei uns ("pacificatio", "Hoepelii"); F. 8v entspricht unserem 9r "incendium", kurz darauf "domus" zu "domos" korrigiert; F. 9r entspricht 10r bei uns ("bona eius [sc. Helti]"; F12r entspricht 14r ("Infortunium" von Philipp C. in Italien), F12v=15r ("Hirschnorum"))


* ↓ [[#Inter aves priscas - Epitaphien für Tiere|'''Epitaphien für Tiere''']]: [[OC 0106|Für eine Nachtigall]], [[OC 0042|eine Lerche]] und [[OC 0108|ein falbes Pferd]]; letzteres deutet bereits auf die größere Thematik der Hippologie voraus.
===Camerarius' verborgene Seite===
* ↓ [[#Von Löwen und Chimären - Mantisches mit Tiermotivik|'''Mantische Dichtungen mit Tiermotiven''']], darunter ein [[OC 0223|'''aus dem Griechischen übersetztes Epigramm''']] und ein [[OCEp 1479|'''Briefgedicht''']].
====Dunkles====
* ↓ [[#Tierepigramme als gelehrtes Spiel|'''Epigramme mit tierischen Motiven''']]: Auf einen [[OC 0445|Hirsch]] und auf [[OC 0443|den Kampf eines Bären mit Wildschweinen]].
* JC kannte vermutlich Johannes Ecks Werk über die Juden (https://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00024243-2)
* JC glaube an Hexen und Dämonen


Außerdem schrieb und edierte Camerarius ↓ [[#Naturkundliche Lehrgedichte|'''Lehrgedichte naturkundlichen Inhalts''']]: Dazu gehört einerseits das ↓ [[#Zurück zum Tiergedicht: Manuel Philes|'''Lehrgedicht des Manuel Philes über die Eigenschaften der Tiere''']], dessen Edition und Übersetzung Camerarius plante und anleitete; außerdem dichtete er selbst einen [[OC 0909|Zusatz zu Manuel Philes' Gedicht]]. Die Fertigstellung [[Philes, De animalium proprietate, 1575|des Drucks]] erlebte er allerdings nicht mehr. Ebenfalls in die Gattung des Lehrgedichts fallen die zusammen veröffentlichten Schriften [[OC 0160|"Aeolia"]], die die Winde zum Gegenstand haben, und [[OC 0168|"Prognostica"]], wo es um Wetterzeichen geht (↓ [[#Wind, Sterne, Wetter - Der Werkverbund von 1535|'''Wind, Sterne, Wetter - Der Werkverbund von 1535''']]).
====Schmutziges====
* Schmutzige Gedichte von JC: vgl. [[OCEp 1358]]
* Hessus: quod affectionem amoris attinet, facile tibi indulgeo ... non obsistendum esse [[OCEp 0123]] --> Hat JC eine Liebschaft?


Tierische Motivik wiederum weist auch die größte Gruppe unter Camerarius' naturkundlichen Schriften auf: Die ↓ [[#Die hippologischen Schriften - Camerarius' Steckenpferd?|'''hippologischen Prosaschriften''']]. Diese umfassen:
===Sprachkenntnisse des JC===
* '''Übersetzungen''' von Xenophons Werken "Περὶ ἱππικῆς" und "Ἱππαρχικός" unter dem Titel [[OC 0347|"De re equestri"]] und [[OC 0423|"Xenophontis de praefectura"]].
* '''Latein:'''
* Camerarius' [[OC 0420|'''Kommentar''' zu seiner Xenophonübersetzung]].
** ...
* Der von Camerarius selbst verfasste lateinische [[OC 0348|hippologische '''Traktat''' "Ἱπποκομικός"/"Hippocomicus"]] und sein [[OC 0629|'''Glossar''']] zu hippologischen Fachtermini.
* '''Griechisch:'''
** ...
* '''Italienisch:'''
** Flaminio-Briefe
** Sturms Iudicium über JC in [[Camerarius, Disputatio de precibus (Druck), 1560]], Bl. A7r: ''Sermone utitur Romano et Latino''
* '''Französisch:'''
** stand evtl. in Biographie
* '''Hebräisch:'''
** [[Camerarius, Sententiae Jesu Siracidae, 1551]], S. 13: Möglicherweise


Schließlich findet sich auch in Camerarius' '''Briefen''' zuweilen Naturkundliches. Dominierend ist dabei bei Weitem die hippologische Thematik; aber auch philosophische Betrachtungen über Tiere finden sich hier (↓ [[#Anima pro sale - Seele und Verstand im Tier|'''Anima pro sale - Seele und Verstand im Tier''']]). Diese wie auch andere kleinere naturkundliche Themen und Fragestellungen spielen auch als Disputationsgrundlage eine Rolle (↓ '''[[#Die "Decuriae"|Die "Decuriae"]]''').
===Pferdestürze===
* [[Camerarius an die Wittenberger Freunde, 29.11.1538]] OCEp 1532: Sturz bei Würzburg, Pferd fällt mitsamt ihm in Graben; glimpflich ausgegangen. Nicht identisch mit Krankheit in [[Camerarius an Loxan, 18.03.1539]] OCEp 1474 nach Rückkehr von der Reise; ebenfalls nicht identisch mit Stelle in [[Camerarius, Vita Philippi Melanchthonis, 1566|Vita Melanchthonis]]: (nach Strobel S. 179f.): "... profectus ego fui Vuittenbergam ... Quo in itinere accidit, ut pedis malum, quod mihi iamdiu non solum molestum sed infestum quoque fuisset, et tunc videretur satis bene esse situm, cum vectatione irritatum, tum errore quodam curae recrudesceret, ut metu maiorum cruciatuum, festinantius Vuittenberga discedere cogerer, quam statueram ac volebam."
* [[Camerarius an Stiebar, 07.03.1540]] OCEp 1017: Sturz bei Pforzheim, Pferd wirft ihn ab und zieht ihn am linken Fuß mit; ohne Folgen; so auch JCII in seiner Biographie: [https://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00111092-3] ([[München, BSB]], Sign. Clm 10376) Nr. 8 Bl. 9r Scan-S. 46.


('''Alexander Hubert''')
==Defekte Seiten und andere Probleme (im Auge behalten!)==


== Von Vögeln, Pferden und allerlei Getier - Kleinere Dichtungen mit Tiermotivik ==
{| class="wikitable sortable"
=== ''Inter aves priscas'' - Epitaphien für Tiere ===
|-
Schon früh finden sich bei Camerarius naturkundliche Motive in Form von Tiergedichten. Es handelt sich dabei zunächst um Epitaphien für Tiere, die 1531 in dem von Camerarius gemeinsam mit [[Erwähnte Person::Helius Eobanus Hessus]] veröffentlichten [[Erwähntes Werk::Hessus, Epicedia, 1531|Epicedienband]] abgedruckt wurden, der in der ersten Hälfte von Hessus verfasste Epicedien enthält und in der zweiten Epitaphien des Camerarius. Diese sind dabei an ganz verschiedene Adressaten gerichtet, beginnend bei öffentlichen Persönlichkeiten wie [[Erwähnte Person::Maximilian I. (HRR)|Kaiser Maximilian I.]] und [[Erwähnte Person::Friedrich der Weise|Friedrich dem Weisen]] über Privatpersonen aus Camerarius' Umfeld wie seinen Bruder [[Erwähnte Person::Joseph Camerarius|Joseph]] bis hin zu rein literarischen Epitaphien wie den drei Tiergedichten: Zwei in griechischer Sprache [[Erwähntes Werk::OC 0106|für eine Nachtigall]] und [[Erwähntes Werk::OC 0108|ein Pferd]], die 1538 in den [[Camerarius, Ἐπιγράμματα, 1538|"Ἐπιγράμματα"]] noch einmal abgedruckt wurden, und eines auf Latein [[Erwähntes Werk::OC 0042|für eine Lerche]].
! OC/OCEp !! Problem !! Lösung
|-
| [[:Kategorie:Briefwechsel-Georg Sigismund Seld]] und [[:Kategorie:Briefwechsel-François Hotman]]|| "Insgesamt wurden 7 Briefe in die Datenbank aufgenommen. Davon wurden 5 von Camerarius verfasst. 2 an Camerarius geschrieben." --> '''Tatsächlich aber nur 6=4+2, so auf Kategorieseit auch angezeigt'''; Adam Krafft, Hotman und Stiebar analog zu Seld || Der Drilldown gibt einen Hinweis: Dort ist der Brief Camerarius an Seld, 20.02.1558? zweimal verzeichnet. ---> Lösung = ???
|-
| [[OCEp 1408]] || Anzeige oben (Chronologisch vorhergehende/folgende Briefe) ist leer || Lösung: Als Empfänger war "Daniel Stiebar von Rabeneck;" (mit Semikolon) eingetragen --> Von Wiki als von Daniel Stiebar von Rabeneck zu unterscheidender Empfänger erkannt (nämlich Empfänger "Daniel Stiebar UND NULL", daher keine anderen Briefe gefunden. --> Bei einem einzelnen Item darf nie ein Semikolon stehen!
|-
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Alle drei Epitaphien sind klar antik inspiriert. So schreibt [[Erwähnte Person::Martial]] im siebten Buch seiner Epigramme, die frühgriechische Dichterin Telesilla habe einer Nachtigall (''luscinius'') einen Grabhügel (''tumulus'') gegeben,<ref>Vgl. Mart. VII, 87, V. 8.</ref>
== Wikifunktionen ==
worunter gewiss zu verstehen ist, dass sie ein Epitaph für eine Nachtigall schrieb. Von Telesilla, die im fünften Jahrhundert v.Chr. in Argos lebte, sind nur wenige Fragmente erhalten.<ref>Vgl. KlP Bd. 5, Sp. 571.</ref>
===Aufenthaltsort vergeben===
Möglicherweise nahm Camerarius also die Stelle bei Martial zum Anlass, ein Gedicht zu schreiben, wie Telesilla es hätte schreiben können. In seinen 13 Hendekasyllaben lobt er die fleißige Nachtigall, die nicht nur den ganzen Tag über, sondern nachts noch viel mehr gesungen habe; schließlich sei verhungert sei, weil sie darüber zu essen vergaß.<ref>Vgl. [[Hessus, Epicedia, 1531]], Bl. F8r.</ref>
Das Gedicht fällt somit nicht nur in die Gattung der Epitaphien, sondern hat außerdem enkomiastische Züge. Das Motiv, dass die Nachtigall Tag und Nacht unaufhörlich singe, findet sich u.a. bei Plinius d.Ä.,<ref>Plin. nat. X, 81.</ref>
ebenso die Vorstellung, dass eine Nachtigall eher sterbe als aufhöre, zu singen.<ref>Plin. nat. X, 83; wenngleich bei Plinius die Nachtigall im Gesangswettbewerb erstickt (''victa morte finit saepe vitam spiritu prius deficiente quam cantu''), während sie bei Camerarius verhungert (ἀσιτίῃ τέθνακε).</ref>
Wenn Camerarius den Gesang der Nachtigall als Klage (θρῆνος) bezeichnet, reiht er sich damit in die antike Tradition ein: Ovid berichtet, wie Tereus Philomela, die Schwester seiner Gattin Procne, misshandelt. Die beiden Frauen töten daraufhin seinen und Procnes Sohn Itys und bringen Tereus dazu, ihn zu verspeisen. Anschließend schildert Ovid die Verwandlung Procnes in eine Nachtigall, Philomelas in eine Schwalbe und des Tereus in einen Wiedehopf. Seitdem findet sich in der antiken Dichtung die Interpretation des Nachtigallengesangs als Procnes Klage über den Tod ihres Sohnes oder, durch Vertauschung von Nachtigall und Schwalbe, die Klage Philomelas über das erlittene Unrecht.<ref>Vgl. [[Chandler 1934]], 78-81.</ref>


Mit seinem [[OC 0042|lateinischen Epitaph für eine Lerche]] in 19 Hendekasyllaben<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::Hessus, Epicedia, 1531]], Bl. F8r-F8v.</ref>
Wie bei [[OCEp 0982]]
reiht sich Camerarius dagegen selbst in eine Reihe von Dichtern ein, die Vögel besangen. Wenn er schreibt, die Lerche streife nun im Gefolge der "alten, frommen Vögel" (''inter veteres pias volucres'') über die Elysischen Felder, und im Folgenden Catulls Sperling (''passer ... Catulli''), Corinnas Papagei (''psittacus in sinu Corinnae'') und Stellas Taube (''Stellae cura recens ... columba'') erwähnt, spielt er gleich auf drei antike Gedichte an: Catulls ''passer''-Gedichte 2 und 3,<ref>Die Wortwahl ''Passer nequam ... '''pipilat''' Catulli'' deutet ganz besonders auf Cat. 3, V. 10 hin: ''ad solam dominam usque '''pipiabat'''.''</ref>
Ovids Gedicht auf den verstorbenen Papagei seiner Geliebten,<ref>Ov. Am. II, 6.</ref>
der sterbend in Corinnas Armen ausruft "Lebe wohl, Corinna!" (''clamavit moriens lingua: 'Corinna, vale!''', V. 50) sowie ein Gedicht Martials, in dem dieser verkündet, dass die Taube seines Freundes, des Dichters L. Arruntius Stella, über Catulls Sperling gesiegt habe und dass sein Freund Stella Catull ebensoweit überlegen sei, wie eine Taube größer sei als ein Sperling.<ref>Mart. I, 7.</ref>
Ein weiterer Bezug ergibt sich überhaupt aus dem Wunsch, das die Lerche ''inter veteres pias volucres'' über die Elysischen Felder ziehen möge, der ebenfalls Ovids Papagei-Gedicht reflektiert.<ref>''Colle sub Elysio nigra nemus ilice frondet, / udaque perpetuo gramine terra viret. / Siqua fides dubiis, volucrum locus ille piarum / dicitur, obscenae quo prohibentur aves. / Illic innocui late pascuntur olores / et vivax phoenix, unica semper avis; / explicat ipsa suas ales Iunonia pinnas, / oscula dat cupido blanda columba mari. / Psittacus has inter nemorali sede receptus / convertit volucres in sua verba pias'' (Ov., Am. II, 6, V. 49ff.).</ref>
Unter diesen altehrwürdigen Vögeln soll, so Camerarius' Wunsch in den letzten beiden Versen, auch seine Lerche ihren Platz finden, und mithin sein Gedicht in einer Reihe mit denen der drei antiken Dichter stehen. So stellt sich Camerarius hier explizit in die Nachfolge der drei Dichter, Catull, Ovid und L. Arruntius Stella, dessen Talent Martial wiederholt rühmt<ref>Vgl. etwa Mart. V, 59 und VIII, 78.</ref>
und für den [[Erwähnte Person::Statius]] ein Epithalamion schrieb<ref>Stat. sil. I, 2.</ref>.


Mit dem dritten, auf Griechisch verfassten Epitaphium [[OC 0108|auf ein falbes Pferd]],<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::Hessus, Epicedia, 1531]], Bl. F7v.</ref>
<pre>
das Jochen Schultheiß ausführlich behandelt hat,<ref>Vgl. [[Schultheiß 2020]], 172-174.</ref>
{{Itinerar
sucht Camerarius schließlich den Bezug zur ''Anthologie Planudea'': Wenn er im letzten Vers schreibt, einer der Alten habe einer Heuschrecke ein Epitaph verfasst, spielt er auf einen ganzen Gedichtzyklus von Epitaphien auf Heuschrecken in dieser Gedichtsammlung an.<ref>Vgl. AP 7,189; 190; 192-195; 197; 198. In 7,190 wird auch das Grabmal selbst thematisiert. Vgl. auch [[Schultheiß 2020]], 173.</ref>  
|ItinerarOrt=Ansbach
|AufenthaltBeginn=1529/04/04
|AufenthaltEnde=1529/04/15
|Grund des Aufenthalts=Durchreise nach (Nürnberg)
|AngabeGesichert‎=nein
|Anmerkungen=Auf der Reise traf Camerarius Georg Vogler. Genaues Datum unsicher (vor 07.05.1529)
}}
</pre>


Somit folgt Camerarius mit seinen Epitaphien für Tiere einer antiken Tradition: Neben den genannten Gedichten sind noch eines des Statius auf einen verstorbenen Papagei und ein Epitaph aus der ''Anthologia Planudea'' zu Ehren eines Rebhuhns zu nennen, das von einer Katze gefressen wurde.<ref>Vgl. Stat. sil. II, 4 und AP VI, 205.</ref>
===Tabellen===
Camerarius lässt es aber nicht dabei bewenden, den antiken Vorbildern nachzueifern; stattdessen zeigt er mehr oder weniger explizit, dass er diese kennt und stellt sich mit ihnen in eine Reihe.


('''Alexander Hubert''')
{| class="wikitable"
|-
! Überschrift !! Überschrift !! Überschrift
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| Beispiel || Beispiel || Beispiel
|-
| Beispiel || Beispiel || Beispiel
|}


=== Von Löwen und Chimären - Mantisches mit Tiermotivik ===
{| class="wikitable"
Die beiden griechischen Epitaphien finden sich dann auch in [[Erwähntes Werk::Camerarius, Ἐπιγράμματα, 1538|Camerarius' Epigrammband von 1538]], der auch im Erstdruck Camerarius' [[Erwähntes Werk::OC 0223|lateinische Version einer Prophezeiung der Pythia an die Bacchiaden]] enthält, das alte Korinthische Herrschergeschlecht. Herodot überliefert den griechischen Text der Prophezeiung,<ref>Αἰετὸς ἐν πέτρῃσι κύει, τέξει δὲ λέοντα / καρτερὸν ὠμηστήν· πολλῶν δ᾽ ὑπὸ γούνατα λύσει. / ταῦτά νυν εὖ φράζεσθε, Κορίνθιοι, οἳ περὶ καλήν / Πειρήνην οἰκεῖτε καὶ ὀφρυόεντα Κόρινθον (Hdt. V, 92B, 3).</ref>
|-
nach der einst auf einem Felsen ein Adler einen Löwen zeugen werde, der der Stadt viel Unglück bringen werde; Camerarius überträgt sie recht frei in lateinische Hexameter.<ref>Vgl. [[Camerarius, Ἐπιγράμματα, 1538]], 154.</ref>
| Beispiel || Beispiel || Beispiel
Diese Übersetzung ist nicht nur im Kontext seiner Gedichte mit Tiermotivik, sondern auch seines Interesses an → '''Mantik''' und seiner zahlreichen mantischen Gedichte im Epigrammband von 1538 zu sehen.
|-
| Beispiel || Beispiel || Beispiel
|}


Mantische Motive finden sich auch in [[OCEp 1479|Camerarius' Briefgedicht an Melanchthon vom 17.07.1541]], das eine Antwort auf dessen Gedicht darstellt, das in [[Universität Wittenberg, Scripta publice proposita, 1559|den "Scripta publice proposita" der Universität Wittenberg von 1559]] unmittelbar vor Camerarius' Brief abgedruckt ist; die gleiche Konstellation findet sich in [[Melanchthon, Epigrammata, 1560|der ersten Auflage Melanchthons Epigrammsammlung von 1560]] und den [[Universität Wittenberg, Scripta publice proposita, 1570|"Scripta publice proposita" von 1570]]. Melanchthon berichtet in seinem Gedicht<ref>Eine moderne Edition des Gedichts findet sich in [[Fuchs 2008]], 219.</ref>
von einem Traum, in dem ihm die Fürsten befehlen, ein Untier zu malen, das als ''hyaena'' und ''monstrum'' bezeichnet wird; im Folgenden wird das Muster beschrieben, dass sie Melanchthon dafür vorgeben.<ref>''Me iussere Duces fallacem pingere Hyaenam / Et monstri speciem proposuere mihi'' ([[Universität Wittenberg, Scripta publice proposita, 1559]], Bl. F2v). Die häufige Interpretation, wonach Melanchthon die Hyäne schmücken (''pingere'') sollte, die die Fürsten vor ihm hinstellten (''proposuere'') (so etwa [[Scheible 2016]], 162 und in Anlehnung daran [[Fuchs 2008]], 220f., vgl. dort auch S. 227, Anm. 299), scheint sprachlich kritisch. Eher wird der Passus so zu verstehen sein, dass Melanchthon eine Hyäne künstlerisch entwerfen sollte und die Fürsten ihm dazu ein Muster vorgaben. Auch Vers 11f. (''aio / Iratus pingi non bene posse pedes'') ergibt mehr Sinn, wenn man Melanchthon so versteht, dass er die Füße des Tieres nicht darstellen (statt schmücken) kann. Die Interpretation, wonach Melanchthon berichtet, dass die Fürsten, denen er von seinem Traum erzählt hatte, ihn zwangen, diesen aufzuzeichnen, widerlegt Fuchs treffend, vgl. [[Fuchs 2008]], 227, Anm. 299.</ref>
Es handelt sich dabei um ein scheußliches chimären- oder skyllaartiges Mischwesen<ref>''Tetra erat ex variis moles confusa figuris'' ([[Universität Wittenberg, Scripta publice proposita, 1559]], Bl. F3v).</ref>
mit dem Gesicht einer Jungfrau mit feurigen Augen, mit bläulicher Haut, Schlangen, die Hals herabhängen und Füßen, die mit denen der Skylla verglichen werden. Melanchthon erschrickt fast zu Tode und weigert sich, dem Befehl der Fürsten zu folgen, da er die Füße nicht darstellen könne; dann macht er den Fürsten Vorwürfe, dass sie solch ein Bild in der Kirche aufstellen wollen. Das Gedicht endet mit Melanchthons Erwachen und der Bitte um Unterstützung Gottes.<ref>Vgl. [[Universität Wittenberg, Scripta publice proposita, 1559]], Bl. F2v.</ref>


Camerarius geht in seinem Antwortgedicht direkt auf Melanchthons Gedicht ein; so vollzieht er nicht nur den Ablauf der Diskussion mit den Fürsten nach, sondern auch das Aussehen des Untieres. Dabei bedient er sich einer ungleich blumigeren und dunkleren Sprache als Melanchthon. Auch Camerarius schließt mit einer Bitte um Gottes Beistand und gibt zu, dass ein solcher Traum gewiss eine Bedeutung habe;<ref>''Nam non portendunt talia visa nihil'' ([[Universität Wittenberg, Scripta publice proposita, 1559]], Bl. F3v).</ref>
{| class="wikitable"
bezüglich einer Interpretation des Traumes hält er sich jedoch bedeckt und geht nicht über Andeutungen hinaus, wonach der Traum möglicherweise auf das zu beziehen sei, woran Melanchthon gerade arbeite.<ref>''An nunc in manibus quas res, atque acta tenetis, / Credendum est aliquo significare modo?'' ([[Universität Wittenberg, Scripta publice proposita, 1559]], Bl. F3v).</ref>
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! Überschrift
| Beispiel
! Überschrift
| Beispiel
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Melanchthons Gedicht wurde schon zeitgenössisch auf verschiedene Weise interpretiert.<ref>Vgl. hierzu etwa [[Scheible 2016]], 162 und [[Fuchs 2008]], 219-234.</ref>
{| class="wikitable"
Während in den "Scripta publice proposita" von [[Universität Wittenberg, Scripta publice proposita, 1559|1559]] und [[Universität Wittenberg, Scripta publice proposita, 1570|1570]] nur die Entstehung des Gedichts auf 1541 in Regensburg festgelegt wird, bezieht die Überschrift von Melanchthons Traum in seiner [[Melanchthon, Epigrammata, 1560|Epigrammsammlung]] den Traum explizit auf das Religionsgespräch im Rahmen des [[Reichstag 1541 (Regensburg)|Regensburger Reichstags von 1541]] (''De comitiis Ratisb(onensibus) anni 1541. Somnium.'').<ref>Vgl. [[Universität Wittenberg, Scripta publice proposita, 1559]], Bl. F2v.</ref>
|-
Wenn die lokale Einordnung der Überschrift stimmt und das Gedicht während der Religionsgespräche entstand, wird auch Camerarius' Äußerung zur Deutung des Traumes so zu verstehen sein, dass er das Gedicht auf diese bezog. Melanchthon selbst verwendet die Bezeichnung "Hyäne" sowohl für das Regensburger Buch<ref>''Video in sententiis dicendis de Hyena aliquid fore certaminis: Et nostros arbitror improbaturos totam Hyenam'' (Brief an Veit Dietrich, dat. 22.06.1541, nach CR 4, 409, Nr. 2274, vgl. auch [https://www.hadw-bw.de/forschung/forschungsstelle/melanchthon-briefwechsel-mbw/mbw-regest?rn=1 MBW - Regesten online], Nr. 2733) und ''Dicendae sunt sententiae de hyaena, hoc est  περὶ τοῦ βιβλίου τῶν ψευδῶν διαλλαγῶν. An hyaenam illam recepturi sint nostri? ... quid aliud suspicari possum, quam a Groppero hanc hyaenam ad decipiendos nostros excogitatam esse?'' (Brief an Wolfgang Musculus, dat. 22.06.1541, nach CR 4, 410, Nr. 2275, vgl. auch [https://www.hadw-bw.de/forschung/forschungsstelle/melanchthon-briefwechsel-mbw/mbw-regest?rn=1 MBW - Regesten online], Nr. 2734).</ref>
! Überschrift !! Ü2
als auch für diejenigen Theologen, die bereit waren, durch eine zweideutige Formulierung im Regensburger Buch einen Kompromiss mit der altgläubigen Seite zu erwirken.<ref>''Sunt igitur tres'' συμμορίαι ''Pontificia, Evangelica, et haec nova, cui nondum tribuam aliud nomen, quam quod in somnio monstratum est'' (Brief an Veit Dietrich, dat. 25.06.1541, nach CR 4, 434f., Nr. 2281). Vgl. auch [https://www.hadw-bw.de/forschung/forschungsstelle/melanchthon-briefwechsel-mbw/mbw-regest?rn=1 MBW - Regesten online], Nr. 2739.</ref>
| Beispiel || Bsp2
Es ist vermutlich [[Erwähnte Person::Georg Sabinus]],<ref>So [[Fuchs 2008]], 225, Anm. 292.</ref>
! Überschrift !! Ü2
der in einem Kommentar zu [[Ovid]]s "Metamorphosen" von 1554 in Anlehnung an dessen Aussage, die Hyäne wechsle ihr Geschlecht,<ref>Vgl. Ov. met. XV, V. 410.</ref>
| Beispiel || Bsp2
als Hyänen solche Theologen bezeichnet, die sich auch in den wichtigsten Fragen so zweideutig ausdrückten, dass man nicht wissen, welche Meinung sie nun unterstützten.<ref>''Tales hyaenae sunt theologi, qui de gravissimis Ecclesiae controversiis pronuntiant ac docent adeo ambigue, ut nescias, utram sententiam, hanc vel illam approbent. Hi quasi utrumque sexum, nunc marem, nunc feminam referunt'' (CR 19, 651f.).</ref>
|}


Dem folgt die moderne Forschung weitestgehend. Dementsprechend stehe die Hyäne für das Regensburger Buch, an dem Melanchthon mitwirken sollte. Dies "ängstigte ihn bis in seine Träume hinein: Als Hyäne, als ein hässliches Untier, erschien ihm dieses Buch, und ihm wurde befohlen, es zu verschönen. Bewältigt hat er diese Angst, indem er ein Gedicht darüber machte".<ref>[[Scheible 2016]], 162.</ref>
===DISPLAYTITLE===
Thorsten Fuchs sieht die Hyäne unter der Voraussetzung, dass es sich bei der geschilderten Vision überhaupt um einen echten Traum handelt wie in der Forschung in der Regel angenommen, eher als Symbol für die allgemeine Kompromissbereitschaft der protestantischen Fürsten. Nach Abschluss des Regensburger Buchs, dass alle seine Ängste bestätigte, sei die konkrete Deutung der Hyäne als das Regensburger Buch für den traumgläubigen Melanchthon nur naheliegend gewesen.<ref>[[Fuchs 2008]], 221-226.</ref>
Mit
<pre>
{{DISPLAYTITLE:Blablabla}}
</pre>
kann ich den angezeigten Seitentitel ändern. S. Seite [[Bibliographie Drucke Jahr Liste]], deren Titel angezeigt wird als "Liste aller Drucke".


Camerarius' Antwortgedicht fehlt in der [[Melanchthon, Epigrammata, 1563|zweiten, deutlich erweiterten Auflage von Melanchthons Epigrammen]]; stattdessen wurde mehrere Lagen später ein Distichon eingefügt, dass laut der Überschrift auf die "Hyäne von Regensburg" Bezug nimmt:<ref>''IN HYAENAM RATISbonensem distichon. Emendare Strophas huius fraudesque libelli / Non multae possunt, una litura potest'' ([[Melanchthon, Epigrammata, 1563]], Bl. N2v).</ref>
===Parserfunction <nowiki>#ask</nowiki>===
Mit der ''Hyaena Ratisbonensis'' wird wiederum auf das Regensburger Buch angespielt. Dieses benötigt demnach nicht viele Korrekturen, um annehmbar zu werden: Stattdessen reicht eine einzige aus, nämlich einfach das komplette Buch zu streichen.<ref>So liest Thorsten Fuchs das Distichon (vgl. [[Fuchs 2008]], 225, Anm. 291). Alternativ erscheint die Interpretation möglich, dass das Gedicht direkt auf die Entfernung von Camerarius Antwort auf Melanchthons Traum Bezug nimmt. Das Buch, dass mit einer einzigen ''litura'' verbessert wird, wäre dann der Epigrammband selbst. Angesichts der klar philippistischen Haltung des Herausgebers Petrus Vincentius und der großen Entfernung zwischen Distichon und der Stelle, wo in der ersten Auflage Camerarius' Gedicht stand, erscheint dieses Interpretation allerdings unwahrscheinlich. Die erste Lesart wird auch von einer gedruckten Marginalie im Epigrammband selbst unterstützt, wonach das Distichon im Jahr 1541 (''Anno 1541'') entstanden sei und nicht erst 1563 zum Druck des Epigrammbandes.</ref>
Baumgartnerbriefe mit Regest (Tabelle):
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('''Alexander Hubert''')
Werke mit Erstdruck (Tabelle):
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=== Tierepigramme als gelehrtes Spiel ===
Alle Briefe (unnummerierte Liste):
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Unter den kleineren Tiergedichten des Camerarius sind schließlich noch zwei kurze Epigramme zu nennen. Beide sind im [[Camerarius, Epistolae Eobani, 1557|Hessus-Briefband von 1557]] abgedruckt: Zusammen mit drei anderen Gedichten sind sie dort einem Brief des Camerarius an [[Erwähnte Person::Daniel Stiebar von Rabeneck]] [[Erwähntes Werk::OCEp 0198|vom 15.10.1544]] nachgestellt.<ref>Vgl. [[Camerarius, Epistolae Eobani, 1557]], Bl. G5v-7r.</ref>
Alle Briefe (nummerierte Liste):
Da Camerarius in diesem Brief die Übersendung von Versen ankündigt, die er während eines vorausgehenden Besuches bei Stiebar begonnen habe,<ref>''Mitto tibi versus et caetera quae partim apud vos incoavi, partim in itinere dum non habeo cum quo fabuler, commentatus fui'' ([[Camerarius, Epistolae Eobani, 1557]], Bl. G5v).</ref>
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läge es nahe, ebendiese Verse in den fünf folgenden Gedichten zu erkennen. Damit ließen sich beide Gedichte auf 1544 datieren.
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Das [[Erwähntes Werk::OC 0445|erste]] der beiden Gedichte trägt den Titel "Epigramma ad cornua cervi inserta parieti, Wurceburgi". Es erzählt in acht Distichen, wie Stiebar einen jungen Hirsch aufzog, der schließlich mit einem Weibchen ein Junges bekam, das nun auch bei Stiebars Haus weidet. Nachdem der Hirsch aber sein Weibchen angreift und tötet und sich anschließend sogar gegen Stiebar selbst wendet, tötet dieser das Tier und hängt das Geweih als Erinnerung an die Wand. Camerarius lobt zum Abschluss Stiebar, in dessen Haus junge Hirsche geboren würden, der aber zugleich falsches Verhalten entsprechend ahnde.<ref>''Laus est ista domus foetus hic edere cervas, / Est, scelus et rabiem, laus quoque nolle pati'' ([[Camerarius, Epistolae Eobani, 1557]], Bl. G6r).</ref>
Alle Briefe (Aufzählung):<br>
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Das [[OC 0443|zweite Gedicht]] (zehn Distichen) mit dem Titel "De dimicatione ursi et scropharum" ist an Stiebars engen Freund [[Erwähnte Person::Moritz von Hutten]] gerichtet, der bei einem Gastmahl ein Schauspiel geliefert habe: Ein in der Arena angeketteter Bär habe sich vom Bellen eines Molossers nicht einschüchtern lassen; doch als in der Folge zwei Wildschweine in die Arena gelassen wurden, suchte der mittlerweile von der Kette befreite Bär schnell das Weite.<ref>''Tum fugere immanem celeri pede vidimus ursum, / Et loca nulla sibi credere tuta satis'' ([[Camerarius, Epistolae Eobani, 1557]], Bl. G7r).</ref>
Alle Briefe (Lexikonordnung wie auf Kategorieseiten):<br>
Gegen Ende des Gedichts reflektiert Camerarius, ob es die Natur sei, die beide Tierarten mit so intensivem Hass aufeinander ausgestattet habe, ob die beiden Schweine nur durch Vereinigung ihrer Kräfte in der Gruppe so stark waren, oder ob Schweine im Allgemeinen stärker seien, als es den Anschein habe.
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Ein ähnliches Motiv der Stärke einer vereinten Gruppe einem Feind gegenüber findet sich in Camerarius [[OC 0909|"Προσθήκη" zu Manuel Philes]] ([[#Zurück zum Tiergedicht: Manuel Philes|'''s.u.''']]) im vorletzten Abschnitt zu Gänsen und Schweinen (Περὶ χηνῶν καὶ ὑῶν): Auch hier warnt Camerarius davor, Schweine zu unterschätzen, die nicht einmal der Wolf angreifen würde, wenn sie in der Gruppe geschlossen auftreten.<ref>Βλάψῃ σύας γὰρ οὐδὲ συννόμους λύκος / γρυσμῷ συναθροισθέντας, ἠδὲ συστάτας ([[Philes, De animalium proprietate, 1575]], 184). Eventuell spielt Camerarius mit diesem wiederholten Motiv auf die Türkengefahr an, der die deutschen Fürsten nur vereint begegnen können.</ref>
=== HTML und CSS in Wiki ===
Selbst der mächtige Elefant fürchte das Schwein, wenn er es nur höre.<ref>So auch Plin. nat. VIII, 27.</ref>
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Das Motiv des Kampfes zwischen Bär und Schwein hat Camerarius im letzten Abschnitt der "Προσθήκη" wieder verarbeitet; dort trifft eine Gruppe von Jägern auf die Spuren des Kampfes und findet bald darauf die Leichname von Bär und Wildschwein.<ref>[[Philes, De animalium proprietate, 1575]], 186f.</ref>
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('''Alexander Hubert''')
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==Naturkundliche Lehrgedichte==
=== Skins und private Seiten ===
Naturkundliche Themen wurden von Camerarius zu zwei Gelegenheiten in Form von Lehrgedichten behandelt: Zunächst erschien 1535 ein [[Camerarius, Erratum et al., 1535|Werkverbund]], der mehrere lehrhafte Dichtungen enthielt. Erst posthum ein Jahr nach Camerarius' Tod dagegen wurde eines seiner Spätwerke, eine [[Philes, De animalium proprietate, 1575|Edition von Manuel Philes' Lehrgedicht über Tiere mit Zugaben von Camerarius]] veröffentlicht.
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('''Alexander Hubert''')
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===Wind, Sterne, Wetter - Der Werkverbund von 1535===
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==== Die "Aeolia" ====
In Camerarius' frühe Schaffensphase fällt sein lateinisches Lehrgedicht [[Erwähntes Werk::OC 0160|"Aeolia"]]: Ein sphragisähnlicher Teil in den letzten sieben Distichen verortet das Werk in die späte Nürnberger Zeit.<ref>''Haec ego de ventis ... concinui tristi fortunae tempore ... Tunc Camerariadem me Norica rura tenebant ...'' ([[Camerarius, Erratum et al., 1535]], Bl. 28v). Zwischen 1534 und 1536 verordnet auch Ludwig die "Aeolia" ebenso wie die [[Erwähntes Werk::OC 0167|"Phaenomena"]] und die [[Erwähntes Werk::OC 0168|"Prognostica"]] (vgl. [[Ludwig 2003]], 105).</ref>
Das Gedicht ist dem Würzburger und Eichstätter Domherrn [[Erwähnte Person::Moritz von Hutten]] gewidmet. Die ersten 20 Distichen stellen eine Vorrede an diesen dar; sie rühmen ihn ebenso wie seinen Bruder [[Erwähnte Person::Philipp von Hutten|Philipp]], der gerade mit der Welser-Kompanie nach Südamerika aufgebrochen war und dort nun völlig neue Winde und Gestirne kennenlerne. Camerarius äußert Bedauern darüber, dass die Spanienreise, an der er gemeinsam mit Philipp im Winter 1526/27 hätte teilnehmen sollen, abgebrochen worden war.<ref>Vgl. [[Camerarius, Erratum et al., 1535]], Bl. 24r.</ref>


