Camerarius an Sophianus, 1563
Briefe mit demselben Datum | ||||||||
kein passender Brief gefunden |
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kein passender Brief gefunden |
Werksigle | OCEp 1511 |
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Zitation | Camerarius an Sophianus, 1563, bearbeitet von Jochen Schultheiß und Ulrich Schlegelmilch (24.07.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1511 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Archytas, Δέκα λόγοι καθολικοί, 1564 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. A2r-A3v |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Michael Sophianus |
Datum | 1563 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Der Druck ist auf 1564 datiert; der nicht explizit datierte Brief muß aber - ebenso wie das textlich eng verwandte lateinische Gegenstück (Camerarius an Sophianus, 1563 a) - bereits 1563 abgefaßt sein, da dort von der Rückkehr des Sohnes Joachim "im Vorjahr" die Rede ist. Diese Reise fiel in den Herbst 1562. |
Unscharfes Datum Beginn | 1563/10/01 |
Unscharfes Datum Ende | 1563/12/31 |
Sprache | Griechisch |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Padua |
Gedicht? | nein |
Incipit | Τῶν υἱῶν ὁ ὁμόνυμος ἐμοὶ πολλάκις |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | ja |
Paratext zu | Archytas, Δέκα λόγοι καθολικοί, 1564 |
Kurzbeschreibung | Widmungsbrief zur Archytas-Ausgabe. Nach einem Lob auf den Adressaten berichtet Camerarius über die Vorgeschichte der verwendeten Handschrift: Diese habe Johannes Regiomontanus von Basilius Bessarion geschenkt bekommen. Camerarius äußert Mutmaßungen über die Entstehungsgeschichte der Handschrift und beurteilt sie als gründlich bearbeitet und zusammengestellt. |
Anlass | |
Register | Briefe/Widmungsbriefe; Nachlass (Regiomontan) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:JS; Benutzer:US |
Gegengelesen von | Benutzer:US |
Datumsstempel | 24.07.2024 |
Werksigle | OCEp 1511 |
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Zitation | Camerarius an Sophianus, 1563, bearbeitet von Jochen Schultheiß und Ulrich Schlegelmilch (24.07.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1511 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Archytas, Δέκα λόγοι καθολικοί, 1564 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. A2r-A3v |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Michael Sophianus |
Datum | 1563 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Der Druck ist auf 1564 datiert; der nicht explizit datierte Brief muß aber - ebenso wie das textlich eng verwandte lateinische Gegenstück (Camerarius an Sophianus, 1563 a) - bereits 1563 abgefaßt sein, da dort von der Rückkehr des Sohnes Joachim "im Vorjahr" die Rede ist. Diese Reise fiel in den Herbst 1562. |
Unscharfes Datum Beginn | 1563/10/01 |
Unscharfes Datum Ende | 1563/12/31 |
Sprache | Griechisch |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Padua |
Gedicht? | nein |
Incipit | Τῶν υἱῶν ὁ ὁμόνυμος ἐμοὶ πολλάκις |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | ja |
Paratext zu | Archytas, Δέκα λόγοι καθολικοί, 1564 |
Kurzbeschreibung | Widmungsbrief zur Archytas-Ausgabe. Nach einem Lob auf den Adressaten berichtet Camerarius über die Vorgeschichte der verwendeten Handschrift: Diese habe Johannes Regiomontanus von Basilius Bessarion geschenkt bekommen. Camerarius äußert Mutmaßungen über die Entstehungsgeschichte der Handschrift und beurteilt sie als gründlich bearbeitet und zusammengestellt. |
Register | Briefe/Widmungsbriefe; Nachlass (Regiomontan) |
Datumsstempel | 24.07.2024 |
Griechischer Widmungsbrief an Michael Sophianus (s. Anm. 1). Der Entstehungsort ergibt sich aus dem Druck. Zielort mutmaßlich (vgl. http://www.aerztebriefe.de/id/00003025).
