Camerarius an die Wittenberger Freunde, 29.11.1538
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Werksigle | OCEp 1532 |
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Zitation | Camerarius an die Wittenberger Freunde, 29.11.1538, bearbeitet von Jochen Schultheiß, Alexander Hubert und Vinzenz Gottlieb (19.07.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1532 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Elegiae ὁδοιπορικαί, 1541 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. B5r-C1r |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Martin Luther;Philipp Melanchthon;Justus Jonas;Jakob Milich;Johann Stigel;Veit Amerbach;Melchior Acontius;Georg Aemilius;Freundeskreis (Wittenberg) |
Datum | 1538/11/29 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Datierung des Briefes: A. XXXVIII. III. Cal. Decemb. |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | Wittenberg |
Gedicht? | ja |
Incipit | Ut mihi vobiscum est immensa fuisse voluptas |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | Das Gedicht trägt den Titel "Ὁδοιπορική Saxonica ad amicos Witebergenses" und umfasst 113 Distichen. Es beschreibt die Reise aus Schwaben über die Heimat Franken, Thüringen, den Studienort Leipzig zu den Freunden Martin Luther und Philipp Melanchthon in Wittenberg. Das Gedicht ist von humanistischem Freundschaftsdenken geprägt, das sich in wechselseitigen Bekundungen offenbart. Ebenso schlägt sich in dem Hodoeporicon die Feindschaft gegenüber Luthers Kontrahenten Simon Lemnius literarisch nieder, der sich in seiner "Apologie" gegen den Reformator gewandt hatte. Camerarius reagiert mit seinem Werk auf diese Schrift. |
Anlass | |
Register | Balneologie; Briefgedicht; Elegie; Polemik (literarisch); Hodoeporicum |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:JS; Benutzer:HIWI; Benutzer:VG |
Gegengelesen von | Benutzer:US; Benutzer:VG |
Datumsstempel | 19.07.2024 |
Werksigle | OCEp 1532 |
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Zitation | Camerarius an die Wittenberger Freunde, 29.11.1538, bearbeitet von Jochen Schultheiß, Alexander Hubert und Vinzenz Gottlieb (19.07.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1532 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Elegiae ὁδοιπορικαί, 1541 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. B5r-C1r |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Martin Luther;Philipp Melanchthon;Justus Jonas;Jakob Milich;Johann Stigel;Veit Amerbach;Melchior Acontius;Georg Aemilius;Freundeskreis (Wittenberg) |
Datum | 1538/11/29 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Datierung des Briefes: A. XXXVIII. III. Cal. Decemb. |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | Wittenberg |
Gedicht? | ja |
Incipit | Ut mihi vobiscum est immensa fuisse voluptas |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Kurzbeschreibung | Das Gedicht trägt den Titel "Ὁδοιπορική Saxonica ad amicos Witebergenses" und umfasst 113 Distichen. Es beschreibt die Reise aus Schwaben über die Heimat Franken, Thüringen, den Studienort Leipzig zu den Freunden Martin Luther und Philipp Melanchthon in Wittenberg. Das Gedicht ist von humanistischem Freundschaftsdenken geprägt, das sich in wechselseitigen Bekundungen offenbart. Ebenso schlägt sich in dem Hodoeporicon die Feindschaft gegenüber Luthers Kontrahenten Simon Lemnius literarisch nieder, der sich in seiner "Apologie" gegen den Reformator gewandt hatte. Camerarius reagiert mit seinem Werk auf diese Schrift. |
Register | Balneologie; Briefgedicht; Elegie; Polemik (literarisch); Hodoeporicum |
Datumsstempel | 19.07.2024 |
Regest
Das Gedicht trägt den Titel "Ὁδοιπορική Saxonica ad amicos Witebergenses" und umfasst 113 Distichen. Es beschreibt die Reise aus Schwaben über die Heimat Franken, Thüringen, den Studienort Leipzig zu den Freunden Martin Luther und Philipp Melanchthon in Wittenberg. Das Gedicht ist von humanistischem Freundschaftsdenken geprägt, das sich in wechselseitigen Bekundungen offenbart. Ebenso schlägt sich in dem "Hodoeporicon" die Feindschaft gegenüber Luthers Kontrahenten Simon Lemnius literarisch nieder, der sich in einer "Apologie" gegen den Reformator gewandt hatte. Camerarius reagiert mit seinem Werk auf diese Schrift. Die Polemik gegen diesen Dichter nimmt etwa ein Drittel des Gedichtes ein und kann somit als das Hauptanliegen des Werkes gelten (vgl. Wiegand 1984, 118. 124). Der Rückweg führt ihn über Erfurt, dessen schlechten aktuellen Zustand er nach der einstigen Größe als Stadt der Bildung bedauert. Dem Niedergang widersetze sich nur noch Georg Sturtz. Auf dem weiteren Rückweg lässt er in Franken seinen Begleiter Matthäus Friedrich, auch bekannt als Matthäus Irenäus, in seiner Heimatstadt (Würzburg) zurück. Er besucht auch Johannes Brenz in Schwäbisch Hall. Wiegand 1984, 123 ordnet dieses Gedicht den "Freundschaftshodoeporica" zu, in deren Zentrum die Bekundung von Freundschaft sowie die von Trauer und Schmerz über den Verlust von Freunden und die Trennung von Freunden steht. Wichtige Wendungen zur literarischen Beschreibung von Freundschaft liefert Horaz. Zu den Freunden, die im Gedicht genannt werden, zählen Justus Jonas, Caspar Cruciger, Sebald Münsterer, Jakob Milich, Johannes Marcellus, Veit Winsheim, Johann Stigel, Veit Amerbach, Paul (Eber?), Matthäus Aurogallus, Conrad Lagus, (Johannes) Figulus, (Balthasar) Vach, Melchior Acontius, Georg Helt, Francus (Portunus?), Basilius (Monner?), Chilian (Goldstein?) und Georg Aemilius.
(Jochen Schultheiß)
Entstehungskontext
Das "Hodoeporicon" ist anlässlich eines Besuchs bei Melanchthon und Luther entstanden, den Camerarius den beiden aufgrund universitärer Angelegenheiten aus Tübingen abstattete (Vgl. Volz 1977, 88 mit Anm. 112). Melanchthon hatte Camerarius außerdem in einem Brief vom 06.10.1538 aufgefordert, ein Gedicht gegen Simon Lemnius zu verfassen (vgl. MBW - Regesten online, Nr. 2100); dieser Bitte kommt Camerarius hier offenbar nach.
Mit Sturciades muss hier gegen Wiegand 1984, 119 und 124 Georg Sturtz gemeint sein, der zur selben Zeit wie Camerarius in Erfurt studiert hat, in der Zeit, in der sich Camerarius in Annaberg aufhielt, dort Arzt war und zu dem Zeitpunkt, zu dem Camerarius im Annaberger "Hodoeporicon" (Camerarius an Melanchthon, 24.08.1524) einen Sturciades in Erfurt besucht, ebendort Professor war (Biographie nach Jöcher, Compendiöses Gelehrten-Lexicon, Leipzig, 1733, Sp. 1380).
Ein in dem Gedicht erwähnter Sturz vom Pferd ist mit dem Krankheitsfall zu identifizieren, der nach Auskunft des Widmungsbriefes Camerarius an Loxan, 18.03.1539 Anlass für Camerarius' vertiefte Beschäftigung mit der Hippologie bot (vgl. hierzu Woitkowitz 2003, S. 116f. Anm. 1.; Sannicandro 2017, 190 mit Fußnote 19).
Literatur
- Vgl. auch MBW - Regesten online, Nr. 2126.2