Wie in vielen seiner Werke stellt sich Camerarius auch in den "Aeolia" als Sammler antiken Wissens dar: Aus antiken Werken möchte er Wissen über die Winde zusammentragen.<ref>''Quam varie ventus commotas incitet auras, / E veterum libris cogere lecta iuvat'' ([[Camerarius, Erratum et al., 1535]], Bl. 23v).</ref>
<pre>
Das Thema sei von verschiedenen Autoren ganz unterschiedlich behandelt worden.<ref>''Non una ratione vias, loca, nomina, cernes / Ventorum, in veterum commemorata libris'' ([[Camerarius, Erratum et al., 1535]], Bl. 24r).</ref>
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Im folgenden stellt Camerarius dann in kataloggedichtartiger Form drei Klassifikationssysteme mit 4, 8 und 12 Winden vor. Als Quellen nennt er die verschiedensten griechischen und römischen Autoren: So sei es [[Erwähnte Person::Homer]], der ein System mit vier Winden kenne;<ref>Vgl. [[Camerarius, Erratum et al., 1535]], Bl. 24v.</ref>
</pre>
als Urheber der Klassifikation als acht Winde wird [[Erwähnte Person::Andronikus von Kyrrhos]] genannt, der in Athen den Turm der Winde bauen ließ.<ref>Vgl. [[Camerarius, Erratum et al., 1535]], Bl. 24v. Möglicherweise kannte Camerarius diesen aus Varro (''In eodem hemisphaerio medio circum cardinem est orbis ventorum octo, ut Athenis in horologio, quod fecit Cyrrestes; ibique eminens radius a cardine ad orbem ita movetur, ut eum tangat ventum, qui flet, ut intus scire possis.'' (rust. III, 5, 17 )) oder Vitruv (''Sed qui diligentius perquisierunt, tradiderunt eos (sc. ventos) esse octo, maxime quidem Andronicus Cyrrestes, qui etiam exemplum conlocavit Athenis turrem marmoream octagonon et in singulis lateribus octagoni singulorum ventorum imagines excalptas contra suos cuiusque flatus designavit, supraque eam turrim metam marmoream perfecit et insuper Tritonem aereum conlocavit dextra manu virgam porrigentem, et ita est machinatus, uti vento circumageretur et semper contra flatum consisteret supraque imaginem flantis venti indicem virgam teneret.'' (Vitr. I, 6, 4)).</ref>
Auf [[Erwähnte Person::Varro]] und [[Erwähnte Person::Aristoteles]] gehe schließlich das System mit 12 Winden zurück,<ref>Vgl. [[Camerarius, Erratum et al., 1535]], Bl. 25r/v.</ref>
wie Camerarius vermutlich einerseits aus Aristoteles, andererseits aus Seneca weiß.<ref>''Quidam illos (sc. ventos) duodecim faciunt: quattuor enim caeli partes in ternas dividunt et singulis ventis binos subpraefectos dant. Hac arte Varro, vir diligens, illos ordinat, nec sine causa'' (nat. V, 16, 3). Vgl. außerdem Aristot. meteor. II, 363b f.</ref>
Als weitere Quellen werden Catull und Seneca genannt.<ref>Vgl. [[Camerarius, Erratum et al., 1535]], Bl. 25r.</ref>
Nach der Vorstellung der Quellen werden die Winde jeweils katalogartig aufgeführt; teilweise geht es dabei auch um die Etymologie einzelner Namen, etwa im Fall des ''Boreas''.<ref>Vgl. [[Camerarius, Erratum et al., 1535]], Bl. 25r.</ref>
Um den Umfang des Gedichts nicht allzu sehr anwachsen zu lassen, beschränke sich Camerarius auf die Namen der antiken Römer und Griechen und nehme die Winde anderer Völker nicht mit auf - dies hätte freilich im Metrum auch schwierig werden können. Auf lokale Namen kleinerer Winde möchte er dagegen nicht verzichten<ref>Vgl. [[Camerarius, Erratum et al., 1535]], Bl. 25v.</ref>
und so folgt im Anschluss an die drei Hauptklassifikationen ein ausführlicher Katalog weniger verbreiterer Namen. Anschließend geht Camerarius unter Verweis auf die Seesturmszenen in "Odyssee" und "Aeneis" auch auf die Macht der Stürme ein und bedauert alle, die einen solchen auf See durchstehen müssen.<ref>Vgl. [[Camerarius, Erratum et al., 1535]], Bl. 27r.</ref>
Die verschiedenen griechischen Bezeichnungen für Stürme ließen sich auf Latein nur schwer wiedergeben, das nur ''turbo'', ''procella'' und ''fragor'' unterscheide.<ref>Vgl. [[Camerarius, Erratum et al., 1535]], Bl. 27v.</ref>


Auf die Frage, welche Eigenschaften denn nun der einzelne Wind habe, wolle und könne Camerarius keine Antwort geben, da die Winde zu instabil seien. Bereits die Aussagen der Griechen über einzelne Winde träfen in Italien nicht zu, und schon auf verschiedenen Seiten eines Flusses, Meeres oder Gebirges könne derselbe Wind unterschiedliche Effekte haben.<ref>Vgl. [[Camerarius, Erratum et al., 1535]], Bl. 27v/28r.</ref>
===Editor modifizieren===
Das eigentliche Gedicht schließt mit der Sphragis, nach der Camerarius diese Verse in [[Nürnberg]] verfasst habe, als ihn viele Sorgen plagten.<ref>Explizit erwähnt er die Sorge um seinen [[Erwähnte Person::Hieronymus Camerarius|Bruder]], der bis ins Jahr 1535 in Hausarrest saß (vgl. [[Taegert 2021]], 49). Möglicherweise spielt auch die in einem [[Erwähntes Werk::OCEp 1454|Brief an Grynäus]] (dat. 05.06.1535) erwähnte Krankheit eine Rolle. Zu Schwierigkeiten gegen Ende von Camerarius' Nürnberger Zeit vgl. auch [[OCEp 0257|Bedrotts Brief an Camerarius vom 28.05.1536]] und [[#Der Verbund als Einheit|'''unten''']] die Bemerkungen zur Neuauflage des Bandes.</ref>
Den Wiki-Editor kann man über die Seite [[MediaWiki:Editor.js]] modifizieren. Die Zeile <code>mw.loader.load( '/camerarius/index.php?title=MediaWiki:Editor.js&action=raw&ctype=text/javascript' );</code> auf der Seite [[MediaWiki:Common.js]] bewirkt, dass das Skript auf der Seite Editor.js auch tatsächlich geladen wird (und zwar für alle Benutzer).
Er bedauert, Nürnberg verlassen zu müssen, wo er sich habe nur den Musen widmen können: Eine Arbeit, die keine Anerkennung bringe, dies aber vielleicht in einer besseren Zukunft werde. Anschließend sind noch drei Holzschnitte angehängt, die die verschiedenen Klassifikationen nach 4, 8 und 12 Winden skizzieren; die Abbildungen sind allerdings teils fehlerhaft: So wurden auf der letzten Skizze in der ersten Edition Caurus und Africus, in der zweiten Edition Norden und Süden vertauscht.


In den "Aeolia" wird ein Interessensgebiet des Camerarius deutlich, das während seines ganzen Lebens in verschiedenen Werken immer wieder durchscheint: die Terminologie. Es ist dieses Interesse, das ihn zur Abfassung mehrerer Glossare bewegt (↓ '''[[#Aliquid de equis - Glossar und "Hippocomicus"|s.u.]]''') und das in auch in [[OC 0636|mathematischen]] und [[OC 0346|numismatischen]] Werken Ausdruck findet (→ '''[[Mathematische Wissenschaften (CamLex)|Mathematische Wissenschaften]]'''). Speziell die Etymologie der Namen der Winde beschäftigte ihn im Übrigen auch als Disputationsthema: So enthalten seine 1594 posthum gedruckten [[Erwähntes Werk::OC 0941|"Decuriae"]] ([[#Die "Decuriae"|'''s.u.''']]) eine Frage nach der Herkunft des Namens νότος für den Südwind.<ref>Vgl. [[Camerarius, Decuriae, 1594]], 268. Im Gegensatz zur [https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_lat_1043 handschriftlichen Fassung] (Sign. Pal. lat. 1043, Bl. 344v) der "Decuriae" enthält der Druck die Aufgabenstellung auch auf Griechisch. Die lateinischen Fassungen weisen deutliche Unterschiede auf.</ref>
Vgl. auch [https://www.mediawiki.org/wiki/Extension:WikiEditor/Toolbar_customization hier].
Wenn Camerarius in den "Aeolia" sämtliche ihm bekannten antiken Namen der Winde aufführt, kann dahinter ebenso die Absicht stecken, zu belehren, wie Thomas Haye sie auch in den Lehrgedichten des 16. Jahrhunderts noch erkennt,<ref>Vgl. [[Haye 1997]], 391.</ref>
wie auch der Wunsch, sein eigenes Wissen in anspruchsvoller Form darzustellen. Immerhin kann Camerarius beim Thema der Winde nicht auf ein antikes Lehrgedicht zurückgreifen, das diese bereits behandelt hätte.


====Die "Prognostica"====
===Reiter "Lexikon" in Tweeki-Skin anzeigen===
<div style="color:red;font-weight:bold;">Könnte auch zur Divination</div>
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Zusammen mit den "Aeolia" gedruckt und als Einheit mit ihnen konzipiert wurden zwei weitere lateinische Lehrgedichte des Camerarius, in denen er sich in die Nachfolge [[Erwähnte Person::Arat]]s stellt:<ref>Zu Camerarius und der Tradition des Arat vgl. [[Ludwig 2003]].</ref>
(''Info wohl outdated:'' Achtung! Seiten mit Titel Kategorie:XY werden in Tweeki nicht vollständig angezeigt, es muss also eine extra Übersichtsseite "Lexikon" analog zu [[Briefwechsel des Camerarius]] erstellt werden!)
Die [[Erwähntes Werk::OC 0167|"Phaenomena"]] (→ [[Mathematische Wissenschaften (CamLex)#Realisierte Projekte|'''Mathematische Wissenschaften''']]) und die [[Erwähntes Werk::OC 0168|"Prognostica"]]. Wie Arat in seinen "Phainomena" zuerst die Gestirne behandelt und im Anschluss im "Diosemeia" genannten Teil die Wetterzeichen, so stellt Camerarius seinem Gedicht über die Winde zunächst eines über die Sternzeichen und dann eines über Zeichen der sublunaren Welt zur Seite. Bei beiden Gedichten handelt es sich um eine "freie und philologisch gelehrte Übersetzung und Bearbeitung Arats"<ref>[[Ludwig 2003]], 118, vgl. auch ebd. 119.</ref>
in exakt 400 Versen weniger als das Original, wobei die Kürzungen mehr die "Phainomena" als die "Diosemeia" betreffen.<ref>[[Ludwig 2003]], 123.</ref>
Inspiriert hatten ihn zu dieser Arbeit möglicherweise einerseits das durch [[Erwähnte Person::Johannes Stöffler]] geweckte Interesse [[Erwähnte Person::Philipp Melanchthon]]s für Arat, der seine bearbeitende Übersetzung nie fertigstellte, andererseits die Arat-Edition des [[Erwähnte Person::Jakob Micyllus]], die im März 1535 zusammen mit der schmucklosen Prosa-Übersetzung des [[Erwähnte Person::Jakob Ceporinus]] (Erstdruck 1523)  gedruckt wurde.<ref>So [[Ludwig 2003]], 121f.</ref>
Von einer längeren Beschäftigung des Camerarius mit Arats "Diosemeia" zeugt auch seine den [[Erwähntes Werk::OC 0112|Norica von 1532]] beigegebene Übersetzung von Phain. 909-912,<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::Camerarius, Norica (Druck), 1532]], Bl. D2r/v. Vgl. auch [[Ludwig 2003]], 121 sowie [[Ludwig 2002]], 24.</ref>
die offenbar bewusst zu Ciceros Übersetzung derselben Stelle in "erfolgreiche Konkurrenz" treten sollen.<ref>[[Ludwig 2002]], 24.</ref>
Ein weiteres Werk, das "Phaenomena" und "Prognostica" beeinflusste, waren die "Meteora" [[Giovanni Gioviano Pontano|Pontanos]], die Melanchthon 1524 in Wittenberg drucken ließ<ref>Vgl. VD16 P 4218.</ref>
und die Camerarius nachweislich kannte.<ref>Vgl. [[Ludwig 2003]], 121 und  [[Ludwig 2002]], 24. Vgl. hier auch allgemein zu Pontanos Einfluss auf Camerarius, der in den "Phaenomena" noch deutlicher wird als in den "Prognostica".</ref>
Gleichzeitig beschäftigte er sich parallel zur Entstehung der beiden Lehrgedichte auch mit der antiken → [[Astrologie (CamLex)|'''Astrologie''']], zur der er bereits 1532 ein [[Erwähntes Werk::Camerarius, Astrologica, 1532|Kompendium]] veröffentlicht hatte; in diesem Rahmen entstand auch auf Melanchthons Bitte die [[Erwähntes Werk::Ptolemaios|Übersetzung]] der ersten zwei Bücher von [[Erwähnte Person::Ptolemaios]]' "Tetrabiblos". Arats "Phainomena" und "Diosemeia" sind zwar frei von astrologischen Themen, in Camerarius' Bearbeitungen "stehen astrologische Vorstellungen jedoch im Hintergrund",<ref>[[Ludwig 2003]], 124.</ref>
wie Erwähnungen der Wirkungenden der Planeten auf das Schicksal und der Bedeutung von Kometen nicht nur für das Wetter zeigen.


Die "Phaenomena" wie auch die "Prognostica" sind [[Erwähnte Person::Daniel Stiebar von Rabeneck|Daniel Stiebar]] gewidmet:<ref>Dieser war wie auch Moritz von Hutten altgläubig geblieben: "Das gemeinsame humanistische Interesse überbrückte die konfessionellen Unterschiede, die damals noch nicht zu einer definitiven Kirchenspaltung geführt hatten" ([[Ludwig 2003]], 109).</ref>
===Auf Druckversion verlinken===
In Arats Werk bilden die beiden Gedichtteile ein Ganzes; während Camerarius das Ende seiner "Phaenomena" explizit als solches bezeichnet, weist er zugleich bereits auf die "Prognostica" voraus<ref>''Caetera quae interdum coeli in regione videntur, / Nec stabili aeternum lege feruntur iter. / Flammarumque globi et metuendo crine Cometae, / Mucrones, clipei, spicula, tigna, cruces. / Non ego praedictis coeli annumeravero signis, / Signa ea sunt, alio commemoranda loco. / Sed nunc percurso invariabulis aetheris orbe, / Hoc facto exiguum fine quiescat opus'' ([[Camerarius, Erratum et al., 1535]], Bl. 36v).</ref>
<pre>
und sah wohl ebenfalls keinen Grund für eine Trennung der beiden Widmungen. Das Ende der "Phaenomena" nennt auch explizit das Kriterium, nach dem der Einschnitt geschieht: Gegenstand der "Phaenomena" ist der ''invariabilis aether''; die "Prognostica" dagegen beschäftigen sich mit den veränderlichen himmlischen Phänomenen (''quae interdum coeli in regione videntur, / Nec stabili aeternum lege feruntur iter''). Beide Gedichte zusammen konnten "[d]urch ihre einführende astronomisch-meteorologische Lehre ... den Einstieg des Lesers in die schwierigere wissenschaftliche Astrologie vorbereiten."<ref>[[Ludwig 2002]], 38.</ref>
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</pre>


Das Thema der "Prognostica" bilden wie in den "Diosemeia" des Arat auch die ''signa futurorum'', wobei sich Camerarius vor allem auf Sturmvorzeichen konzentriert (darauf weist auch der Titel des Werks in der ersten Auflage hin: "Prognostica. Ubi supra trecenta et triginta indicia tempestatum memorantur"). Als Quellen beschränkt er sich jedoch nicht nur auf Arat, sondern verwendet auch [[Erwähnte Person::Vergil]]s "Georgica", [[Plinius maior|Plinius]], [[Aristoteles]]' "Meteorologika" sowie [[Theophrast]]s "Περὶ σημείων", das damals Aristoteles zugeschrieben wurde.<ref>Vgl. [[Ludwig 2003]], 119.</ref>
liefert:


Camerarius bedauert zu Beginn des Lehrgedichts, dass er nicht in Nürnberg in Stiebars Nähe bleiben konnte (Stiebar lebte in Würzburg) und stellt sich vor, wie er dann auf dem Land lebend das im Folgenden verkündete Wissen ganz praktisch hätte anwenden und überprüfen können, vielleicht sogar die Muße gehabt hätte, auf [[Erwähnte Person::Hesiod]]s Spuren über die Landwirtschaft im Laufe des Jahres zu schreiben. Unterdessen begnüge er sich mit dem kürzeren Gedicht zu den Wetterzeichen.<ref>''Et forte Ascraeas chartas etiam ipse retexam / Quidque anni poscant, tempora quidque ferant. / Composita interea transmitto carmina versu...'' ([[Camerarius, Erratum et al., 1535]], Bl. 37r/v).</ref>
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Dann beginnt er mit Regeln zur Wettervorhersage, die die Sonne zum Gegenstand haben (etwa mit einer Version der Bauernregel "Morgenrot, schlecht Wetter droht"<ref>''Cum tamen [sc. sol] exoriens nubem illustrarit, et illa / Densa erit, ex illa flabra vel unda cadet'' ([[Camerarius, Erratum et al., 1535]], Bl. 37v).</ref>)
und fährt dann mit den Wirkungen von Mond und Sternen fort;<ref>So der Zyklus der Plejaden ([[Camerarius, Erratum et al., 1535]], Bl. 39v) oder auch Mondhof und -korona (ohne beides zu unterscheiden), die respektive schönes Wetter oder Sturm bedeuten: ''Quod si ceu quaedam circundedit area lunam, / Haec ventos clarum significatve diem'' ([[Camerarius, Erratum et al., 1535]], Bl. 38v).</ref>
damit kehrt er die von Arat und Vergil vorgegebene Reihenfolge von Sonnen- und Mondzeichen um, denn die Sonne verdiene es wohl, an erster Stelle genannt zu werden.<ref>''Sol tibi prima dabit venturi signa, Quid ipso / Sole queat, vel quid debeat esse prius?'' Vgl. auch [[Ludwig 2003]], 119.</ref>
Es folgt der Hinweis, die Wolken im Blick zu behalten, und auch auf die Winde geht Camerarius über zwei Seiten hinweg ein. Zum Abschluss des Abschnitts über himmlische Phänomene werden noch kurz Meteore und Gegensonnen als Schlechtwetterzeichen<ref>''Quid cum crebra micant per claram fulgura noctem, / Stellifluae celum pervolitantque faces? / Tunc a qua regione moveri ea signa videbis, / Vim venturi aliquam flaminis inde time. / Quod si forte inter sese concurrere cernes, / Tunc ipsa in bellum flabra ciere puta. / Quid cum Sol tanquam in speculis hinc inde renidet? / Tum ventos, imbres, fulgura significat. / Significatque aliquid fortasse immanius, inque / Aethereo terras mittit ab orbe luem'' ([[Camerarius, Erratum et al., 1535]], Bl. 40v).</ref>
sowie Kometen und andere Himmelserscheinungen wie Kreuze und Dolche als allgemeine Omina für Katastrophen thematisiert.<ref>''Quid cum terrifico apparent fulgore Cometae? / Cornua mucro, cruces, crista, columna, lacus? / Tunc non impendet tantum squalorifer annus, / Sed mala non parvo commemoranda libro. / Bella, fames, mors, fluxa fides, violentia, fraudes, / Denique laeta parum nomina quicquid habet'' ([[Camerarius, Erratum et al., 1535]], Bl. 41r). Hiermit kommt Camerarius auf das Ende der "Phaenomena" zurück, wo er ja die Behandlung ebendieser Phänomene an anderer Stelle versprochen hatte.</ref>
Hier verschwimmt die Grenze zwischen Wettervorhersage und Divination und spielen eindeutig auch astrologische Motive eine Rolle, die bei Arat nicht vorhanden sind.


Anschließend geht Camerarius zu irdischen Wetterzeichen über: So könnten auch Meer und Erde und auch viele Tiere Hinweise über das kommende Wetter geben. Nach einem kurzen Abschnitt zu Meer und Meertieren wie Delfinen und Tintenfischen  kommt Camerarius ausführlicher auf Landtiere zu sprechen. Viele Flussvögel etwa gäben Auskunft über kommenden Regen, etwa Bläßhuhn, Gans und Ente. Im Folgenden werden weitere Tiere erwähnt, vor allem Vögel, wie etwa der Zaunkönig (''regulus''), dessen Gesang Regen bedeute.<ref>''Est etiam nihili volucris qua vilior, et qua / Nulla minor cunctas inter habetur aves. / ... / Obtinuit vox missa ioco. Nam regulus ales / Dicitur, et modico personat ora nemus. / Hunc pluvias nunquam praedicere rustica falso / Turba putat, longo turba perita die'' ([[Camerarius, Erratum et al., 1535]], Bl. 42r).</ref>
===Literatur als Bibtex exportieren (macht wohl ZPD für uns)===
Auch die Wetterfühligkeit des Menschen, etwa der Alten oder der Gichtkranken, findet kurz Erwähnung,<ref>''Nonne audis cum forte pedes pulicesque pererrant / Improbius corpus, qualia dicat anus[:] / ["]O pueri pluviae impendent, aliquis ferat intro / Lintea["], mox calcem somniculosa fricat. / Quid quod et afflictos morbus quibus impedit artus / Quive aliquo fracto cruribus osse labant'' ([[Camerarius, Erratum et al., 1535]], Bl. 42r).</ref>
obwohl sie in den antiken Quellen und namentlich bei Arat keine Rolle spielt.<ref>Vgl. [[Ludwig 2003]], 120.</ref>


Anschließend folgen längere Abschnitte zu verschiedenen Wetterlagen: Abendrot wird als Bote für gutes Wetter genannt und das Verhalten zahlreicher Tiere für diesen Fall aufgezählt; darauf geht es analog um schlechtes Wetter. Ein dritter kürzerer Abschnitt behandelt Zeichen für kommenden Frost, wenn etwa das Papier trockener sei als sonst (''uda minus charta est''). Zum Schluss geht Camerarius auf Regelmäßigkeiten im Wettergeschehen und Klimazyklen ein: Verschiedene Monate etwa bringen verschiedenes Wetter und angeblich wiederhole sich das Wetter nach acht Jahren.<ref>''Longum etiam hoc fuerit, sed sic accepimus, octo / Post annos tempus par remeare sibi. / Ut quod Sol ac forte hodierna Luna diei / Fecerit, octavus replicet annus idem'' ([[Camerarius, Erratum et al., 1535]], Bl. 44r).</ref>
Diese Literaturangabe exportieren: {{#ask:
Außerdem solle man bedenken, dass zwischen Vorzeichen und tatsächlichem Eintreten einer Wetterlage manchmal bis zu drei Tage vergehen könnten.
[[Arneth 1958]]
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In einem epilogartigen Teil erklärt Camerarius dann sein Kriterium, nach dem er einzelne Vorzeichen in seinem Gedicht berücksichtigt habe: Er wolle nur unzweifelhafte Zeichen behandeln, und keinesfalls alle, da diese Aufgabe zu umfangreich wäre.<ref>''Atque haec indoctis etiam constantia signa, / Explicui scriptis indubitata meis. / Non tamen explicui, quis enim potest? omnia, Quin sunt / Indigna expositu plurima visa mihi'' ([[Camerarius, Erratum et al., 1535]], Bl. 44v).</ref>
'''Problem''': Behandelt bisher alles als Buch. Evtl. kann man mit <nowiki>{{#if: {{{journal|}}} | article | book }} </nowiki> o. Ä. definieren, dass als "type" "article" (also Zeitschrift) ausgegeben wird, wenn ein Zeitschrifttitel gegeben ist, allerdings nicht so wie im obigen Beispiel, sondern außerhalb der Abfrage: Tatsächlich müsste man in der Tabelle (Autor, Titel etc.) noch ein Feld "type" anlegen (und das zugehörige Attribut schaffen); den Inhalt des Felds könnte man dann mit if oder evtl. switch automatisieren. Evtl. muss man aber auch auf allen Literaturseiten einzeln das Feld händisch ausfüllen.
Auch die Wirkungen der Planeten aufzuführen sei nicht sein Vorhaben gewesen und würde seine Fähigkeiten übersteigen. Das Gedicht endet mit einer Version des ''celeritas''-Motivs, indem Camerarius aussagt, er habe dieses Gedicht schnell und kurz zusammengeschrieben; er hoffe, es finde Stiebars Gefallen.<ref>''Quin etiam studio haec festinatoque labore / Collegi et spacio qualiacunque brevi. / Quae si grata tibi fuerint Daniele, tulisse / Hinc operae precium grande putabo meae'' ([[Camerarius, Erratum et al., 1535]], Bl. 45r).</ref>


In seinem postum veröffentlichten [[Erwähntes Werk::OC 0911|Werk über die Arten der Divination]] nennt Camerarius seine "Prognostica" in einem Zug mit den einschlägigen meteorologischen Werken [[Vergil]]s und [[Arat]]s (den teilweise meteorologischen "Georgica" und den rein wetterbezogene Themen behandelnden "Diosemeia").<ref>''Sunt autem Aratea et Maroniana et nostra quoque prognostica in medio'' ([[OC 0911|Camerarius, De generibus divinationum (Werk), 1576]], 44).</ref>
Diese Literaturangabe exportieren: {{#ask:
Dies zeigt auch, dass Camerarius sein Lehrgedicht nicht nur als gelehrte Spielerei oder literarisches Werk betrachtete, sondern dieses auch ganz klar eine didaktische Intention besaß, wie sie auch Thomas Haye in den Lehrgedichten des 16. Jahrhunderts zu erkennen glaubt.<ref>Vgl. [[Haye 1997]], 391.</ref>
[[{{PAGENAME}}]]
Es handelt sich dabei, wie auch bei den "Phaenomena", um "eine Lehrdichtung in der Tradition Arats, mit der sich Camerarius vor allem um das 'prodesse', in gewissem Maße aber auch um das 'delectare' bemühte".<ref>[[Ludwig 2003]], 118.</ref>
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====Der Verbund als Einheit====
===Testfeld Zitation Lexikon===
Die "Aeolia" wie auch die "Prognostica" wurden in kurzem zeitlichem Abstand zweimal gedruckt: Zunächst [[Erwähntes Werk::Camerarius, Erratum et al., 1535|1535 bei Johann Petreius in Nürnberg]] und dann [[Erwähntes Werk::Camerarius, Opuscula aliquot elegantissima, 1536|1536 in Basel bei Thomas Platter und Balthasar Lasius]].<ref>Bedrott spricht von [[Erwähnte Person::Johann Oporinus]], vgl. die Briefe vom [[Erwähntes Werk::OCEp 0252|18.12.1535]], vom [[Erwähntes Werk::OCEp 0256|31.03.1536]] und [[Erwähntes Werk::OCEp 0257|28.05.1536]]. Die drei Basler Drucker waren laut Reske seit ca. 1535 Mitglieder einer Druckergemeinschaft (vgl. [[Reske 2015]], 79f.).</ref>
Der Band von 1535 umfasst neben dem Hauptteil, Camerarius' Schrift [[Erwähntes Werk::OC 0163|"Erratum"]], in der er sich gegen Vorwürfe eines metrischen und eines geographischen Fehlers zur Wehr setzt, und den drei Lehrgedichten [[OC 0160|"Aeolia"]], [[Erwähntes Werk::OC 0167|"Phaenomena"]] und [[Erwähntes Werk::OC 0168|"Prognostica"]] weiterhin ein kurzes [[Erwähntes Werk::OC 0165|Kataloggedicht über die Planeten]] (→ '''[[Astrologie (CamLex)#Katalogdichtungen (Planeten, Tierkreiszeichen, Sternbilder)|Astrologie]]''') sowie ein [[Erwähntes Werk::OC 0162|dietetisches Gedicht mit Ratschlägen zum Leben im Jahresablauf]] und eines zu [[Erwähntes Werk::OC 0161|Verhaltensweisen nach dem Aderlass]].


In dem Druck von 1536 kommen weitere versifizierte [[Erwähntes Werk::OC 0176|Ratschläge zum gesunden Leben im Jahresablauf]], ein [[Erwähntes Werk::OC 0175|Kataloggedicht über die Tätigkeiten in verschiedenen Monaten]] sowie eine [[Erwähntes Werk::OC 0174|Sammlung an Einzeldistichen]] hinzu. Es handelt sich also bei beiden Bänden um Editionen kleinerer Werke von überwiegend lehrhaftem Charakter. Die einzige Prosaschrift, das "Erratum", das auch zugleich der längste enthaltene Beitrag ist, kann ebenfalls in diesem Sinn gesehen werden: Camerarius verteidigt sich hier gegen Kritik insbesondere von Seiten des [[Erwähnte Person::Erasmus von Rotterdam]],<ref>Vgl. dazu [[Ludwig 2003]], 105f.</ref>
Tatsächlicher Code:
nimmt dies aber dann zum Anlass zu einem ausführlichen philosophischen Vortrag über die Fehlerhaftigkeit des Menschen allgemein. Bei den übrigen Werken, abgesehen vielleicht von den Einzeldistichen am Ende der zweiten Auflage, handelt es sich um kleinere bis mittlere Lehr- und Katalogdichtungen.
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| {{#arrayprint:Bearbeiter ||@ |@ |print=pretty }}, Art. "{{BASEPAGENAME}}", in: Opera Camerarii Online, {{#urldecode:{{{Link}}}}} ({{REVISIONDAY2}}.{{REVISIONMONTH}}.{{REVISIONYEAR}}).
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Eine weitere Verbindung des "Erratum" zu den drei größeren Lehrgedichten hat möglicherweise Walther Ludwig gefunden: Alle drei Lehrgedichte enthalten nämlich Fehler: Auf die Vertauschung von Windrichtungen in den Windrosen am Ende der "Aeolia" wurde bereits hingewiesen;<ref>Vgl. [[Camerarius, Erratum et al., 1535]], Bl. 29r/v, 30r.</ref>
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weiterhin fehlt in den "Phaenomena" das Sternbild Widder, an seiner Stelle taucht der wenig bekannte ''Equus dimidius'' auf, den Proklos als προτομὴ ἵππου kennt.<ref>''Vertice cuius equi'' (1536: ''equus'') ''qui summo penniger exit, / Aera nunc sicut quondam Helicona quatit. / Haeret ad hunc aliud tamquam de corpore caesum, / Nescio cuius equi quove secante caput. / Et de scripturae Deltoton imagine dictum, / Ante cathenatam cernitur Andromeden'' ([[Camerarius, Erratum et al., 1535]], Bl. 32v).</ref>
! Zitation
Die "Prognostica" schließlich bezeichnen tiefliegenden Nebel als ein Zeichen für schlechtes Wetter,<ref>''Haec vobis salsis qui longe habitatis ab undis, / Mons eadem stridens signa nemusque canet. / Et nebula in planos incumbens fumea campos, / Aut in deiectis vallibus ima vagans. / Signa etiam pluviae tempestatisque futurae, / Edere flumina multa videntur aves'' ([[Camerarius, Erratum et al., 1535]], Bl. 41v).</ref>
| Artikel "{{BASEPAGENAME}}", bearbeitet von {{#arrayprint:Bearbeiter ||@ |@ |print=pretty }} ({{REVISIONDAY2}}.{{REVISIONMONTH}}.{{REVISIONYEAR}}), in: Opera Camerarii Online, {{#urldecode:{{{Link}}}}}
obgleich er üblicherweise als Schönwetterzeichen gesehen wird.<ref>So auch bei Arat (vgl. Arat. V. 988ff.).</ref>
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Da diese Fehler recht offensichtlich sind, stellt sich die Frage, ob Camerarius sie möglicherweise absichtlich eingebaut hat, um an die Botschaft des "Erratum" zu erinnern.<ref>Vgl. [[Ludwig 2003]], 125ff.</ref>


Von der Konzeption der drei großen Lehrgedichte "Aeolia", "Phaenomena" und "Prognostica" als Einheit zeugt wiederum der Beginn der Prognostica.<ref>''Cum canerem ventos, et sidera noctis opacae, / Scripta retro Latio carmine Graeca legens, / ... / Sive erat ille Deus, seu nostra erat illa voluntas, / Addere perfecto iussit et ista libro'' ([[Erwähntes Werk::Camerarius, Erratum et al., 1535]], Bl. 37r).</ref>
'''So sähe es dann konkret aus:'''
Außerdem verweist, wie bereits erwähnt, das Ende der "Phaenomena" auf die "Prognostica". In deren letzten Versen weist Camerarius die Aufgabe von sich, über die Wirkungen der Planeten zu schreiben, da er dem nicht gewachsen sei.<ref>''Quid aliae celi loca per duodena vagantes, / Possint celicolum nomina quinque faces, / Non est proposito, nec nostris viribus aptum / Dicere, difficilem res habet illa viam'' ([[Camerarius, Erratum et al., 1535]], Bl. 45r).</ref>
Diese sind zugleich das Thema des folgenden, nur eine Seite langen lateinischen Gedichts, bei dem es sich laut Überschrift um Camerarius' Übersetzung eines griechischen Epigramms handelt (→ [[Astrologie (CamLex)#Katalogdichtungen (Planeten, Tierkreiszeichen, Sternbilder)|'''Astrologie''']]). Die 22 Hexameter bilden somit den Ersatz für ein längeres Lehrgedicht zum selben Thema, das Camerarius sich nicht zutraut. Zugleich reihen sich die Verse als Übersetzung einer griechischen Vorlage auch in das von "Phaenomena" und "Prognostica" als Arat-Übersetzungen bzw. -Bearbeitungen vorgegebene Muster ein. Das Lehrgedicht zum Ackerbau im Stil von Hesiods "Werken und Tagen", von dem Camerarius in den "Prognostica" bedauert, es nicht schreiben zu können, findet wiederum in einem kürzeren [[OC 0175|einem Gedicht zu Tätigkeiten im Jahresablauf]] seine Entsprechung.<ref>So [[Ludwig 2003]], 129.</ref>


