Camerarius an Stiebar, 07.03.1540
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1017 |
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Zitation | Camerarius an Stiebar, 07.03.1540, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (15.01.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1017 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 158-160 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1540/03/07 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Nonis Martii |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Tübingen |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Tuas literas scriptas Norimbergae |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Chirurgie; Biographisches (Krankheit); Widmungspraxis; Balneologie / Thermenbesuch |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | [[Notizen::An US: Mir ist unklar, welcher Hieronymus gemeint ist, evtl. Baumgartner?
VG, 14.7.: Laut ToWo ist es Baumgartner. Möglicherweise ist es ein Bezug auf Camerarius an Baumgartner d.Ä., 01.12.1539, wobei ToWo diesen Brief andernorts auf 1535 datiert. Ich muss das noch prüfen. Im ersten Absatz ist nur vielleicht der Brief Camerarius an Stiebar, 21.11.1539 gemeint. Es geht hier um vier Monate Abstand, und das würde ich nicht unter "paulo ante" verstehen. Vermutlich gab es dazwischen noch einen Brief, der nicht ediert wurde. VG, 4.8.22: Die Datierung der Widmung der Ciceroausgabe ist etwas problematisch wegen MBW (vgl. meine Notizen in OCEp 1018). Phorce = Pfortzheim: MBW 1418 und MBW 20 identifizieren ebenfalls Phorce mit Pforzheim HIWI (Diskussion)]] |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:VG |
Gegengelesen von | Benutzer:HIWI4 |
Datumsstempel | 15.01.2024 |
Werksigle | OCEp 1017 |
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Zitation | Camerarius an Stiebar, 07.03.1540, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (15.01.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1017 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 158-160 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1540/03/07 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Nonis Martii |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Tübingen |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Tuas literas scriptas Norimbergae |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Chirurgie; Biographisches (Krankheit); Widmungspraxis; Balneologie / Thermenbesuch |
Datumsstempel | 15.01.2024 |
Regest
Camerarius habe den von Stiebar eilig in Nürnberg verfassten Brief erhalten, denn Stiebar habe es auf seiner Reise eilig gehabt. Den Brief, den Camerarius selbst kurz vorher verfasst hatte, habe Stiebar offensichtlich noch nicht erhalten. Hätte Stiebar den Brief nur gelesen, bevor er das Geschäft in Nürnberg (unklar, Noricum negotium) getätigt hätte! Aber wenn es zur Zufriedenheit Stiebars geschehen sei, freue sich Camerarius und er werde so handeln, wie Stiebar es befehle, und ihrem Hieronymus (Baumgartner?) Dank abstatten.
Camerarius sei seit einiger Zeit nicht (in Tübingen) gewesen, weil er zu dem Chirurgen (Unbekannt) gereist sei, (s. Anm.) über den er Stiebar schon einmal erzählt hatte. Aber der Wundarzt habe Camerarius nicht als Patienten annehmen wollen oder können. Allerdings habe er zu Camerarius gesagt, er könne am 23. März zurückkehren, falls er wolle. Und er habe gut an diesem Versprechen getan. Es heiße, dass er vor anderthalb Jahren Ludwig (V. ?) von der Pfalz von einem chronischen Beinleiden geheilt hätte. Nun wisse Camerarius nicht, was er tun solle, denn er sehe es als schlechtes Omen an, dass er diesen Weg vergeblich auf sich genommen hatte und einige Beschwerlichkeiten und Gefahren durchleiden musste. Dies schrecke ihn vor einer Rückkehr ab. Camerarius hatte (nämlich) gerade Pforzheim (?; Phorcen) verlassen, als sein Pferd scheute, den Zügel durchbiss, ihn abwarf und am linken Fuß zwanzig Schritt weit schleifte. Der Schreiber jener Stadt (Unbekannt), ein Freund des Camerarius, habe ihn bis dahin begleitet und ihm nachher erzählt, dass er die Strecke nachgemessen habe. Glücklicherweise sei Camerarius glimpflich davon gekommen, denn nur sein Fuß sei leicht verletzt. Dies also schrecke ihn von dem Besuch beim Chirurgen ab, aber auch die medikamentöse Behandlung mit Salben und Räucherwerk (?; suffimina) widerstrebe ihm. Deshalb tendiere er mehr zu einem Thermenbesuch. Und so sitze er nun mit mäßig starken Schmerzen zu Hause herum und wisse nicht, was er tun solle.
Der Kaiser (Karl V.) solle in die Niederlande gereist sein, wie es heiße, und sein Bruder (Ferdinand) solle bereits bei ihm sein. Alle seien also guter Hoffnung, auch Camerarius.
Lebewohl.
(PS:) Camerarius habe den Werken Ciceros einen Brief an Stiebar vorangestellt (s. Anm). Er habe angeordnet, dass man die Bücher an Stiebar schicke, sobald sie gedruckt seien, denn er wünsche, dass Stiebar den Brief lese. Das Schicksal habe es nicht gut mit dieser Schrift gemeint. Nachdem nämlich Camerarius unter großer Anstrengung und sehr krank seine Annotationen für die Werke Ciceros vollendet hatte, habe er sie nach Straßburg geschickt, von wo aus sie nach Basel weitergeleitet werden sollten. Aber, wie er neulich erfahren habe, sei das Manuskript noch nicht zum Drucker (Johann Herwagen d.Ä.) gelangt. Camerarius wisse also nicht, was damit geschehen sei. Dies sei natürlich ziemlich lästig für Camerarius, der in der Eile dem Drucker sein Autograph geschickt hatte. Aber es solle so geschehen, wie Gott es wolle.
Camerarius habe seiner Thukydidesausgabe einen Brief an (Moritz von) Hutten vorangestellt. Wenn der Drucker dieses Buch bis zur Messe drucken werde, werde Camerarius das Werk an Stiebar schicken lassen, damit er es an Hutten weiterleite. Aber Stiebar möge den Brief vorher lesen, weil Camerarius ihn für sehr schön halte. Aber Camerarius fürchte, dass diese Widmung vergeblich sei und seine Studien gänzlich zugrunde gingen. Aber in je größere Gefahr sie gerieten, desto mehr glaube Camerarius, dass man nicht von ihnen ablassen dürfe. Obwohl er nur ein einfacher Soldat sei, wolle er sie entschlossen verteidigen.
Erneutes Lebewohl.
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- "(...) weil er zu dem Chirurgen gereist sei": Es handelt sich um einen Wundarzt aus Bad Königshofen. Dies geht hervor aus biographischen Anmerkungen in der Collectio Camerariana (vgl. München, BSB, Clm 10376, Nr. 8, Bl. 9r).
- "Camerarius habe den Werken Ciceros einen Brief an Stiebar vorangestellt": In der Ausgabe von 1540 ist den Werken Ciceros nur ein Proöm an Stiebar vorangestellt, auf das sich Camerarius zu beziehen scheint. Theoretisch könnte er sich aber auch auf den Brief an Stiebar beziehen, den er seinen Annotationen voranstellte.
- Die Basler Messe fand jährlich zwei Wochen vor dem Martinstag statt (i.e. am 28.10.1540).
- Es könnte auch die Leipziger Ostermesse gemeint sein, die zeitlich näher lag. (Hinweis von Torsten Woitkowitz)