Camerarius an Stiebar, 01.1531
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1408 |
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Zitation | Camerarius an Stiebar, 01.1531, bearbeitet von Marion Gindhart (16.02.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1408 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Quintilian, Institutionum oratoriarum libri duo, 1531 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. A2r-A8r |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1531 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Der Kolophon des Drucks gibt das Datum Anno M.D.XXXI. Mense Ianuario. Wann genau der Widmungsbrief an Stiebar verfasst wurde, ist nicht bekannt. |
Unscharfes Datum Beginn | 1531/01/01 |
Unscharfes Datum Ende | 1531/01/31 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Respicienti interdum mihi et cogitationem retro abducenti ad patrum et maiorum nostrorum tempora |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | ja |
Paratext zu | Quintilian, Institutionum oratoriarum libri duo, 1531 |
Kurzbeschreibung | Camerarius klagt über die prekären gegenwärtigen Zustände und über vergangene Ereignisse, die für ihn und seine Familie existentielle Bedeutung besaßen (zentral: Verhaftung seines Bruders Hieronymus mit Invektive gegen den Bamberger Bischof). Seine studia geben ihm Trost. Sie erstrecken sich insbesondere auf die Restituierung antiker Werke, die zum Teil in stark entstellter Form vorliegen. Seine Edition der ersten beider Bücher von Quintilians "Institutio oratoria" widme er erneut Stiebar, da dieser die ihm 1527 zugeeignete Ausgabe des 10. Buches mit Nutzen gelesen habe. |
Anlass | |
Register | Editionsphilologie; Rhetorik; Widmungsbrief; Deutscher Bauernkrieg (1524-1526); Biographisches (Familie) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | VG, 5.10.22: Der Brief leitet den 1. Teil des Drucks ein: die Edition der Bücher 1+2 des Quintilian, deren Annotationen im 2. Teil ediert sind. Die einleitende Wendung in OCEp 1409 absolutis duobus libris Quintiliani weist darauf hin, dass er geschrieben wurden, als C. die beiden Bücher des Quintilian bereits fertig hatte. Daraus kann man schließen, dass OCEp 1409 Brief später geschrieben wurde als OCEp 1408. Kann man daraus die Datierung noch präzisieren? |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MG |
Gegengelesen von | Benutzer:JS; Benutzer:VG |
Datumsstempel | 16.02.2023 |
Werksigle | OCEp 1408 |
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Zitation | Camerarius an Stiebar, 01.1531, bearbeitet von Marion Gindhart (16.02.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1408 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Quintilian, Institutionum oratoriarum libri duo, 1531 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. A2r-A8r |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1531 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Der Kolophon des Drucks gibt das Datum Anno M.D.XXXI. Mense Ianuario. Wann genau der Widmungsbrief an Stiebar verfasst wurde, ist nicht bekannt. |
Unscharfes Datum Beginn | 1531/01/01 |
Unscharfes Datum Ende | 1531/01/31 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Respicienti interdum mihi et cogitationem retro abducenti ad patrum et maiorum nostrorum tempora |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | ja |
Paratext zu | Quintilian, Institutionum oratoriarum libri duo, 1531 |
Kurzbeschreibung | Camerarius klagt über die prekären gegenwärtigen Zustände und über vergangene Ereignisse, die für ihn und seine Familie existentielle Bedeutung besaßen (zentral: Verhaftung seines Bruders Hieronymus mit Invektive gegen den Bamberger Bischof). Seine studia geben ihm Trost. Sie erstrecken sich insbesondere auf die Restituierung antiker Werke, die zum Teil in stark entstellter Form vorliegen. Seine Edition der ersten beider Bücher von Quintilians "Institutio oratoria" widme er erneut Stiebar, da dieser die ihm 1527 zugeeignete Ausgabe des 10. Buches mit Nutzen gelesen habe. |
Register | Editionsphilologie; Rhetorik; Widmungsbrief; Deutscher Bauernkrieg (1524-1526); Biographisches (Familie) |
Datumsstempel | 16.02.2023 |
Regest
Camerarius klagt über die prekären gegenwärtigen Zustände (auch über die Lage in Franken), über den Niedergang der studia und über Unbilden, die ihn persönlich beträfen (maximis & turbulentissimis tempestatibus sum agitatus domesticarum molestiarum & externi odii, A4r). Dazu ebd.: Cum enim patriam meam tenerent ii, qui & doctrinae & sanctimoniae appellationibus uterentur, & huius nomine potentiam ac regnum possiderent, (...) fortasse neque ingenium mihi, neque dexteritas defuisset, qua ad aliquos honores pervenirem.
Er reflektiert über die Zeit des Bauernkriegs (er blieb bei seinem Vater), die Reise danach (durch Preußen), seinen Rückzug aus der Öffentlichkeit und die folgenden fluctus irarum (A4v), die dann allerdings über seinem Bruder Hieronymus zusammengeschlagen seien: Camerarius empört sich in einer Invektive über die jeder Grundlage entbehrende Verhaftung seines Bruders (11.02.1527) aufgrund der Willkür und Hinterlist des Bamberger Bischofs (Weigand von Redwitz), die sich auch gegen ihn gewendet habe (C. verweist auf seine diesbezüglichen Briefe an Stiebar).
Seine studia dienten ihm als Trost und Medizin, auch wenn sie für niemanden sonst Bedeutung haben sollten. Camerarius beschäftigt sich in erster Linie mit der Textrestituierung antiker Werke und klagt über die vielen schlechten Bücher, die den Markt überschwemmten; er hoffe, mit seiner Ausgabe der ersten beiden Bücher der "Institutio oratoria" alle zuvor von den correctores oder den librarii verschuldeten Fehler ausgemerzt zu haben. Er habe Quintilian auch deswegen ausgewählt, da Stiebar ihm signalisiert habe, dass er die ihm gewidmete Ausgabe des 10. Buches mit Nutzen gelesen habe, und da der optimus scriptor (A7v) textlich besonders entstellt sei. Er verweist auf die Heidelberger Kollation von Simon Grynäus und zwei (!) weitere Handschriften (vgl. dazu Camerarius an Stiebar, 30.06.1526).
(Marion Gindhart)