Grund für die Neuauflage des Bandes bereits im Folgejahr 1536 waren neben der Erweiterung um drei kleinere Werke offenbar auch die Menge an Druckfehlern in der ersten Ausgabe.<ref>Vgl. [[OCEp 0252|Bedrotts Brief vom 18.12.1535]].</ref>
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Diese war vermutlich darauf zurückzuführen, dass Camerarius einfach keine Zeit hatte, die Druckfahnen zu korrigieren: Zeitprobleme macht er jedenfalls in der ebenfalls 1535 gedruckten [[Erwähntes Werk::Ptolemaios, Tetrabiblos, 1535|zweisprachigen Ptolemaios-Edition]] für seine Probleme verantwortlich.<ref>So schreibt er, er habe eigentlich einen größeren Anteil der Bücher III und IV der "Tetrabiblos" übersetzen wollen; gehindert hätten ihn ''multarum rerum varia negotia'' und ''maxima[e] difficultates'' ([[Ptolemaios, Tetrabiblos, 1535]], Bl. a iii r). Bei der Drucklegung der Edition habe er wegen zahlreicher überraschender Probleme nicht vor Ort sein können (''non solum plurimis sed maximis inopinatis quibusdam etiam difficilibus negotiis circumvent[us]'', Bl. 37v). Vgl. auch → [[Astrologie (CamLex)#Von Camerarius verantwortete Druckwerke zur Astrologie|'''Astrologie''']].</ref>
! Zitation
Hier mag einerseits schon der kurz bevorstehende Wechsel nach Tübingen eine Rolle spielen, der im September 1535 vollzogen wurde;<ref>Vgl. [[OCEp 1003|Camerarius' Brief an Stiebar vom 19.09.1535]].</ref>
| Artikel "Mathematische Wissenschaften", bearbeitet von Marion Gindhart und Alexander Hubert (08.06.2022), in: Opera Camerarii Online, {{#urldecode:http://wiki.camerarius.de/Mathematische_Wissenschaften_(CamLex)}}
andererseits trug sicherlich auch Camerarius' fragile Gesundheit zu seinen Zeitproblemen bei.<ref>Bereits im März 1535 klagte er über Beeinträchtigungen durch sein altes Fußleiden (vgl. [[OCEp 1006|den Brief am Stiebar vom 05.03.1535]]) und auch im Juni/Juli schreibt er an [[Erwähnte Person::Simon Grynäus]] und [[Erwähnte Person::Bartholomäus Amantius]] von einer Krankheit, die ihn niedergestreckt habe (vgl. [[OCEp 1454|den Brief an Grynäus vom 05.06.]] und [[OCEp 1454|den an Amantius vom Juni/Juli]]). Auch in seinen von seinem [[Erwähnte Person::Joachim Camerarius II.|gleichnamigen Sohn]] kopierten [https://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00111092-3 biographischen Notizen] bezeichnet Camerarius das Jahr 1535 als ''aegrotus solicitus annus'' ([[München, BSB]], Sign. Clm 10376 Nr. 6) und vermerkt eine ''valetudo adversa'' (ebd. 5 und 7). Sein Sohn selbst vermerkt in seinem handschriftlichen Konzept einer Biographie des Camerarius: ''Anno 1535. Valetudo eius saepe fuit tentata.'' (ebd. Nr. 8, Bl. 8)</ref>
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('''Alexander Hubert''')
Letztlich gewählter Code:


===Zurück zum Tiergedicht: Manuel Philes===
<pre>
====''Criticorum insania'' - Die Edition====
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Die Form des Lehrgedichts in Verbindung mit der tierischen Thematik beschäftigte Camerarius dann gegen Ende seines Lebens: Das Ergebnis dieser Arbeit ist die - problematische, wie im Folgenden gezeigt wird - [[Erwähntes Werk::Philes, De animalium proprietate, 1575|zweisprachige Ausgabe des Lehrgedichts "De animalium proprietate"]], die postum 1575 erstmalig gedruckt und [[Philes, De animalium proprietate, 1596|1596 mit überarbeiteter Übersetzung neu aufgelegt]] wurde. Die ca. 2000 Zwölfsilbler des [[Erwähnte Person::Manuel Philes]] waren zuerst 1533 von Arsenios, dem Erzbischof von Monemvasia in Venedig ediert worden;<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::Philes, De animalium proprietate, 1575]] 11f. und [[Kubina 2018]], 15.</ref>
<div class="private">
parallel dazu hatte in Frankreich der Kalligraph Angelos Vergekios elf Handschriften angefertigt, die er - wie später Camerarius - um eigene Zudichtungen erweitert hatte.<ref>Vgl. [[Kubina 2018]], 15f.</ref>
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Camerarius' Plan war nun offenbar, auf Grundlage der Arsenios-Ausgabe eine lateinische Übersetzung anzufertigen: Wie [[Erwähnte Person::Gregor Bersman]] im Widmungsbrief der [[Erwähntes Werk::Philes, De animalium proprietate, 1575|ersten Auflage von 1575]] an [[Erwähnte Person::August (Sachsen)|August von Sachsen]] schreibt, erhielt Camerarius die Edition von [[Erwähnte Person::Johann Oporinus]] mit dem Auftrag, eine Übersetzung anzufertigen. Da Camerarius sich aber aufgrund seines Alters und Gesundheitszustandes sowie zahlreicher anderer Verpflichtungen dazu nicht in der Lage sah, fiel diese Aufgabe Bersman zu.<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::Philes, De animalium proprietate, 1575]] 11f.</ref>
! Zitation
Dessen Übersetzung hätte Camerarius anschließend korrigieren sollen, wozu es aber aufgrund von Camerarius' Tod nicht mehr kam.<ref>Vgl. [[Philes, De animalium proprietate, 1575]], 12f.</ref>
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Bersman überarbeitete seine Übersetzung dann allerdings selbst für die zweite Auflage 1596.<ref>Vgl. [[Philes, De animalium proprietate, 1596]], 24.</ref>
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</pre>


Camerarius widmete sich unterdessen, wohl in Gemeinschaftsarbeit mit Bersman, der Edition des griechischen Textes, die er ebenfalls neu auflegen zu müssen glaubte.<ref>In den kurzen Notizen am Ende der ersten Auflage schreibt Bersman, sowohl er selbst als auch Camerarius hätten in den griechischen Text mehr oder weniger radikal eingegriffen: ''Neque hoc dissimulandum in praesentia duximus, in metro versuum Graecorum Philae, si quae non constabant, mutata esse corrigendo a praeceptore meo Ioachimo. Et nos quoque voces aliquas, quae in editione Oporini mendose legebantur, ex Aeliano sanavimus...'' ([[Philes, De animalium proprietate, 1575]], [191]). Vgl. auch die [[Erwähntes Werk::Philes, De animalium proprietate, 1596|zweite Auflage von 1596]], 26.</ref>
===Wechsel des Skins===
Dabei meinte er insbesondere, in den griechischen Text eingreifen zu müssen, um metrische 'Fehler' zu beheben:<ref>So Bersman, vgl. [[Philes, De animalium proprietate, 1575]], [191]. Bersman selbst traute sich dies nicht zu: ''in metro autoris nihil ipsi mutavimus, ne audiendum nobis esset illud Nasonis, Quis tibi saeve puer dedit hoc in carmine iuris? Etsi enim, Ioachimo Graecae latinaeque literaturae parenti, illud licuit: non idem tamen licuit mihi, qui Ioachimus non sum.'' Ebenso in [[Erwähntes Werk::Philes, De animalium proprietate, 1596]], 26. Vgl. auch [[Kubina 2018]], 15f.</ref>
Das Gedicht ist im politischen Versmaß verfasst, in dem die altgriechischen Quantitäten keine Beachtung mehr finden, sondern nur die Silbenanzahl wichtig ist; Camerarius erkannte dagegen in dem Versmaß den antiken Iambischen Senar<ref>So Bersman in der [[Erwähntes Werk::Philes, De animalium proprietate, 1596|zweiten Auflage]], 24.</ref>
oder verstand das Metrum des politischen Verses nicht richtig.<ref>Dies legt Bersmans Bemerkung in [[Erwähntes Werk::Philes, De animalium proprietate, 1596]], 26 nahe: Die Stelle zeigt, dass zumindest Bersman sich des Versmaßes bewusst war: ''[Lectores] monitos velim, nescii ne sint, in metro Graecorum Phile versuum (in quibus, quod versibus, quos politicos Grammatici nominarunt, usuvenire solet, nonnunquam syllabarum magis numerum, quam metri rationem observatam, erat animadvertere) in illo, inquam, si quae non constabant; ea mutata esse aliquoties corrigendo [a Camerario].''</ref>
Durch Camerarius' 'Korrekturen' entstand nun "ein sprachlich völlig umgestaltetes Werk, das auf den antiken metrischen Regeln beruhte."<ref>[[Kubina 2018]], 16.</ref>


Dies bereitete Jan Cornelis de Pauw einige Mühe, als er den griechischen Text 1730 neu edierte.<ref>Digitalisat in der [[München, BSB|Bayerischen Staatsbibliothek]], [https://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb10215267-8 Sign. 4 A.gr.a. 749].</ref>
[[Spezial:Einstellungen#mw-prefsection-rendering]]
In seinem Vorwort äußert er heftige Kritik sowohl an Camerarius als auch an Bersman: Der politische Vers habe Camerarius so missfallen, dass er ihn durch Konjekturen in ein metrisches Versmaß überführen zu müssen meinte; dies erscheine de Pauw gerade angesichts von Camerarius' Klugheit und Bildung tollkühn und sinnlos.<ref>So auf Bl. *2v: ''certissimus ille Metri Politici Canon Joachimo Camerario adeo displicuit, ut plerosque Versus ita adornatos ad modulum Poeticum reducere tentaverit, et neglecto syllabarum numero, syllabarum mensurae contra rationem habuerit unice. Quod cum ... intelligerim, ... non potuit non facinus illud Hominis non ineruditi mihi et temerarium videri et ineptum.''</ref>
Nicht anders habe Bersman gehandelt, als er Camerarius' Änderungen einfach übernommen und dabei nicht einmal die antike Lesart notiert habe; somit konnte de Pauw die Konjekturen auch nicht einfach rückgängig machen, auch wenn er dank Bersmans Hinweisen immerhin wusste, das Camerarius eingegriffen hatte. <ref>''Quia autem Bersmannus non minus temere et inepte omnia Praeceptoris sui commenta in ipsum Contextum receperat, suppressa plane Lectione antiqua; quid in universum, non quid singulatim factum esset, scire poteram, et si aliquando mutarem, quae certo certius ab ipso Phile non erant profecta, incertus ipse et dubius inter vera et falsa haerebam ubique'' (Bl. *3r).</ref>
Nur dank der Güte des Widmungsempfängers Abraham Gronovius, der ihm den antiken Text zur Verfügung stellen konnte, sei es de Pauw gelungen, die ursprüngliche Textgestalt wiederherzustellen.
<ref>Vgl. ebd.</ref>
Mit dem Vergleichstext - in der Textgestalt des Vergekios<ref>Vgl. [[Kubina 2018]], 16: "[De Pauw] ging hinter die eigenmächtigen Änderungen von CAMERARIUS zurück und edierte den Text auf Grundlage von Arsenios unter Einbeziehung des Vergekios-Kodex Bodl. F.4.15 von 1564, wobei er auch dessen Ergänzungen in seine Ausgabe einschloss" sowie de Pauws Widmungsbrief, Bl. *3r/v und **r.</ref>
- in der Hand habe er sich sogleich zur Edition entschieden, um der Welt zu zeigen, was der Wahn der Textkritiker anrichten könne, und damit man in Zukunft wieder Philes lesen könne und nicht seinen erbärmlichen Interpolator.<ref>''[U]t sic Orbis Literatus videret, quid Criticorum insania possit, et ipse Philes in posterum legeretur denuo, non misellus Philae Interpolator'' (Bl. *3v).</ref>
Mit einiger Mühe und viel Hilfe habe er auch noch eine Arsenios-Ausgabe finden können: Dies sei ihm besonders wichtig gewesen, da diese ja die Grundlage von Camerarius' Interpolationen gewesen sei und er diese so problemlos rückgängig machen konnte.<ref>''Quia enim Venetam illam interpolaverat Camerarius, eam ante omnia etiam mihi comparandam esse autumabam, ut sic Contextus absque ullo periculo mutari, et Hominis imprudentia in clarissima luce collocari posset'' (Bl. *3v).</ref>
Nun präsentiere er also Philes, wie ihn Arsenios edierte, ohne alle Albernheiten des verträumten Textkritikers Camerarius, der nicht nur meinte, das Metrum verbessern zu müssen, sondern dies auch noch inkonsequent getan habe und dabei mit der griechischen Sprache ungeschickter umgegangen sei als jeder Anfänger. Daher habe er im kritischen Apparat auch keine Begründungen angegeben, warum er sich gegen eine Lesart des Camerarius entscheide; der Leser werde es selbst erkennen und er selbst erspare sich die Übelkeit, die dies verursachen würde.<ref>''[Philam] ... nunc ita exhibeo, uti ab Arsenio primum editus est, omissis Critici somniculosi ineptiis, qui non modo in eo erravit turpiter, quod Versus Politicos Politicos esse noluerit, et plerisque interpolatis, plurimos reliquerit intactos, ac si corpus humanum cum cervice equina componere, aliquid esset vere egregium; sed ita etiam versatus est in Versibus refingendis, ut nec Metri legitimi, nec Sermonis probati rationem saepe habuerit ullam: Nam et particulas ingessit, et voces transposuit, et syllabas dimensus est, adeo imperite, et adeo incondite, ut ipsi Tyrones ea et melius scire, et felicius praestare possent. Quare eius coniectatiunculas in Notis allegans, raro etiam earum turpitudinem notavi, nimium diffidere Lectoris mihi visus ingenio, si id cum nausea et incommodo meo ubique agerem.'' (Bl. *4r/v). <br>
Einige Beispiele für das beschriebene Eingreifen des Camerarius (de Pauws nun in der Tat sehr zurückhaltende Anmerkungen dazu in Klammern): <br>
'''Vers 1:''' <br>
Camerarius: Ἐχρῆν '''Ἀδὰμ μὲν''' τὸν γενάρχην τὸν μέγαν <br>
de Pauw: Ἐχρῆν '''μὲν Ἀδὰμ''' τὸν γενάρχην τὸν μέγαν (''Hunc ordinem verborum Metrum Politicum amat, et Liber Oxoniensis etiam servat: Bersmannus tamen cum Camerario suo,...'') <br>
'''Vers 2:''' <br>
Camerarius: '''Τοῦ δεσπότου τὴν''' ἐντολὴν δεδεγμένον <br>
de Pauw: '''Τὴν δεσποτικὴν''' ἐντολὴν δεδεγμένον (''Eadem Lectio est in Libro Oxoniensi: Bersmannus et Camerarius, ...'') <br>
'''Vers 3:'''<br>
Camerarius: Τηρεῖν '''τε''' καθαρὰν τῆς ψυχῆς τὴν ἀξίαν <br>
de Pauw: Τηρεῖν καθαρὰν τῆς ψυχῆς τὴν ἀξίαν (''Bersmannus duce Camerario particulam'' τε ''inter'' τηρεῖν ''et'' καθαρὰν ''intrusit: Liber Anglicanus, ut hic.'')<br>
'''Vers 6:''' <br>
Camerarius: '''Παρευθὺ τὴν τιμὴν ἔγνω καθυβρίσας''' <br>
de Pauw: '''Ἔγνω παρευθὺς τὴν τιμὴν καθυβρίσας''' (''Non aliter Lib(er) Angl(icus). Bersmannus cum Praeceptore suo, ...'')
</ref>
Bersmans Übersetzung habe de Pauw dagegen trotz einiger Fehler so belassen, da seiner Meinung nach der lateinische Text ohnehin nicht als Ersatz für den griechischen fungieren sollte.<ref>''In Versione Bersmanni plura etiam sunt, quae rectius potuissent verti, sed in illis corrigendis tempus terere nolui, quia semper abhorrui a more eorum, qui Graecos Auctores recensentes, Versioni Latinae magis, quam ipsi Contextui Graeco adhaerent'' (Bl. *4v).</ref>


====Die "Προσθήκη"====
===Abfrage der Briefwechselseiten===


So ist Camerarius' Beitrag zur Erhaltung von [[Manuel Philes]]' Lehrgedicht eher kritisch zu sehen. Tatsächlich könnte man seine Leistung eher in seiner eigenen, innovativen Beschäftigung mit dem Text sehen: Er bemühte sich nämlich nicht nur mit teils zweifelhaften Methoden darum, dem Text des Philes eine Gestalt zu geben, die seinen Vorstellungen entsprach, sondern dichtete auch, wie Vergekios es bereits getan hatte, selbst einen [[Erwähntes Werk::OC 0909|Zusatz]] zu Manuel Philes Werk. Darin behandelt er verschiedene Tierarten, die größtenteils bei Manuel Philes nicht vorkamen, wie die Zikade, den Eisvogel und das Eichhörnchen. Außerdem finden sich hier die [[#Tierepigramme als gelehrtes Spiel|oben]] bereits erwähnten Abschnitte zu Gänsen und Schweinen, in denen es um die Intelligenz ersterer und die Gefährlichkeit letzterer geht, sowie ein Abschnitt zu einem Kampf zwischen Bär und Wildschwein.
Bisher nicht erfolgreich und wohl nicht möglich, da


Bersman stellte diese "Προσθήκη" in der Edition dem Manuel-Philes-Text nach und [[Erwähntes Werk::OC 0908|übersetzte sie]] ebenso wie diesen ins Lateinische. Beide Übersetzungen überarbeitete er noch einmal für die [[Philes, De animalium proprietate, 1596|zweite Auflage des Bandes]].<ref>Vgl. [[Philes, De animalium proprietate, 1596]], 24.</ref>
<pre>
{{#ask: [[Kategorie:Briefwechsel]]
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|format=table
}}
</pre>


('''Alexander Hubert''')
das Folgende produziert:


== Die hippologischen Schriften - Camerarius' Steckenpferd? ==
{{#ask: [[Kategorie:Briefwechsel]]
=== Ein Überblick ===
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Die hippologischen Schriften nehmen innerhalb von Camerarius' naturkundlichem Corpus den größten Raum ein. Das früheste gedruckte Werk, das in diesen Bereich fällt, düfte Camerarius' [[#Inter aves priscas - Epitaphien für Tiere|'''oben''']] erwähntes [[OC 0108|Epitaph für ein falbes Pferd]] sein. In der Folge geht Camerarius dann von der dichterischen Spielerei zur Prosa über, vielleicht ein Zeichen dafür, wie sehr ihm das Thema auch persönlich am Herzen lag; Pferde fanden schließlich sogar Eingang in seine akademische Lehre: In seinen [[Erwähntes Werk::OC 0941|"Decuriae"]] (↓ [[#Die "Decuriae"|Die "Decuriae"]]) findet sich unter anderem eine Frage nach dem Verhalten von Pferden bei Regen.<ref>Vgl. [[Camerarius, Decuriae, 1594]], 64: ''Quamobrem equi incipiente pluvia in via festinant, et postea ea increbrescente de illa contentione sua remittunt?''</ref>
|format=table
}}


Der erste größere Werkverbund mit pferdebezogender Thematik erscheint 1539 in Tübingen unter dem Titel [[Camerarius, De tractandis equis, 1539|"De tractandis equis"]]. Er enthält neben Camerarius' Übersetzung von [[Erwähnte Person::Xenophon|Xenophons]] "Περὶ ἱππικῆς" unter dem Titel [[Erwähntes Werk::OC 0347|"De re equestri"]] auch die von Camerarius selbst verfasste lateinischsprachige pferdekundliche Schrift [[Erwähntes Werk::OC 0348|"Ἱπποκομικός"]] [[#Aliquid de equis - Glossar und "Hippocomicus"|'''(s.u.)''']]. Nichts mit Hippologie zu tun hat lediglich der letzte Teil des Sammeldrucks, der eine [[Camerarius, De numismatis seu moneta, 1539|Schrift des Camerarius zur Numismatik]] enthält. In dem an [[Erwähnte Person::Georg von Loxan]] gerichteten [[Erwähntes Werk::OCEp 1474|Widmungsbrief]] (dat. 18.03.1539) erläutert Camerarius den Grund für seine Beschäftigung mit der Hippologie: Pferde hätten ihn schon immer fasziniert;<ref>Dies hängt offenbar mit Camerarius langjährigem Fußleiden zusammen, das nach Zeugnis seines Sohnes [[Erwähnte Person::Joachim Camerarius II.]] einem zu heißen Bad im Jahre 1528 geschuldet war (vgl. dessen [https://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00111092-3 handschriftliches Konzept einer Biographie seines Vaters] ([[München, BSB]], Sign. Clm 10376 Nr. 8), Bl. 7r). Im Brief spricht Camerarius davon, dass er auf das Pferd aus schlichter Notwendigkeit angewiesen war: ''Quos [sc. equos] interdum, ne tanquam claudo sutori perpetuo mihi desidendum domi esset, conscendere et aliquo uspiam in his expatiari solerem'' ([[Camerarius, De tractandis equis, 1539]], Bl. A2r).</ref>  
<pre>
doch nachdem er sich kürzlich nach einem längeren Ausritt eine schwere Krankheit zugezogen habe,<ref>In seinen von seinem [[Joachim Camerarius II.|gleichnamigen Sohn]] kopierten [https://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00111092-3 biographischen Notizen] ([[München, BSB]], Sign. Clm 10376) notiert Camerarius für das Jahr 1538 eine schwere Krankheit (''magna afflictio'', Nr. 7). <br>
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Sie war eine Folge der erwähnten Reise. Diese findet sich an mehreren Stellen in Camerarius' Oeuvre erwähnt: In seiner [[Erwähntes Werk::Camerarius, De Philippi Melanchthonis ortu, 1566|Melanchthon-Vita]] erwähnt Camerarius, dass er 1538 zu Pferde von Tübingen aus nach Wittenberg gereist sei, um [[Erwähnte Person::Philipp Melanchthon]] zu treffen (vgl. [[Camerarius, De Philippi Melanchthonis ortu, 1566]], 181). Camerarius Ankunft in Wittenberg zwischen dem 27.10. und dem 06.11.1538 bestätigen ein Brief von Rektor und Senat der Universität Tübingen an Melanchthon, den Camerarius überbrachte, (vgl. [https://www.hadw-bw.de/forschung/forschungsstelle/melanchthon-briefwechsel-mbw/mbw-regest?rn=1 MBW - Regesten online], Nr. 2108 (dat. 27. Oktober 1538)) und ein Brief Melanchthons an Johannes Lang, in dem er Camerarius' Anwesenheit in Wittenberg erwähnt (vgl. [https://www.hadw-bw.de/forschung/forschungsstelle/melanchthon-briefwechsel-mbw/mbw-regest?rn=1 MBW - Regesten online], Nr. 2113 (dat. 6. November 1538)). Auf dem Rückweg überbrachte Camerarius dann offenbar Briefe von Melanchthon an Ludwig Gremp (vgl. [https://www.hadw-bw.de/forschung/forschungsstelle/melanchthon-briefwechsel-mbw/mbw-regest?rn=1 MBW - Regesten online], Nr. 2118) und Leonhard Fuchs (vgl. [https://www.hadw-bw.de/forschung/forschungsstelle/melanchthon-briefwechsel-mbw/mbw-regest?rn=1 MBW - Regesten online], Nr. 2117), die Melanchthon am 12. November aufsetzte.<br>
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Camerarius' Aufenthalt in Wittenberg war kürzer als geplant, was er in der "Vita Melanchthonis" ebenfalls mit seinem Fußleiden begründet, das auf dem Weg schlimmer geworden sei (vgl. [[Camerarius, De Philippi Melanchthonis ortu, 1566]], 181). In einem [[Erwähntes Werk::OCEp 0609|Brief]] an [[Erwähnte Person::Hieronymus Baumgartner d.Ä.]] (dat. 28.12.1538) erwähnt Camerarius ebenfalls, dass sich nach einer Reise nach Sachsen durch die extreme Belastung sein schon länger andauerndes Fußleiden deutlich verschlimmert habe (vgl. [[Camerarius, Epistolae familiares, 1583]], 202).<br>
Camerarius erwähnt seine Reise nach Wittenberg außerdem in einem kurz danach entstandenen [[Erwähntes Werk::OCEp 1532|Hodoeporicon an seine Wittenberger Freunde]] (dat. 29.11.1538). Auch berichtet dort er vom schnellen Aufbruch in Richtung Würzburg an der Seite von [[Erwähnte Person::Matthäus Irenäus]], der dort geblieben sei (vgl. [[Camerarius, Elegiae ὁδοιπορικαί, 1541]], Bl. B8v). Auf dem Weg sei im strömenden Regen sein Pferd (wohl mit Camerarius auf dem Rücken, da er ja Fußprobleme hatte) in den Graben gefallen; zugleich erwähnt der genannte Brief an Hieronymus Baumgartner vom 28.12. einen Halt in Würzburg, wo dem Pferd die Hufeisen gewechselt worden seien. Ein Zusammenhang zwischen Wetter, Problemen mit den Hufeisen und dem Sturz des Pferdes erscheint plausibel. Da der Sturz allerdings weiterhin keine Erwähnung findet, insbesondere auch nicht in dem Brief an Baumgartner, in dem es ansonsten ja um Camerarius' angeschlagene Gesundheit geht, scheint er glimpflich ausgegangen zu sein und keine weiteren Folgen gehabt zu haben; mit der im Brief an Loxan erwähnten ''aegrotatio'' hat er gewiss nichts zu tun. <br>
Weiterhin ist in dem Hodoeporicon von einem Halt in einem nicht näher benannten Bad bei Tübingen die Rede, in dem er schon häufiger Linderung für seinen Fuß erfahren habe (vgl. [[Camerarius, Elegiae ὁδοιπορικαί, 1541]], Bl. B8v). Bei seiner Rückkehr habe er Söhne und Gattin krank vorgefunden; nun schreibe er dieses Gedicht auf dem Krankenbett und lerne, die vorhersehbaren Schmerzen auszuhalten (''Disco et praevisos patienter ferre dolores'', [[Camerarius, Elegiae ὁδοιπορικαί, 1541]], Bl. C1r).<br>
Es wird diese Gelegenheit sein, bei der er sich auf dem Krankenbett mit der Hippologie befasst und auf die er sich bezieht, wenn er an Loxan von einer ''aegrotatio'' schreibt. ''Praevisos dolores'' spricht weiterhin dafür, dass diese seinem Fußleiden geschuldet ist, das ihn offenbar so heftig traf, dass er ans Bett gefesselt blieb, und nicht um eine Ansteckung bei seiner Familie. Dass das Bad bei Tübingen ihm nicht die erhoffte Linderung verschaffte, können wir auch dem einem Monat nach dem Hodoeporicon entstandenen Brief an Baumgartner entnehmen, laut dem die Behandlung des Leidens sich schwieriger gestaltete als erhofft (''curationem experior esse difficiliorem quam speraveram'' ([[Camerarius, Epistolae familiares, 1583]], 202)). Eine weitere Bestätigung dafür ist, dass Camerarius noch im März 1539 im Brief an Loxan schreibt, die Folgen der Krankheit spüre er noch immer und habe Schwierigkeiten beim Gehen (''incidi in aegrotationem gravem et difficilem, de qua nunc etiam vix enitor et molior ingressionem'' ([[Camerarius, De tractandis equis, 1539]] Bl. A2r)).</ref>
habe er sich auf dem Krankenbett an ein Gespräch erinnert, dass er mit Freunden über die Reitkunst geführt habe. Dann habe er begonnen, Xenophons Werk "Περὶ ἱππικῆς" zu lesen und ins Lateinische zu übertragen, und außerdem selbst eine kleine hippologische Schrift zu verfassen.<ref>Vgl. [[Camerarius, De tractandis equis, 1539]], Bl. A2r.</ref>
Die Ergebnisse dieser Arbeit sind die beiden im Druck enthaltenen hippologischen Werke. Es ist ein totales Understatement, wenn Camerarius schreibt, er sehe keinen Grund, Rechenschaft darüber abzulegen, woher er so viel Erfahrung im Reiten habe, dass er darüber zu schreiben wage: Gebildete wüssten, dass Wissen von den Musen komme; so habe auch Hesiod über Seefahrt geschrieben, obwohl seine gesamte Erfahrung einzig auf der Überfahrt von Aulis nach Euböa beruhte.<ref>Vgl. [[Camerarius, De tractandis equis, 1539]], Bl. A3r/v.</ref>
Tatsächlich hatte Camerarius ja bereits zu Beginn des Widmungsbriefes von seiner langjährigen Reiterfahrung geschrieben; von dieser zeugen auch seine Briefe, sowie auch nicht zuletzt seine spontane, nur wenige Tage lange Reise von Tübingen nach Wittenberg im November 1538.<ref>Vgl. vorherige Anm.</ref>
Allerdings war Camerarius natürlich trotz aller praktischer Erfahrung niemand, der von Berufs wegen mit dem Reiten zu tun hatte; vielleicht konnte man ihm daher einen Vorwurf machen.<ref>Darauf deuten auch spätere Äußerungen im Widmungsbrief zur zweiten Auflage des "Hippocomicus" hin, ↓ [[#"Allerzierlichst Kunst und Maisterstuck" - Die Wirkung des "Hippocomicus"|'''"Allerzierlichst Kunst und Maisterstuck" - Die Wirkung des "Hippocomicus"''']].</ref>
Ebenfalls im Widmungsbrief an Loxan deutet Camerarius an, dass der Band ursprünglich auch eine Übersetzung der Xenophonschrift "Ἱππαρχικός" enthalten sollte;<ref>Vgl. [[Camerarius, De tractandis equis, 1539]], Bl. A4r.</ref>
deren Druck musste aber noch einige Jahre warten.


Denn auch in der Folge bleibt die Hippologie in Camerarius' Werk eng mit Xenophon verknüpft: 1543 erscheinen in Leipzig im Rahmen einer weiteren [[Xenophon, De forma reipublicae Lacedaemoniorum, 1543|Ausgabe von Xenophonübersetzungen]] neben Camerarius' lateinischen Versionen der [[OC 0422|"Verfassung der Spartaner"]] und der [[OC 0424|"Verfassung der Athener"]] dann auch seine [[Erwähntes Werk::OC 0423|Übersetzung von Xenophons "Ἱππαρχικός"]] sowie [[OC 0420|Annotationen]] zu allen drei Übersetzungen. Der staatstheoretische Teil ist dabei [[Erwähnte Person::Johann Albrecht I. (Mecklenburg)|Johann Albrecht I. von Mecklenburg]] gewidmet, der hippologische [[Erwähnte Person::Christoph von Karlowitz]]. Im [[Erwähntes Werk::OCEp 1471|Widmungsbrief an Karlowitz]] knüpft Camerarius dabei inhaltlich direkt an den Widmungsbrief des Drucks von 1539 an und erinnert daran, dass er eine Übersetzung des "Ἱππαρχικός" angekündigt hatte. Karlowitz habe diese oft gelobt und Interesse daran bekundet,<ref>Vgl. auch [[Erwähntes Werk::OCEp 0502|Camerarius' Antwort auf Karlowitz' erneute Aufforderung am 21.03.1543]] und [[Erwähntes Werk::OCEp 0195|einen weiteren Brief vom Dezember 1543]].</ref>
dagegen korrekt:
weshalb Camerarius ihm die Schrift nun widme. Er fühle sich geschmeichelt, wenn ein Experte wie Karlowitz seine Arbeit anerkenne, zumal Karlowitz zu den Leuten gehöre, die sich von den alten Vorstellungen von ''nobilitas'' als ''virtus'' und militärische Kenntnisse (''scientia rei militaris'') freigemacht hätten und diese Ideale mit literarischer Bildung (''eruditione litterarum atque doctrina'') zu etwas Größerem vereint hätten.<ref>Vgl. [[Camerarius, De tractandis equis, 1539]], Bl. F1v.</ref>
Kurz darauf äußert Camerarius gar die Theorie, die Kavallerie könnte Deutschland zu seiner einstigen Größe zurückverhelfen; schließlich habe die Umstellung auf Fußsoldaten das Reich viele Gebiete gekostet.<ref>Vgl. [[Camerarius, De tractandis equis, 1539]], Bl. F3r</ref>
Karlowitz' Rolle als Experte wird wiederum deutlich, wenn Camerarius dessen Abwesenheit während der Entstehungszeit des Werks bedauert: Er hätte gerne über manches noch mit Karlowitz gesprochen;<ref>Vgl. [[Camerarius, De tractandis equis, 1539]], Bl. F4v.</ref>
gleichzeitig gibt Camerarius damit einen Teil seiner Verantwortung für eventuelle Fehler oder Ungenaugkeiten ab und kommt möglicher Kritik zuvor.


