Camerarius an Georg Ludwig von Hutten, 15.05.1571
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||
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kein passender Brief gefunden |
Werksigle | OCEp 1447 |
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Zitation | Camerarius an Georg Ludwig von Hutten, 15.05.1571, bearbeitet von Jochen Schultheiß (21.04.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1447 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Flaminio, Epistolae, 1571 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. A2r-A5r |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Georg Ludwig von Hutten |
Datum | 1571/05/15 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Datierung des Briefes: D. XV. M. Maii Anno Christi Iesu MDLXXI |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Litteras tuas ad me et filios meos scriptas |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | ja |
Paratext zu | Flaminio, Epistolae, 1571 |
Kurzbeschreibung | Der Widmungsbrief begründet die Eignung Georg Ludwigs von Hutten, Widmungsempfänger des Werkes zu sein. Immer wieder betont Camerarius das vertraute Verhältnis zwischen ihm selbst und der Familie Hutten. Camerarius lobt den Widmungsempfänger als einen vorbildhaften jungen Adligen. In das Lob auf den Adressaten mischt sich bisweilen Altersklage. |
Anlass | |
Register | Briefe/Widmungsbriefe; Herrscherbild |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:JS |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 21.04.2022 |
Werksigle | OCEp 1447 |
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Zitation | Camerarius an Georg Ludwig von Hutten, 15.05.1571, bearbeitet von Jochen Schultheiß (21.04.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1447 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Flaminio, Epistolae, 1571 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. A2r-A5r |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Georg Ludwig von Hutten |
Datum | 1571/05/15 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Datierung des Briefes: D. XV. M. Maii Anno Christi Iesu MDLXXI |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Litteras tuas ad me et filios meos scriptas |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | ja |
Paratext zu | Flaminio, Epistolae, 1571 |
Kurzbeschreibung | Der Widmungsbrief begründet die Eignung Georg Ludwigs von Hutten, Widmungsempfänger des Werkes zu sein. Immer wieder betont Camerarius das vertraute Verhältnis zwischen ihm selbst und der Familie Hutten. Camerarius lobt den Widmungsempfänger als einen vorbildhaften jungen Adligen. In das Lob auf den Adressaten mischt sich bisweilen Altersklage. |
Register | Briefe/Widmungsbriefe; Herrscherbild |
Datumsstempel | 21.04.2022 |
Regest
Camerarius und seine Söhne hätten den Brief, den Hutten ihnen geschrieben hatte, mit großer Freude gelesen (A2r). Er sei ein Beweis der Bekanntschaft zwischen Huttens Familie und Camerarius. In dem Schreiben zeige Hutten ein herausragendes Beispiel seiner Bildungsbeflissenheit. In seiner Jugend sei Camerarius mit Huttens Vater (Wilhelm von Hutten) und Onkeln väterlicherseits (Moritz von Hutten; Philipp von Hutten), Personen von bestem Adel, eng verbunden gewesen (A2v). Deren Gunst, Wohlwollen und Freundlichkeit gegenüber Camerarius seien dauerhaft gewesen. Camerarius habe seinerseits diesen die Ehre erwiesen. Diese seien nun aber nicht Thema. Mit Freude nehme Camerarius zur Kenntnis, dass Georg Ludwig nicht der eitlen und falschen, sondern der wahren und sicheren Ehre in diesem irdischen Leben entgegenstrebe. Dies geschehe auf dem steilen Weg der Bildung. Dies sei umso bemerkenswerter, als der Adelsstand von Tag zu Tag weniger von der Sorge um die Tugend und um das edle Denken berührt zu werden scheine und den Eindruck verleihe, von der Bildung abzukommen. Man halte es offensichtlich eher für beachtenswert, durch Frechheit herauszuragen. Dabei drücke doch die deutsche Sprache in passenden Anredeformen die Bezeichnung der Ehre in besonderer Weise aus (A3r). Camerarius denke oft an Georg Ludwig. Die einzige Hilfe, die er ihm erweisen könne, bestehe darin, dass er unablässig vor Gott für den guten Ausgang betet. Seine ehrenhaften Bemühungen hätten nicht nur das Ansehen des Geschlechts im Blick, sondern auch die Berühmtheit und das Wohl des Vaterlandes sowie die Förderung der Religiosität. Wenn Camerarius noch jünger wäre und seine Geistes- und Körperkräfte noch intakt wären, würde er für den Adressaten etwas tun, was ihm nützen könnte. Nun aber könne er ihm nichts mehr versprechen (A3v). Dies untermauert Camerarius mit Zitaten aus Homer und Vergil. Auch gesundheitliche Rückschläge müsse Camerarius immer wieder hinnehmen. Hilfe könne er keine mehr bringen, stattdessen jedoch guten Rat.
All dies zu schreiben, haben Camerarius die ehrenvollen Äußerungen Georg Ludwigs zu Camerarius' Schriften in seinem letzten Brief veranlasst. Über die Bedeutung dieser Schriften habe Camerarius, der damals zufällig in Nürnberg weilte, Georg Ludwig zurückgeschrieben. Dort habe ihn sowohl eine Krankheit als auch die Erledigung einiger Geschäfte zurückgehalten. Damit Camerarius mit seinen Studien nicht völlig aus der Übung käme, habe er einige Briefe des Marcus Antonius Flaminius aus dem Italienischen ins Lateinische übersetzt (A4r). Über diesen Mann habe Camerarius alles, was er schriftlich bezeugt finden konnte, oder was er mündlich in Erfahrung ziehen konnte, in seiner Erzählung dargestellt. Weil aber die Inhalte jener Briefe von der Gestalt waren, dass sie für die Studien, denen Georg Ludwig nachgehen wolle, von zentraler Wichtigkeit seien, habe es Camerarius für passend erachtet, die Ausgabe dieses kleinen Werkes, das Verbreitung finden sollte, mit spezieller Empfehlung an Hutten zu schicken. Zugleich habe sich Camerarius an die Vertrautheit zwischen ihm und der Familie des Adressaten erinnert. Aufgrund der erwiesenen Begabung des Widmungsempfängers vertraue Camerarius darauf, dass dieser die Verbreitung des Werkes des Camerarius gutheißen werde. Die Lektüre der kurzen Briefe des Flaminius in der Übersetzung des Camerarius seien nützlicher als die ausschweifenden Kommentare und wortreichen Erklärungen und die hochmütig aufgeblasenen Titel, mit denen jetzt die Buchläden gefüllt seien (A5r).
Abschiedsgrüße.
(Jochen Schultheiß)