Camerarius an Stiebar, 22.12.1539
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1517 |
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Zitation | Camerarius an Stiebar, 22.12.1539, bearbeitet von Marion Gindhart (13.07.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1517 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Cicero, Opera, 1540 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | T. 4, Bl. a*a2r-a*a3v |
Zweitdruck in | Camerarius, Annotationes in Ciceronem (Druck), 1540 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | S. 3-8 |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1539/12/22 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Der Brief datiert lediglich XI. Cal. Ianuarii, das Jahr kann aber erschlossen werden. |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Interrogatum ab Arato, Timonem illum Phliasium, unde censeret exempla Homericae poeseos paranda |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | ja |
Paratext zu | Camerarius, Annotationes in Ciceronem, 1540 |
Kurzbeschreibung | Herwagen habe Camerarius um Hilfe für eine Neuausgabe der "Opera omnia" Ciceros gebeten. Neben anderen Editionen zog Camerarius zur recognitio der vorgängigen Ausgabe von Herwagen (1534) die jüngste und beste bei, nämlich die Venezianer Edition von Pietro Vettori mit dessen textkritischen annotationes (Giunta 1534-37). Diese wird der wichtigste Referenztext, da sie von exzeptioneller Güte sei, wenn auch an einigen Stellen diskutabel. Camerarius warnt generell vor häufigen und unüberlegten Eingriffen von 'Unberufenenen' in die antiken Texte. Er selbst vermeide diese, da er sich von einer nimia quaedam religio bei der Lektüre und Edition der Texte leiten lasse, zudem dokumentiere er sein Vorgehen. Von den 'Stümpern' seien freilich die Gelehrten zu unterscheiden, die um eine Rückführung des Textes in den Originalzustand ringen und Überlieferungskontaminationen auszumerzen versuchen. |
Anlass | |
Register | Widmungsbrief; Edition; Werkgenese; Editionsphilologie; Textkritik |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MG |
Gegengelesen von | Benutzer:VG |
Datumsstempel | 13.07.2022 |
Werksigle | OCEp 1517 |
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Zitation | Camerarius an Stiebar, 22.12.1539, bearbeitet von Marion Gindhart (13.07.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1517 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Cicero, Opera, 1540 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | T. 4, Bl. a*a2r-a*a3v |
Zweitdruck in | Camerarius, Annotationes in Ciceronem (Druck), 1540 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | S. 3-8 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1539/12/22 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Der Brief datiert lediglich XI. Cal. Ianuarii, das Jahr kann aber erschlossen werden. |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Interrogatum ab Arato, Timonem illum Phliasium, unde censeret exempla Homericae poeseos paranda |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | ja |
Paratext zu | Camerarius, Annotationes in Ciceronem, 1540 |
Kurzbeschreibung | Herwagen habe Camerarius um Hilfe für eine Neuausgabe der "Opera omnia" Ciceros gebeten. Neben anderen Editionen zog Camerarius zur recognitio der vorgängigen Ausgabe von Herwagen (1534) die jüngste und beste bei, nämlich die Venezianer Edition von Pietro Vettori mit dessen textkritischen annotationes (Giunta 1534-37). Diese wird der wichtigste Referenztext, da sie von exzeptioneller Güte sei, wenn auch an einigen Stellen diskutabel. Camerarius warnt generell vor häufigen und unüberlegten Eingriffen von 'Unberufenenen' in die antiken Texte. Er selbst vermeide diese, da er sich von einer nimia quaedam religio bei der Lektüre und Edition der Texte leiten lasse, zudem dokumentiere er sein Vorgehen. Von den 'Stümpern' seien freilich die Gelehrten zu unterscheiden, die um eine Rückführung des Textes in den Originalzustand ringen und Überlieferungskontaminationen auszumerzen versuchen. |
Register | Widmungsbrief; Edition; Werkgenese; Editionsphilologie; Textkritik |
Datumsstempel | 13.07.2022 |
Regest
Herwagen habe Camerarius, da er ein profunder Kenner der Werke Ciceros sei, um Hilfe für eine Neuausgabe der "Opera omnia" gebeten (correctio der von Herwagen besorgten Ausgabe von 1534, VD16 C 2815). Diese Bitte habe Camerarius nicht abschlagen können, da sich Herwagen durch seine Tätigkeit als Drucker große Verdienste um die res literaria erworben habe. Camerarius habe versucht, so viele Ausgaben wie möglich zu erhalten und dabei auch die jüngste und beste beigezogen, nämlich die Venezianer Ausgabe von Pietro Vettori mit dessen textkritischen annotationes (ed. Giunta 1534-37; vgl. ed. Estienne 1538 mit Testimonien zu "De re publica"). Diese wird der wichtigste Referenztext, dem Camerarius an vielen Stellen folgt, da sie von exzeptioneller Güte sei, wenn auch an einigen Stellen diskutabel: Atque ego ista P(etri) Victorii editione Veneta nihil studiosius, nihil etiam maiore cum fide ac religione fieri potuisse statuo. Sed visa interdum quaedam nimis contra receptam & usitatam lectionem exquisita. In quibusdam etiam nimis illum suis exemplis tribuisse coepimus suspicari. (a*a2v). Camerarius warnt generell vor häufigen und oft zu unüberlegten Eingriffen in die antiken Texte, die sorgfältig geprüft werden müssten. Er selbst vermeide diese, da er sich von einer nimia quaedam religio (a*a2r) bei der Lektüre und Edition der Texte leiten lasse. Er dokumentiere eigens, welche Änderungen er vorgefunden habe und was zu ändern sei. Von den Unberufenen, welche die Texte durch ihre Interpolationen verfälschten, seien freilich die Gelehrten zu unterscheiden, die um eine Rückführung des Textes in den Originalzustand ringen und Überlieferungskontaminationen auszumerzen versuchen, so dass die Texte wieder gewinnbringend rezipiert werden könnten.
(Marion Gindhart)