Auch wenn Camerarius' "Ἱππαρχικός" nun vorlag, wurde in beiden großen Xenophon-Gesamtausgaben, die 1545 in [[Basel]] bei [[Xenophon, Opera, 1545|Nikolaus Brylinger]] (zweisprachig Griechisch und Latein) und [[Xenophon, Opera, 1545a|Michael Isengrin]] (nur lateinische Übersetzungen) gedruckt wurden, nur seine Übersetzung von "Περὶ ἱππικῆς" aufgenommen; für den "Ἱππαρχικός" wurde dagegen Jean Ribits Version bevorzugt. Isengrin druckte [[Xenophon, Opera, 1551|1551]] und [[Xenophon, Opera, 1553|1553]] neue Auflagen seiner zwei Bände, Camerarius' Anteil wurde unverändert übernommen. Brylingers zweisprachige Fassung erschien [[Xenophon, Opera, 1555|1555]] erneut. Auch die von Thomas Guarin in Basel gedruckten Xenophonbände von [[Xenophon, Opera, 1569|1569]] und [[Xenophon, Opera, 1572|1572]] enthalten von Camerarius wieder nur "De re equestri".
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Die zwei Drucke von 1539 und 1543 werden schließlich 1556 in Leipzig [[Xenophon, Hippocomicus, 1556|zu einem zusammengefasst]]: Der gesamte Band wird neu [[Erwähnte Person::Florian Griespek von Griespach]] gewidmet. Der [[Erwähntes Werk::OCEp 1452|Widmungsbrief]] gibt Camerarius Gelegenheit zu einem ausführlichen Nachruf auf seinen mittlerweile verstorbenen Freund [[Erwähnte Person::Daniel Stiebar von Rabeneck|Daniel Stiebar]]; dem Rest des Drucks wird außerdem ein Epicedium für diesen vorangestellt. Es folgt nach dem ursprünglichen Widmungsbrief an [[Georg von Loxan]] Camerarius' "Ἱπποκομικός" in überarbeiteter und erweiterter Form sowie seine lateinische Version von "Περὶ ἱππικῆς"; dann hat Camerarius ein vorher nicht gedrucktes [[Erwähntes Werk::OC 0629|Glossar]] zur lateinischen und griechischen Terminologie des Wortfeldes "Pferd" eingefügt. Anschließend sind, dem Band von 1543 entsprechend, die [[Johann Albrecht I. (Mecklenburg)|Johann Albrecht]] gewidmeten Übersetzungen von Xenophons staatstheoretischen Schriften Xenophons und der [[Christoph von Karlowitz]] gewidmete Teil mit dem lateinischen "Ἱππαρχικός" sowie Camerarius' Annotationen zu den vorausgehenden drei Xenophonübersetzungen abgedruckt. Der von Xenophon und Hippologie unabhängige Teil zur Numismatik, dem wie im Druck von 1539 wieder der Widmungsbrief an [[Adam Karl]] vorangestellt ist, steht ganz am Ende des Bandes. Im Widmungsbrief an Florian Griespek erläutert Camerarius seine Gründe für die Neuauflage und die neue Widmung: Loxan und Karl seien ja mittlerweile leider verstorben und Camerarius wollte die Erinnerung an beide hochhalten; daher habe er sich für eine deutlich erweiterte Neuauflage des älteren Drucks entschieden und habe auch die beiden ursprünglichen Widmungsbriefe an ihrer Stelle belassen. Da Griespek beide selbst persönlich gekannt habe, sei er Camerarius als idealer Widmungsempfänger des neuen Drucks erschienen.<ref>Vgl. [[Xenophon, Hippocomicus, 1556]], Bl. AA2r/v.</ref>
'''Merke:'''


Aufschlussreich ist auch [[Erwähnte Person::Henri Estienne]]s [[Erwähntes Werk::OCEp 1539|Widmungsbrief an Camerarius]], den er seinem [[Erwähntes Werk::Xenophon, Xenophontis quae extant opera, 1561|Band lateinischer Xenophon-Übersetzungen]] von 1561 voranstellte. Auch hier ist wieder Camerarius lateinische Version von "Περὶ ἱππικῆς" enthalten. Estienne hatte Camerarius im Rahmen der Vorbereitung des Drucks offenbar um Hilfe gebeten, die Camerarius jedoch abgelehnt hatte.<ref>Vgl. [[Xenophon, Xenophontis quae extant opera, 1561]], Bl. *iir, wie auch das folgende).</ref>
Ab Semantic MediaWiki 3.0.0. (wir haben 2.5.6) wäre die folgende Syntax mit ziemlicher Sicherheit eine Lösung:
Mit diesem harten Vorwurf beginnt Estienne sehr direkt seinen Brief: Camerarius' Haltung müssten alle bedauern; er hoffe jedoch, dass sie Camerarius selbst die Schamesröte ins Gesicht treibe. Niemand habe dank der Xenophon-Lektüre größere Fortschritte im Griechischen gemacht als Camerarius.<ref>Camerarius beschäftigte sich seit seinen jungen Jahren mit Xenophon, wie Noreen Humble herausgearbeitet hat (vgl. [[Humble 2017]], 169ff.). Von Camerarius' Beschäftigung mit den "Hellenika" schon 1522 zeugt etwa ein Brief an Melanchthon vom 09.11.1522 (vgl. [https://www.hadw-bw.de/forschung/forschungsstelle/melanchthon-briefwechsel-mbw/mbw-regest?rn=1 MBW - Regesten online], Nr. 243); bei deren Lektüre sammelte er offenbar Vokabeln für Melanchthon (vgl. [https://www.hadw-bw.de/forschung/forschungsstelle/melanchthon-briefwechsel-mbw/mbw-regest?rn=1 MBW - Regesten online], Nr. 246, dat. 17.11.1522). Des Weiteren besorgte er für Melanchthon offenbar Textstücke aus der Kyropädie (vgl. [https://www.hadw-bw.de/forschung/forschungsstelle/melanchthon-briefwechsel-mbw/mbw-regest?rn=1 MBW - Regesten online], Nr. 352, dat. 01.11.1524). Zwei Jahre später ist es Melanchthon, der einen Xenophon-Kodex zu Camerarius nach Nürnberg schickt (vgl. [https://www.hadw-bw.de/forschung/forschungsstelle/melanchthon-briefwechsel-mbw/mbw-regest?rn=1 MBW - Regesten online], Nr. 472). Wenn Camerarius als Experte für Xenophon galt, liefert dies außerdem eine Erklärung für Estiennes heftigen Angriff gegen Camerarius (vgl. [[Humble 2017]], 175).</ref>
Camerarius' Verhalten zeuge von Undank, der freilich heutzutage nicht mehr bestraft werde; daher bitte Estienne die Musen selbst, Camerarius nicht zu verzeihen, bevor nicht Xenophon selbst es tue. Er selbst habe sich mangels Camerarius' Unterstützung umso mehr um den Text bemüht. Dabei legt Estienne großen Wert darauf, zu betonen, dass (auch) er wegen Quartanfieber und seiner Beschäftigung in der Offizin ohnehin schon außerordentlich beschäftigt gewesen sei und die Größe des Vorhabens (auch) ihn abgeschreckt habe - ein Hinweis darauf, dass dies Camerarius' Gründe für die Verweigerung der Unterstützung waren. <span style="font-weight:bold;color:red;">Würde zu JC passen; finde Parallelstellen!</span> Etwas später<ref>Vgl. [[Xenophon, Xenophontis quae extant opera, 1561]], Bl. *ii v.</ref>
stellt Estienne Camerarius dann auch eine Möglichkeit vor, wie er Xenophon dazu bringen könne, ihm zu verzeihen: Der Band benötige an vielen Stellen, die unklar seien, Annotationen, und niemand sei für diese Aufgabe besser geeignet als Camerarius; zumindest aber solle er diese Arbeit für seine eigene Übersetzung von "Περὶ ἱππικῆς" übernehmen. Indem Camerarius sein Werk nämlich Estienne zur Zensur überlasse, gehe er ein großes Risiko ein. Er werde Camerarius' Übersetzung nicht anrühren und er bitte auch Camerarius nicht deshalb um eine Überarbeitung, weil sie ihm nicht gefalle, sondern weil es nun einmal so sei, dass man beim zweiten Durchgang oft schlauer sei. Außerdem habe Camerarius eine äußerst verderbte Textgrundlage verwendet. Vor allem aber wünsche er, dass Annotationen zu den Übersetzungen erschienen, da er auf diese in den Marginalien bereits verwiesen habe, und benötige dafür Camerarius' Hilfe. Diese hat er freilich offenbar nie erhalten, trotz des großen Drucks, den Estienne mit dieser Widmung überhaupt und seinen sehr konkreten Vorwürfen und Aufforderungen auf Camerarius machte.<ref>Vgl. auch [[Humble 2017]], 175.</ref>
Dies tat der Beziehung der beiden jedoch keinen Abbruch und hinderte Estienne nicht daran, Camerarius 1564 seine [[Erwähntes Werk::Estienne, Θουκυδίδου περὶ τοῦ Πελοποννησιακοῦ πολέμου βιβλία ὀκτώ, 1564|zweisprachige Thukydides-Edition]] zu widmen. Camerarius antwortet darauf 1565 mit der Widmung [[Erwähntes Werk::Thukydides, Historiae, 1565|seiner Übersetzung zentraler Thukydides-Stellen]] und zeigt sich im [[Erwähntes Werk::OCEp 1439|Widmungsbrief]] ebenfalls freundlich, gar freundschaftlich.


Schließlich erscheinen 1572 in [[Erwähntes Werk::Xenophon, De Cyri regis Persarum vita atque disciplina, 1572|einem großen Band]] noch einmal alle Xenophon-Übersetzungen des Camerarius (außer dem "Oikonomikos"), mit Widmung an [[Erwähnte Person::Anton von Ortenburg]]. Hier sind neben der [[Erwähntes Werk::OC 0884|"Kyropädie"]], den [[Erwähntes Werk::OC 0883|"Πόροι"]] und den Schriften über die Verfassung der Spartaner und der Athener auch die Übersetzungen von "Περὶ ἱππικῆς" und "Ἱππαρχικός" wieder beide vertreten.
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{{#ask: [[Kategorie:Briefwechsel|+depth=1]]
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('''Alexander Hubert''')
'''Warum funktioniert es nicht?'''


=== ''Aliquid de equis'' - Glossar und "Hippocomicus" ===
Momentan gibt es die [[:Kategorie:Briefwechsel]], die auf allen Korrespondenzseiten vergeben ist. Diese sind aber selbst erweiterte Kategorie-Seiten nach dem Muster [[:Kategorie:Briefwechsel-Abdias Prätorius]]. Der einzelne Brief hat dann zwar nur die letzte Kategorie (plus natürlich [[:Kategorie:Briefe]] und evtl. weitere). Aber dadurch dass die Korrepondenzseiten selbst Kategorien sind, werden sie als Unterkategorie von Kategorie:Briefwechsel aufgefasst. (Die liegt einfach an der Art, wie Wiki funktioniert: Gibst du der Seite '''Category:A''' mittels <pre>[[Category:B]]</pre> die Kategorie B, wird Kategorie A als Subkategorie von B aufgefasst.) Eine Suche mittels #ask auf einer Kategorie ist offenbar so gestrickt, dass sie grundsätzlich auch die Subkategorien durchsucht (vermutlich bis zu einer gewissen Maximaltiefe) und deren Elemente auflistet, anstatt der Kategorieseiten der Subkategorie. Diese Suchtiefe lässt sich in der neueren Version mittels +depth für einzelne Suchen begrenzen.
Immer wieder zeigt sich, dass Camerarius sich verschiedenen auch ganz praktischen Themenbereichen ganz besonders von philologischer Seite nähert. Wichtig ist ihm dabei besonders die lateinische und griechische Terminologie, wie auch die "Aeolia" zeigen (↑ [[#Die "Aeolia"|'''Die "Aeolia"''']]). Dies schlägt  sich unter anderem in der Abfassung mehrerer Glossare nieder. So stellte er bereits 1532 seiner [[Erwähntes Werk::OC 0117|lateinischen Übersetzung]] von [[Erwähnte Person::Albrecht Dürer]]s "Vier Bücher von menschlicher Proportion" ein zweiseitiges deutsch-lateinisches [[Erwähntes Werk::OC 0111|Glossar zu den menschlichen Körperteilen]] zur Seite, das seine Übersetzung transparenter machen soll.<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::Dürer, De symmetria partium in rectis formis humanorum corporum, 1532]], Bl. A5r.</ref>
Ein zweites, äußerst umfangreiches griechisch-lateinisches [[Erwähntes Werk::OC 0553|Glossar zum selben Thema]] erscheint 1551, nun nicht mehr als Paratext, sondern als eigenständiges Werk. Außerdem wird 1560 ein griechisches [[Erwähntes Werk::OC 0670|Glossar zum Thema Gebet]] gedruckt. Doch auch im Bereich der Hippologie äußert sich Camerarius' philologisches Interesse in der Abfassung eines Glossars, das unter dem Titel [[Erwähntes Werk::OC 0629|"De nominibus equestribus"]] im [[Xenophon, Hippocomicus, 1556|Xenophondruck von 1556]] erscheint. Zu Beginn des gut vierzigseitigen Werks schreibt Camerarius, dass seiner Meinung nach nichts so nützlich zur Erkenntnis der Welt (''rerum ullarum cognitio'') wie das Wissen um die Etymologie und eine gewisse Sprachgewandtheit (''nominum primum explorata significatio, deinde proprii sermonis peritia'').<ref>Vgl. [[Xenophon, Hippocomicus, 1556]], Bl. G5r.</ref>
Dabei akzeptiert er allerdings auch, dass nicht jeder diese Meinung teilen müsse (κεῖνός τ᾽ ἐκεῖνα στεργέτω κἀγὼ τάδε nach Soph. Ai. 1039).<ref>Vgl. [[Xenophon, Hippocomicus, 1556]], Bl. G5r.</ref>
Der Plan, ein Pferdeglossar zusammenzustellen, sei in im Zuge der Arbeiten am [[Erwähntes Werk::OC 0348|"Hippocomicus"]] gereift. Als Quelle bezieht sich Camerarius wie auch bei dem Glossar zum menschlichen Körper von 1551 auf [[Erwähnte Person::Iulius Pollux]]' Werk "Ὀνομαστικόν", das er kommentieren wolle.<ref>Vgl. [[Xenophon, Hippocomicus, 1556]], Bl. G5r: ''Placuit autem, quemadmodum et ante fecimus enarrantes quasi historiolam corporis humani, ea commentari quae Pollux exposuit.''</ref>
Eine [[Erwähntes Werk::Iulius Pollux, Onomasticon, 1536|griechische Ausgabe]] dieses Werks befand sich nach Zeugnis eines [[Erwähntes Werk::OCEp 0256|Briefs von Jakob Bedrott an Camerarius]] (dat. 31.03.1536) vermutlich in Camerarius' Besitz und auch eine [[Erwähntes Werk::Iulius Pollux, Onomasticon, 1541|lateinische Übersetzung]] lag seit 1541 zumindest vor.<ref>Allerdings beschäftigte sich Camerarius offenbar auch bereits im Studium mit Iulius Pollux, vgl. seinen Brief an Melanchthon (dat. ca. 17. November 1522), [https://www.hadw-bw.de/forschung/forschungsstelle/melanchthon-briefwechsel-mbw/mbw-regest?rn=1 MBW - Regesten online], Nr. 246.</ref>


Während bei Camerarius' Pferdeglossar der Zweck des Werks mehr oder weniger klar scheint, ist die Einordnung des [[Erwähntes Werk::OC 0348|"Hippocomicus"]] problematischer. Es handelt sich dabei um eine hippologische Lehrschrift in Prosaform, die in recht assoziativer Ordnung Wissen zusammenfasst, das für die Pflege und das Reiten von Pferden notwendig ist. Der assoziative Aufbau - bzw. wie Camerarius' Schüler [[Erwähnte Person::Johann Fayser]] schreibt: die "verwirte[r] ordnung"<ref>"Deren hat der Hochgelert Herr Ioachimus Camerarius, weilandt mein Hochgeliebter Herr Praeceptor, seliger gedechtnus / aus den schrifften Xenophontis, und andrer seines fürbildt / wiewol in verwirter ordnung (wie er selbs bekennet) hinderlassen" (Fayser, J., Hippiatria. Gruendlicher Bericht vnd aller ordennlichste Beschreibung der bewerten Roßaertzney ..., Augsburg 1576 (VD16 F 670), im "Beschlus" (unpaginiert), Digitalisat bei der [[München, BSB|BSB München]], Sign. [https://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00088125-6 Res/2 Gymn. 20#Beibd.1]).</ref>
====Auf Seite "Briefwechsel-XY" automatisch dieselben Attribute vergeben wie bei "Kategorie:Briefwechsel-XY"====
- mag dabei der Entstehungssituation des "Hippocomicus" geschuldet sein: Nach eigener Aussage im [[Erwähntes Werk::OCEp 1474|Widmungsbrief]] an [[Erwähnte Person::Georg von Loxan]] verfasste Camerarius die Schrift während einer heftigen Krankheit.<ref>[[Camerarius, De tractandis equis, 1539]], Bl. A2r. S. auch [[#Ein Überblick|'''oben''']].</ref>
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Camerarius legt großen Wert auf den Dialog zwischen antiken und zeitgenössischen Gebräuchen bei der Pflege von Pferden, wie er zu Beginn der Schrift selbst aussagt; er scheut sich aber auch nicht, seine eigene Erfahrung mit einzubringen.<ref>''Hactenus pauca quaedam praefati de equis, horum curam et tractationem deinceps persequamur, scripta veterum cum nostra consuetudine conferentes et colligentes de his etiam nos ipsi quaedam cogitatione nostra'' ([[Camerarius, De tractandis equis, 1539]], Bl. 3v).</ref>
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Einem Hinweis auf Xenophons oder Aristoteles' Meinung zu einem Punkt folgt in der Regel mit adversativer Verknüpfung eine Ausführung darüber, wie das Thema zu Camerarius' Zeit betrachtet wird und inwiefern die Gebräuche übereinstimmen bzw. sich unterscheiden, oder Camerarius' persönliche Meinung und Erfahrung. So empfiehlt er bei gewissen Krankheiten auch für Pferde den Aderlass, mit dem Hinweis, dass man dies in der Antike völlig anders sah.<ref>Vgl. etwa [[Camerarius, De tractandis equis, 1539]], Bl. C2r.</ref>
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Außerdem ist Camerarius auch im "Hippocomicus" die Terminologie äußerst wichtig. Insbesondere in der um 10 Druckseiten erweiterten zweiten Auflage im Rahmen des [[Xenophon, Hippocomicus, 1556|Bandes von 1556]] führt er auch lateinisches und griechisches, zuweilen auch deutsches Fachvokabular ein.<ref>Vgl. etwa [[Xenophon, Hippocomicus, 1556]], 1, sowie einen langen, erst in der zweiten Auflage eingeführten Abschnitt auf den Seiten 2 bis 3, oder 24.</ref>
===Zweistufige Abfrage===
Hier mag wie auch beim Glossar Iulius Pollux als Quelle für manchen griechischen Begriff gedient haben. Nicht nur die terminologischen und diejenigen Abschnitte, in denen Camerarius antike Autoritäten anführt, sondern auch seine sonstigen Anweisungen und Hinweise zur Pferdepflege untermauert er mit Exempla aus der antiken Literatur. Auch hier ist die zweite Auflage wesentlich reicher als die erste. Außerdem zeigt sie Spuren einer kompletten stilistischen Überarbeitung: Immer wieder finden sich Stellen, an denen Camerarius ein Verb gegen ein anderes oder mittellateinischen Wortschatz durch klassischen ausgetauscht, grammatische Bezüge geklärt und schwer verständliche Stellen geglättet hat. Komplett neu ist neben dem erwähnten terminologischen Absatz auch ein sich über zwei Seiten erstreckendes Plädoyer für eine "humane" Behandlung von Pferden und allem, was ''anima'' und ''vita'' besitze;<ref>Vgl. [[Xenophon, Hippocomicus, 1556]], 7f.</ref>
Abfrage von Briefen, die Paratexte sind, mit Ausgabe von deren Erstdruck sowie dann dessen Scan
die Frage, inwiefern Pferde Verstand (''intelligentia'') besitzen, hatte er schon in der ersten Auflage kurz behandelt (↓ [[#Anima pro sale - Seele und Verstand im Tier|'''Anima pro sale - Seele und Verstand im Tier''']]).<ref>Vgl. [[Camerarius, De tractandis equis, 1539]], Bl. 4r sowie [[Xenophon, Hippocomicus, 1556]], 11.</ref>
Außerdem enthält die zweite Auflage im veterinärmedizinischen Teil einige neue Rezepturen und Methoden zur Heilung von Pferdekrankheiten, von denen manche auf Camerarius' eigene Erfahrung zurückgehen dürften. Darunter findet sich auch ein komplett neuer Abschnitt zur Magie in der Pferdemedizin; dieser steht Camerarius trotz ihrer weiten Verbreitung höchst ablehnend gegenüber,<ref>Vgl. [[Xenophon, Hippocomicus, 1556]], 43f. Vgl. auch → '''Mantik und Magie'''.</ref>
was sich auch mit seinem Urteil über Magie in dem postum veröffentlichten Werk [[Erwähntes Werk::OC 0911|"De generibus divinationum"]] deckt.<ref>''Res enim tota inprimis nugatoria atque futilis est, quamvis ubique gentium locorumque et omnibus temporibus usitata'' ([[Erwähntes Werk::OC 0911|"De generibus divinationum"]], 125).</ref>


('''Alexander Hubert''')
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=== "Allerzierlichst Kunst und Maisterstuck" - Die Wirkung des "Hippocomicus" ===
===Mit "find and replace" vor (fast) alle Literaturlinks das Attribut "Forschungsliteratur" setzen===
Nun ist der "Hippocomicus" unabhängig von Camerarius' philologischem Interesse immer noch ein frühes Reitlehrbuch, wenn auch meist Federico Grisones "Gli ordini di cavalcare" (gedruckt 1550) als "erste theoretische Abhandlung zur Reitlehre der Neuzeit"<ref>[[Stockhorst 2020]], 34.</ref>
bezeichnet wird. Zwar bilden Haltung und Pflege von Pferden den Kern des Werks, doch werden auch Themen wie der Aufstieg auf das Pferd oder die Haltung der Zügel angesprochen. Aus der Eigenschaft als Reit- oder Pferdelehrbuch ergeben sich gewisse Schwierigkeiten: So schreibt Camerarius selbst im [[Erwähntes Werk::OCEp 1452|Widmungsbrief]] des [[Erwähntes Werk::Xenophon, Hippocomicus, 1556|Xenophonbandes von 1556]] an [[Erwähnte Person::Florian Griespek von Griespach]], manche Leute hätten sich über ihn lustig gemacht, da er ein solches Werk verfasst habe.<ref>''Atque ego ex illo tempore minus curavi quid alii de isto scripto sentirent, neque moverunt me quorundam ioci illudentium talis argumenti compositionem'' ([[Xenophon, Hippocomicus, 1556]], Bl. AA2r). Das Wort ''compositio'' weist dabei eindeutig darauf hin, dass es um den von Camerarius selbst verfassten "Hippocomicus" geht und nicht um die Übersetzung von Xenophons "Περὶ ἱππικῆς".</ref>
Der Wortlaut lässt vermuten, dass Camerarius sich den Vorwurf der Trivialität gefallen lassen musste; einen Vorwurf, der spätere Lehrbücher, die wirklich die praktische Tätigkeit des Reitens - und nicht die Pflege der Pferde - in den Vordergrund stellten, sich noch viel mehr zuzogen. Schließlich waren die in ihnen enthaltenen Fähigkeiten zuvor über Jahrhunderte hinweg erfolgreich praktisch vermittelt worden, ohne auf theoretische Abhandlungen zurückgreifen zu müssen.<ref>Vgl. [[Stockhorst 2020]], 41. Die Entwicklung des Reitens von der mündlich vermittelten, praktischen Fähigkeit der mittelalterlichen Eliten zur schriftlich vermittelbaren Reitkunst als ''ars equitandi'' hat Stefanie Stockhorst ausführlich nachgezeichnet, vgl. [[Stockhorst 2020]], 29-64.</ref>
Außerdem lässt der Widmungsbrief an Griespach vermuten, dass man Camerarius auch mangelnde Erfahrung in der Sache vorwarf. Es mangelte ihm freilich nicht an praktischer Reiterfahrung, doch als Gelehrter war er weder Reitlehrer noch Ritter und hatte mit Pferden eher im täglichen Gebrauch als professionell zu tun. Camerarius antwortet auf diesen Vorwurf, dass er schließlich nie behauptet habe, professionelle Erfahrung mit Pferden zu haben, dass es aber üblich sei, auch ohne praktische Erfahrung in einer Sache ebendiese Sache zu lehren.<ref>''Nam si exercitationem quoque esse aliquam nostram perhiberemus, poteramus fortasse vel horum temporum consuetudine, vel genere vitae quod ingressi sumus atque consequimur, refelli. Quis vero omnium non praecipit atque docet plurima alios, quae desunt sibi ipsi?'' ([[Xenophon, Hippocomicus, 1556]], Bl. AA2r).</ref>


Möglicherweise zweifelte auch der Widmungsempfänger [[Georg von Loxan]] zunächst an Camerarius' Qualifikation oder hielt das Thema für unangemessen. Neben dem am 18.03.1539 verfassten [[Erwähntes Werk::OCEp 1474|Widmungsbrief]] an diesen ist ein zweiter, [[Erwähntes Werk::OCEp 0154|in Versen gehaltener Brief]] an denselben Adressaten von 1540 erhalten. Darin empfiehlt sich Camerarius erneut und weist darauf hin, dass er bereits vor längerer Zeit einen Brief in Prosa - den Widmungsbrief des Druckes [[Erwähntes Werk::Camerarius, De tractandis equis, 1539|"De tractandis equis"]] - an Loxan geschrieben habe, den "andere vor Loxan gelesen" hätten.<ref>''Idem a quo sermone data est verbisque solutis / Littera dudum, aliis quam tibi lecta prius'' ([[Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553]], Bl. a i v).</ref>
Find: \[\[([^\]|]+) (\d+[a-d]?)\]\]
Dies spricht dafür, dass das vorliegende Briefgedicht zu einem Zeitpunkt entstand, als der Druck bereits herausgekommen war. Wenn es nun im Folgenden heißt, Camerarius habe dafür gesorgt, dass Loxan das Werk von ihm persönlich erhalte, um die Hoffnung zu haben, dass auch dieser den Brief gesehen habe, und dem Druck Verse beigegeben, wird das so zu verstehen sein, dass Camerarius einige Zeit nach dem Druck von "De tractandis equis" das Briefgedicht von 1540 verfasste und mitsamt einer Ausgabe an Loxan schickte, nachdem dieser von selbst keine Reaktion auf die Widmung gezeigt hatte.<ref>''Te tamen ut vidisse etiam sperare liceret, / scripta sua hinc a se fecit ut acciperes. / Addidit et versus hic carmina pauca Latini / Grata futura tibi sic ratus illa magis'' ([[Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553]], Bl. a i v). Wenn dies tatsächlich der Fall war, stellte es einen gewissen Affront von Seiten Loxans dar.</ref>
Gleichzeitig stellt Camerarius auch klar, dass es nicht seine Absicht war, Loxan mit dem trivialen Thema zu beleidigen: Im letzten Viertel schreibt er, er habe nicht vorgehabt, Loxan Dinge beizubringen, die dieser bereits beherrsche; stattdessen wolle er durch die Widmung den reiterfahrenen Loxan als Kritiker ansprechen und hoffe, seine Schrift könne diesen überzeugen.<ref>''Nec tibi doctrinam praeceptaque tradere rerum / Notarum ante tibi nos voluisse, putes. / Sed tibi cum primis cupiisse placere perito, / Stareque iudicio nostra reperta tuo'' ([[Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553]], a iii r). Diese Stelle bestätigt gleichzeitig, dass der "Hippocomicus" zumindest als Reitlehrbuch verstanden werden ''konnte'', wenn nicht sogar ''sollte'': Es sei nicht Camerarius' Absicht, ''Loxan'' Dinge beizubringen, die dieser bereits beherrsche; im Umkehrschluss wollte er aber durchaus ''andere'' belehren.</ref>
Er hatte also offenbar auch selbst die Befürchtung, seine Schrift und Widmung könnten falsch verstanden worden sein; dies zeigt sich im Übrigen auch bereits am ersten Brief, in dem Camerarius klarstellt, dass die Widmung die Idee des [[Erwähnte Person::Johann Ludwig Brassicanus]] war, der sich für Loxans Wohlwollen verbürgt habe.<ref>''Tum igitur absoluta haec placuit cum praefatiuncula nostra ad te peculiariter mittere, Georgi Loxane, cuius virtus et excellens sapientia esset cum apud alios in summa admiratione, tum celebrata mirificis sermonibus coram me, et a Ludovico Brassicano et Bartolomaeo Amantio... Quorum alter cum forte nuper huc venisset, ... testimonium aliquod voluntatis erga te nostra quasi instipulatus a me fuit, cum ita repromitteret tibi illud gratissimum acceptissimumque futurum esse, propemodum ut ad praestandum dependendumque ipse sese obligaret. Quare si haec tenuiora, tuaque magnitudine indigna videbuntur, habere nos a quo sublevari, et cuius fide veluti satisfacere possimus, Ludovicum nostrum, scire debebis'' ([[Camerarius, De tractandis equis, 1539]], Bl. A3r).</ref>


Das nochmalige Werben um Loxans Gunst zeigte aber offenbar Erfolg: Im [[OCEp 1452|Widmungsbrief]] des [[Xenophon, Hippocomicus, 1556|Xenophonbandes von 1556]] an [[Florian Griespek von Griespach]] schreibt Camerarius, er habe Loxan später getroffen (wohl auf dem [[Reichstag 1541 (Regensburg)| Regensburger Reichstag von 1541]]), der sich sehr über Camerarius' Gunsterweisung gefreut und ihn für seine Sachkenntnis gelobt.<ref>''... cui tum probavi et studium erga ipsum meum et istam scribendi rationem, cum et se admodum delectari declarasset voluntate et iudicio meo, et ea quae suscepissem explicanda, neque rerum cognitione defici et verborum copia luculente enarrari diceret'' ([[Xenophon, Hippocomicus, 1556]], Bl. AA1v).</ref>
Replace: <nowiki>[[Forschungsliteratur::$1 $2]]</nowiki>
Auch ansonsten hatte der "Hippocomicus" wohl einen gewissen Erfolg, wie etwa Camerarius' Eintrag in der "Biografia universale antica e moderna" von 1823 bezeugt.<ref>"Il suo Ippocomico ossia l'Arte di educare i cavalli (...) ebbe per lungo tempo grande riputazione" (Biografia universale antica e moderna, Bd. 9, Venezia 1823, 180).</ref>
Melanchthon schreibt am 05.04.1539 an Camerarius, das Werk mache ihm Vergnügen<ref>''Tui libelli hic magnae mihi voluptati fuerunt'' ([https://www.hadw-bw.de/forschung/forschungsstelle/melanchthon-briefwechsel-mbw/mbw-regest?rn=1 MBW - Regesten online], Nr. 2184, nach CR 3, 686f. Nr. 1794).</ref>  
und schickt am selben Tag eine Ausgabe an [[Erwähnte Person::Jakob Milich]].<ref>Vgl. [https://www.hadw-bw.de/forschung/forschungsstelle/melanchthon-briefwechsel-mbw/mbw-regest?rn=1 MBW - Regesten online], Nr. 2186.</ref>
Selbst der Widmungsempfänger der "Ἱππαρχικός"-Übersetzung [[Christoph von Karlowitz]], der im dortigen [[Erwähntes Werk::OCEp 1471|Widmungsbrief]] als Experte auf dem Gebiet des Reitens angesprochen wird, hatte laut ebendiesem Brief die Kombination von "Hippocomicus" und "De re equestri" gutgeheißen und ausgesagt, er habe daraus lernen können.<ref>''Quod tu Christophore Carolovici scriptum nostrum saepe admodum probasti, et tibi equorum studiosissimo et rei equestris peritissimo lectionem huius profuisse dicere non es veritus'' ([[Xenophon, De forma reipublicae Lacedaemoniorum, 1543]], 66).</ref>
Außerdem nennt Camerarius' Schüler [[Erwähnte Person::Johann Fayser]], als er 1570 Federico Grisones "Gli ordini di cavalcare" (italienische Ausgabe gedruckt 1550)  ins Deutsche übersetzt, in der Vorrede Camerarius und den "Hippocomicus" als Vorbild und bezeichnet das Werk als "allerzierlichst Kunst und Maisterstuck".<ref>Fayser, J., Ἱπποκομική. Künstlicher Bericht Vnd allerzierlichste beschreybung des Edlen, Vhesten, vnnd Hochberümbten Ehrn Friderici Grisonis ..., Augsburg 1570 (VD16 G 3371), Bl. a [vi] r, Digitalisat bei der [[Wien, ÖNB|Österreichischen Nationalbibliothek Wien]], Sign. [http://data.onb.ac.at/ABO/+Z177495703 *44.A.7 ALT PRUNK.]</ref>
Und auch in seiner 1576 gedruckten "Hippiatria" nennt Fayser Camerarius als Quelle und Vorbild.<ref>"Deren hat der Hochgelert Herr Ioachimus Camerarius, weilandt mein Hochgeliebter Herr Praeceptor, seliger gedechtnus / aus den schrifften Xenophontis, und andrer seines fürbildt / wiewol in verwirter ordnung (wie er selbs bekennet) hinderlassen" (Fayser, J., Hippiatria. Gruendlicher Bericht vnd aller ordennlichste Beschreibung der bewerten Roßaertzney ..., Augsburg 1576 (VD16 F 670), im "Beschlus" (unpaginiert), Digitalisat bei der [[München, BSB|BSB München]], Sign. [https://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00088125-6 Res/2 Gymn. 20#Beibd.1]).</ref>
Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass Camerarius ausgerechnet in einer hippiatrischen Schrift als Quelle angegeben wird, wo er doch im "Hippocomicus" selbst schreibt, er habe kein medizinisches Werk schreiben wollen; den medizinische Teil des "Hippocomicus" sah er selbst offenbar eher als ausführliche Exkurs.<ref>Vgl. [[Camerarius, De tractandis equis, 1539]], Bl. 15v.</ref>
Camerarius' [[Joachim Camerarius II.|gleichnamiger Sohn]] nennt den "Hippocomicus" explizit als ein Ergebnis von dessen Affinität zu Pferden, für die Camerarius offenbar auch von fürstlicher Seite gelobt wurde.<ref>In seinem [https://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00111092-3 Konzept] für eine Biographie seines Vaters schreibt der jüngere Camerarius: ''Delectabatur inprimis equis bonis, et equitandi artem tenebat, quod eius Hippocomicus quoque ostendit. Tulitque hac in parte hanc laudem, ut quidam princeps Germaniae praecipui nominis dixerit se inter literatos nullum vidisse, qui ita equestris esset sicut Ioachimus.'' ([[München, BSB]], Sign. Clm 10376 Nr. 8, Bl. 17r/v).</ref>
Außerdem wurde Camerarius offenbar auch in England gelesen: Gervase Markham bezieht sich in seinem "Maister-Peece" von 1610 explizit auf ihn.<ref>Vgl. Markham, G., Markham’s Maister-peece [Masterpiece], Containing all Knowledge Belonging to Smith, Farrier, or Horse=Leech, Touching on Curing All Diseases in Horses, London, 1610 (Text unter http://name.umdl.umich.edu/A06950.0001.001, vgl. S. 195). Auflage von 1651 mit Erwähnung des Camerarius auf S. 218 bei [https://archive.org/search.php?query=external-identifier%3A%22urn%3Aoclc%3Arecord%3A1155406658%22 Early English Books Online Text Creation Partnership].</ref>


('''Alexander Hubert''')
'''Achtung: Erwischt auch <nowiki>[[Erwähntes Werk::OC(Ep) 1234]]</nowiki> und <nowiki>[[OC(Ep) 1234]]</nowiki> (die OC(Ep)s haben dieselbe Struktur mit 4 Ziffern am Ende, daher nicht änderbar:/)!!!'''


