Camerarius an Crato, 18.08.1560

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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 Briefdatum
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 Briefdatum
Camerarius an Crato, 18.08.156018 August 1560 JL
 Briefdatum
Camerarius an Crato, 22.10.156022 Oktober 1560 JL
Camerarius an Crato, 01.12.15601 Dezember 1560 JL
Camerarius an Crato, 22.12.156022 Dezember 1560 JL
Werksigle OCEp 0214
Zitation Camerarius an Crato, 18.08.1560, bearbeitet von Manuel Huth (05.06.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0214
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae Eobani, 1561
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. A4r-A5v
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Johannes Crato
Datum 1560-08-18
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum im Druck: "XV Cal. Sept." (o.J.); Der im Druck unmittelbar folgende, eindeutig Cal. Dec. MDLX datierte Brief an Leonhard Crispinus weist darauf hin, daß die Fertigstellung des Bandes noch im alten Jahr erfolgte. Vgl. auch den Brief des Camerarius an Johannes Crato vom 22.12.1560, der kurz vor Abschluß des Druckes entstand.
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Breslau
Gedicht? nein
Incipit Quod toties de editione eius libelli
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? ja
Paratext zu Camerarius, Epistolae Eobani, 1561
Kurzbeschreibung Camerarius dankt Crato für die Ermutigung zum Druck, für seinen Besuch in Leipzig und die Tatsache, dass er seinen Sohn (Ludwig Camerarius?) zu sich nach Breslau holte. Weiterhin verweist er auf Schwierigkeiten beim Druck, die hoffentlich bald aus dem Weg geräumt seien, und rechtfertigt knapp seine Editionskriterien.
Anlass Briefe/Briefsammlung
Register Widmungsbrief; Werkgenese; Editionskriterien; Briefe/Briefsammlung; Briefe/Brieftheorie
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand validiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH
Gegengelesen von Benutzer:US
Datumsstempel 5.06.2020
Werksigle OCEp 0214
Zitation Camerarius an Crato, 18.08.1560, bearbeitet von Manuel Huth (05.06.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0214
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae Eobani, 1561
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. A4r-A5v
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Johannes Crato
Datum 1560-08-18
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum im Druck: "XV Cal. Sept." (o.J.); Der im Druck unmittelbar folgende, eindeutig Cal. Dec. MDLX datierte Brief an Leonhard Crispinus weist darauf hin, daß die Fertigstellung des Bandes noch im alten Jahr erfolgte. Vgl. auch den Brief des Camerarius an Johannes Crato vom 22.12.1560, der kurz vor Abschluß des Druckes entstand.
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Breslau
Gedicht? nein
Incipit Quod toties de editione eius libelli
Regest vorhanden? ja
Paratext ? ja
Paratext zu Camerarius, Epistolae Eobani, 1561
Kurzbeschreibung Camerarius dankt Crato für die Ermutigung zum Druck, für seinen Besuch in Leipzig und die Tatsache, dass er seinen Sohn (Ludwig Camerarius?) zu sich nach Breslau holte. Weiterhin verweist er auf Schwierigkeiten beim Druck, die hoffentlich bald aus dem Weg geräumt seien, und rechtfertigt knapp seine Editionskriterien.
Anlass Briefe/Briefsammlung
Register Widmungsbrief; Werkgenese; Editionskriterien; Briefe/Briefsammlung; Briefe/Brieftheorie
Datumsstempel 5.06.2020


Entstehungsort ermittelt.

Regest

Crato habe neulich als Gast von Camerarius hier (in Leipzig) mit großer Freude gesehen, wie man begonnen hatte, den Anfang des Büchleins zu drucken, wegen deren Edition er Camerarius so oft bestürmt und um die er gebeten hatte. Dies zeige, wie ehrenvoll er von den Plänen und Taten des Camerarius denke, und wie sehr er die herausragenden Gelehrten des vergangenen Zeitalers schätze.

Wortreicher Dank für den Besuch Cratos und die Tatsache, dass er bei seiner Rückreise Camerarius' Sohn (Ludwig?) mit sich genommen hatte. Dass die peregrinatio ihm genauso viel Nutzen bringe, wie sie einst seinem Bruder Joachim brachte, und er Crato nicht zur Last falle, das wünsche Camerarius, und darum müsse sich (Ludwig) selbst kümmern.

Der Veröffentlichung "ihres gemeinsamen" Büchleins - denn Crato habe ja schon selbst (beim Druck) sehen können, dass es genauso sein Büchlein sei wie das des Camerarius - hätten verschiedene Hindernisse in der Offizin (Ernst Vögelins) immer wieder im Wege gestanden. Aber Camerarius werde nicht aufhören, auf die Edition zu drängen, auch wenn ihm nicht entgangen sei, dass nicht Weniges darin dürftig sei und nicht besonders lesenswert für gelehrte Männer.

Crato kenne seine Überlegungen gut: Herausragende Männer ließen sich nicht nur an den Gemälden erkennnen, die mit größter Sorgfalt und Fleiß (maxima cura atque industria) angefertigt seien, sondern auch aufs Geratewohl gezogene Linien und aus dem Stegreif angefertigte Skizzen seien nicht unbedeutend, wenn es darum gehe, den Charakter von Künstlern und ihre Kunstwerke zu erkennen. Dasselbe sei von dem philosophisch-gelehrten Spiel oder der stegreifhaften Darstellungsweise in Briefen festzustellen. Bei ihrer Veröffentlichung dürften andere aber nicht leichtsinnig und zu achtlos verfahren. Einige nämlich ließen sich dabei von blinder Freundschaft täuschen und begingen schlimme Irrtümer. Und dann setze der Eifer törichterweise gerade jenen zu, die man besonders liebe.

Camerarius bedenke manchmal, warum bedeutende Männer wie Platon und Xenophon bestimmte Gespräche und Taten des Sokrates für erwähnenswert hielten, die sich während heiterer Gastmähler ereigneten. Dann komme er zu dem Schluss, dass es ihr Ziel gewesen sein müsse, einige von mehreren Begebenheiten auszuwählen, die Darstellung durch eine erhabene Sprache zu glätten und die unnützen Äußerungen von anderen weniger gelehrten und erfahrenen Männern wegzulassen.

Lebewohl. Hoffnung, dass das Büchlein endlich erscheine.

(Manuel Huth)

Literatur und weiterführende Links