Camerarius an Schwendi, 25.08.1567
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0932 |
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Zitation | Camerarius an Schwendi, 25.08.1567, bearbeitet von Manuel Huth, Ulrich Schlegelmilch, Moritz Stock und Vinzenz Gottlieb (31.01.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0932 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 049-050 |
Zweitdruck in | Onosander, Strategikos, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | Bl. c1v-c2v |
Sonstige Editionen | Camerarius, Commentarius alter de Turcicis imperatoribus, 1598, S. 76 (Auszug) |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Lazarus von Schwendi |
Datum | 1567/08/25 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 25. die M.vlt. 67; siehe Anmerkungen zum Datum |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Reverso mihi ad Academiam ex patria mea |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | ja |
Paratext zu | Onosander, Strategikos, 1595 |
Kurzbeschreibung | Dank für ein Geschenk und Schwendis Wertschätzung. Camerarius habe sich in letzter Zeit mit der Geschichte der Türken beschäftigt. |
Anlass | |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung; Biographisches (Reise); Werkgenese; Türkenkriege/Türkengefahr; Geschenksendung |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:US; Benutzer:MS; Benutzer:VG |
Gegengelesen von | Benutzer:VG; Benutzer:US |
Datumsstempel | 31.01.2024 |
Werksigle | OCEp 0932 |
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Zitation | Camerarius an Schwendi, 25.08.1567, bearbeitet von Manuel Huth, Ulrich Schlegelmilch, Moritz Stock und Vinzenz Gottlieb (31.01.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0932 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 049-050 |
Zweitdruck in | Onosander, Strategikos, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | Bl. c1v-c2v |
Sonstige Editionen | Camerarius, Commentarius alter de Turcicis imperatoribus, 1598, S. 76 (Auszug) |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Lazarus von Schwendi |
Datum | 1567/08/25 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 25. die M.vlt. 67; siehe Anmerkungen zum Datum |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Reverso mihi ad Academiam ex patria mea |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | ja |
Paratext zu | Onosander, Strategikos, 1595 |
Kurzbeschreibung | Dank für ein Geschenk und Schwendis Wertschätzung. Camerarius habe sich in letzter Zeit mit der Geschichte der Türken beschäftigt. |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung; Biographisches (Reise); Werkgenese; Türkenkriege/Türkengefahr; Geschenksendung |
Datumsstempel | 31.01.2024 |
Regest
Nach der Rückkehr aus der Heimat (Bamberg), wo er bestimmter Geschäfte wegen (certorum negotiorum causa: s. Anm.) war, an die Universität sei Camerarius dieser Tage das freigebige Geschenk (munus benignitatis tuae) überbracht worden, das Schwendi letztes Jahr in einem Brief angedeutet hatte. Eleganz und Wert hätten ihn erfreut. Denn warum solle er nicht die Wahrheit sagen und eine menschliche Empfindung verhehlen? Noch mehr Freude habe ihm Schwendis einzigartiges Wohlwollen und seine hohe Meinung von ihm bereitet. Er sei nämlich von der Pindarischen Sentenz überzeugt, dass glücklich sei, wer einen guten Ruf genieße (Pindar, Pythia 11,58?). Die Gunst hervorragender Männer könne man nur gewinnen, indem ruhmreiche Arbeiten Beachtung fänden, weshalb Camerarius sich besonders freue.
In der Zeit seiner Abwesenheit (aus Leipzig) habe er sich meist mit der Geschichte der Türken befasst. Er sei auf italienische und französische Schriften gestoßen, aus denen er glaube, etwas Lesenswertes zusammengestellt zu haben. Doch zur Ausarbeitung brauchte Camerarius Zeit und eine bessere Gesundheit. Trotzdem habe er etwas herausgeschnitzt, was nicht gänzlich zu verachten sei.
Wenn irgendetwas dieser Art zufällig zum Vorschein komme, werde er dafür sorgen, dass Schwendi es erhalte.
Camerarius habe von Schwendis denkwürdigen Taten (in Ungarn) gehört, doch werde auch von Hemmnissen erzählt. Nach Manilius (4,94-96) sei häufig der Tugendhafte im Unglück, der Schurke aber im Glück, schlechter Rat ernte Lohn, während Umsicht versage, Fortuna erkenne Beweggründe nicht an und folge nicht dem, der es verdient. Doch daraus würde eine für einen Brief ungeeignete Diskussion erwachsen, weshalb Camerarius nun Schluss mache.
Lebewohl.
(Moritz Stock)
Anmerkungen
- "bestimmter Geschäfte wegen": Es ging vor allem um familiäre Angelegenheiten. So wurde die Hochzeit des Sohnes Joachim Camerarius II. mit Maria Rummel in die Wege geleitet. (Am 4.8.1567: Vgl. [1] und Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg Bd. 68-69 (1981), S. 97.)
- Der Ausschnitt des Briefes im "Commentarius alter de rebus Turcicis" umfasst nur den zweiten Absatz des Regests.
- Der Druck des Briefes in der Briefsammlung von 1595 weist im Vergleich zur gleichzeitig publizierten Onosanderausgabe - neben der unterschiedlichen Datierung - einige orthographische und grammatikalische Unterschiede auf. Hinzu kommen drei Auslassungen: humaniss. [simul ac prudentiss.] scriptis; polliceri possim, [hoc tempore] non reperio; non epistolica disputatio [quam antea ad te mittere studuimus], quare finem facio.
- Ein möglicher Überbringer des Geschenkes könnte Christoph von Karlowitz gewesen sein, der vom Kaiser kommend im August als kaiserlicher Kommissar auf den Kreisdeputationstag nach Erfurt reiste (vgl. Woitkowitz 2003, S. 57).
Anmerkungen zum Datum
Im Briefband "25. die M. vlt. 67"; in der Onosander-Ausgabe fälschlicherweise verändert zu "XXV. die Maii. Anno M.D.LXVII". Der Datierung auf August (Sextilis) ist der Vorzug zu geben: wahrscheinlich entstand vlt. als Verlesung von VIt oder VIl(is). Mai ist nicht möglich, denn am 25. 5. 1567 befand sich Camerarius noch in Nürnberg. Er war noch nicht nach Leipzig zurückgekehrt, wie die anderen Briefe um diesen Zeitraum belegen, u.a. Camerarius an Crato, 25.05.1567. C.' Rückkehr nach Leipzig ist erstmalig in Languet an Camerarius, 15.07.1567 belegt.
(freundlicher Hinweis von Torsten Woitkowitz)