===Übersetzungen und Kommentar===
Daher im Anschluss per Find and Replace "Forschungsliteratur::Erwähntes Werk::" durch "Erwähntes Werk::" ersetzen.  
Beiden Übersetzungen hippologischen Inhalts, die Camerarius anfertigte, lagen offenbar stark verderbte Kodices zugrunde. So äußert sich Camerarius gegenüber Loxan, die Übersetzung von [[Erwähntes Werk::OC 0347|"De re equestri"]] sei nicht einfach gewesen; dies liege einerseits an den zahlreichen Fehlern im Textzeugen, andererseits aber auch daran, dass sich bei solch einem speziellen Thema die antiken Gebräuche von den zeitgenössischen recht stark unterschieden.<ref>Vgl. [[Camerarius, De tractandis equis, 1539]], Bl. A3v.</ref>
Zudem müsse Camerarius seinen Mangel an ''ingenium'' durch ''diligentia'' ausgleichen.<ref>''Non est tanta bonitas ingenii nostri, ut sine diligentiae subsidio, quicquam perficere possit'' ([[Camerarius, De tractandis equis, 1539]], Bl. A3v).</ref>
Doch auch wenn manche Stellen seiner Übersetzung eher richtig geraten als gewusst seien, sei er zuversichtlich, dass diese doch inhaltlich gelungen sei.<ref>Vgl. [[Camerarius, De tractandis equis, 1539]], Bl. A3v.</ref>
Allerdings sei der Versuch, den reinen attischen Stil Xenophons in eine andere Sprache als das Griechische zu übertragen, im Prinzip von vornherein zum Scheitern verurteilt; so erwarte auch Camerarius nicht, dass ihm dies gelungen sei, auch wenn seine Übersetzung sicher besser sei als die vieler anderer.<ref>Vgl. [[Camerarius, De tractandis equis, 1539]], Bl. A4r.</ref>


In der Widmung von [[OC 0423|"De praefectura"]] an [[Christoph von Carlowitz]] dagegen zeigt sich Camerarius beruhigt bis positiv: Bezüglich der Brauchbarkeit seiner Übersetzung sei er zuversichtlich; wenn manchem seine Formulierungen nicht gefielen, sei das nur natürlich, ihm selbst gehe es oft umgekehrt ebenso. Auch hier fügt Camerarius wieder eine kleine Spitze gegen die Konkurrenz ein: Wenn er an seiner Übersetzung zweifle, blicke er auf die Übersetzungen anderer und fühle sich sofort besser. Doch bei aller Selbstsicherheit im Widmungsbrief gibt Camerarius dem [[Xenophon, De forma reipublicae Lacedaemoniorum, 1543|Xenophonband von 1543]] doch einen erklärenden [[Erwähntes Werk::OC 0420|Kommentar]] bei. Als Grund dafür nennt er im Vorwort des Kommentars neben der Aufforderung durch Freunde die Verderbtheit des Textes, die ihn gezwungen habe, mehr zu raten als zu übersetzen.<ref>''Crebritas mendorum, quibus interdum coacti fuimus non tam interpretari Graecum scriptum, quam nostras coniecturas exponere'' ([[Xenophon, De forma reipublicae Lacedaemoniorum, 1543]], 104; vgl. dazu auch S. 122).</ref>
'''Wichtige Lösung, um <nowiki>[[OC(Ep) 1234]]</nowiki> nicht zu erwischen:'''
Die nur fünf Seiten umfassenden Annotationen zu "De praefectura" erfüllen dabei drei Aufgaben:
Erstens handelt es sich bei ihnen um einen kurzen Sachkommentar, der Begriffe wie etwa den der "Herme" (von Camerarius übersetzt als "Mercuriale") erläutert;<ref>Vgl. [[Xenophon, De forma reipublicae Lacedaemoniorum, 1543]], 124.</ref>
zweitens verweisen sie auf Parallelstellen, etwa in Xenophons "Kyrupädie".<ref>Vgl. [[Xenophon, De forma reipublicae Lacedaemoniorum, 1543]], 122.</ref>
Schließlich dienen sie der Rechtfertigung von Camerarius' Übersetzung: Camerarius erläutert Wörter mit komplexer Bedeutung ausführlicher, als dies in der Übersetzung möglich ist,<ref>Wie etwa das Wort πλεονεκτήματα, vgl. [[Xenophon, De forma reipublicae Lacedaemoniorum, 1543]], 125.</ref>
und zeigt auf, welche anderen Übersetzungsmöglichkeiten es für ein griechisches Wort gibt und welcher der Hintergrund seiner Entscheidung ist.<ref>Vgl. Notiz zur Übersetzung von διαβάσεις als ''interclusa'', [[Xenophon, De forma reipublicae Lacedaemoniorum, 1543]], 124.</ref>


('''Alexander Hubert''')
Diese zuvor in Erwähntes Werk umwandeln!


==Die "Decuriae"==
Find: \[\[(OC)


Zwanzig Jahre nach Camerarius' Tod brachten seine Söhne [[Erwähnte Person::Joachim Camerarius II.|Joachim]] und [[Erwähnte Person::Philipp Camerarius|Philipp]] 1594 eine thematisch gemischte Sammlung von Disputationsfragen in 21 Gruppen zu je 10 (Decurien) unter dem Titel [[Erwähntes Werk::Camerarius, Decuriae, 1594|"Decuriae συμμίκτων προβλημάτων"]] heraus. Zwei Jahre später erschien zu diesem Band eine thematisch geordnete [[Erwähntes Werk::Camerarius, Appendix problematum (Druck), 1596|Appendix]] mit weiteren Fragen.
Replace: <nowiki>[[Erwähntes Werk::$1</nowiki>


Camerarius' Fokus liegt dabei auf etymologischen, mythologischen und medizinischen Fragestellungen, doch es finden sich auch einzelne Fragen, die (auch) der Naturkunde zuzuordnen sind. Dazu gehören die erwähnten Fragen zur Herkunft des Wortes νότος für den Südwind ([[#Die "Aeolia"|'''s.o.''']] ),<ref>Vgl. [[Camerarius, Decuriae, 1594]], 268.</ref>
'''Achtung: Erwischt außerdem <nowiki>[[Camerarius, Titeltiteltitel, YYYY]]</nowiki>'''
bei der es freilich mehr um die Etymologie als um den Wind selbst geht, oder zum Verhalten von Pferden bei Regen ([[#Ein Überblick|'''s.o.''']]).<ref>Vgl. [[Camerarius, Decuriae, 1594]], 64.</ref>
Ein großer Abschnitt widmet sich Vernunft und Intelligenz bei Tieren ('''[[#Anima pro sale - Seele und Verstand im Tier|s.u.]]'''). Außerdem findet sich die Frage, warum im Herbst manche Blätter an Bäumen gelb, andere rot werden,<ref>Vgl. [[Camerarius, Decuriae, 1594]], 35f.</ref>
warum gerade zu dem Zeitpunkt im Jahr, zu dem es viele Vögel gebe und viele geboren würden, besonders viele Schweine stürben,<ref>Vgl. [[Camerarius, Decuriae, 1594]], 41.</ref>
oder warum eine Flamme im unteren Bereich blau ist;<ref>Vgl. [[Camerarius, Decuriae, 1594]], 114f.</ref>
in der Appendix fragt Camerarius nach der Entstehung des Regenbogens.<ref>Vgl. [[Camerarius, Appendix problematum (Druck), 1596]], 42f.</ref>


('''Alexander Hubert''')
Daher vorher diese alle zu "Erwähntes Werk" ändern.


== ''Anima pro sale'' - Seele und Verstand im Tier ==
'''Achtung: Erwischt nicht:'''
===Der Hintergrund===
* CR IX u.Ä.
In der [[Erwähntes Werk::Xenophon, Hippocomicus, 1556|zweiten Auflage ]] des [[Erwähntes Werk::OC 0348|"Hippocomicus"]] plädiert Camerarius für eine gute Behandlung von Pferden: Es gehe nicht an, ein Lebewesen wie einen Gegenstand zu behandeln, den man wegwerfen könne, wenn er kaputt sei. Und gegen eventuelle Einwände fügt er hinzu: Dies sei schon deshalb sinnvoll, um den Umgang mit Menschen zu üben.<ref>''Non enim iis in quibus anima inest et vita, sic uti convenit, ut calceamentis aut vasis, quae fracta aut detrita abiicimus, Sed par est ut alia erga animantes sit affectio nostra, vel hanc ob caussam, ut exercitatione quadam hac ad mansuetudinem et clementiam erga homines praeparemur'' ([[Xenophon, Hippocomicus, 1556]], 8).</ref>
* Huth masch. u.Ä.
Auch [[Erwähnte Person::Jesus Sirach]] schreibe, ein guter Mensch kümmere sich auch um seine Nutztiere.<ref>''Dixitque et hoc praeclare ex sapientibus Hebraeis Siracides, viro prudenti et bono iumentorum etiam suorum vitam curae esse'' ([[Xenophon, Hippocomicus, 1556]], 8).</ref>
Wenige Seiten später wirft er (auch bereits in der ersten Auflage) die Frage auf, ob Pferde im Speziellen und Tiere im Allgemeinen über Verstand (''intelligentia'') verfügen.<ref>''[U]trum in equis et animantibus reliquis, quae bestiae dicuntur, intelligencia inesse videatur, et'' ἄλογοι''ne a Graecis appellati fuerint, quod sermonis, an potius quod rationis essent expertes'' ([[Xenophon, Hippocomicus, 1556]], 10f.).</ref>
Es ist dies eine Frage, die  über große Teile von Camerarius' Werk hinweg immer wieder auftaucht; seine Antwort fällt mal mehr, mal weniger explizit aus.


Bereits 1527 spricht Camerarius die Frage in einem [[Erwähntes Werk::OCEp 0342|Brief]] an [[Erwähnte Person::Daniel Stiebar von Rabeneck]] (dat. 01.08.1527) an, in dem es Buch III von Ciceros "De officiis" geht:
===Literaturverzeichnis für eine Seite anlegen===
Er argumentiert darin, dass die Erkenntnis der göttlichen Wahrheit nicht allein durch Vernunft gelinge, dass diese jedoch für die Belange des irdischen Lebens unerlässlich sei. Wer das bestreite, nehme den Menschen aus dem Menschen heraus (''tollunt hominem ex homine'', nach Cic. off. III, 26) und hinterlasse ein Lebewesen ohne Verstand, also ein Tier.<ref>''Si qui autem sunt, qui usum rationis hominum generi divinitus insitum, in iis rebus quae non complectuntur coelestis veritatis arcana, tollunt, ii ut Cicero ait, tollunt hominem ex homine, relinquunt igitur'' ζῶον μέν, ἄλογον δέ, ''hoc est beluam'' ([[Camerarius, Epistolae Eobani, 1561]], Bl. T3r/v).</ref>
Hier ist also die Vernunft (''ratio'') das wesentliche, was den Menschen vom bloßen Lebewesen (als "lebendes Wesen" ζῶον) zum Menschen macht und ihn von den Tieren unterscheidet, die zwar auch lebendig sind (ζῶα), aber ohne Vernunft.
Dieselbe Vorstellung kommt auch in Camerarius' zwei Einleitungen zu [[Erwähnte Person::Aristoteles]]' [[Erwähntes Werk::Aristoteles, Ethica Nicomachea, 1578|"Nikomachischer Ethik"]] zum Tragen, die erst postum 1578 veröffentlicht wurde: In der [[Erwähntes Werk::OC 0926|ersten Vorrede]] schreibt er, der Mensch unterscheide sich dadurch vom Tier, dass bei ihm die Vernunft (''ratio'') dem unvernünftigen Teil der Seele (ἄλογον) vorangestellt sei.<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::Aristoteles, Ethica Nicomachea, 1578]], 4f.</ref>
Im [[Erwähntes Werk::OC 0927|zweiten Vorwort]] wird dieser Gedanke wiederholt. Außerdem erscheint dort die Sprache als Dolmetscher der Vernunft.<ref>''Atque hic est'' λόγος ''constituens ac definiens naturam humanam, ut haec ab aliis animantibus hoc ipso separetur, quod ratione sit praedita. huius autem rationis interpres est oratio, pronuntians quasi dictata rationis, quae sunt animi cogitationes'' ([[Erwähntes Werk::Aristoteles, Ethica Nicomachea, 1578]], 22). Vgl. auch Cic. off., I, 50 sowie [[Newmyer 2008]], 73.</ref>
Auch ein weiteres postum gedrucktes Werk mit dem Titel [[Erwähntes Werk::OC 0931|"Παραινέσεις siue admonitiones"]] nennt die Vernunft als das unterscheidende Kriterium zwischen Mensch und Tier und folgert daraus ihren besonderen Wert.<ref>''Cum autem sit homini ab aeterno Deo non modo vita attributa quemadmodum caeteris animantibus, sed aucta haec divino anhelitu, ut ratione et intelligentia, quae est consilii et mentis vis, homo sit praeditus: sequitur ut haec propria hominis natura et cognoscenda studiose et tuenda accurate esse videatur.'' ([[Erwähntes Werk::Camerarius, Opuscula moralia, 1583]], 186).</ref>


Diese Vorstellung ist keineswegs revolutionär, vielmehr entspricht die dem aristotelischen und teils auch dem stoischen Bild.<ref>Beide sprechen Tieren zwar eine Seele, jedoch keinen Verstand zu. Vgl. [[Ju 2007]], 97, [[Steiner 2008]], 28 und 36, [[Newmyer 2008]], 73, [[Wyss 2019]], 30.</ref>
Funktioniert nur, wenn alle Literaturlinks das Attribut "Forschungsliteratur" haben!
Die Existenz einer Seele bei Tieren (und im Übrigen auch bei Pflanzen) wurde auch im Mittelalter nicht bestritten, da nach Aristoteles der Besitz einer Seele die Voraussetzung zum Leben überhaupt war.<ref>"Among medieval philosophers, there was not much of a debate on whether dogs, cats, apes, or horses, and even more minute nonhuman animals, such as flies and bees, have souls. By and large, they all adopted the view of Aristotle according to which the soul is the 'principle of life'. Hence, all living beings, from plants to humans, possess souls; otherwise they would not be alive" ([[Oelze 2018]], 28).</ref>
Vielmehr geht es um die Frage, auf welche Weise sich tierische und menschliche Seele unterscheiden und inwiefern Abstufungen zwischen Mensch, Tier und Pflanze vorliegen. Hier wurden grundsätzlich drei Stufen sowie entsprechend drei Teile der Seele unterschieden. Diese Einteilung der Seele findet sich so auch in [[Erwähnte Person::Philipp Melanchthon]]s Werk [[Erwähntes Werk::Melanchthon, De anima, 1540|"De anima"]] sowie bei [[Erwähnte Person::Konrad Geßner]] oder [[Erwähnte Person::Johann Amos Comenius]]:<ref>Vgl. [[Melanchthon, De anima, 1540]], 24f., [[Geßner, Physicae meditationes, 1586]] (VD16 G 1792), 190, [[Comenius, Orbis sensualium pictus, 1658]] 88. Vgl. auch [[Oelze 2018]], 28f. und 36ff.</ref>
Die vegetative Seele (''anima vegetativa''), die für elementare lebenserhaltende Funktionen zuständig ist, haben Pflanzen ebenso wie Tiere und Menschen. Doch anders als bei Pflanzen ist dies bei Tier und Mensch noch nicht alles, die sich beide durch eine sinnliche Seele (''anima sensitiva'') auszeichnen;<ref>''Sicut anima plantae est ipsa agitatio, qua nutritur et crescit, sic anima bovis est ipsa vita, hoc est agitatio seu motus, quo vivit, movetur, sentit'' ([[Melanchthon, De anima, 1540]], 22).</ref>
diese ist für sensuelle Wahrnehmung und deren Verarbeitung zuständig. Der Mensch hebt sich schließlich vom Tier wiederum durch eine rationale Seele (''anima rationalis'', ''anima intellectiva'') ab.
Die Frage, ob die drei Seelenteile (''gradus'') drei verschiedenen Seelen entsprechen, ob also Pflanzen eine, Tiere zwei und Menschen drei Seelen haben, oder ob jedes Lebewesen nur eine Seele hat, die aber verschiedene Fähigkeiten besitzt, wird verschieden beantwortet: Melanchthon zeigt sich in der [[Melanchthon, De anima, 1540|ersten Auflage von "De anima"]] noch offen für beide Sprechweisen; in der [[Erwähntes Werk::Melanchthon, De anima, 1553|überarbeiteten Fassung]] nennt er die zweite Version als die einzig zulässige: Jedes Lebewesen hat eine Seele, doch die Seele der Tiere ist weiter entwickelt als die der Pflanzen, und die der Menschen weiter als die der Tiere.<ref>Vgl. [[Melanchthon, De anima, 1553]], Bl. 14r.</ref>


Den drei Teilen der Seele stehen fünf ''potentiae'' der Seele gegenüber, die deren Aufgabenbereiche genauer fassen: Melanchthon bezeichnet sie als ''potentia vegetativa'', ''sentiens'', ''appetitiva'', ''motiva secundum locum'' oder ''loco motiva'' und ''intellectiva''.<ref>Vgl. [[Melanchthon, De anima, 1540]], 25 sowie 172f.</ref>
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''Potentia vegetativa'' bezeichnet hierbei wieder die lebenserhaltenden Funktionen, wie alle Lebewesen sie haben: Melanchthon zählt hierzu Ernährung (''nutrire''), Wachstum (''augere'') und Fortpflanzungsfähigkeit (''gignere'').<ref>Vgl. [[Melanchthon, De anima, 1540]], 25 sowie 173.</ref>
Die ''potentia sentiens'' bezieht sich auf Sinne (''sensus'') und Wahrnehmung (''cognitio'') von Tier und Mensch und ist beim Menschen die Voraussetzung für die ''potentia intellectiva'', weil nur durch die Sinne die Welt mit dem Verstand wechselwirken kann.<ref>Vgl. [[Melanchthon, De anima, 1540]], 179f.</ref>
Mit ''potentia appetitiva'' ist das Vermögen von Mensch und Tier gemeint, nach etwas zu erstreben oder zu meiden,<ref>''[F]acultas prosequens, aut fugiens obiecta'' ([[Melanchthon, De anima, 1540]], 226.</ref>
''potentia loco motiva'' oder ''motiva secundum locum'' bezeichnet die Fähigkeit zur Bewegung, wie sie Mensch und Tier besitzen.<ref>Vgl. [[Melanchthon, De anima, 1540]], 256.</ref>
Die ''potentia intellectiva'' oder ''rationalis'' schließlich ist bei Melanchthon das, was den Menschen auszeichnet: Sie besteht aus Intellekt (''intellectus'') und Wille (''voluntas'').<ref>Vgl. [[Melanchthon, De anima, 1540]], 261.</ref>
Ersterer ist die Geisteskraft, die erkennt, sich erinnert, Urteile fällt und kalkuliert; außerdem hat sie eine gewisse angeborene Veranlagung zu den ''artes'' sowie die Fähigkeit des Bewusstseins: sie vermag sich selbst zu erkennen und zu beurteilen.<ref>''Est potentia cognoscens, recordans, iudicans et ratiocinans singularia et universalia, habens insitas quasdam notitias, seu principia magnarum artium. Habens item actum reflexum quo suas actiones cernit et iudicat'' ([[Melanchthon, De anima, 1540]], 261). Die Veranlagung zu den ''artes'' wird später noch exemplifiziert: Als angeborenes Wissen bezeichnet Melanchthon etwa das Verständnis von Zahlen, die nicht über die Sinne aufgenommen werden (''Sunt et menti insitae quaedam naturales noticiae, ut numeri: quas non accipit a sensu'' (ebd. 263)).</ref>
Den Willen dagegen definiert Melanchthon als die Kraft, die sich frei dafür entscheiden kann, nach etwas zu streben oder es nicht zu tun, nachdem der Intellekt ihr dazu die Gelegenheit gibt; die Entscheidung kann auch aufgeschoben werden. Dabei erstrebe der Wille immer das Gute oder das, was gut scheine, und vermeide das Schlechte oder das, was schlecht scheine.<ref>''Voluntas est potentia appetens supprema ac libere agens, monstrato obiecto ab intellectu. Actiones eius sunt, velle ac nolle. Et medium inter haec est, suspendere actionem: vult bona, quae aut sunt, [a]ut videntur talia. Repudiat mala, quae aut sunt aut videntur talia''([[Melanchthon, De anima, 1540]], 278).</ref>
Die fünf ''potentiae animae'' lösen auch das Problem, dass sich aus der Frage ergibt, ob der Mensch drei Seelen oder nur eine besitzt: In der überarbeiteten Version von "De anima" ordnet Melanchthon die ''potentiae'' den ''gradus'' zu: So gehört die ''potentia vegetativa'' zur ''anima vegetativa'', die ''potentia appetitiva'' und ''movendi secundum locum'' sind ebenso wie die ''potentia sentiens'' der ''anima sensitiva'' zugeordnet; diese umfasst aber ebenso auch die ''potentia vegetativa''. Ebenso umfasst die ''anima rationalis'' des Menschen nicht nur die ''potentia rationalis'', sondern auch die anderen vier ''potentiae''.  Die drei Seelenteile sind zumindest in Melanchthons späterer Auffassung nicht komplementär, sondern als Teilmengen voneinander zu verstehen.


===Die Fragestellung===
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Der Mensch ist also "'animal[s] ''plus x'' ' with 'x' being the faculties of intellect and reason".<ref>[[Oelze 2018]], 36.</ref>
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Dem entspricht Camerarius' Aussage in den erwähnten "Παραινέσεις", wo er die Lebenskraft (''vita'') des Menschen als im Vergleich zu der der anderen Lebewesen als erhöht bezeichnet.<ref>''Cum autem sit homini ab aeterno Deo non modo '''vita''' attributa quemadmodum caeteris animantibus, sed '''aucta''' haec divino anhelitu, ut ratione et intelligentia, quae est consilii et mentis vis, homo sit praeditus: sequitur ut haec propria hominis natura et cognoscenda studiose et tuenda accurate esse videatur'' ([[Erwähntes Werk::Camerarius, Opuscula moralia, 1583]], 186).</ref>
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Camerarius war hier grundsätzlich also insofern wenig innovativ, als er die Dreigliederung der Seele oder zumindest die Abstufung von Mensch und Tier grundsätzlich übernimmt. Wenn man allerdings den Menschen als "Tier plus x" annimmt, stellt sich im nächsten Schritt die Frage, worin denn "x" nun genau besteht und inwieweit Tiere noch zu rationalen Denkmustern in der Lage sind.<ref>Die analoge Frage nach der Abstufung von Tier und Pflanze spricht Melanchthon in [[Melanchthon, De anima, 1540|der ersten Auflage seiner Schrift "De anima"]] an und verwirft sie sogleich: ''Sentiuntne plantae? Agitatur et haec quaestio, an plantae sint animalia, an sentiant: sed has inutiles quaestiones praecidamus. Plantae non sunt animalia, nec sentiunt'' ([[Melanchthon, De anima, 1540]], 23).</ref>
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Wo genau verläuft die Grenze zwischen ''anima sensitiva'' und ''anima rationalis''?<ref>"Yet, the most interesting question is, how do the rational souls of humans compare to the sensory souls of nonhuman animals? If having a soul means having certain capacities or engaging in certain operations that are characteristic of this soul, what are the specific operations of rational souls?" ([[Oelze 2018]], 37).</ref>
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Oder, als Frage nach den ''potentiae'' formuliert: Wie unterscheiden sich Sinn (''potentiae sentiens'') und Intellekt (''intellectus'')? Und was ist der Unterschied zwischen Trieb (''potentiae appetitiva'') und dem Willen (''voluntas'') als Teil der ''potentia intellectiva'')? Melanchthon gibt auf die erste Frage eine klare Antwort:  
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# Der Sinn erkennt nur einzelne Gegenstände; dagegen fehlt ihm die Fähigkeit, allgemeine Konzepte zu bilden.<ref>''Sensus tantum versatur circum singularia. Nec appraehendit, nec componit universalia'' ([[Melanchthon, De anima, 1540]], 262).</ref>
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# Der Sinn hat im Gegensatz zum Intellekt kein angeborenes Wissen, wie Melanchthon es der ''potentia intellectiva'' zugesprochen hatte.<ref>''[S]ensus nullas habet innatas notitias'' ([[Melanchthon, De anima, 1540]], 262). Oder später: ''Sensus nullas habet innatas noticias, ut pecudes non possunt numerare'' ([[Melanchthon, De anima, 1553]], Bl. 134v).</ref>
}}
# Der Sinn hat kein Bewusstsein: Er erkennt sich nicht selbst und kann sich nicht selbst beurteilen.<ref>''Nulli sensus, nulla bruta habent actus reflexos: apes extruunt mira opera, sed hanc ipsam architonicen non iudicant'' ([[Melanchthon, De anima, 1540]], 262).</ref>
</pre>
Die zweite Frage nach dem Unterschied von Trieb und Wille beantwortet er mit dem Verweis auf Scipios Stärke, wenn dieser sich mit seinem Willen dem natürlichen Trieb widersetzt und etwa trotz Durstes im Fieber nicht trinken will.<ref>''[U]t cum vult Scipio praestare continentiam captiva nobili adducta, aut sitiens in febribus, vult abstinere a potu'' ([[Melanchthon, De anima, 1540]], 278).</ref>


Ein relativ kurzer Abschnitt in Camerarius' "Προσθήκη" zu [[Erwähnte Person::Manuel Philes]]' "De animalium proprietate" macht deutlich, dass es auch ihm um ebendiese Frage nach der Abgrenzung von Sinn und Intellekt geht: In einem Absatz, der Gänse und Schweine behandelt (Περὶ χηνῶν καὶ ὑῶν bzw. in [[Erwähnte Person::Gregor Bersman]]s Übersetzung ''De Anseribus et Suibus''), heißt es, beim Anblick dieser Tiere könne man auf den Gedanken kommen, sie seien bloß ein Haufen Fleisch, dem jemand zur Konservierung eine Seele (''anima'') statt Salz hinzugefügt habe (wie Chrysipp meinte<ref>Ἀλλ’ ἐκεῖνο νὴ Δία τοῦ Χρυσίππου πιθανὸν ... Ἡ δὲ ὗς ... οὐ δι’ ἄλλο τι πλὴν θύεσθαι ἐγεγόνει, καὶ τῇ σαρκὶ τὴν ψυχὴν ὁ θεὸς οἷον ἅλας ἐνέμιξεν, εὐοψίαν ἡμῖν μηχανώμενος (Porph. abst. III, 20).</ref>);
===Volltexte auf Werkseiten verlinken===
dieser Gedanke täusche aber, da auch gewisse mentale Kapazitäten vorhanden seien.<ref>[Χ]ῆνας δέ τις, τούτους σιτιστοὺς δὴ λέγω, / τοὺς ὗς θ' ὁρῶν σιάλους, ἴσως ὀιήσεται / ἄλλ' οὐδὲν εἶναι τούσδε, πλὴν κρέας μόνον, / ἔχον ἀνθ' ἁλὸς ψυχῆς τι, πρὸς τὸ διαμένειν / ἄφθαρτον, ἤδ' ἄσηπτον, εἶδαρ εὔτροφον: / ἔνεσθ' ὅμως γε τοῖσδε νοῦ τι καὶ φρενός ([[Erwähntes Werk::Philes, De animalium proprietate, 1575]], 184) oder in Bersmans Übersetzung: ''Quidam anseres, hos altiles inquam, videns, / Porcos saginatosque, forte duxerit / Nil esse, carnem praeter, illos quippiam, / Quae pro sale animam acceperit, putredine / Ne colliquescat, ferculum pascens probe. / Sed mentis haud illis inest prorsus nihil'' ([[Philes, De animalium proprietate, 1575]], 185).</ref>
Der Besitz einer Seele steht laut Camerarius also gar nicht zur Debatte: Vielmehr geht es darum, ob Tiere nur die Seele in ihrer "Grundaustattung" haben oder vielleicht noch etwas mehr.<ref>Eine Frage, die zur auch von Thomas von Aquin, Aegidius Romanus und Albertus Magnus angesprochen wurde (vgl. [[Oelze 2018]], 54f.).</ref>
Als Argument dafür, dass der Eindruck, Schweine und Gänse seien nur Fleisch mit Seele, täuscht, führt er an, dass selbst Wölfe und Elephanten vor einer Herde Schweine Respekt haben, wenn diese vereint ist (τόσσον πάρεστι θάρσος ὁμονοητικόν),<ref>Vgl. [[Philes, De animalium proprietate, 1575]], 185.</ref>
und dass Gänse dank einer Form von Kommunikation in der Lage seien, sich zum Marsch hintereinander einzureihen (κατὰ στίχους ἰέναι / ''agmen agere'') und auf der Flucht nebeneinander wie in Schlachtformation (ὡς ἀπὸ συντάγματος / ''tanquam in acie'') zu fliegen.<ref>Vgl. [[Philes, De animalium proprietate, 1575]], 186.</ref>


===Camerarius' Antwort===
Für Form oc0110:
Ausführlicher wird Camerarius nun im "Hippocomicus": Wenn er schreibt, im besten Fall fühle das Pferd, dass es geliebt werde und liebe selbst seinen Herrn,<ref>''Ad bonam igitur curam hoc praecipue pertinet, Equus ut et ametur ipse, et tractatorem suum, a quo curatur, ... amet, et se illi curae esse sentiat'' ([[Xenophon, Hippocomicus, 1556]], 10).</ref>
spricht er ihm insbesondere beide Fähigkeiten (das Lieben und das Fühlen) zu. Dies führt ihn zur oben erwähnten Explizierung der Frage nach ''intelligentia'' bzw. ''ratio''. Er verweist darauf, dass bereits [[Erwähnte Person::Plutarch]] sich dazu geäußert habe, in humorvoller Weise freilich, doch so, dass man glauben könne, er glaube, was er schreibe.<ref>Gemeint sind Plutarchs Schriften "Gryllus – An bruta animalia ratione uti" und "De sollertia animalium".</ref>
Camerarius wolle sich dagegen nicht allzu weit in die Frage vertiefen; doch es sei unbestreitbar, dass Tiere sich reizen und besänftigen, vertreiben und locken ließen und somit fühlen (''sentire'') und mithin (in gewissem Maße) verstehen (''(quodam modo) intelligere'').<ref>''[E]t iritari et placari, item abigi allicique bestias, cum voce tum gestibus ut non solum corpore illas, sed etiam animo sentire, hoc est '''quodam modo''' intelligere, certum sit'' ([[Xenophon, Hippocomicus, 1556]], 11). Die Relativierung ''quodam modo'' wurde erst in der zweiten Auflage des "Hippocomicus" eingeführt, die Camerarius auch an anderen Stellen umfänglich überarbeitet hat. Dies zeigt, wie vorsichtig er bei der Formulierung seiner Hypothesen ist. Der Schritt von ''sentire'' zu ''intelligere'', so klein er in Camerarius' Argumentation als einfaches ''hoc est'' erscheint, ist keineswegs trivial, sondern betrifft genau den Kernpunkt der Diskussion: Tiere besitzen eine ''anima sensitiva'', damit ist das ''sentire'' gegeben. ''Intelligere'' wäre eben das Zeichen einer ''anima rationalis/intellectiva''. Dass ''sentire'' bereits (eine gewisse Form von) ''intelligere'' impliziert, ist ein Argumentationsschritt, dessen Angreifbarkeit Camerarius in seinen späteren Jahren offenbar bewusster war und den er deshalb relativieren zu müssen glaubte.</ref>
Ein weiteres Beispiel, dass er in der ersten Auflage den Stoikern (''Stoici''), in der zweiten den Akademikern (''Academici'') zuschreibt, soll die Fähigkeit von Hunden zu logischen Schlussfolgerungen beweisen: Komme ein Hund, der ein Tier verfolge, an eine Wegkreuzung schnüffele er nur an zweien der ausgehenden Wege; wenn er die Spur des Tieres dort nicht wahrnehme, folge er direkt dem dritten Weg, ohne diesen vorher zu testen.<ref>Vgl. [[Xenophon, Hippocomicus, 1556]], 11. Dieses Beispiel kann Camerarius aus Plutarch, [[Erwähnte Person::Claudius Aelianus]] oder [[Erwähnte Person::Sextus Empiricus]] haben (Ael. NA VI, 59, Plut. soll. an. 969b, S. Emp., P. H. I, 69); letzterer schreibt das Argument Chrysipp zu, womit Camerarius in seiner ersten Auflage richtig gelegen hätte.</ref>
Camerarius verwirft dieses Argument (wie auch Plutarch) und schreibt das Geschehen eher dem Spürsinn des Hundes (''sagacitas'') zu als seinen logischen Fähigkeiten.


