Camerarius an Stiebar, 01.1531

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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 Briefdatum
Camerarius an Stiebar, 13.08.153015 Juli 1530 JL
Camerarius an Stiebar, 18.03.153018 März 1530 JL
Camerarius an Stiebar, 20.12.152920 Dezember 1529 JL
 Briefdatum
Camerarius an Stiebar, 01.15311531 JL
Camerarius an Stiebar, 01.1531aJanuar 1531 JL
 Briefdatum
Camerarius an Stiebar, 26.05.153126 Mai 1531 JL
Camerarius an Stiebar, 02.07.15312 Juli 1531 JL
Camerarius an Stiebar, 05.08.15315 August 1531 JL
Werksigle OCEp 1408
Zitation Camerarius an Stiebar, 01.1531, bearbeitet von Marion Gindhart (16.02.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1408
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Quintilian, Institutionum oratoriarum libri duo, 1531
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. A2r-A8r
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Daniel Stiebar von Rabeneck
Datum 1531
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum Der Kolophon des Drucks gibt das Datum Anno M.D.XXXI. Mense Ianuario. Wann genau der Widmungsbrief an Stiebar verfasst wurde, ist nicht bekannt.
Unscharfes Datum Beginn 1531/01/01
Unscharfes Datum Ende 1531/01/31
Sprache Latein
Entstehungsort Nürnberg
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Respicienti interdum mihi et cogitationem retro abducenti ad patrum et maiorum nostrorum tempora
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? ja
Paratext zu Quintilian, Institutionum oratoriarum libri duo, 1531
Kurzbeschreibung Camerarius klagt über die prekären gegenwärtigen Zustände und über vergangene Ereignisse, die für ihn und seine Familie existentielle Bedeutung besaßen (zentral: Verhaftung seines Bruders Hieronymus mit Invektive gegen den Bamberger Bischof). Seine studia geben ihm Trost. Sie erstrecken sich insbesondere auf die Restituierung antiker Werke, die zum Teil in stark entstellter Form vorliegen. Seine Edition der ersten beider Bücher von Quintilians "Institutio oratoria" widme er erneut Stiebar, da dieser die ihm 1527 zugeeignete Ausgabe des 10. Buches mit Nutzen gelesen habe.
Anlass
Register Editionsphilologie; Rhetorik; Widmungsbrief; Deutscher Bauernkrieg (1524-1526); Biographisches (Familie)
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen VG, 5.10.22: Der Brief leitet den 1. Teil des Drucks ein: die Edition der Bücher 1+2 des Quintilian, deren Annotationen im 2. Teil ediert sind. Die einleitende Wendung in OCEp 1409 absolutis duobus libris Quintiliani weist darauf hin, dass er geschrieben wurden, als C. die beiden Bücher des Quintilian bereits fertig hatte. Daraus kann man schließen, dass OCEp 1409 Brief später geschrieben wurde als OCEp 1408. Kann man daraus die Datierung noch präzisieren?
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MG
Gegengelesen von Benutzer:JS; Benutzer:VG
Datumsstempel 16.02.2023
Werksigle OCEp 1408
Zitation Camerarius an Stiebar, 01.1531, bearbeitet von Marion Gindhart (16.02.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1408
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Quintilian, Institutionum oratoriarum libri duo, 1531
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. A2r-A8r
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Daniel Stiebar von Rabeneck
Datum 1531
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum Der Kolophon des Drucks gibt das Datum Anno M.D.XXXI. Mense Ianuario. Wann genau der Widmungsbrief an Stiebar verfasst wurde, ist nicht bekannt.
Unscharfes Datum Beginn 1531/01/01
Unscharfes Datum Ende 1531/01/31
Sprache Latein
Entstehungsort Nürnberg
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Respicienti interdum mihi et cogitationem retro abducenti ad patrum et maiorum nostrorum tempora
Regest vorhanden? ja
Paratext ? ja
Paratext zu Quintilian, Institutionum oratoriarum libri duo, 1531
Kurzbeschreibung Camerarius klagt über die prekären gegenwärtigen Zustände und über vergangene Ereignisse, die für ihn und seine Familie existentielle Bedeutung besaßen (zentral: Verhaftung seines Bruders Hieronymus mit Invektive gegen den Bamberger Bischof). Seine studia geben ihm Trost. Sie erstrecken sich insbesondere auf die Restituierung antiker Werke, die zum Teil in stark entstellter Form vorliegen. Seine Edition der ersten beider Bücher von Quintilians "Institutio oratoria" widme er erneut Stiebar, da dieser die ihm 1527 zugeeignete Ausgabe des 10. Buches mit Nutzen gelesen habe.
Register Editionsphilologie; Rhetorik; Widmungsbrief; Deutscher Bauernkrieg (1524-1526); Biographisches (Familie)
Datumsstempel 16.02.2023


Regest

Camerarius klagt über die prekären gegenwärtigen Zustände (auch über die Lage in Franken), über den Niedergang der studia und über Unbilden, die ihn persönlich beträfen (maximis & turbulentissimis tempestatibus sum agitatus domesticarum molestiarum & externi odii, A4r). Dazu ebd.: Cum enim patriam meam tenerent ii, qui & doctrinae & sanctimoniae appellationibus uterentur, & huius nomine potentiam ac regnum possiderent, (...) fortasse neque ingenium mihi, neque dexteritas defuisset, qua ad aliquos honores pervenirem.
Er reflektiert über die Zeit des Bauernkriegs (er blieb bei seinem Vater), die Reise danach (durch Preußen), seinen Rückzug aus der Öffentlichkeit und die folgenden fluctus irarum (A4v), die dann allerdings über seinem Bruder Hieronymus zusammengeschlagen seien: Camerarius empört sich in einer Invektive über die jeder Grundlage entbehrende Verhaftung seines Bruders (11.02.1527) aufgrund der Willkür und Hinterlist des Bamberger Bischofs (Weigand von Redwitz), die sich auch gegen ihn gewendet habe (C. verweist auf seine diesbezüglichen Briefe an Stiebar).
Seine studia dienten ihm als Trost und Medizin, auch wenn sie für niemanden sonst Bedeutung haben sollten. Camerarius beschäftigt sich in erster Linie mit der Textrestituierung antiker Werke und klagt über die vielen schlechten Bücher, die den Markt überschwemmten; er hoffe, mit seiner Ausgabe der ersten beiden Bücher der "Institutio oratoria" alle zuvor von den correctores oder den librarii verschuldeten Fehler ausgemerzt zu haben. Er habe Quintilian auch deswegen ausgewählt, da Stiebar ihm signalisiert habe, dass er die ihm gewidmete Ausgabe des 10. Buches mit Nutzen gelesen habe, und da der optimus scriptor (A7v) textlich besonders entstellt sei. Er verweist auf die Heidelberger Kollation von Simon Grynäus und zwei (!) weitere Handschriften (vgl. dazu Camerarius an Stiebar, 30.06.1526).

(Marion Gindhart)