Regest
Camerarius' gleichnamiger Sohn (Joachim Camerarius II.) habe bei seinen Erzählungen über seine Aufenthalte in der Fremde dem Vater gegenüber auch häufig Sophianus in Erinnerung gerufen. Dabei habe er mit großer Bewunderung von Sophianus' herausragender Bemühung und Gewandtheit in Hinblick auf die Worte (s. Anm. 2) und die Philosophie berichtet; und auch von der freundlichen Gesinnung und den Wohltaten ihm (Joachim Camerarius II.) gegenüber. Für das eine hiervon habe Sophianus Lob und Verehrung verdient, für das andere schulde man ihm Dank; eine andere Form der Erwiderung falle Camerarius nicht ein. Beides wolle ihm Camerarius vergelten, denn er bewundere ganz und gar das, was aufgrund seiner Verstandeskraft an berühmten und weisen Erkenntnissen über das Altgriechische in ihm aufblühe, und er überlege sich, welche Annehmlichkeit und welchen Freundschaftserweis er ihm darbieten könne. (Camerarius werde aber etwas finden, was) Sophianus Genüge tun werde. Camerarius wisse sehr wohl, dass er in der Lage sei, die Wohltat mit etwas zu vergelten, was der Tugendhaftigkeit des weisen Sophianus angemessen erscheinen könnte, sei es in Worten, sei es in Taten.
Camerarius habe nun gewagt, ihn in einer öffentlichen (s. Anm. 3) Form der Anrede durch den vorliegenden Brief anzusprechen. Dieser solle ein genau passendes Proömium zu einem gelehrten Büchlein (βιβλάριον σχολαστικόν) sein. Der Nutzen des Proömiums solle darin liegen, zum rechten Verständnis der in dem Buch dargelegten Lehre beizutragen (? A2r/v). So habe sich Camerarius um den Druck der Ausgabe durch seinen Drucker gekümmert. Das Risiko sei nicht unvorhersehbar gewesen, wenn man als ein gewöhnlicher Deutscher ein Schreiben an einen Griechen verfasse, der edle Vorfahren von guter Herkunft vorweisen könne, die sich mit Ehrenämtern, Herrschaft und leuchtenden Taten zieren können. Vor der Zerstörung der dortigen (byzantinischen) Kaiserherrschaft seien sie Staatsmänner gewesen. Es folgen weitere Ehrerweisungen des Camerarius gegenüber Sophianus' Familie und gegenüber diesem selbst.
Daraufhin kommt Camerarius auf den Druck zu sprechen (A2v-A3r). Von den herausgegebenen Schriften sei der eine Teil schon früher herausgegeben worden und sei bekannt, der zweite vielleicht noch nicht. Diese Schriften habe Camerarius als Beigabe (προσθήκη) zu einem Buch gefunden. Dieses sei, wie es scheine, einst Johannes Regiomontanus, der in den mathematischen Wissenschaften berühmt sei, von Bessarion zum Geschenk gemacht worden. Bessarion habe das Geschlecht bewundernswert und berühmt gemacht (s. Anm. 4). Von eigener Hand waren die Namen eines jeden (Vorbesitzers?/Autoren/Herausgeber) hineingeschrieben. (Auch das Folgende ist schwer zu verstehen:) Camerarius äußert seinen Eindruck, dass gleichgültig, was einer der Früheren beigetragen habe, dies nicht zu verschmähen sei. Alles sei gründlich, wie es sich gehöre, ausgearbeitet und zusammengestellt. Sophianus könne beurteilen, um wessen Schrift es sich (jeweils) handle.
(Jochen Schultheiß)
Anmerkungen
- Anm. 1: Am 1.1.1564 richtet sich Camerarius mit einem lateinischen Brief an Sophianus. Der Beginn des vorliegenden Widmungsbriefes hält sich eng an den Anfang des lateinischen Briefes. Letzterer ist das Begleitschreiben für eine Ausgabe des Drucks, die Camerarius an Sophianos schickt. Da er sie nicht seinem Sohn Philipp Camerarius mitgibt, ist sie erst nach dessen Abreise (Ende September 1563: vgl. OCEp 1123) entstanden. Nach der Herbstmesse entstandene Drucke tragen das Jahr des Folgejahres.
- Anm. 2: Mit λόγοι kann Camerarius jeden Anwendungsbereich von Sprache meinen, sei es im aktiven Gebrauch (Rhetorik), sei es im Umgang mit Texten (Interpretation, Wissenschaft).
- Anm. 3: δημόσιος möglicherweise in Kontrast zu dem privaten Brief, mit dem sich Camerarius am 01.01.1564 an Sophianus gewandt hatte.
- Anm. 4: Hier ist nicht genau klar, was Camerarius mit γένος ὑμέτερον meint. Waren Sophianus und Bessarion verwandt? Oder geht es um die Gruppe der byzantinischen Gelehrten in Italien?