Dafür erkennt Camerarius die Autorität Homers an, der Pferden nicht nur ''intelligentia'', sondern gar eine göttliche ''intelligentia'' zuschreibe, wenn er sie trauern lassen, wenn sie untätig eingesperrt seien und wenn Patroklos sterbe, oder wenn Achills Pferde diesem die Zukunft voraussagten.<ref>''[Q]ui his [sc. equis] non tantum intelligentiam, sed divinam intelligentiam atque etiam orationem attribuit'' ([[Xenophon, Hippocomicus, 1556]], 11).</ref>
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Er führt auch die zahlreichen Berichte über Bukephalos an, das Pferd Alexanders des Großen, der nur Alexander habe auf seinem Rücken sitzen lassen und der bei seinem Tod erst bereit war zu sterben, als er Alexander aus dem Kampfgetümmel herausgetragen habe.<ref>Vgl. [[Xenophon, Hippocomicus, 1556]], 12.</ref>
Bekannt sei auch, dass Pferde, sofern sie nicht von Krankheit oder Tollwut in den Wahn getrieben seien, selten Menschen angriffen, insbesondere Alte und Frauen.<ref>Vgl. [[Xenophon, Hippocomicus, 1556]], 13.</ref>
Dass es aber auch unter den Pferden solche mit bösem Willen (''maliciosi et nocentes'') gebe, führt er als Erklärung für die Erzählungen über die fleischfressenden Pferde des Dakerkönigs Diomedes an.<ref>Vgl. [[Xenophon, Hippocomicus, 1556]], 13.</ref>
Camerarius' Schluss ist diplomatisch: Er wolle keine definitive Aussage treffen, doch manche Charakterzüge der Pferde seien ohne einen gewissen Verstand nur schwer erklärbar.<ref>''Ad intelligentiam quidem equorum quod attinet, ut de veritate rei pronunciare non ausim, ita mihi profecto, memoria, gloriae et laudis studium, ambitio, disciplina, atque alia huiusmodi, in his animadversa et haud obscuris signis deprehensa, sine aliqua intelligentia, prudentia, consilio, quae esse possint omnino inexplicabile videtur'' ([[Xenophon, Hippocomicus, 1556]], 13f.).</ref>
Die zweite Auflage fügt außerdem hinzu, er behaupte ja nicht, dass dieser Verstand ein Menschlicher sei; doch es gebe gewiss irgendeine andere, eigene Form von Verstand.<ref>''Neque ego hanc mentem, intelligentiamque ac rationem humanam esse dico, verum aliam quandam sui generis ac modi'' ([[Xenophon, Hippocomicus, 1556]], 14).</ref>


Ähnlich ausführlich, aber auch ähnlich zurückhaltend und diplomatisch in den [[#Die "Decuriae"|'''oben''']] erwähnten [[Erwähntes Werk::OC 0941|"Decuriae"]]: Die achte Frage der elften Dekade widmet sich der Frage nach dem Verstand der Tiere. Denn man nehme allgemein an, dass Tiere untereinander kommunizieren können. Wenn dies aber der Fall sei, könnten sie dann wirklich ganz ohne Verstand sein?<ref>''Existimantur animalia bruta et beluae, nec non aves atque pisces, posse communicare inter se cogitationes et voluntatem suam. quod si est verum, an illud verum non est haec prorsus esse'' ἄλογα'', id est rationis expertia? de quo et Plutarchi disputationes extant. Nam si in illis est cogitandi quaedam vis, id est'' τὸ διανοητικὸν, ''erit etiam'' τὸ λογιστικὸν, ''id est quidam rationis usus.'' ([[Camerarius, Decuriae, 1594]], 170). [[Erwähnte Person::Konrad Geßner]] schreibt, die Frage, ob Tiere kommunizierten, sei ungeklärt: ''Nam utrum aves et animantes aliae, suum inter se colloquium nobis ignotum misceant, in dubium vocari potest'' ([[Geßner, Historiae animalium liber III., 1555]] (VD16 G 1730), 256).</ref>
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Dabei erfolgt auch wieder ein Verweis auf Plutarch.
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Weiterhin stellt Camerarius die Frage nach der Art und Weise der tierischen Kommunikation: Durch Geräusche wie beim Menschen oder durch Gesten, oder (vermutlich) beides?<ref>Vgl. [[Camerarius, Decuriae, 1594]], 170.</ref>
</nowiki>


Die Tatsache aber, dass eine solche erfolge, bewiesen nicht nur Erzählungen aus der antike, sondern auch das, was ein Bekannter des Camerarius erlebt habe: Er habe ein Landgut (''praedium quoddam rusticum sub urbe'') gekauft, das er ob dessen schlechten Zustandes renovieren wollte. Dabei sollte auch ein Getreidespeicher eingerissen werden, auf dem Störche ihr Nest gebaut hatten.<ref>Vgl. [[Camerarius, Decuriae, 1594]], 170.</ref>
Für Form OC_0110
Diese gelten aber als nützlich, da sie den Ort, an dem sie ihr Nest gebaut haben, eifrig schützen und daher Giftiges in der Umgebung fressen und auch ein Gespür für Brände und Einsturzgefahr haben.<ref>''Habetur autem quasi commercium istarum avium pro fortunato: nam et excubant pro iis locis in quibus nidos construxerunt, strenue, et venenata devorant, et praesentire ruinarum atque ignis periculum creduntur'' ([[Camerarius, Decuriae, 1594]], 170f.). Dass Störche willkommen sind, da sie giftige Tiere fressen, ohne daran selbst zu sterben, berichtet auch [[Erwähnte Person::Konrad Geßner]], vgl. [[Geßner, Historiae animalium liber III., 1555]], 252.</ref>
Gleichsam als Miete für den Hausbesitzer (und nicht aus Grausamheit) stießen sie aber stets eines ihrer Küken aus dem Nest.<ref>''Ne autem paterfamilias usum habitationis gratuitae concedere ipsis gravetur, ubi primum pullos exclusere, unum illorum quasi pro mercede locationis in aream deiicere eas, certum est. Non enim faciunt hoc odio erga sobolem suam, quum sint'' φιλοστοργόταται'', usque adeo ut pietatis ab his proverbium natum sit ''τοῦ ἀντιπελαργεῖν. ([[Camerarius, Decuriae, 1594]], 171). So auch [[Konrad Geßner]], vgl. [[Geßner, Historiae animalium liber III., 1555]], 254, Z. 28 zu 'Opfer' und Z. 38 zum Wort ἀντιπελαργεῖν.</ref>
Da der neue Besitzer des Gutes die Vögel also nicht verjagen wollte, ließ er den Teil des Speichers, auf dem das Nest gebaut war, zuletzt einreisen, und ließ zugleich auf dem ersten Teil des neuen Speichers ein neues Nest bauen, in das er die Küken hinübertrug. Die Eltern folgten ihm aber nicht, sondern flüchteten; erst nach etwa zwei Stunden seien sie zusammen mit über 60 anderen Störchen zurückgekommen und hätten das Nest umflogen. Dann setzten sich die Tiere auf die Wiese wie zur Beratung zusammen (''quasi consilium haberent'', 171). Schließlich hätten sie alle gemeinsam auch das zweite Nest umkreist, und nach kurzer weiterer "Beratung" seien alle bis auf die Eltern fortgeflogen; diese hätten sogleich das neue Nest mit den Jungen bezogen.<ref>Vgl. [[Camerarius, Decuriae, 1594]], 171f.</ref>


Doch dies ist nur der erste Bericht. Camerarius habe auch eine Geschichte über Gänse gehört: Ein Passant hatte auf einem Haferfeld zwei Gänse fressen sehen. Er vertrieb sie und verständigte den Besitzer und mahnte diesen, er solle besser auf das Feld achten. Am Folgetag seien beide zusammen zum Feld zurückgekommen und die beiden Gänse seien wieder dort gewesen; sie seien aber sofort von selbst zu ihrer Gruppe zurückgekehrt. Doch als die beiden Männer sich am Zaun zu schaffen machten, sei schließlich die ganze Schar wie auf einen Ruf hin auf das Feld herbeigeflogen.<ref>Vgl. [[Camerarius, Decuriae, 1594]], 172.</ref>
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Weiterhin berichtet Camerarius, an der Ostsee hatten die Fischer Fische, mit denen sie vertrauter seien (''pisces familiares''); sie fütterten diese, und die Fische lockten dafür andere Fische in ihr Netz. Auf den Fang eines solchen privaten Fisches aber stehe eine Strafe.<ref>Vgl. [[Camerarius, Decuriae, 1594]], 172.</ref>


Zuletzt folgen noch zwei weitere Berichte zu Störchen: Ein Storchenweibchen, das seinen Partner mit einem anderen Männchen, wusch sich jedes Mal, noch bevor ihr Partner zurückkam, im Teich, um den Geruch des fremdem Männchens loszuwerden. Als ihr dies einmal zeitlich nicht gelang, habe ihr Partner das Weibchen angegriffen und getötet.<ref>Vgl. [[Camerarius, Decuriae, 1594]], 173. Ähnliches berichtet [[Konrad Geßner]]: Bei ihm ist es der (menschliche) Hausbesitzer, der den Betrug des Weibchens bemerkt und es eines Tages vom Waschen abhält; als das Männchen versteht, was geschehen ist, bringt es eine ganze Gruppe anderer Störche mit, die gemeinsam das Weibchen töten (vgl. [[Geßner, Historiae animalium liber III., 1555]], 257).</ref>
<nowiki>
Schließlich sei 1355 ein großer Storchenschwarm nach Creuzburg (an der Werra) gekommen.<ref>Das sog. Storchengericht kennt auch Ludwig Bechstein in seinem Thüringer Sagenbuch (vgl. [[Bechstein 1858]] Bd. I,108f.). Von vergleichbaren Ereignissen wie dem Folgenden, bei denen Störche sich versammeln und 'Gericht halten', wenn auch nicht in Creuzburg, berichtet [[Konrad Geßner]], vgl. [[Geßner, Historiae animalium liber III., 1555]], 253.</ref>
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Zwei Tage hätten die Vögel auf allen Dächern und Mauern gesessen, dann seien sie auf die andere Seite des Flusses geflogen und hätten sich dort auf einer Wiese niedergelassen wie ein Heer, wenn es sich versammle.<ref>''[E]a specie quae est exercitus quum orbis quidam efficitur ad aliquarum rerum cognitionem'' ([[Camerarius, Decuriae, 1594]], 173).</ref>
</nowiki>
Plötzlich seien alle Tiere gemeinsam auf drei einzelne losgeflogen und hätten diese getötet; deren Kadaver seien später von Kindern in die Stadt gebracht worden.<ref>Vgl. [[Camerarius, Decuriae, 1594]], 173.</ref>


Camerarius' Schlussfolgerung ist dieselbe wie im Hippocomicus: Er scheint sich sicher zu sein, dass Tieren eine Art von Verstand innewohnt, ist dabei aber überaus vorsichtig und darauf bedacht, es nicht so klingen zu lassen, als sei dieser dem des Menschen vergleichbar. Da Tiere nicht sprechen können und Sprache der Dolmetscher des Denkens sei, müsse man annehmen, sie hätten gar keinen Verstand.<ref>''Neque ego tamen assero eam vim rationis et intelligentiae, quae est in homine, esse in caeteris quoque animantibus: si enim est oratio interpres cogitationis atque mentis, quae natura orationis facultate caret, eam ne mente quidem praeditam esse existimandum'' ([[Camerarius, Decuriae, 1594]], 173). Mit ''oratio'' meint Camerarius demnach spezifisch menschliche Sprache; schließlich hatte er zum Beginn der Fragestellung einige Seiten zuvor den Tieren Sprache zugestanden. Dort verwendet er aber explizit nicht das Wort ''oratio'', sondern den Ausdruck ''posse communicare inter se cogitationes et voluntatem suam''; schließlich formuliert er folgenden ja eben auch die Frage, ob diese ''communicatio'' überhaupt durch Laute geschehe. Vgl. auch [[Oelze 2018]], 49.</ref>
Doch etwas müsse es doch in ihnen geben, und zwar etwas, das so grundlegend sei, dass ohne es auch der Mensch nicht vernunftbegabt sein könnte. Camerarius identifiziert diese grundlegende, primitive Art der Vernunft mit den Begriffen φαντασία und μνήμη bei Aristoteles, also nach seiner Interpretation Vorstellungsgabe und Gedächtnis.<ref>''Sed erit tamen in illis quiddam pro captu ingenii et conditione naturae singularum, simile et quodammodo par: ac tale quidem, ut sine eo ne humanae quidem rationis et considerationis facultas explicari exercerique posset. Hanc vim animi Aristoteles'' φαντασίαν ''appellavit, in qua est imaginum quaedam et visorum apparitio; et'' μνήμην'', quae est memoria'' ([[Camerarius, Decuriae, 1594]], 173f.).</ref>


('''Alexander Hubert''')
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== Anmerkungen ==
==Spielwiese==
<references />


= Notizen zur Naturkunde =
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Pferdesturz:
===Zum Bug beim Briefwechsel-Georg Sigismund Seld===
* [[Camerarius an die Wittenberger Freunde, 29.11.1538]] OCEp 1532: Sturz bei Würzburg, Pferd fällt mitsamt ihm in Graben; glimpflich ausgegangen. Nicht identisch mit Krankheit in [[Camerarius an Loxan, 18.03.1539]] OCEp 1474 nach Rückkehr von der Reise; ebenfalls nicht identisch mit Stelle in [[Camerarius, Vita Philippi Melanchthonis, 1566|Vita Melanchthonis]]: (nach Strobel S. 179f.): "... profectus ego fui Vuittenbergam ... Quo in itinere accidit, ut pedis malum, quod mihi iamdiu non solum molestum sed infestum quoque fuisset, et tunc videretur satis bene esse situm, cum vectatione irritatum, tum errore quodam curae recrudesceret, ut metu maiorum cruciatuum, festinantius Vuittenberga discedere cogerer, quam statueram ac volebam." Interessant ist, dass Camerarius in seiner "Vita Melanchthonis"
Alle Seiten im Briefwechsel-Georg Sigismund Seld:
* [[Camerarius an Stiebar, 07.03.1540]] OCEp 1017: Sturz bei Pforzheim, Pferd wirft ihn ab und zieht ihn am linken Fuß mit; ohne Folgen; so auch JCII in seiner Biographie: [https://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00111092-3] ([[München, BSB]], Sign. Clm 10376) Nr. 8 Bl. 9r Scan-S. 46.


=Dinge, die wir noch nicht tun wollen, aber irgendwann schon=
{{PAGESINCATEGORY:Briefwechsel-Georg Sigismund Seld|all}} Stück
==Reiter "Lexikon" in Tweeki-Skin anzeigen==
Seite entsprechend auf Seite [[MediaWiki:Tweeki-navbar-left]] verlinken. Achtung! Seiten mit Titel Kategorie:XY werden in Tweeki nicht angezeigt, es muss also eine extra Übersichtsseite "Lexikon" analog zu [[Briefwechsel des Camerarius]] erstellt werden!


==Literatur als Bibtex exportieren (macht wohl ZPD für uns)==
{{#ask: [[Kategorie:Briefwechsel-Georg Sigismund Seld]]| format=count }} Stück, nämlich:


Diese Literaturangabe exportieren: {{#ask:
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[[Arneth 1958]]
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'''Problem''': Behandelt bisher alles als Buch. Evtl. kann man mit <nowiki>{{#if: {{{journal}}} | article | book }} </nowiki> o. Ä. definieren, dass als "type" "article" (also Zeitschrift) ausgegeben wird, wenn ein Zeitschrifttitel gegeben ist, das funktioniert aber bisher nicht richtig. Evtl. muss man also auf allen Literaturseiten noch einen Reiter "Quellentyp" hinzufügen und händisch ausfüllen.
*  {{#ask: [[Kategorie:Briefwechsel-Georg Sigismund Seld]][[Absender::Joachim Camerarius I.]]| format=count}} von Camerarius
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*  {{#ask: [[Kategorie:Briefwechsel-Georg Sigismund Seld]][[Empfänger::Joachim Camerarius I.]]| format=count}} an Camerarius
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=Spielwiese=
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==Tabellen, die mal wichtig waren und es vielleicht wieder werden==
===Parabriefe des Camerarius mit Erstdruck, Seitenzahl und Link zum PDF===
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Briefe


==Parserfunction <nowiki>#ask</nowiki>==
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'''Meine weiterentwickelte und nun voll funktionale Version davon:'''
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== HTML und CSS in Wiki ==
<pre>
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</pre>
fragt Briefe ab, die Paratexte sind und lässt sich Erstdruck und Seitenzahl ausgeben; das ganze als Liste (automatisch im Format "Seite (Eigenschaft; Eigenschaft)" mit Trenner ; zwischen den Einträgen. Außerdem werden die Links unterdrückt, da die doppelten eckigen Klammern in den folgenden Formeln stören.


<p style="color:red;">
Sieht so aus:
Ich kann Wiki-Text mit <strong>HTML- und CSS-Befehlen</strong> <span style="color:yellow; background-color:blue;">formatieren</span>.
</p>


{{#ask:[[Kategorie:Briefe]][[Paratext jn::wahr]]|?Erstdruck in=-|?Blatt/Seitenzahl im Erstdruck=-|limit=200|headers=hide|format=list|link=none|sep=;|limit=2}}


== Skins und private Seiten ==
Der Rest nimmt das Ergebnis und fasst das ganze als Array auf, also als Liste, deren Einträge an ); getrennt werden. Die Einträge werden dann als Variable @@@ aufgefasst, die in die folgende Funktion eingesetzt wird:
 
Mit ein bisschen html-Code kann man erreichen, dass eine Seite nur für angemeldete Nutzer sichtbar ist. Verwende dafür zwei getrennte div-Tags mit class public und private.
 
<pre>
<div class="private">
''Alles, was in diesem Bereich steht, ist für unangemeldete Nutzer nicht sichtbar.''
</div>
<div class="public">
''Hier steht öffentliches Zeugs.''
</div>
</pre>
 
Das Inhaltsverzeichnis im öffentlichen Skin zu verstecken, funktioniert so:


<pre>
# Nimm den Eintrag vom 0. Zeichen an und lasse die letzten zwei Zeichen weg (unnötig; meine Version mit bloß @@@ statt sub funktioniert besser!)
{{#tweekihide:sidebar-right}}
# Setze dann ; und geschütztes Leerzeichen
</pre>
# zeige von dem folgenden Objekt das Attribut PDF-Scan (das folgende extrahiert den Titel des Drucks):
## (explode = aufteilen): Teile @@@ an der Stelle " (" (funktioniert nur, wenn der Titel der Brief- und der Druckseite nicht selbst " (" enthält, weil an allen " (" aufgeteilt wird!!!), nimm davon die 1. (nicht die 0.) Hälfte (also Drucktitel + Seiten); diese nimm und teile am ; und nimm dieses mal die 0. Hälfte
# mach mit ); und Zeilenumbruch dieses Objekt zu
# Wiederhole bis du es für alle Objekte im Array getan hast und so ein neues Array geschaffen hast


=Tabellen, die mal wichtig waren und es vielleicht wieder werden=
===Griechisches mit Astrologie===
==Griechisches mit Astrologie==
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===Griechische Briefe===
 
==Griechische Briefe==
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==Werke mit Theologiezeugs==
===Werke mit Theologiezeugs===
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==Briefe mit Theologiezeugs==
===Briefe mit Theologiezeugs===
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=Testfeld Zitation Lexikon=


Tatsächlicher Code:
===Terminologie (auch für Philologie!!!)===
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* [[Camerarius, Commentarii utriusque linguae, 1551]]
! Zitation
**\alpha 2r: es gab kluge und begabte Menschen, die nicht reden konnten; wer aber reden kann, ist zwangsläufig klug
| {{#arrayprint:Bearbeiter ||@ |@ |print=pretty }}, Art. "{{BASEPAGENAME}}", in: Opera Camerarii Online, {{#urldecode:{{{Link}}}}} ({{REVISIONDAY2}}.{{REVISIONMONTH}}.{{REVISIONYEAR}}).
**\alpha 2r: Weisheit und Erkenntnis sind das erste, sind aber ohne Redegabe nicht mehr wert als ein vergrabener Schatz
|}
**\alpha 2v: Wer spricht, ohne die Sprache genau zu beherrschen, verliert zusammen mit dem korrekten Ausdruck auch das korrekte Verständnis
*** --> und die schrecklichen Folgen davon
**\alpha 2v: Nach Cic. geht es in jedem Streit um res oder verbum; ambiguitas et verborum et rerum kann aber mit Worten geklärt werden, wenn man deren Bedeutung kennt; wenn nicht, wird der Streit nur größer
**\alpha 2v: barbaries = odiosa et contraria verae rationi usurpatio
**\alpha 2v: humanum = cogitare prudenter et eloqui diserte cum honestate et decoro
**\alpha 3r: Gegen die Gegner des Griechischen und des Lateinischen
**\alpha 3v: Zu volkssprachigem
**\beta 1v: dum versor in scriptis veterum autorum, horumque libros lego, annotavi praecipuorum verborum in his usum: quo comperto, olim ex amicis quidam nostris censueruntn ea quae collegissem, a me edi et publicari oportere.
*** --> Jedoch weitere Überarbeitungen nötig zur Veröffentlichung
**\beta 1v/2r: Nach weiteren Aufforderungen | aber coepi decerpere das Folgende, was er einst auf Bitte von Georg Sturtz begonnen habe, als man einen besseren Ersatz für [[Martius Galeottus, De homine, 1517]] gesucht habe
**\beta 2r: Der Ordnung des Iulius Pollux gefolgt und diesen erweitert, da für eine eigene Komposition nicht die Zeit war
 
 
* Baier 2017
* Griechischer Geist aus Basler Pressen: https://ub.unibas.ch/cmsdata/spezialkataloge/gg/higg0087.html
* Kößling 2000
 
 


{| class="wikitable"
===Medizinisches in den Decuriae===
! Zitation
| Artikel "{{BASEPAGENAME}}", bearbeitet von {{#arrayprint:Bearbeiter ||@ |@ |print=pretty }} ({{REVISIONDAY2}}.{{REVISIONMONTH}}.{{REVISIONYEAR}}), in: Opera Camerarii Online, {{#urldecode:{{{Link}}}}}
|}


'''Natürlich müssen Sie sich das so vorstellen, dass statt "HIWI" etwa "Mathematische Wissenschaften" und nach "bearbeitet von" dann die Namen der Bearbeiter stehen. Das klappt nur auf meiner Benutzerseite nicht, weil ich da ohne Aufwand keinen Bearbeiter definieren kann. So sähe es dann konkret aus:'''
* In [[Camerarius, Decuriae, 1594]]:
** '''Decuria I. (50%)'''
*** 4 (S. 10f.): Warum tut dem Auge Dunkelheit gut, nachdem es durch helles Licht geblendet wurde?
*** 6 (S. 14ff.): Warum sind die Kinder kluger Männer oft dumm, und umgekehrt?
*** 8 (S. 18ff.): Warum haben manche Überlebende der thukydideischen Pest das Gedächnis verloren?
*** 9 (S. 20f.): Warum heißt es, dass durch die Augen die ''libidines'' in den ''animus'' eintreten und durch die Ohren der Zorn (''indignatio'')?
*** 10 (S. 21): Warum sind die Glieder schwach, wenn man aufwacht (evtl. auch Schlafparalyse gemeint??)?
** '''Decuria II. (50%)'''
*** 1 (S. 22ff.): Was ist ''mens''/noûs, was ''cogitatio''/diánoia und was sind die Unterschiede zwischen beiden?
*** 5 (S. 38ff.): Warum haben Leute mit spitzem Kopf (''acutiore figura capitis'') oft auch einen kleineren und sind ''tumultuatores'', ''improbi'' und ''audaces''?
*** 7 (S. 41): Warum sterben Schweine zu der Zeit, wo viele Vögel kommen, wenn die Luft ''corrumpitur''? (Vgl. Naturkunde)
*** 8 (S. 41f.): Warum sagt Homer von Achill und Vergil von Turnus, dass im Zorn ihre Augen flackern wie Feuer?
*** 10 (S. 51ff.): Wie kommt es, dass Kinder bei Bewegung und Gesang besonders gut einschlafen?
** '''Decuria III. (70%)'''
*** 1 (S. 54ff.): Warum wird die Haut bei langem Aufenthalt im Wasser runzlig?
*** 2 (S. 56f.): Warum bläht sich bei den Leuten, denen ''aquae medicatae'' nicht bekommen, der Bauch auf?
*** 3 (S. 57f.): Warum wird die Krankheit der Koliker, die an Schmerzen ''intestini coli'' leiden, manchmal zur Lähmung oder zum epileptischen Anfall?
*** 4 (S. 58f.): Warum führt extreme Angst zur plötzlichen Entleerung des Darms?
*** 6 (S. 61): Warum kommen uns beim Warten auf etwas/jemanden immer die negativsten Gedanken in Bezug darauf?
*** 8 (S. 62f.): Warum sind beim einfachen Volk (''plebs'') die Kinder meistens hellhaarig?
*** 9 (S. 63f.): Warum erkrankt an Dysenterie, wer Wasser aus Bleirohren trinkt?
** '''Decuria IV. (70%)'''
*** 1 (S. 65): Warum denken wir nicht verschiedenes zugleich, können aber verschiedenes zugleich denken und sprechen, obwohl die Sprache der Dolmetscher des Denkens ist?
*** 2 (S. 65ff.): Warum lieben Mütter ihre Kinder mehr als Väter?
*** 4 (S. 70f.): Warum haben Kinder ein besseres Gedächtnis als Erwachsene, und warum haften Erinnerungen aus der Kindheit besser als wenige Tage alte Erinnerungen?
*** 5 (S. 71): Warum juckt die Haut, wenn eine Wunde zu heilen beginnt?
*** 7 (S. 72f.): Warum ertragen Männer, die im Kampf mutig sind, Krankheiten kaum, und im Kampf feige sind tapfer in der Krankheit?
*** 8 (S. 73f.): Warum sind alte Männer, Frauen und Kinder redselig?
*** 9 (S. 74f.) Warum lässt sich Durst im Bade oder beim Schwitzen leichter ertragen, als wenn man nicht schwitzt?
** '''Decuria V. (100%)'''
*** 1 (S. 75f.): Warum sprechen heisere Menschen mit hoher Stimme?
*** 2 (S. 76f.): Warum sollen sich Verletzte (''vulnerati'') von der körperlichen Liebe (''venus'') fernhalten?
*** 3 (S. 77f.): Warum verlassen Läuse, die ja aus verdorbenem Blut entstehen, Leichen, obwohl es dort reichlich verdorbenes Blut gibt?
*** 4 (S. 78f.): Warum haben Mensche, die an einer langwierigen Krankheit leiden, oft besonders scharfe Sinne und hohe Intelligenz?
*** 5 (S. 79f.): Warum ziehen sich die Lippen zusammen, wenn man über ernste Dinge nachdenkt, gehen aber auseinander, wenn über fröhliche?
*** 6 (S. 80f.): Warum heißt es, Kinder würden ohne Fingernägel geboren, wenn Schwangere zu viel Salz essen?
*** 7 (S. 81ff.): Warum lacht man oft über Fußkranke, obwohl diese Krankheit heftige Schmerzen verursacht?
*** 8 (S. 83): Warum sprechen taube Menschen oft leise?
*** 9 (S. 83f.): Warum pflegen wir, wenn wir jemanden vermissen, oft nach ihm Ausschau zu halten?
*** 10 (S. 84): Warum sehen Triefäugige nachts einen Halo um Lichtquellen?
** '''Decuria VI. (80%)'''
*** 2 (S. 88ff.): Wenn Bewegung vom Geist kontrolliert wird, warum schlägt das Herz, hebt sich das ''genitale'' und bewegt sich der weibliche Uterus unwillkürlich, und im Gegenteil, tut sich nichts, wenn man es bewusst versucht?
*** 3 (S. 95ff.): Warum haben geile Menschen (im sexuellen Sinn) oft einen stumpfen Blick?
*** 4 (S. 97): Warum wird es wärmer, wenn man in (lau)warmem Wasser ein Glied bewegt, aber nicht kälter, sondern angenehmer, wenn man es in (eis)kaltem Wasser tut?
*** 5 (S. 97f.): Warum schlafen auf dem Rücken liegende schlechter und haben seltsame Visionen?
**** Stolberg 2022, 206: "It was dangerous, however, to sleep on one’s back, which could cause nightmares, apoplexy, paralysis, and other problems because the intestines in this position pressed on the vena cava."
*** 6 (S. 98f.): Warum wird, wenn man eine Geruchsquelle näher an die Nase hält, der Geruch stärker, doch wenn man etwas näher an die Augen hält, wird es verschwommener?
*** 7 (S. 99f.): Warum werden ältere Menschen schneller betrunken als junge?
*** 8 (S. 100f.): Warum heißt es, alte Menschen seien trocken, wenn in ihnen der ''humor molestissimus'' ist?
*** 10 (S. 101ff.): Warum ist die sexuelle Begierde so stark?
** '''Decuria VII. (60%)'''
*** 2 (S. 105f.): Was meint Aristoteles, wenn er eine Verschränkung der Finger beschreibt, die die Sinne so täuscht, dass eines als zwei wahrgenommen wird?
*** 3 (S. 106): Warum vertragen manche Menschen Arbeit und insbesondere Bewegung auf nüchternen Magen sehr gut, andere gar nicht?
*** 4 (S. 106ff.): Warum hilft an ''aqua intercutis'' Erkrankten Eisenhut (''aconitum'')?
**** Bezug auf Plutarch, vgl. Plut. Crass. 33.5. Fingerhut wirkt tatsächlich gegen Wassersucht, wenn sie von Herzinsuffizienz bewirkt wird, weil er den Herzschlag steigert; zu Eisenhut habe ich noch nichts gefunden
**** Vgl. auch weitere Anekdoten
*** 5 (S. 109ff.): Warum ist bei manchen Lebewesen wie Eulen und Katzen die Sicht nachts besonders gut, und zugleich sind sie manchmal wie blind?
*** 6 (S. 112ff.): Wenn der Sehsinn der beste und wichtigste ist, warum sind von Geburt an Blinde klüger als von Geburt an Taube?
*** 7 (S. 114): Platon schreibt, man sehe eher im Besitz von Augen als mit den Augen, und die Ohren nähmen wie Trichter das Gehörte auf und hören es nicht selbst. Stimmt das?
** '''Decuria VIII. (40%)'''
*** 1 (S. 116f.): Warum pflegte man in der Antike, sich nach dem Bad einzusalben?
*** 2 (S. 117f.): Wenn Lebewesen Wärme und Feuchte am besten bekommt, welches Temperament ist dann das beste?
*** 3 (S. 118f.): Warum heißt es, gute Männer weinen schnell, wenn doch Kinder, Frauen und schlechte Menschen viel mehr weinen?
*** 6 (S. 120f.): Warum sterben an Tagen mit klarem Himmel mehr Menschen an der Pest?
** '''Decuria IX. (40%)'''
*** 1 (S. 124): Warum sagt man auf Deutsch, wer das Fleisch eines von Wölfen gerissenen Schafes esse, werde gefräßig?
*** 2 (S. 124f.): Warum sind Trinker nicht gut geeignet, um Kinder zu zeugen und zu erziehen?
*** 3 (S. 125f.): Warum meint Apollonius, Sohn des Herophilus, zarte und grazile Menschen sollten salzig, nicht süß essen?
*** 4 (S. 126f.): Warum hört man nachts besser als tags?
** '''Decuria X. (40%)'''
*** 3 (S. 142ff.): Warum sagte man einst, man solle Gekochtes nicht nochmal kochen?
*** 4 (S. 144): Warum nimmt man Wärme und Kälte in Wasser intensiver wahr als in der Luft?
*** 5 (S. 144): Warum fühlt man leichte Kühle, nachdem man ein Glied in warmem Wasser intensiv gerieben hat?
*** 8 (S. 151ff.): Wenn die Begierde ein Teil des Geistes ist, warum trifft sie dann Liebende und Habgierige in unterschiedlicher Form?
** '''Decuria XI. (40%)'''
*** 1 (S. 156ff.): Warum sagt man, heißes sei kaltem Freund und umgekehrt?
*** 2 (S. 158f.): Warum sind sich die Anatomen immer noch nicht einig über den Aufbau des Körpers, obwohl sie Körper aufschneiden und hineinschauen?
**** Die Stelle ist echt interessant: JC kritisiert hier, dass im Eifer der Menschen, anderen überlegen zu sein und Recht zu haben, manchmal die Wahrheit überhaupt keine Rolle mehr spielt
*** 3 (S. 159ff.): Wie ist Schlafwandeln zu erklären?
*** 5 (S. 162ff.): Seelenlehre. ''Quomodo Aristoteles rationem et cogitationem nominavit minimum?''
** Weitere Decurien sind thematisch angeordnet und nicht mehr medizinischen Inhalts.
* In [[Camerarius, Appendix problematum (Druck), 1596]]
** '''Ethica'''
*** 3 (S. 9f.): Warum sind dumme und eitle Mensche oft gesprächig und eloquent?
** '''Physica'''
*** 1 (S. 25): Woher kommt der Zahnschmerz, wenn Zähne doch Knochen sind und Knochen keinen Schmerz empfinden?
*** 2 (S. 25f.): Durst entsteht durch Trockenheit und Wärme im Inneren und wird durch feucht-kaltes gestillt. Warum sind dann die Leute durstiger, die viel Fisch essen, der doch feucht und kalt ist?
*** 3 (S. 26): Wenn man kurz nach dem Einschlafen aufwacht und lange wacht und kurz vor Tagesanbruch wieder einschläft: Warum wacht man dann mit ῥεύματα und κόρυζαι auf?
*** 4 (S. 26): Warum verliert gekochter Honig an Süße, wohingegen bittere Speisen durch Kochen an Süße gewinnen?
*** 5 (S. 27ff.): Wenn Tränen und Freude unterschiedliche Ursprünge haben, warum weint man dann aus Freude und fühlt sich besser, wenn man seine Traurigkeit ausweint?
*** 6 (S. 29): Warum leiden Nierenkranke und Koliker weniger Schmerzen, wenn sie sich auf die Seite legen, die wehtut?
*** 7 (S. 29): Zwei Sprichwörter: Ein dicker Bauch entwickelt kein feines Urteil. Ein voller Bauch urteilt besser. Widerspruch?
*** 12 (S. 33f.): Was ist davon zu halten, dass man sagt, neidische Menschen schaden schon mit ihrem Blick?
**** Böser Blick: ---> Magie!
*** 13 (S. 34f.): Warum sind lüsterne Menschen besonders anfällig für Nierenschmerzen?
*** 14 (S. 35f.): Woher kommt die Erektion?
*** 16 (S. 37f.): Warum sind Frauen jähzorniger als Männer, Kranke als Gesunde, Alte als junge?
*** 17 (S. 38f.): Warum heißt es, wer nach dem Geschlechtsverkehr ''cum difficultate'' uriniere, dem drohe der Stein?
*** 18 (S. 39f.): Schwarze Galle ist kalt und trocken, entgegen dem Leben. Warum leben dann Melancholiker, die viel davon haben, oft länger?
*** 19 (S. 40f.): Warum schnarchen Leute, die auf dem Rücken schlafen, mehr, entwickeln mehr Schleim und haben schwierigere Träume?
**** Stolberg 2022, 206: "It was dangerous, however, to sleep on one’s back, which could cause nightmares, apoplexy, paralysis, and other problems because the intestines in this position pressed on the vena cava."
*** 21 (S. 43f.): Wer von einem tollwütigen Hund gebissen wird, fürchtet das Wasser. Nach Galen erzeugt Tollwut Trockenheit in den festen Teilen [des Körpers?]. Wie können die Kranken also das Wasser meiden, wenn sie so trocken sind?
*** 22 (S. 45): Warum nennt Hippokrates Magenknurren als schlechtes Zeichen?
*** 23 (S. 45f.): Warum sagt man, Kühles lindere Zorn?
*** 24 (S. 46): Nach einem großen Schluck eines kalten Getränks, warum fühlt man im ganzen Körper Wärme und fängt oft auch an, zu schwitzen?
*** 25 (S. 46f.): Wenn Wein warm und feucht ist, warum nennt man etwas kühl, was styptikon (herb, sauer) heißt, doch etwas austeron und stryphnon (herb, sauer) ist unangenehm?
*** 26 (S. 47f.): Die Seele des Menschen, die intelligent ist: Wird sie so, weil der noûs von außen kommt, oder ist sie intrinsisch so?
*** 29 (S. 53ff.): Was ist die phantasía bei Aristoteles?


{| class="wikitable"
! Zitation
| Artikel "Mathematische Wissenschaften", bearbeitet von Marion Gindhart und Alexander Hubert (08.06.2022), in: Opera Camerarii Online, {{#urldecode:http://camerarius.uni-wuerzburg.de/camerarius/index.php/Mathematische_Wissenschaften}}
|}


=Defekte Seiten (im Auge behalten!)=


{| class="wikitable sortable"
|-
! OC/OCEp !! Notiz
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| OCEp 1408 || Anzeige oben (Chronologisch vorhergehende/folgende Briefe) ist leer
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|  ||
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|}




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</div>
</div>
<div class="public">
<div class="public">
Dies ist die Benutzerseite von Alexander Hubert.
Dies ist die Benutzerseite von Alexander Hubert ([https://orcid.org/0009-0008-6477-2671 ORCID 0009-0008-6477-2671]).
 
 
 
==Parabriefe des Camerarius==
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{{#ask:[[Kategorie:Briefe]][[Paratext jn::wahr]][[Absender::Joachim Camerarius I.]]
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  |sep=;
}}
|);
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|@@@); {{#show:
  {{#sub:
  {{#sub:
    {{#explode:
    {{#explode:@@@
      | ([
      |1
    }}
    |];
    |0
    }}
    |2
  }}
  |0
  |-1
  }}
  |?PDF-Scan
}});<br><br>
|
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</div>
</div>
{{#tweekihide:sidebar-right}}
{{#tweekihide:sidebar-right}}

Aktuelle Version vom 18. Dezember 2024, 13:29 Uhr

Alexander Hubert

http://wiki.camerarius.de/Benutzer:HIWI

Subpages dieser Seite

Hilfreiche Seiten

Statistik: Von mir bearbeitete Seiten

Liste:

 
Camerarius an Urban, 15XX
Mosellanus an Camerarius, 1520
… weitere Ergebnisse

Das sind 499 Seiten.

Darunter meine Lexikonartikel:

 
Mathematische Wissenschaften (CamLex)
Medizin (CamLex)
Naturkunde (CamLex)
Theologie (CamLex)

Notizen

Varia

Camerarius' Biographie

  • JC-Biographie durch JCII (BSB München Sgn. BSB Clm 10376)
    • https://mateo.uni-mannheim.de/cera/wolf1/485.pdf#page=1&view=FitView Wolfs Korrekturen dazu auf Basis einer anderen Version: (F6v=6v bei uns "Maio: quam postea despondit." vermutlich auf Martha bezgogen???; F7v=7v und 8r bei uns ("pacificatio", "Hoepelii"); F. 8v entspricht unserem 9r "incendium", kurz darauf "domus" zu "domos" korrigiert; F. 9r entspricht 10r bei uns ("bona eius [sc. Helti]"; F12r entspricht 14r ("Infortunium" von Philipp C. in Italien), F12v=15r ("Hirschnorum"))

Camerarius' verborgene Seite

Dunkles

Schmutziges

  • Schmutzige Gedichte von JC: vgl. OCEp 1358
  • Hessus: quod affectionem amoris attinet, facile tibi indulgeo ... non obsistendum esse OCEp 0123 --> Hat JC eine Liebschaft?

