Camerarius an Lotichius, 11.04.1558

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
Wechseln zu: Navigation, Suche



Chronologisch vorhergehende Briefe
Briefe mit demselben Datum
Chronologisch folgende Briefe
 Briefdatum
Camerarius an Lotichius, Ende 1557 (?)1557 JL
Lotichius an Camerarius, 25.12.155625 Dezember 1556 JL
Lotichius an Camerarius, 02.01.15552 Januar 1555 JL
 Briefdatum
Camerarius an Lotichius, 11.04.155811 April 1558 JL
 Briefdatum
Lotichius an Camerarius, 21.06.155821 Juni 1558 JL
Werksigle OCEp 0799
Zitation Camerarius an Lotichius, 11.04.1558, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch und Manuel Huth (08.09.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0799
Besitzende Institution Hamburg, SuUB
Signatur, Blatt/Seite Sup. ep. 4° 19, 6
Ausreifungsgrad Abschrift
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 437-438
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen Burman 1754, S. 15-16
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Petrus Lotichius Secundus
Datum 11.04.1558
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum 11.04.(o.J.) (3. Id. April.)

Jahr aus den im Brief erwähnten Todesfällen ermittelt

Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort Heidelberg
Gedicht? nein
Incipit Hoc anno amisi filiam Martham
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Biographisches (Trauerfall); Synergistischer Streit (1556-1560/61); Briefe/Parallelüberlieferung
Handschrift nicht gesehen
Bearbeitungsstand validiert
Notizen VG, 8.9.22: D. Micael kann Beuther sein, der ja enger Freund von Lotich war; aber es kommt auch Michael Diller in Frage, damals Theologe in HD; vgl. u.a. MBW 8400 (Anm.) und 8624. Da Diller 1523 in Wittenberg immatrikuliert wurde, ist bei ihm eine Bekanntschaft mit C. sehr wahrscheinlich, während das bei Beuther nicht nachgewiesen werden kann.

Bagmanus heißt wahrscheinlich Bachmann; hier ist die Identität unklar.

Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:US; Benutzer:MH
Gegengelesen von Benutzer:HIWI4; Benutzer:US; Benutzer:VG
Datumsstempel 8.09.2022
Werksigle OCEp 0799
Zitation Camerarius an Lotichius, 11.04.1558, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch und Manuel Huth (08.09.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0799
Besitzende Institution Hamburg, SuUB
Signatur, Blatt/Seite Sup. ep. 4° 19, 6
Ausreifungsgrad Abschrift
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 437-438
Sonstige Editionen Burman 1754, S. 15-16
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Petrus Lotichius Secundus
Datum 11.04.1558
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum 11.04.(o.J.) (3. Id. April.)

Jahr aus den im Brief erwähnten Todesfällen ermittelt

Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort Heidelberg
Gedicht? nein
Incipit Hoc anno amisi filiam Martham
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Biographisches (Trauerfall); Synergistischer Streit (1556-1560/61); Briefe/Parallelüberlieferung
Datumsstempel 8.09.2022


Zielort ermittelt.

Regest

In diesem Jahr sei Martha gestorben, die Tochter des Camerarius, worüber er sehr traurig sei, weil er sie sehr geliebt habe. Erst danach habe er vom Ableben Jakob Micylls erfahren, auch wenn dieser bereits vorher verstorben war. Über seinen Tod habe Camerarius fast genauso große Trauer empfunden wie über den seiner Tochter. Seit nunmehr 38 Jahren habe er Micyll gekannt und sei mit ihm befreundet gewesen. Seit dieser Zeit hätten beide die gemeinsame Freundschaft nach Kräften aufrechterhalten. Es komme hinzu, dass sie dieselbe Meinung in Glaubensfragen vertreten und sich ihre wissenschaftlichen Bestrebungen geähnelt hätten.

Camerarius habe in diesen Tagen die kunstvollen Verse des Epicediums von Lotichius (Lotichius, De Obitu Clarissimi Viri Iacobi Mycilli, 1558) gesehen. Camerarius danke dafür, dass er in ihm erwähnt werde (auf Bl. A2v). Wegen seiner Trauer und anderer Sorgen habe Camerarius selbst bisher noch keine Schrift verfassen können, um das Andenken an den verstorbenen Freund hochzuhalten.

Auch der Tod des Bagmanus (unbekannt) habe ihn sehr verstört. In der Nähe habe man neulich auch Janus Cornarius bestattet, einen hochgelehrten Mann, den Camerarius seit langer Zeit gut kannte. Aber so sei der Lauf der irdischen Dinge: "nun diese, bald andere, später wiederum andere“ – wie es in einem von Camerarius in Anlehnung an ein "lakonisches Liedchen" verfassten Hexameter heiße.

Die Gattin des Camerarius (Anna) und seine Familie seien krank gewesen. Ansonsten stehe alles beim Alten. Die Streitigkeiten einiger Leute seien immer noch nicht zum Erliegen gekommen. Diese Leute erweckten den Anschein von Frömmigkeit, in Wirklichkeit aber hegten sie ungläubigen Hass – wie Camerarius in Anlehnung an einen Vers Gregors (von Nazianz) gedichtet habe (vgl. Carmina de se ipso 1240, 3).

Grüße an Michael (Beuther?) und die übrigen Freunde.

(Manuel Huth)

Anmerkungen

Im letzten Absatz spielt Camerarius möglicherweise auf den synergistischen Streit an.

Literatur und weiterführende Links

  • August Heimpel: Quellen und Verzeichnisse zum Leben und zu den Werken von Petrus Lotichius Secundus. 13. Fortsetzung: Briefwechsel [2. Teil], in: Unsere Heimat [Schlüchtern] 22 (1930), 189-191, hier 190 (Katalogisat, Kurzregest)
  • http://www.aerztebriefe.de/id/00035308
  • Walther Ludwig, Die Epikedien des Lotichius. In: Lotichius und die römische Elegie. Hg. v. Ulrike Auhagen und Eckart Schäfer. Tübingen 2001, S. 153-184, hier S. 164