Camerarius an Collatinus, 17.11.1539
Briefe mit demselben Datum | ||||||
kein passender Brief gefunden |
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Werksigle | OCEp 1431 |
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Zitation | Camerarius an Collatinus, 17.11.1539, bearbeitet von Jochen Schultheiß (13.12.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1431 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Commentarii explicationum secundi libri Homericae Iliados, 1540 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. A2r-A4r |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Petrus Collatinus |
Datum | 1539/11/17 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Datierung am Ende des Briefes: XV cal. Decembris, |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Tübingen |
Zielort | Innsbruck |
Gedicht? | nein |
Incipit | Cum visum esset emittere |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | ja |
Paratext zu | Camerarius, Commentarii explicationum secundi libri Homericae Iliados, 1540 |
Kurzbeschreibung | Camerarius klagt zunächst über den aktuellen Zerfall der Gelehrsamkeit. Daraufhin behandelt er die Entstehung von Kommentar und Übersetzung: Sie seien nicht kurzfristig entstanden, sondern beruhten auf langjähriger Lektüre und Aufzeichnung von Anmerkungen. Hierbei reflektiert Camerarius auch über seine Kommentartechnik. Ziel des Kommentars ist der Einsatz im schulischen Unterricht. Die Maxime des Übersetzens lautet: so nah wie nötig und so frei wie möglich. |
Anlass | |
Register | Kommentarpraxis; Übersetzungstheorie; Didaktik; Elementarunterricht |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | VG, 13.3.23: Prüfen, ob es ein Paratext oder ein Widmungstext ist. |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:JS |
Gegengelesen von | Benutzer:US; Benutzer:VG |
Datumsstempel | 13.12.2023 |
Werksigle | OCEp 1431 |
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Zitation | Camerarius an Collatinus, 17.11.1539, bearbeitet von Jochen Schultheiß (13.12.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1431 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Commentarii explicationum secundi libri Homericae Iliados, 1540 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. A2r-A4r |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Petrus Collatinus |
Datum | 1539/11/17 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Datierung am Ende des Briefes: XV cal. Decembris, |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Tübingen |
Zielort | Innsbruck |
Gedicht? | nein |
Incipit | Cum visum esset emittere |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | ja |
Paratext zu | Camerarius, Commentarii explicationum secundi libri Homericae Iliados, 1540 |
Kurzbeschreibung | Camerarius klagt zunächst über den aktuellen Zerfall der Gelehrsamkeit. Daraufhin behandelt er die Entstehung von Kommentar und Übersetzung: Sie seien nicht kurzfristig entstanden, sondern beruhten auf langjähriger Lektüre und Aufzeichnung von Anmerkungen. Hierbei reflektiert Camerarius auch über seine Kommentartechnik. Ziel des Kommentars ist der Einsatz im schulischen Unterricht. Die Maxime des Übersetzens lautet: so nah wie nötig und so frei wie möglich. |
Register | Kommentarpraxis; Übersetzungstheorie; Didaktik; Elementarunterricht |
Datumsstempel | 13.12.2023 |
Regest
Camerarius berichtet Petrus Collatinus, dass er den Text des zweiten "Ilias"-Buches ins Lateinische übersetzt und an der Universität in Tübingen ausgelegt habe (conversum Latine, & explicatum in scola nostra). Auf seinen Wunsch hin schickt er ihm nun Übersetzung und Kommentar zu. Camerarius klagt zunächst über den aktuellen Zerfall der Gelehrsamkeit.
Camerarius behandelt ebenso die Entstehung von Kommentar und Übersetzung: Sie seien nicht kurzfristig entstanden, sondern beruhen auf langjähriger Lektüre und Aufzeichnung von Anmerkungen (post multorum annorum assiduam huius autoris lectionem & sedulam annotationem eorum quae ad illius scripta intelligenda facere viderentur). Hierbei reflektiert Camerarius auch über Kommentartechnik. Zwar wird diese Gattung geringgeschätzt (hoc scriptionum genus esse humile & abiectum). Sein Ziel sei es auch nicht, in der Tradition antiker griechischer ζητήματα und προβλήματα nur einige einzelne, bedeutsame homerische Stellen zu kommentieren - solche hat er auch selbst gesammelt. Vielmehr strebt er die didaktische Zielsetzung an, hiermit die Ausbildung der Schüler zu unterstützen. Ebenso bekennt er sich zu der Praxis eines Übersetzens, das so nah wie nötig und so frei wie möglich ist (alligavi autem me ad legem quandam traductionis talem, ut, si possem, verba verbis annumerarem, qua nusquam nisi numeris cogentibus, solutum me esse volui). Mit einer solchen Übersetzungstechnik habe er den Schülern mehr genutzt und eine größere Leistung erbracht als einige Aristophanes- und Homerübersetzer neueren Datums. Er thematisiert die Problematik semantischer Inkongruenzen zwischen den Sprachen beim Übersetzen (non solum plurima in his linguis proprietate diversa sint atque discrepent, sed multa etiam in Latinis saepe redundent de Graecis, saepe deficiant). Wenngleich andere in Anspruch nehmen können, die groben Linien und die Figuren zum Ausdruck gebracht zu haben (se poetarum lineamenta & figuras expressuros esse), darf doch kein Verstoß gegen Inhalt (res) und Begrifflichkeiten (verba) vorkommen. Problematisch ist es, wenn Begriffe "verdunkelt" (obscurare) oder "entstellt" (depravare) werden.
(Jochen Schultheiß)
Anmerkungen
Zielort mutmaßlich aus dem Wirkungsort des Adressaten erschlossen. Er wird adressiert als ad Oenipontem Musarum antistes.