Sprachkenntnisse des JC

Pferdestürze

  • Camerarius an die Wittenberger Freunde, 29.11.1538 OCEp 1532: Sturz bei Würzburg, Pferd fällt mitsamt ihm in Graben; glimpflich ausgegangen. Nicht identisch mit Krankheit in Camerarius an Loxan, 18.03.1539 OCEp 1474 nach Rückkehr von der Reise; ebenfalls nicht identisch mit Stelle in Vita Melanchthonis: (nach Strobel S. 179f.): "... profectus ego fui Vuittenbergam ... Quo in itinere accidit, ut pedis malum, quod mihi iamdiu non solum molestum sed infestum quoque fuisset, et tunc videretur satis bene esse situm, cum vectatione irritatum, tum errore quodam curae recrudesceret, ut metu maiorum cruciatuum, festinantius Vuittenberga discedere cogerer, quam statueram ac volebam."
  • Camerarius an Stiebar, 07.03.1540 OCEp 1017: Sturz bei Pforzheim, Pferd wirft ihn ab und zieht ihn am linken Fuß mit; ohne Folgen; so auch JCII in seiner Biographie: [2] (München, BSB, Sign. Clm 10376) Nr. 8 Bl. 9r Scan-S. 46.

Defekte Seiten und andere Probleme (im Auge behalten!)

OC/OCEp Problem Lösung
Kategorie:Briefwechsel-Georg Sigismund Seld und Kategorie:Briefwechsel-François Hotman "Insgesamt wurden 7 Briefe in die Datenbank aufgenommen. Davon wurden 5 von Camerarius verfasst. 2 an Camerarius geschrieben." --> Tatsächlich aber nur 6=4+2, so auf Kategorieseit auch angezeigt; Adam Krafft, Hotman und Stiebar analog zu Seld Der Drilldown gibt einen Hinweis: Dort ist der Brief Camerarius an Seld, 20.02.1558? zweimal verzeichnet. ---> Lösung = ???
OCEp 1408 Anzeige oben (Chronologisch vorhergehende/folgende Briefe) ist leer Lösung: Als Empfänger war "Daniel Stiebar von Rabeneck;" (mit Semikolon) eingetragen --> Von Wiki als von Daniel Stiebar von Rabeneck zu unterscheidender Empfänger erkannt (nämlich Empfänger "Daniel Stiebar UND NULL", daher keine anderen Briefe gefunden. --> Bei einem einzelnen Item darf nie ein Semikolon stehen!

Wikifunktionen

Aufenthaltsort vergeben

Wie bei OCEp 0982

{{Itinerar
|ItinerarOrt=Ansbach
|AufenthaltBeginn=1529/04/04
|AufenthaltEnde=1529/04/15
|Grund des Aufenthalts=Durchreise nach (Nürnberg)
|AngabeGesichert‎=nein
|Anmerkungen=Auf der Reise traf Camerarius Georg Vogler. Genaues Datum unsicher (vor 07.05.1529)
}}

Tabellen

Überschrift Überschrift Überschrift
Beispiel Beispiel Beispiel
Beispiel Beispiel Beispiel
Beispiel Beispiel Beispiel
Beispiel Beispiel Beispiel


Überschrift Beispiel Überschrift Beispiel
Überschrift Ü2 Beispiel Bsp2 Überschrift Ü2 Beispiel Bsp2

DISPLAYTITLE

Mit

{{DISPLAYTITLE:Blablabla}}

kann ich den angezeigten Seitentitel ändern. S. Seite Bibliographie Drucke Jahr Liste, deren Titel angezeigt wird als "Liste aller Drucke".

Parserfunction #ask

Baumgartnerbriefe mit Regest (Tabelle):

 Regest jn
Camerarius an Hieronymus Baumgartner und Georg Römer, 15.06.1536wahr
Camerarius an Baumgartner d.Ä., 30.07.1536wahr
… weitere Ergebnisse

Werke mit Erstdruck (Tabelle):

 Erstdruck in
Bersman, Auctarium, 1575Philes, De animalium proprietate, 1575
Camerarius (corr.), Opera Ciceronis, 1540Cicero, Opera, 1540
… weitere Ergebnisse

Alle Briefe (unnummerierte Liste):

… weitere Ergebnisse

Alle Briefe (nummerierte Liste):

  1. Camerarius an Lotichius, 11.04.1558
  2. Chyträus an Camerarius, 13.01.1571
… weitere Ergebnisse

Alle Briefe (Aufzählung):
Camerarius an Lotichius, 11.04.1558, Chyträus an Camerarius, 13.01.1571… weitere Ergebnisse

Alle Briefe (Lexikonordnung wie auf Kategorieseiten):

HTML und CSS in Wiki

<p style="color:red;">
Ich kann Wiki-Text mit <strong>HTML- und CSS-Befehlen</strong> <span style="color:yellow; background-color:blue;">formatieren</span>.
</p>

Ich kann Wiki-Text mit HTML- und CSS-Befehlen formatieren.

Skins und private Seiten

Mit ein bisschen html-Code kann man erreichen, dass eine Seite nur für angemeldete Nutzer sichtbar ist. Verwende dafür zwei getrennte div-Tags mit class public und private.

<div class="private">
''Alles, was in diesem Bereich steht, ist für unangemeldete Nutzer nicht sichtbar.''
</div>
<div class="public">
''Hier steht öffentliches Zeugs.''
</div>

Das Inhaltsverzeichnis im öffentlichen Skin zu verstecken, funktioniert so:

{{#tweekihide:sidebar-right}}

Editor modifizieren

Den Wiki-Editor kann man über die Seite MediaWiki:Editor.js modifizieren. Die Zeile mw.loader.load( '/camerarius/index.php?title=MediaWiki:Editor.js&action=raw&ctype=text/javascript' ); auf der Seite MediaWiki:Common.js bewirkt, dass das Skript auf der Seite Editor.js auch tatsächlich geladen wird (und zwar für alle Benutzer).

Vgl. auch hier.

Reiter "Lexikon" in Tweeki-Skin anzeigen

Seite entsprechend auf Seite MediaWiki:Tweeki-navbar-left verlinken.

(Info wohl outdated: Achtung! Seiten mit Titel Kategorie:XY werden in Tweeki nicht vollständig angezeigt, es muss also eine extra Übersichtsseite "Lexikon" analog zu Briefwechsel des Camerarius erstellt werden!)

Auf Druckversion verlinken

{{fullurl:{{FULLPAGENAME}}|printable=yes}}

liefert:

https://camerarius.kallimachos.de/index.php?title=Benutzer:HIWI&printable=yes

Literatur als Bibtex exportieren (macht wohl ZPD für uns)

Diese Literaturangabe exportieren: BibTeX

Problem: Behandelt bisher alles als Buch. Evtl. kann man mit {{#if: {{{journal|}}} | article | book }} o. Ä. definieren, dass als "type" "article" (also Zeitschrift) ausgegeben wird, wenn ein Zeitschrifttitel gegeben ist, allerdings nicht so wie im obigen Beispiel, sondern außerhalb der Abfrage: Tatsächlich müsste man in der Tabelle (Autor, Titel etc.) noch ein Feld "type" anlegen (und das zugehörige Attribut schaffen); den Inhalt des Felds könnte man dann mit if oder evtl. switch automatisieren. Evtl. muss man aber auch auf allen Literaturseiten einzeln das Feld händisch ausfüllen.

Diese Literaturangabe exportieren: BibTeX

Testfeld Zitation Lexikon

Tatsächlicher Code:

Zitation , Art. "HIWI", in: Opera Camerarii Online, {{{Link}}} (18.12.2024).
Zitation Artikel "HIWI", bearbeitet von (18.12.2024), in: Opera Camerarii Online, {{{Link}}}

So sähe es dann konkret aus:

Zitation Artikel "Mathematische Wissenschaften", bearbeitet von Marion Gindhart und Alexander Hubert (08.06.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/Mathematische_Wissenschaften_(CamLex)

Letztlich gewählter Code:

{{#arraydefine:Bearbeiter|{{#arraymap:{{{Bearbeiter|}}}|;|x|{{#show: Benutzer:x |?RealName}}|;}}|;}}
<div class="private">
{| class="wikitable"
! Zitation
| {{#arrayprint:Bearbeiter ||@ |@ |print=pretty }}, Art. "{{BASEPAGENAME}}", in: Opera Camerarii Online, {{#urldecode:http://wiki.camerarius.de/{{BASEPAGENAMEE}}}} ({{REVISIONDAY2}}.{{REVISIONMONTH}}.{{REVISIONYEAR}}).
|-
! Bearbeiter
| {{#arraymap:{{{Bearbeiter|}}}|;|x|[[Bearbeiter::Benutzer:x]]|; }}
|}
</div>
<div class="public">
{| class="wikitable"
! Zitation
| {{#arrayprint:Bearbeiter ||@ |@ |print=pretty }}, Art. "{{BASEPAGENAME}}", in: Opera Camerarii Online, {{#urldecode:http://wiki.camerarius.de/{{BASEPAGENAMEE}}}} ({{REVISIONDAY2}}.{{REVISIONMONTH}}.{{REVISIONYEAR}}).
|}
</div>

Wechsel des Skins

Spezial:Einstellungen#mw-prefsection-rendering

Abfrage der Briefwechselseiten

Bisher nicht erfolgreich und wohl nicht möglich, da

{{#ask: [[Kategorie:Briefwechsel]]
|limit=5
|format=table
}}

das Folgende produziert:

 
Camerarius an Lotichius, 11.04.1558
Chyträus an Camerarius, 13.01.1571
Camerarius an Chyträus, 14.02.1569
Camerarius an Bording, 15.10.1555
Mutianus an Unbekannt, 1514
… weitere Ergebnisse
{{PAGESINCATEGORY:Briefwechsel|all}} 

dagegen korrekt:

269

Merke:

Ab Semantic MediaWiki 3.0.0. (wir haben 2.5.6) wäre die folgende Syntax mit ziemlicher Sicherheit eine Lösung:

{{#ask: [[Kategorie:Briefwechsel|+depth=1]]
|limit=5
|format=table
}}

Warum funktioniert es nicht?

Momentan gibt es die Kategorie:Briefwechsel, die auf allen Korrespondenzseiten vergeben ist. Diese sind aber selbst erweiterte Kategorie-Seiten nach dem Muster Kategorie:Briefwechsel-Abdias Prätorius. Der einzelne Brief hat dann zwar nur die letzte Kategorie (plus natürlich Kategorie:Briefe und evtl. weitere). Aber dadurch dass die Korrepondenzseiten selbst Kategorien sind, werden sie als Unterkategorie von Kategorie:Briefwechsel aufgefasst. (Die liegt einfach an der Art, wie Wiki funktioniert: Gibst du der Seite Category:A mittels
[[Category:B]]
die Kategorie B, wird Kategorie A als Subkategorie von B aufgefasst.) Eine Suche mittels #ask auf einer Kategorie ist offenbar so gestrickt, dass sie grundsätzlich auch die Subkategorien durchsucht (vermutlich bis zu einer gewissen Maximaltiefe) und deren Elemente auflistet, anstatt der Kategorieseiten der Subkategorie. Diese Suchtiefe lässt sich in der neueren Version mittels +depth für einzelne Suchen begrenzen.

Auf Seite "Briefwechsel-XY" automatisch dieselben Attribute vergeben wie bei "Kategorie:Briefwechsel-XY"

{{#arraymap:{{#show: Kategorie:{{PAGENAME}} |?Erwähntes Werk |link=none |sep=;}}
|; 
|x
|[[Erwähntes Werk::x| ]]
|
}}
{{#arraymap:{{#show: Kategorie:{{PAGENAME}} |?Erwähnte Person |link=none |sep=;}}
|; 
|x
|[[Erwähnte Person::x| ]]
|
}}

Zweistufige Abfrage

Abfrage von Briefen, die Paratexte sind, mit Ausgabe von deren Erstdruck sowie dann dessen Scan

{{#arraymap:
 {{#ask:[[Kategorie:Briefe]][[Paratext jn::wahr]][[Absender::Joachim Camerarius I.]]
  |?Erstdruck in=-
  |?Blatt/Seitenzahl im Erstdruck=-
  |limit=200
  |headers=hide
  |format=list
  |sep=;
 }}
 |);
 |@@@
 |@@@); {{#show:
  {{#sub:
   {{#sub:
    {{#explode:
     {{#explode:@@@
      | ([
      |1
     }}
     |];
     |0
    }}
    |2
   }}
   |0
   |-1
  }}
  |?PDF-Scan
 }});<br><br>
 |
}}

Mit "find and replace" vor (fast) alle Literaturlinks das Attribut "Forschungsliteratur" setzen

Find: \[\[([^\]|]+) (\d+[a-d]?)\]\]

Replace: [[Forschungsliteratur::$1 $2]]

Achtung: Erwischt auch [[Erwähntes Werk::OC(Ep) 1234]] und [[OC(Ep) 1234]] (die OC(Ep)s haben dieselbe Struktur mit 4 Ziffern am Ende, daher nicht änderbar:/)!!!

Daher im Anschluss per Find and Replace "Forschungsliteratur::Erwähntes Werk::" durch "Erwähntes Werk::" ersetzen.

Wichtige Lösung, um [[OC(Ep) 1234]] nicht zu erwischen:

Diese zuvor in Erwähntes Werk umwandeln!

Find: \[\[(OC)

Replace: [[Erwähntes Werk::$1

Achtung: Erwischt außerdem [[Camerarius, Titeltiteltitel, YYYY]]

Daher vorher diese alle zu "Erwähntes Werk" ändern.

Achtung: Erwischt nicht:

  • CR IX u.Ä.
  • Huth masch. u.Ä.

Literaturverzeichnis für eine Seite anlegen

Funktioniert nur, wenn alle Literaturlinks das Attribut "Forschungsliteratur" haben!

Code ({{PAGENAME}} vorher gegen Seitentitel austauschen und Seite zweimal abspeichern!):

{{#arraymap:{{#show:{{PAGENAME}}|?Forschungsliteratur|link=none}}
|, 
|@@@
|{{#tag:li}} {{nonempty|{{#show:@@@|?Sortiert}}|{{#arraymap:{{#show:@@@|?Sortiert}}|;|x|x| / }}}}: {{nonempty| {{#show:@@@|?Titel}}|{{#show:@@@|?Titel}}}}{{nonempty| {{#show:@@@|?Sammelband}}|. In: {{#show:@@@|?Sammelband}}}}{{nonempty| {{#show:@@@|?Herausgeber}}|. Hg. v. {{#arraymap:{{#show:@@@|?Herausgeber}}|;|x|x| / }}}}{{nonempty| {{#show:@@@|?Zeitschrift}}|. In: {{#show:@@@|?Zeitschrift}}}}{{nonempty| {{#show:@@@|?Zeitschriftenband}}|  {{#show:@@@|?Zeitschriftenband}}}}{{nonempty|{{#show:@@@|?Jahrgang}}|  ({{#show:@@@|?Jahrgang}})}}{{nonempty| {{#show:@@@|?Bandzahl}}|. {{#show:@@@|?Bandzahl}} Bde}}{{nonempty|{{#show:@@@|?Auflage}}|. {{#show:@@@|?Auflage}}. Aufl}}{{nonempty|{{#show:@@@|?Erscheinungsort}}|. {{#arraymap:{{#show:@@@|?Erscheinungsort}}|;|x|x| / }} }}{{#if:{{#show:@@@|?Jahrgang}}||{{nonempty|{{#show:@@@|?Erscheinungsjahr}}|  {{#time: Y | {{#show:@@@|?Erscheinungsjahr}}}}}}}}{{nonempty|{{#show:@@@|?Reihe}}|  ({{#show:@@@|?Reihe}}}}{{nonempty|{{#show:@@@|?Reihennummer}}|  {{#show:@@@|?Reihennummer}})}}{{nonempty|{{#show:@@@|?Seiten}}|, S. {{#show:@@@|?Seiten}}}}.
|
|
}}

Volltexte auf Werkseiten verlinken

Für Form oc0110:

http://texte.camerarius.de/

{{#urldecode:http://texte.camerarius.de/{{#replace:{{#replace:{{#replace:{{{Werksigle|}}}| |}}|O|o}}|C|c}}}}

Für Form OC_0110

http://texte.camerarius.de/

{{#urldecode:http://texte.camerarius.de/{{#replace:{{{Werksigle|}}}| |_}}}}


nach   |template=SetValue}}
setze:
{{!}}-
{{!}}Volltext
{{!}}{{#urldecode:http://texte.camerarius.de/{{#replace:{{{Werksigle|}}}| |_}}}}

Spielwiese

 GND
Mariangelo Accursio128807830
Melchior Acontius116006188
Adolf von Anhalt-Zerbst104173114
Georg Aemilius131420127
Johannes Aesticampianus100076386
Agnes (von Barby)
Georg Agricola118501062
Johannes Agricola118501070
Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim118647377
Georg Aigner119602768
… weitere Ergebnisse

Zum Bug beim Briefwechsel-Georg Sigismund Seld

Alle Seiten im Briefwechsel-Georg Sigismund Seld:

6 Stück

6 Stück, nämlich:

 AbsenderEmpfänger
Camerarius an Seld, 20.02.1558?Joachim Camerarius I.Georg Sigismund Seld
Camerarius an Seld, 25.01.1559Joachim Camerarius I.Georg Sigismund Seld
Camerarius an Seld, 06.05.1560Joachim Camerarius I.Georg Sigismund Seld
Seld an Camerarius, 14.06.1560Georg Sigismund SeldJoachim Camerarius I.
Camerarius an Seld, 28.08.1564Joachim Camerarius I.Georg Sigismund Seld
Seld an Camerarius, 05.10.1564Georg Sigismund SeldJoachim Camerarius I.
  • 4 von Camerarius
    • =4
 AbsenderEmpfänger
Camerarius an Seld, 20.02.1558?Joachim Camerarius I.Georg Sigismund Seld
Camerarius an Seld, 25.01.1559Joachim Camerarius I.Georg Sigismund Seld
Camerarius an Seld, 06.05.1560Joachim Camerarius I.Georg Sigismund Seld
Camerarius an Seld, 28.08.1564Joachim Camerarius I.Georg Sigismund Seld
  • 2 an Camerarius
    • =2
 AbsenderEmpfänger
Seld an Camerarius, 14.06.1560Georg Sigismund SeldJoachim Camerarius I.
Seld an Camerarius, 05.10.1564Georg Sigismund SeldJoachim Camerarius I.
Debug output SQLStore
ASK Query
[[Kategorie:Briefwechsel-Georg Sigismund Seld]]
SQL Query
SELECT DISTINCT
  t0.smw_id AS id,
  t0.smw_title AS t,
  t0.smw_namespace AS ns,
  t0.smw_iw AS iw,
  t0.smw_subobject AS so,
  t0.smw_sortkey AS sortkey, t0.smw_sort
FROM
  `smw_object_ids` AS t0
INNER JOIN
  `smw_fpt_inst` AS t1 ON t0.smw_id=t1.s_id
WHERE
  (t1.o_id=26645)
  AND t0.smw_iw!=':smw'
  AND t0.smw_iw!=':smw-delete'
  AND t0.smw_iw!=':smw-redi'
ORDER BY
  t0.smw_sort ASC
LIMIT
  55
OFFSET
  0
SQL Explain
IDselect_typetabletypepossible_keyskeykey_lenrefrowsfilteredExtra
1SIMPLEt1refs_id, o_id, s_id_2, o_id_2o_id_25const6Using index; Using temporary; Using filesort
1SIMPLEt0eq_refPRIMARY, smw_id, smw_iw, smw_iw_2PRIMARY4camerarius-smw.t1.s_id1Using where
Auxilliary Tables
No auxilliary tables used.
Query Metrics
Query-Size:1
Query-Depth:0
Errors and Warnings
None

Tabellen, die mal wichtig waren und es vielleicht wieder werden

Parabriefe des Camerarius mit Erstdruck, Seitenzahl und Link zum PDF

134 Briefe

Manuel:

{{#arraymap:{{#ask:[[Kategorie:Briefe]][[Paratext jn::wahr]]|?Erstdruck in=-|?Blatt/Seitenzahl im Erstdruck=-|limit=200|headers=hide|format=list|link=none|sep=;}}|);|@@@|{{#sub:@@@|0|-2}}; {{#show:{{#explode:{{#explode:@@@| (|1}}|;|0}}|?PDF-Scan}});<br>|}}

Meine weiterentwickelte und nun voll funktionale Version davon:

Camerarius an Stiebar, 30.06.1526 (Quintilian, Institutionum liber decimus, 1527, Bl. Aa2r-Aa5v);Camerarius an Venatorius, 01.11.1528 (Camerarius, Praecepta vitae puerilis (Druck), 1536, S. 33);Camerarius an Helt, 1530 (Theokrit, Εἰδύλλια, 1530, Bl. A2r-A3v);Camerarius an Mylius, 1531 (Dion von Prusa, Περὶ ἀπιστίας, 1531, Bl. B1r-B2v);Camerarius an Stiebar, 01.1531 (Quintilian, Institutionum oratoriarum libri duo, 1531, Bl. A2r-A8r);Camerarius an Mylius, 1531 a (Dion von Prusa, Περὶ ἀπιστίας, 1531, Bl. C7r-D5v);Camerarius an Stiebar, 01.1531a (Quintilian, Institutionum oratoriarum libri duo, 1531, Bl. Q3r-Q7r);Camerarius an Coler, 1532 (Dürer, De symmetria partium in rectis formis humanorum corporum, 1532, Bl. A4v);Camerarius an Coler, 1532 a (Dürer, De symmetria partium in rectis formis humanorum corporum, 1532, Bl. A4v-A5r);Camerarius an Milich, 1532 (Camerarius, Astrologica, 1532, Bl. A2r-A3r);Camerarius an Perlach, 12.04.1532 (Camerarius, Astrologica, 1532, Teil B, S. 1-3);Camerarius an Schütz, 13.09.1533 (Camerarius, De Theriacis, 1533, Bl. b6v-b8r);Camerarius an Burchart, 13.03.1534 (Sophokles, Τραγῳδίαι ἑπτά, 1534, Bl. A2r-A5r);Camerarius an Schwarzenberg, 1535 (Macrobius, Commentarius und Saturnalia, 1535, Bl. α2r-α3v);Camerarius an Carinus, 01.01.1535 (Aristides, Πρεσβευτικός, 1535, S. 3-12);Camerarius an Albrecht (Preußen), 01.08.1535 (Ptolemaios, Tetrabiblos, 1535, Bl. A2r-A5r);Camerarius an Johann Wilhelm von Laubenberg, 01.08.1535 (Ptolemaios, Tetrabiblos, 1535, Teil B, A2r-A3v);Camerarius an Jonas, 13.08.1535 (Theodoret, Res Ecclesiasticae, 1536, Bl. A2r-A4r);Camerarius an Stiebar, 18.05.1536 ((Althamer), Commentarius captae urbis, 1536, S. 3-5);Camerarius an Hieronymus Baumgartner und Georg Römer, 15.06.1536 (Camerarius, Ἐπιγράμματα, 1538, S. 3-5);Camerarius an Albrecht II. Alcibiades (Brandenburg-Kulmbach), 31.08.1537 (Marius Victorinus, De orthographia & ratione carminum, 1537, Bl. ×2r-A3r);Camerarius an Severus, 13.10.1537 (Camerarius, Commentarius explicationis primi libri Iliados (Druck), 1538, Bl. A2r-A3v);Camerarius an Stadtrat (Nürnberg), 08.1538 (Ptolemaios, Almagest, 1538, Teil B, Bl. A2r-A4r);Camerarius an Oporinus, 13.01.1538 (Camerarius, Commentarii in Ciceronis Tusculanam primam, 1538, S. 271-277);Camerarius an Scheurl, 13.02.1538 (Capra, Commentarii de rebus gestis pro restitutione Francisci Sfortiae, 1538, Bl. 2r-3r);Camerarius an Schopper, 13.08.1538 (Camerarius, Fabulae Aesopicae (Druck), 1538, Bl. *2r-*4r);Camerarius an Roting, 01.02.1539 (Camerarius, Appendix Fabularum Aesopicarum (Druck), 1539, Bl. a2r-a4v);Camerarius an Loxan, 18.03.1539 (Camerarius, De tractandis equis, 1539, Bl. A1v-A4v);Camerarius an Karl, 18.03.1539 (Camerarius, De tractandis equis, 1539, Bl. 43r-43v);Camerarius an Buchner, 19.04.1539 (Camerarius, De solis defectu (Druck), 1539, Bl. A2r-A3r);Camerarius an Collatinus, 17.11.1539 (Camerarius, Commentarii explicationum secundi libri Homericae Iliados, 1540, Bl. A2r-A4r);Camerarius an Stiebar, 22.12.1539 (Cicero, Opera, 1540, T. 4, Bl. a*a2r-a*a3v);Camerarius an Moritz von Hutten, 28.02.1540 (Thukydides, Historiae, 1540, Bl. A2r-A4r);Camerarius an das Tübinger Kollegium, 11.06.1540 (Camerarius, Elementa rhetoricae, 1541, Bl. A2r-A6v);Camerarius an Nicolaus Maier, 13.08.1540 (Camerarius, Ἐκλογὴ ἐπιστολῶν Ἑλληνικῶν, 1540, Bl. A2r-A4r);Camerarius an Joachim II. (Brandenburg), 1541 (Homer, Ποιήσεις Ὁμήρου ἄμφω, 1541, Bl. A2r-A4v);Camerarius an Ebner, 13.01.1541 (Camerarius, Elegiae ὁδοιπορικαί, 1541, Bl. A1v-A2v);Camerarius an Francke, 30.07.1541 (Theon, Προγυμνάσματα, 1541, Bl. A2r-A6);Camerarius an Albrecht (Preußen), 22.08.1541 (Theophrast, Ἅπαντα, 1541, Bl. A2r-A4v);Camerarius an Vogler, 01.01.1542 (Claus, Psalter, 1542, Bl. *2r-*6r);Camerarius an Fachs, 18.08.1542 (Camerarius, Commentarii orationis Ciceronianae pro Murena (Druck), 1542, Bl. A2r-A8r);Camerarius an Albrecht (Preußen), 1543 (Camerarius, Synodica, 1543, Bl. A3r-A7r);Camerarius an Stiebar, 03.1543 (Camerarius, Commentarii explicationum in reliquos quatuor libros Ciceronis Tusculanarum quaestionum (Druck), 1543, Bl. α2r-β1r);Camerarius an Johann Albrecht I. (Mecklenburg), 16.11.1543 (Xenophon, De forma reipublicae Lacedaemoniorum, 1543, Bl. A2r-A7v);Camerarius an Karlowitz, 16.11.1543 (Xenophon, De forma reipublicae Lacedaemoniorum, 1543, S. 65-72);Camerarius an Malleolus, XX.XX.1544 (Camerarius, Fabulae Aesopicae (Druck), 1544, Bl. Aa2r-Bb3r);Camerarius an Megel, 1544 (Camerarius, Praecepta morum ac vitae, 1544, Bl. A6r-A7v);Camerarius an Megel, 23.05.1544 (Camerarius, Praecepta morum ac vitae, 1544, Bl. A2r-A5v);Camerarius an Grundherr und Römer, 13.06.1544 (Cicero, De partitione oratoria, 1544, S. 1-10);Camerarius an Medmann, 01.02.1545 (Camerarius, De invocatione sanctorum (gr., Druck), 1545, Bl. A2r-A7r);Camerarius an Albrecht (Preußen), 18.04.1545 (Linacre, De emendata structura, 1545, Bl. Aa2r-Aa7r);Camerarius an Fachs, 01.07.1545 (Camerarius, Oratio de cultu pietatis (Druck), 1545, A2r/v);Camerarius an Franz Otto und Friedrich (Braunschweig-Lüneburg), 13.07.1545 (Plautus, Comoediae quinque, 1545, Bl. Aa2-Bb6r);Camerarius an Tarnowski, 03.02.1546 (Bruni, Historia rerum gestarum in Graecia, 1546, Bl. A2r-A8r);Camerarius an Georg III. (Anhalt-Plötzkau), 03.02.1546 (Camerarius, Capita pietatis, 1546, Bl. A2r);Camerarius an Christoph von Limburg, 15.03.1546 (Terenz, Comoediae sex, 1546, Bl. a1r-a2v);Camerarius an Fabricius, 25.09.1546 (Vergil, Opera, 1546, Bl. Aa2r-Aa5v);Camerarius an Georg III. (Anhalt-Plötzkau), 12.12.1547 (Luther, Epistolae ad Georgium Anhaltinum, 1548, Bl. A2r-A2v);Camerarius an Valentin Sturtz, 15.05.1548 (Cicero, Epistulae ad familiares, 1548, Bl. Aa2r-Aa5v);Camerarius an Kram, 24.08.1549 (Plautus, Comoediae sex, 1549, Bl. A2r-A8v);Camerarius (für Rheticus) an Karlowitz, 09.11.1549 (Euklid, Elementorum geometricorum libri sex, 1549, Bl. A1r-A8v);Camerarius an Stadtrat (Zwickau), 01.09.1550 (Camerarius, Libellus scolasticus (Druck), 1551, S. 3-10);Camerarius an Siber, 21.11.1550 (Siber, Pietas puerilis, 1551, Bl. A2r-A3r);Camerarius an Johann Albrecht I. (Mecklenburg), 1551 (Camerarius, Expositio versuum Solonis, 1551, Bl. A2r-A3r);Camerarius an Sabinus, 05.01.1551 (Sabinus, Narratio deliberationis de bello Turcico, 1551, Bl. A3v-A5r);Camerarius an Peucer, 13.08.1551 (Hessus, Bonae valetudinis conservandae rationes et al., 1551, Bl. A2r-A4v);Camerarius an Saurau, 05.09.1551 (Sabinus, De carminibus, 1551, Bl. A2r-A4r);Camerarius an Swawe, 18.01.1553 (Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553, Bl. D6r-D8r);Camerarius an Karlowitz, 01.08.1553 (Camerarius, Oratio habita ad funus principis Mauricii, 1553, Bl. A2r-A4r);Camerarius an Crato, 13.11.1553 (Camerarius, Prophetae Hieremiae lamenta, 1554, Bl. A2r-A5v);Camerarius an Altmann, 1554 (?) (Camerarius, Epistolae Eobani, 1557, Bl. F4r/v);Camerarius an Selnecker, vor 07.1554 (Selnecker, De partibus corporis humani, 1554, Bl. A1v);Camerarius an Abd. Prätorius, 31.01.1554 (Prätorius, De syntaxi Graeca, 1554, S. 417-419);Camerarius an Heusler, 13.04.1554 (Euripides, Hecuba, 1554, Bl. A2r-A3r);Camerarius an Meurer, 13.12.1554 (Camerarius, Versus senarii de analogiis, 1554, Bl. A2r-A6r);Camerarius an Gravius, 13.01.1555 (Vergil, Bucolica, 1556, Bl. a2r-a7v);Camerarius an Joachim (Anhalt), 01.05.1555 (Georg III. (Anhalt-Plötzkau), Conciones synodicae, 1555, Bl. AA2r-AA3v);Camerarius an Boner, 01.09.1555 (Synesius, De regno ad Arcadium, 1555, Bl. A2r-A8r);Camerarius an Karl, 15XX (Camerarius, Epistolae Eobani, 1557, Bl. F3v);Camerarius an Oporinus, 15.03.1556 (Camerarius, Commentatio explicationum omnium tragoediarum Sophoclis (Druck), 1556, S. 3-7);Camerarius an Griespek von Griespach, 15.07.1556 (Xenophon, Hippocomicus, 1556, Bl. AA1v-AA7v);Camerarius an Zasius, 27.11.1556 (Camerarius, De notis numerorum, 1557, Bl. A2r-A5r);Camerarius an Draconites, 13.08.1557 (Camerarius, Epistolae Eobani, 1557, Bl. A2r-A8r);Camerarius an Crato, 1560 (Camerarius, Epistolae Eobani, 1561, Bl. A2r-A3v);Camerarius an Crato, 18.08.1560 (Camerarius, Epistolae Eobani, 1561, Bl. A4r-A5v);Camerarius an Oporinus, 25.08.1560 (Nikephoros, Chronologia, 1561, S. 166);Camerarius an Crispinus, 01.12.1560 (Camerarius, Epistolae Eobani, 1561, Bl. A6r-A8v);Camerarius an Vögelin, 09.08.1561 (Lotichius, Poemata, 1561, Bl. A2r-A3v);Camerarius an Neustetter, 25.08.1561 (Lotichius, Poemata, 1561, Bl. A4r-A8v);Camerarius an Sophianus, 1563 (Archytas, Δέκα λόγοι καθολικοί, 1564, Bl. A2r-A3v);Camerarius an Berlepsch, 28.01.1563 (Camerarius, Epithalamii versus, 1563, Bl. A2r-A3v);Camerarius an Menius, 15.05.1563 (Sabinus, Poemata, 1563, Bl. A5v-A7v);Camerarius an Christian Lotichius, 28.07.1563 (Lotichius, Poemata, 1563, Bl. )(2r-)(4r);Camerarius an Bernhard VII. (Anhalt), 11.12.1563 (Gregor von Nyssa, Λόγοι δύο (nativ.; Steph.), 1564, Bl. D5r-D7v);Camerarius an Rüdinger, 11.06.1564 (Camerarius, Fabulae Aesopicae (Druck), 1564, Bl. A2r-A4v);Camerarius an Heinrich VI. (Plauen), 01.03.1564 (Aristoteles, Oeconomica, 1564, Bl. A2r-A7r:);Camerarius an Rotermund, 12.04.1564 (Gregor von Nyssa, Λόγοι δύο (deit.; res. 4), 1564, Bl. C2v-C3v);Camerarius an Mordeisen, 11.12.1564 (Camerarius, Narrationes facinorum, 1565, Bl. A2r-B1r);Camerarius an Estienne, 13.08.1565 (Thukydides, Historiae, 1565, Bl. A2r-A8v);Camerarius an Joachim Friedrich (Brandenburg), 21.12.1565 (Camerarius, Historiae Iesu Christi expositio (Druck), 1566, Bl. A2r-Aa3r);Camerarius an Schwendi, 25.08.1567 (Camerarius, Epistolae familiares, 1595, S. 049-050);Camerarius an Crato, 20.11.1567 (Camerarius, Sapientia Jesu filii Sirachi, 1568, Bl. A2r-A7r);Camerarius an Schenk, 1568 (Camerarius, Epistolae doctorum, 1568, Bl. A2r-A8r);Camerarius an Dalwitz, 13.08.1568 (Dalwitz, Graecae grammaticae praecepta, 1569, Bl. a2r-a3v);Camerarius an Caepolla, 25.07.1569 (Rüdinger, Libri Psalmorum paraphrasis Latina, 1581, Buch 5, Bl. δ2v-δ3r);Camerarius an Theodoricus, 25.08.1569 (Camerarius, De notis numerorum, 1569, Bl. A2r-B8v);Camerarius an Wittgenstein, 09.09.1570 (Aristoteles, Ethica Nicomachea, 1578, Bl. ã2r-ã6r);Camerarius an Georg Ludwig von Hutten, 15.05.1571 (Flaminio, Epistolae, 1571, Bl. A2r-A5r);Camerarius an Beust, 17.06.1571 (Beust, Christiados libellus, 1572, S. 16-17);Camerarius an Anton von Ortenburg, 09.09.1571 (Xenophon, De Cyri regis Persarum vita atque disciplina, 1572, Bl. A2r-E2r);Camerarius an Rüdinger, 19.08.1572 (Nikephoros, Chronologia, 1573, S. 30-34);Camerarius an Neuenahr, 05.03.1573 (Camerarius, Psalmi et al., 1573, S. 3-9);Camerarius an Reineck, 09.05.1573 (Reineck, Syntagma de familiis, 1574, Bl. α6r/v);Camerarius an Kirstein, vor 1571 (Crusius, Descriptio Bredenbergae, 1570, Bl. Aiiiiv)); );


{{#arraymap:
{{#ask:[[Kategorie:Briefe]][[Paratext jn::wahr]]
|?Erstdruck in=-
|?Blatt/Seitenzahl im Erstdruck=-
|limit=200
|headers=hide
|format=list
|link=none
|sep=;
}}
|);
|@@@
|{{#sub:@@@|0|-2}}; {{#show:{{#explode:{{#explode:@@@| (|1}}|;|0}}|?PDF-Scan}});<br>
|
}}
{{#ask:[[Kategorie:Briefe]][[Paratext jn::wahr]]|?Erstdruck in=-|?Blatt/Seitenzahl im Erstdruck=-|limit=200|headers=hide|format=list|link=none|sep=;}}

fragt Briefe ab, die Paratexte sind und lässt sich Erstdruck und Seitenzahl ausgeben; das ganze als Liste (automatisch im Format "Seite (Eigenschaft; Eigenschaft)" mit Trenner ; zwischen den Einträgen. Außerdem werden die Links unterdrückt, da die doppelten eckigen Klammern in den folgenden Formeln stören.

Sieht so aus:

Melanchthon an Carinus, 07./08.1524 (Demosthenes, Olynthiaca prima, 1524, Bl. A2r-A2v);Camerarius an Stiebar, 30.06.1526 (Quintilian, Institutionum liber decimus, 1527, Bl. Aa2r-Aa5v)… weitere Ergebnisse

Der Rest nimmt das Ergebnis und fasst das ganze als Array auf, also als Liste, deren Einträge an ); getrennt werden. Die Einträge werden dann als Variable @@@ aufgefasst, die in die folgende Funktion eingesetzt wird:

  1. Nimm den Eintrag vom 0. Zeichen an und lasse die letzten zwei Zeichen weg (unnötig; meine Version mit bloß @@@ statt sub funktioniert besser!)
  2. Setze dann ; und geschütztes Leerzeichen
  3. zeige von dem folgenden Objekt das Attribut PDF-Scan (das folgende extrahiert den Titel des Drucks):
    1. (explode = aufteilen): Teile @@@ an der Stelle " (" (funktioniert nur, wenn der Titel der Brief- und der Druckseite nicht selbst " (" enthält, weil an allen " (" aufgeteilt wird!!!), nimm davon die 1. (nicht die 0.) Hälfte (also Drucktitel + Seiten); diese nimm und teile am ; und nimm dieses mal die 0. Hälfte
  4. mach mit ); und Zeilenumbruch dieses Objekt zu
  5. Wiederhole bis du es für alle Objekte im Array getan hast und so ein neues Array geschaffen hast

Griechisches mit Astrologie

 Sprache
Camerarius, Annotatiunculae, 1535Latein
Griechisch
Camerarius, Astrologica (griech.), 1532Griechisch
… weitere Ergebnisse

Griechische Briefe

 WerksigleAbsender (Vorname Nachname)Empfänger (Vorname Nachname)Erstdruck inAusreifungsgradSprache
Camerarius an Chyträus, 14.02.1569OCEp 1429Joachim Camerarius I.David ChyträusChyträus, Epistolae, 1614AbschriftLatein
Griechisch
Camerarius an Crato, 29.09.1566OCEp 1184Joachim Camerarius I.Johannes CratoCamerarius, Epistolae familiares, 1595AbschriftLatein
Griechisch
… weitere Ergebnisse

Werke mit Theologiezeugs

 Sprache
Camerarius, Alia (precatio). Christe Dei aeterni soboles (Inc.), 1560Latein
Camerarius, Alia precatio. Prae cunctis aeterne Deus (Inc.), 1560Latein
… weitere Ergebnisse

Briefe mit Theologiezeugs

 
Chyträus an Camerarius, 13.01.1571
Camerarius an Chyträus, 14.02.1569
… weitere Ergebnisse


Terminologie (auch für Philologie!!!)

  • Camerarius, Commentarii utriusque linguae, 1551
    • \alpha 2r: es gab kluge und begabte Menschen, die nicht reden konnten; wer aber reden kann, ist zwangsläufig klug
    • \alpha 2r: Weisheit und Erkenntnis sind das erste, sind aber ohne Redegabe nicht mehr wert als ein vergrabener Schatz
    • \alpha 2v: Wer spricht, ohne die Sprache genau zu beherrschen, verliert zusammen mit dem korrekten Ausdruck auch das korrekte Verständnis
      • --> und die schrecklichen Folgen davon
    • \alpha 2v: Nach Cic. geht es in jedem Streit um res oder verbum; ambiguitas et verborum et rerum kann aber mit Worten geklärt werden, wenn man deren Bedeutung kennt; wenn nicht, wird der Streit nur größer
    • \alpha 2v: barbaries = odiosa et contraria verae rationi usurpatio
    • \alpha 2v: humanum = cogitare prudenter et eloqui diserte cum honestate et decoro
    • \alpha 3r: Gegen die Gegner des Griechischen und des Lateinischen
    • \alpha 3v: Zu volkssprachigem
    • \beta 1v: dum versor in scriptis veterum autorum, horumque libros lego, annotavi praecipuorum verborum in his usum: quo comperto, olim ex amicis quidam nostris censueruntn ea quae collegissem, a me edi et publicari oportere.
      • --> Jedoch weitere Überarbeitungen nötig zur Veröffentlichung
    • \beta 1v/2r: Nach weiteren Aufforderungen | aber coepi decerpere das Folgende, was er einst auf Bitte von Georg Sturtz begonnen habe, als man einen besseren Ersatz für Martius Galeottus, De homine, 1517 gesucht habe
    • \beta 2r: Der Ordnung des Iulius Pollux gefolgt und diesen erweitert, da für eine eigene Komposition nicht die Zeit war



Medizinisches in den Decuriae

  • In Camerarius, Decuriae, 1594:
    • Decuria I. (50%)
      • 4 (S. 10f.): Warum tut dem Auge Dunkelheit gut, nachdem es durch helles Licht geblendet wurde?
      • 6 (S. 14ff.): Warum sind die Kinder kluger Männer oft dumm, und umgekehrt?
      • 8 (S. 18ff.): Warum haben manche Überlebende der thukydideischen Pest das Gedächnis verloren?
      • 9 (S. 20f.): Warum heißt es, dass durch die Augen die libidines in den animus eintreten und durch die Ohren der Zorn (indignatio)?
      • 10 (S. 21): Warum sind die Glieder schwach, wenn man aufwacht (evtl. auch Schlafparalyse gemeint??)?
    • Decuria II. (50%)
      • 1 (S. 22ff.): Was ist mens/noûs, was cogitatio/diánoia und was sind die Unterschiede zwischen beiden?
      • 5 (S. 38ff.): Warum haben Leute mit spitzem Kopf (acutiore figura capitis) oft auch einen kleineren und sind tumultuatores, improbi und audaces?
      • 7 (S. 41): Warum sterben Schweine zu der Zeit, wo viele Vögel kommen, wenn die Luft corrumpitur? (Vgl. Naturkunde)
      • 8 (S. 41f.): Warum sagt Homer von Achill und Vergil von Turnus, dass im Zorn ihre Augen flackern wie Feuer?
      • 10 (S. 51ff.): Wie kommt es, dass Kinder bei Bewegung und Gesang besonders gut einschlafen?
    • Decuria III. (70%)
      • 1 (S. 54ff.): Warum wird die Haut bei langem Aufenthalt im Wasser runzlig?
      • 2 (S. 56f.): Warum bläht sich bei den Leuten, denen aquae medicatae nicht bekommen, der Bauch auf?
      • 3 (S. 57f.): Warum wird die Krankheit der Koliker, die an Schmerzen intestini coli leiden, manchmal zur Lähmung oder zum epileptischen Anfall?
      • 4 (S. 58f.): Warum führt extreme Angst zur plötzlichen Entleerung des Darms?
      • 6 (S. 61): Warum kommen uns beim Warten auf etwas/jemanden immer die negativsten Gedanken in Bezug darauf?
      • 8 (S. 62f.): Warum sind beim einfachen Volk (plebs) die Kinder meistens hellhaarig?
      • 9 (S. 63f.): Warum erkrankt an Dysenterie, wer Wasser aus Bleirohren trinkt?
    • Decuria IV. (70%)
      • 1 (S. 65): Warum denken wir nicht verschiedenes zugleich, können aber verschiedenes zugleich denken und sprechen, obwohl die Sprache der Dolmetscher des Denkens ist?
      • 2 (S. 65ff.): Warum lieben Mütter ihre Kinder mehr als Väter?
      • 4 (S. 70f.): Warum haben Kinder ein besseres Gedächtnis als Erwachsene, und warum haften Erinnerungen aus der Kindheit besser als wenige Tage alte Erinnerungen?
      • 5 (S. 71): Warum juckt die Haut, wenn eine Wunde zu heilen beginnt?
      • 7 (S. 72f.): Warum ertragen Männer, die im Kampf mutig sind, Krankheiten kaum, und im Kampf feige sind tapfer in der Krankheit?
      • 8 (S. 73f.): Warum sind alte Männer, Frauen und Kinder redselig?
      • 9 (S. 74f.) Warum lässt sich Durst im Bade oder beim Schwitzen leichter ertragen, als wenn man nicht schwitzt?
    • Decuria V. (100%)
      • 1 (S. 75f.): Warum sprechen heisere Menschen mit hoher Stimme?
      • 2 (S. 76f.): Warum sollen sich Verletzte (vulnerati) von der körperlichen Liebe (venus) fernhalten?
      • 3 (S. 77f.): Warum verlassen Läuse, die ja aus verdorbenem Blut entstehen, Leichen, obwohl es dort reichlich verdorbenes Blut gibt?
      • 4 (S. 78f.): Warum haben Mensche, die an einer langwierigen Krankheit leiden, oft besonders scharfe Sinne und hohe Intelligenz?
      • 5 (S. 79f.): Warum ziehen sich die Lippen zusammen, wenn man über ernste Dinge nachdenkt, gehen aber auseinander, wenn über fröhliche?
      • 6 (S. 80f.): Warum heißt es, Kinder würden ohne Fingernägel geboren, wenn Schwangere zu viel Salz essen?
      • 7 (S. 81ff.): Warum lacht man oft über Fußkranke, obwohl diese Krankheit heftige Schmerzen verursacht?
      • 8 (S. 83): Warum sprechen taube Menschen oft leise?
      • 9 (S. 83f.): Warum pflegen wir, wenn wir jemanden vermissen, oft nach ihm Ausschau zu halten?
      • 10 (S. 84): Warum sehen Triefäugige nachts einen Halo um Lichtquellen?
    • Decuria VI. (80%)
      • 2 (S. 88ff.): Wenn Bewegung vom Geist kontrolliert wird, warum schlägt das Herz, hebt sich das genitale und bewegt sich der weibliche Uterus unwillkürlich, und im Gegenteil, tut sich nichts, wenn man es bewusst versucht?
      • 3 (S. 95ff.): Warum haben geile Menschen (im sexuellen Sinn) oft einen stumpfen Blick?
      • 4 (S. 97): Warum wird es wärmer, wenn man in (lau)warmem Wasser ein Glied bewegt, aber nicht kälter, sondern angenehmer, wenn man es in (eis)kaltem Wasser tut?
      • 5 (S. 97f.): Warum schlafen auf dem Rücken liegende schlechter und haben seltsame Visionen?
        • Stolberg 2022, 206: "It was dangerous, however, to sleep on one’s back, which could cause nightmares, apoplexy, paralysis, and other problems because the intestines in this position pressed on the vena cava."
      • 6 (S. 98f.): Warum wird, wenn man eine Geruchsquelle näher an die Nase hält, der Geruch stärker, doch wenn man etwas näher an die Augen hält, wird es verschwommener?
      • 7 (S. 99f.): Warum werden ältere Menschen schneller betrunken als junge?
      • 8 (S. 100f.): Warum heißt es, alte Menschen seien trocken, wenn in ihnen der humor molestissimus ist?
      • 10 (S. 101ff.): Warum ist die sexuelle Begierde so stark?
    • Decuria VII. (60%)
      • 2 (S. 105f.): Was meint Aristoteles, wenn er eine Verschränkung der Finger beschreibt, die die Sinne so täuscht, dass eines als zwei wahrgenommen wird?
      • 3 (S. 106): Warum vertragen manche Menschen Arbeit und insbesondere Bewegung auf nüchternen Magen sehr gut, andere gar nicht?
      • 4 (S. 106ff.): Warum hilft an aqua intercutis Erkrankten Eisenhut (aconitum)?
        • Bezug auf Plutarch, vgl. Plut. Crass. 33.5. Fingerhut wirkt tatsächlich gegen Wassersucht, wenn sie von Herzinsuffizienz bewirkt wird, weil er den Herzschlag steigert; zu Eisenhut habe ich noch nichts gefunden
        • Vgl. auch weitere Anekdoten
      • 5 (S. 109ff.): Warum ist bei manchen Lebewesen wie Eulen und Katzen die Sicht nachts besonders gut, und zugleich sind sie manchmal wie blind?
      • 6 (S. 112ff.): Wenn der Sehsinn der beste und wichtigste ist, warum sind von Geburt an Blinde klüger als von Geburt an Taube?
      • 7 (S. 114): Platon schreibt, man sehe eher im Besitz von Augen als mit den Augen, und die Ohren nähmen wie Trichter das Gehörte auf und hören es nicht selbst. Stimmt das?
    • Decuria VIII. (40%)
      • 1 (S. 116f.): Warum pflegte man in der Antike, sich nach dem Bad einzusalben?
      • 2 (S. 117f.): Wenn Lebewesen Wärme und Feuchte am besten bekommt, welches Temperament ist dann das beste?
      • 3 (S. 118f.): Warum heißt es, gute Männer weinen schnell, wenn doch Kinder, Frauen und schlechte Menschen viel mehr weinen?
      • 6 (S. 120f.): Warum sterben an Tagen mit klarem Himmel mehr Menschen an der Pest?
    • Decuria IX. (40%)
      • 1 (S. 124): Warum sagt man auf Deutsch, wer das Fleisch eines von Wölfen gerissenen Schafes esse, werde gefräßig?
      • 2 (S. 124f.): Warum sind Trinker nicht gut geeignet, um Kinder zu zeugen und zu erziehen?
      • 3 (S. 125f.): Warum meint Apollonius, Sohn des Herophilus, zarte und grazile Menschen sollten salzig, nicht süß essen?
      • 4 (S. 126f.): Warum hört man nachts besser als tags?
    • Decuria X. (40%)
      • 3 (S. 142ff.): Warum sagte man einst, man solle Gekochtes nicht nochmal kochen?
      • 4 (S. 144): Warum nimmt man Wärme und Kälte in Wasser intensiver wahr als in der Luft?
      • 5 (S. 144): Warum fühlt man leichte Kühle, nachdem man ein Glied in warmem Wasser intensiv gerieben hat?
      • 8 (S. 151ff.): Wenn die Begierde ein Teil des Geistes ist, warum trifft sie dann Liebende und Habgierige in unterschiedlicher Form?
    • Decuria XI. (40%)
      • 1 (S. 156ff.): Warum sagt man, heißes sei kaltem Freund und umgekehrt?
      • 2 (S. 158f.): Warum sind sich die Anatomen immer noch nicht einig über den Aufbau des Körpers, obwohl sie Körper aufschneiden und hineinschauen?
        • Die Stelle ist echt interessant: JC kritisiert hier, dass im Eifer der Menschen, anderen überlegen zu sein und Recht zu haben, manchmal die Wahrheit überhaupt keine Rolle mehr spielt
      • 3 (S. 159ff.): Wie ist Schlafwandeln zu erklären?
      • 5 (S. 162ff.): Seelenlehre. Quomodo Aristoteles rationem et cogitationem nominavit minimum?
    • Weitere Decurien sind thematisch angeordnet und nicht mehr medizinischen Inhalts.
  • In Camerarius, Appendix problematum (Druck), 1596
    • Ethica
      • 3 (S. 9f.): Warum sind dumme und eitle Mensche oft gesprächig und eloquent?
    • Physica
      • 1 (S. 25): Woher kommt der Zahnschmerz, wenn Zähne doch Knochen sind und Knochen keinen Schmerz empfinden?
      • 2 (S. 25f.): Durst entsteht durch Trockenheit und Wärme im Inneren und wird durch feucht-kaltes gestillt. Warum sind dann die Leute durstiger, die viel Fisch essen, der doch feucht und kalt ist?
      • 3 (S. 26): Wenn man kurz nach dem Einschlafen aufwacht und lange wacht und kurz vor Tagesanbruch wieder einschläft: Warum wacht man dann mit ῥεύματα und κόρυζαι auf?
      • 4 (S. 26): Warum verliert gekochter Honig an Süße, wohingegen bittere Speisen durch Kochen an Süße gewinnen?
      • 5 (S. 27ff.): Wenn Tränen und Freude unterschiedliche Ursprünge haben, warum weint man dann aus Freude und fühlt sich besser, wenn man seine Traurigkeit ausweint?
      • 6 (S. 29): Warum leiden Nierenkranke und Koliker weniger Schmerzen, wenn sie sich auf die Seite legen, die wehtut?
      • 7 (S. 29): Zwei Sprichwörter: Ein dicker Bauch entwickelt kein feines Urteil. Ein voller Bauch urteilt besser. Widerspruch?
      • 12 (S. 33f.): Was ist davon zu halten, dass man sagt, neidische Menschen schaden schon mit ihrem Blick?
        • Böser Blick: ---> Magie!
      • 13 (S. 34f.): Warum sind lüsterne Menschen besonders anfällig für Nierenschmerzen?
      • 14 (S. 35f.): Woher kommt die Erektion?
      • 16 (S. 37f.): Warum sind Frauen jähzorniger als Männer, Kranke als Gesunde, Alte als junge?
      • 17 (S. 38f.): Warum heißt es, wer nach dem Geschlechtsverkehr cum difficultate uriniere, dem drohe der Stein?
      • 18 (S. 39f.): Schwarze Galle ist kalt und trocken, entgegen dem Leben. Warum leben dann Melancholiker, die viel davon haben, oft länger?
      • 19 (S. 40f.): Warum schnarchen Leute, die auf dem Rücken schlafen, mehr, entwickeln mehr Schleim und haben schwierigere Träume?
        • Stolberg 2022, 206: "It was dangerous, however, to sleep on one’s back, which could cause nightmares, apoplexy, paralysis, and other problems because the intestines in this position pressed on the vena cava."
      • 21 (S. 43f.): Wer von einem tollwütigen Hund gebissen wird, fürchtet das Wasser. Nach Galen erzeugt Tollwut Trockenheit in den festen Teilen [des Körpers?]. Wie können die Kranken also das Wasser meiden, wenn sie so trocken sind?
      • 22 (S. 45): Warum nennt Hippokrates Magenknurren als schlechtes Zeichen?
      • 23 (S. 45f.): Warum sagt man, Kühles lindere Zorn?
      • 24 (S. 46): Nach einem großen Schluck eines kalten Getränks, warum fühlt man im ganzen Körper Wärme und fängt oft auch an, zu schwitzen?
      • 25 (S. 46f.): Wenn Wein warm und feucht ist, warum nennt man etwas kühl, was styptikon (herb, sauer) heißt, doch etwas austeron und stryphnon (herb, sauer) ist unangenehm?
      • 26 (S. 47f.): Die Seele des Menschen, die intelligent ist: Wird sie so, weil der noûs von außen kommt, oder ist sie intrinsisch so?
      • 29 (S. 53ff.): Was ist die phantasía bei Aristoteles?




Dies ist die Benutzerseite von Alexander Hubert (ORCID 0009-0008-6477-2671).


Parabriefe des Camerarius

Camerarius an Stiebar, 30.06.1526 (Quintilian, Institutionum liber decimus, 1527, Bl. Aa2r-Aa5v);Camerarius an Venatorius, 01.11.1528 (Camerarius, Praecepta vitae puerilis (Druck), 1536, S. 33);Camerarius an Helt, 1530 (Theokrit, Εἰδύλλια, 1530, Bl. A2r-A3v);Camerarius an Mylius, 1531 (Dion von Prusa, Περὶ ἀπιστίας, 1531, Bl. B1r-B2v);Camerarius an Stiebar, 01.1531 (Quintilian, Institutionum oratoriarum libri duo, 1531, Bl. A2r-A8r);Camerarius an Mylius, 1531 a (Dion von Prusa, Περὶ ἀπιστίας, 1531, Bl. C7r-D5v);Camerarius an Stiebar, 01.1531a (Quintilian, Institutionum oratoriarum libri duo, 1531, Bl. Q3r-Q7r);Camerarius an Coler, 1532 (Dürer, De symmetria partium in rectis formis humanorum corporum, 1532, Bl. A4v);Camerarius an Coler, 1532 a (Dürer, De symmetria partium in rectis formis humanorum corporum, 1532, Bl. A4v-A5r);Camerarius an Milich, 1532 (Camerarius, Astrologica, 1532, Bl. A2r-A3r);Camerarius an Perlach, 12.04.1532 (Camerarius, Astrologica, 1532, Teil B, S. 1-3);Camerarius an Schütz, 13.09.1533 (Camerarius, De Theriacis, 1533, Bl. b6v-b8r);Camerarius an Burchart, 13.03.1534 (Sophokles, Τραγῳδίαι ἑπτά, 1534, Bl. A2r-A5r);Camerarius an Schwarzenberg, 1535 (Macrobius, Commentarius und Saturnalia, 1535, Bl. α2r-α3v);Camerarius an Carinus, 01.01.1535 (Aristides, Πρεσβευτικός, 1535, S. 3-12);Camerarius an Albrecht (Preußen), 01.08.1535 (Ptolemaios, Tetrabiblos, 1535, Bl. A2r-A5r);Camerarius an Johann Wilhelm von Laubenberg, 01.08.1535 (Ptolemaios, Tetrabiblos, 1535, Teil B, A2r-A3v);Camerarius an Jonas, 13.08.1535 (Theodoret, Res Ecclesiasticae, 1536, Bl. A2r-A4r);Camerarius an Stiebar, 18.05.1536 ((Althamer), Commentarius captae urbis, 1536, S. 3-5);Camerarius an Hieronymus Baumgartner und Georg Römer, 15.06.1536 (Camerarius, Ἐπιγράμματα, 1538, S. 3-5);Camerarius an Albrecht II. Alcibiades (Brandenburg-Kulmbach), 31.08.1537 (Marius Victorinus, De orthographia & ratione carminum, 1537, Bl. ×2r-A3r);Camerarius an Severus, 13.10.1537 (Camerarius, Commentarius explicationis primi libri Iliados (Druck), 1538, Bl. A2r-A3v);Camerarius an Stadtrat (Nürnberg), 08.1538 (Ptolemaios, Almagest, 1538, Teil B, Bl. A2r-A4r);Camerarius an Oporinus, 13.01.1538 (Camerarius, Commentarii in Ciceronis Tusculanam primam, 1538, S. 271-277);Camerarius an Scheurl, 13.02.1538 (Capra, Commentarii de rebus gestis pro restitutione Francisci Sfortiae, 1538, Bl. 2r-3r);Camerarius an Schopper, 13.08.1538 (Camerarius, Fabulae Aesopicae (Druck), 1538, Bl. *2r-*4r);Camerarius an Roting, 01.02.1539 (Camerarius, Appendix Fabularum Aesopicarum (Druck), 1539, Bl. a2r-a4v);Camerarius an Loxan, 18.03.1539 (Camerarius, De tractandis equis, 1539, Bl. A1v-A4v);Camerarius an Karl, 18.03.1539 (Camerarius, De tractandis equis, 1539, Bl. 43r-43v);Camerarius an Buchner, 19.04.1539 (Camerarius, De solis defectu (Druck), 1539, Bl. A2r-A3r);Camerarius an Collatinus, 17.11.1539 (Camerarius, Commentarii explicationum secundi libri Homericae Iliados, 1540, Bl. A2r-A4r);Camerarius an Stiebar, 22.12.1539 (Cicero, Opera, 1540, T. 4, Bl. a*a2r-a*a3v);Camerarius an Moritz von Hutten, 28.02.1540 (Thukydides, Historiae, 1540, Bl. A2r-A4r);Camerarius an das Tübinger Kollegium, 11.06.1540 (Camerarius, Elementa rhetoricae, 1541, Bl. A2r-A6v);Camerarius an Nicolaus Maier, 13.08.1540 (Camerarius, Ἐκλογὴ ἐπιστολῶν Ἑλληνικῶν, 1540, Bl. A2r-A4r);Camerarius an Joachim II. (Brandenburg), 1541 (Homer, Ποιήσεις Ὁμήρου ἄμφω, 1541, Bl. A2r-A4v);Camerarius an Ebner, 13.01.1541 (Camerarius, Elegiae ὁδοιπορικαί, 1541, Bl. A1v-A2v);Camerarius an Francke, 30.07.1541 (Theon, Προγυμνάσματα, 1541, Bl. A2r-A6);Camerarius an Albrecht (Preußen), 22.08.1541 (Theophrast, Ἅπαντα, 1541, Bl. A2r-A4v);Camerarius an Vogler, 01.01.1542 (Claus, Psalter, 1542, Bl. *2r-*6r);Camerarius an Fachs, 18.08.1542 (Camerarius, Commentarii orationis Ciceronianae pro Murena (Druck), 1542, Bl. A2r-A8r);Camerarius an Albrecht (Preußen), 1543 (Camerarius, Synodica, 1543, Bl. A3r-A7r);Camerarius an Stiebar, 03.1543 (Camerarius, Commentarii explicationum in reliquos quatuor libros Ciceronis Tusculanarum quaestionum (Druck), 1543, Bl. α2r-β1r);Camerarius an Johann Albrecht I. (Mecklenburg), 16.11.1543 (Xenophon, De forma reipublicae Lacedaemoniorum, 1543, Bl. A2r-A7v);Camerarius an Karlowitz, 16.11.1543 (Xenophon, De forma reipublicae Lacedaemoniorum, 1543, S. 65-72);Camerarius an Malleolus, XX.XX.1544 (Camerarius, Fabulae Aesopicae (Druck), 1544, Bl. Aa2r-Bb3r);Camerarius an Megel, 1544 (Camerarius, Praecepta morum ac vitae, 1544, Bl. A6r-A7v);Camerarius an Megel, 23.05.1544 (Camerarius, Praecepta morum ac vitae, 1544, Bl. A2r-A5v);Camerarius an Grundherr und Römer, 13.06.1544 (Cicero, De partitione oratoria, 1544, S. 1-10);Camerarius an Medmann, 01.02.1545 (Camerarius, De invocatione sanctorum (gr., Druck), 1545, Bl. A2r-A7r);Camerarius an Albrecht (Preußen), 18.04.1545 (Linacre, De emendata structura, 1545, Bl. Aa2r-Aa7r);Camerarius an Fachs, 01.07.1545 (Camerarius, Oratio de cultu pietatis (Druck), 1545, A2r/v);Camerarius an Franz Otto und Friedrich (Braunschweig-Lüneburg), 13.07.1545 (Plautus, Comoediae quinque, 1545, Bl. Aa2-Bb6r);Camerarius an Tarnowski, 03.02.1546 (Bruni, Historia rerum gestarum in Graecia, 1546, Bl. A2r-A8r);Camerarius an Georg III. (Anhalt-Plötzkau), 03.02.1546 (Camerarius, Capita pietatis, 1546, Bl. A2r);Camerarius an Christoph von Limburg, 15.03.1546 (Terenz, Comoediae sex, 1546, Bl. a1r-a2v);Camerarius an Fabricius, 25.09.1546 (Vergil, Opera, 1546, Bl. Aa2r-Aa5v);Camerarius an Georg III. (Anhalt-Plötzkau), 12.12.1547 (Luther, Epistolae ad Georgium Anhaltinum, 1548, Bl. A2r-A2v);Camerarius an Valentin Sturtz, 15.05.1548 (Cicero, Epistulae ad familiares, 1548, Bl. Aa2r-Aa5v);Camerarius an Kram, 24.08.1549 (Plautus, Comoediae sex, 1549, Bl. A2r-A8v);Camerarius (für Rheticus) an Karlowitz, 09.11.1549 (Euklid, Elementorum geometricorum libri sex, 1549, Bl. A1r-A8v);Camerarius an Stadtrat (Zwickau), 01.09.1550 (Camerarius, Libellus scolasticus (Druck), 1551, S. 3-10);Camerarius an Siber, 21.11.1550 (Siber, Pietas puerilis, 1551, Bl. A2r-A3r);Camerarius an Johann Albrecht I. (Mecklenburg), 1551 (Camerarius, Expositio versuum Solonis, 1551, Bl. A2r-A3r);Camerarius an Sabinus, 05.01.1551 (Sabinus, Narratio deliberationis de bello Turcico, 1551, Bl. A3v-A5r);Camerarius an Peucer, 13.08.1551 (Hessus, Bonae valetudinis conservandae rationes et al., 1551, Bl. A2r-A4v);Camerarius an Saurau, 05.09.1551 (Sabinus, De carminibus, 1551, Bl. A2r-A4r);Camerarius an Swawe, 18.01.1553 (Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553, Bl. D6r-D8r);Camerarius an Karlowitz, 01.08.1553 (Camerarius, Oratio habita ad funus principis Mauricii, 1553, Bl. A2r-A4r);Camerarius an Crato, 13.11.1553 (Camerarius, Prophetae Hieremiae lamenta, 1554, Bl. A2r-A5v);Camerarius an Altmann, 1554 (?) (Camerarius, Epistolae Eobani, 1557, Bl. F4r/v);Camerarius an Selnecker, vor 07.1554 (Selnecker, De partibus corporis humani, 1554, Bl. A1v);Camerarius an Abd. Prätorius, 31.01.1554 (Prätorius, De syntaxi Graeca, 1554, S. 417-419);Camerarius an Heusler, 13.04.1554 (Euripides, Hecuba, 1554, Bl. A2r-A3r);Camerarius an Meurer, 13.12.1554 (Camerarius, Versus senarii de analogiis, 1554, Bl. A2r-A6r);Camerarius an Gravius, 13.01.1555 (Vergil, Bucolica, 1556, Bl. a2r-a7v);Camerarius an Joachim (Anhalt), 01.05.1555 (Georg III. (Anhalt-Plötzkau), Conciones synodicae, 1555, Bl. AA2r-AA3v);Camerarius an Boner, 01.09.1555 (Synesius, De regno ad Arcadium, 1555, Bl. A2r-A8r);Camerarius an Karl, 15XX (Camerarius, Epistolae Eobani, 1557, Bl. F3v);Camerarius an Oporinus, 15.03.1556 (Camerarius, Commentatio explicationum omnium tragoediarum Sophoclis (Druck), 1556, S. 3-7);Camerarius an Griespek von Griespach, 15.07.1556 (Xenophon, Hippocomicus, 1556, Bl. AA1v-AA7v);Camerarius an Zasius, 27.11.1556 (Camerarius, De notis numerorum, 1557, Bl. A2r-A5r);Camerarius an Draconites, 13.08.1557 (Camerarius, Epistolae Eobani, 1557, Bl. A2r-A8r);Camerarius an Crato, 1560 (Camerarius, Epistolae Eobani, 1561, Bl. A2r-A3v);Camerarius an Crato, 18.08.1560 (Camerarius, Epistolae Eobani, 1561, Bl. A4r-A5v);Camerarius an Oporinus, 25.08.1560 (Nikephoros, Chronologia, 1561, S. 166);Camerarius an Crispinus, 01.12.1560 (Camerarius, Epistolae Eobani, 1561, Bl. A6r-A8v);Camerarius an Vögelin, 09.08.1561 (Lotichius, Poemata, 1561, Bl. A2r-A3v);Camerarius an Neustetter, 25.08.1561 (Lotichius, Poemata, 1561, Bl. A4r-A8v);Camerarius an Sophianus, 1563 (Archytas, Δέκα λόγοι καθολικοί, 1564, Bl. A2r-A3v);Camerarius an Berlepsch, 28.01.1563 (Camerarius, Epithalamii versus, 1563, Bl. A2r-A3v);Camerarius an Menius, 15.05.1563 (Sabinus, Poemata, 1563, Bl. A5v-A7v);Camerarius an Christian Lotichius, 28.07.1563 (Lotichius, Poemata, 1563, Bl. )(2r-)(4r);Camerarius an Bernhard VII. (Anhalt), 11.12.1563 (Gregor von Nyssa, Λόγοι δύο (nativ.; Steph.), 1564, Bl. D5r-D7v);Camerarius an Rüdinger, 11.06.1564 (Camerarius, Fabulae Aesopicae (Druck), 1564, Bl. A2r-A4v);Camerarius an Heinrich VI. (Plauen), 01.03.1564 (Aristoteles, Oeconomica, 1564, Bl. A2r-A7r:);Camerarius an Rotermund, 12.04.1564 (Gregor von Nyssa, Λόγοι δύο (deit.; res. 4), 1564, Bl. C2v-C3v);Camerarius an Mordeisen, 11.12.1564 (Camerarius, Narrationes facinorum, 1565, Bl. A2r-B1r);Camerarius an Estienne, 13.08.1565 (Thukydides, Historiae, 1565, Bl. A2r-A8v);Camerarius an Joachim Friedrich (Brandenburg), 21.12.1565 (Camerarius, Historiae Iesu Christi expositio (Druck), 1566, Bl. A2r-Aa3r);Camerarius an Schwendi, 25.08.1567 (Camerarius, Epistolae familiares, 1595, S. 049-050);Camerarius an Crato, 20.11.1567 (Camerarius, Sapientia Jesu filii Sirachi, 1568, Bl. A2r-A7r);Camerarius an Schenk, 1568 (Camerarius, Epistolae doctorum, 1568, Bl. A2r-A8r);Camerarius an Dalwitz, 13.08.1568 (Dalwitz, Graecae grammaticae praecepta, 1569, Bl. a2r-a3v);Camerarius an Caepolla, 25.07.1569 (Rüdinger, Libri Psalmorum paraphrasis Latina, 1581, Buch 5, Bl. δ2v-δ3r);Camerarius an Theodoricus, 25.08.1569 (Camerarius, De notis numerorum, 1569, Bl. A2r-B8v);Camerarius an Wittgenstein, 09.09.1570 (Aristoteles, Ethica Nicomachea, 1578, Bl. ã2r-ã6r);Camerarius an Georg Ludwig von Hutten, 15.05.1571 (Flaminio, Epistolae, 1571, Bl. A2r-A5r);Camerarius an Beust, 17.06.1571 (Beust, Christiados libellus, 1572, S. 16-17);Camerarius an Anton von Ortenburg, 09.09.1571 (Xenophon, De Cyri regis Persarum vita atque disciplina, 1572, Bl. A2r-E2r);Camerarius an Rüdinger, 19.08.1572 (Nikephoros, Chronologia, 1573, S. 30-34);Camerarius an Neuenahr, 05.03.1573 (Camerarius, Psalmi et al., 1573, S. 3-9);Camerarius an Reineck, 09.05.1573 (Reineck, Syntagma de familiis, 1574, Bl. α6r/v);Camerarius an Kirstein, vor 1571 (Crusius, Descriptio Bredenbergae, 1570, Bl. Aiiiiv)); );