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Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
Liste mit Kurzbeschreibungen
Kurzbeschreibung | |
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Camerarius an Stiebar, 13.04.15XX | Camerarius berichtet, dass er immer noch den Wein genieße, den Stiebar ihm geschickt habe, und für den er sich kürzlich mit einem Cicerozitat (fam. 2, 6) verschmitzt bedankt habe. Sehr großzügig sei Stiebar auch bei der Schenkung eines Bechers gewesen, dessen Verzierung er Freunden stolz zeige. Einer Rückfrage Stiebars folgend geht er auf einen von ihm anntotierten Euripides-Vers ein (lat. zitiert in Cic. fin. 2, 105) und dessen textkritische Bedeutung. |
Melanchthon an Carinus, 07./08.1524 | Der sich ebenso durch vis wie venustas seiner Rede auszeichnende Demosthenes erfordere wie Alexander der Große einen summus artifex, einen zweiten Demosthenes, der ihn 'abbilde'. Für seine Vorlesung habe Melanchthon die erste Olynthische Rede sinngemäß mit eigenen Worten (ut sententiam meis verbis … ostenderem) wiedergegeben. Da er wusste, dass die Drucker eine Publikation beabsichtigten, habe er dafür gesorgt, dass zu seiner als defizitär empfundenen Version die des Camerarius tritt. |
Camerarius an Stiebar, 30.06.1526 | In dem Widmungsbrief an Daniel Stiebar berichtet Camerarius, dass er bei seiner Bemühung, Stiebar mit einer ratio studiorum zu unterstützen, auf das 10. Buch von Quintilians "Institutio oratoria" gestoßen sei. Bereits vor Längerem habe er mit Hilfe einer Handschrift Emendationen am Quintiliantext vorgenommen. Für die vorliegende Edition des 10. Buches wurde eine weitere Handschrift aus der Bibliothek des Heidelberger Arztes Johann Lotzer beigezogen, die Simon Grynäus für ihn kollationiert habe. Eine Gesamtausgabe, die erstmals Quintilian in seiner ursprünglichen sprachlichen Form wiedergebe, werde er in Kürze besorgen. |
Opsopoeus an Camerarius, Ende 08.1530 | Opsopoeus hoffe, Camerarius könne ihn bezüglich der Gerüchte und Urteile, die über Melanchthons Positionierungen auf dem Augsburger Reichstag kursieren, beruhigen und führt einige davon an. |
Camerarius an Johannes Agricola, 30.08.1530 | Camerarius, der von Gerüchten und vernichtenden Urteilen über Melanchthon beunruhigt ist, bittet Johannes Agricola um Aufklärung vom Augsburger Reichstag. |
Camerarius an Stiebar, 01.1531 | Camerarius klagt über die prekären gegenwärtigen Zustände und über vergangene Ereignisse, die für ihn und seine Familie existentielle Bedeutung besaßen (zentral: Verhaftung seines Bruders Hieronymus mit Invektive gegen den Bamberger Bischof). Seine studia geben ihm Trost. Sie erstrecken sich insbesondere auf die Restituierung antiker Werke, die zum Teil in stark entstellter Form vorliegen. Seine Edition der ersten beider Bücher von Quintilians "Institutio oratoria" widme er erneut Stiebar, da dieser die ihm 1527 zugeeignete Ausgabe des 10. Buches mit Nutzen gelesen habe. |
Camerarius an Stiebar, 01.1531a | Camerarius widmet die Annotationes zu den ersten beiden Büchern der "Institutio oratoria", die er nach Fertigstellung der Textausgabe als Hilfe für die studiosi linguae Latinae verfasst hat, Daniel Stiebar. Er äußert sich über die richtige Ausbildung, über die korrekte Auslegung von Autoren und über Cicero als unhintergehbares Stilideal. |
Camerarius an Milich, 1532 | Camerarius leistet in dem Brief gegen seine eingangs erklärte Absicht eine Apologie der ἀστρονομία (Astronomie und Astrologie). Diese unterteilt er in zwei Bereiche, wobei sich der eine mit den Himmelserscheinungen, der andere mit der Einwirkung ebendieser auf irdische Prozesse beschäftigt. Den zweiten Bereich verteidigt er gegen Angriffe von Gelehrten wie Pico della Mirandola, indem er zu belegen versucht, dass sich auch Platon und Aristoteles mit Astrologie beschäftigt hätten. Camerarius reflektiert auch seinen intellektuellen Anteil am Druck der "Astrologica": Der Inhalt sei zwar nicht sein eigenes Geistesprodukt, die Herausgabe und die Bekanntmachung der Inhalte hingegen seien seine Leistung. Dabei betont er die Verbindung der Astronomie/Astrologie mit der Iatromathematik, womit er insbesondere auf das Interesse des Adressaten Jakob Milich, Arzt und Mathematiker in Wittenberg, abzielt. |
Melanchthon an Gaurico, 02.1532 | In der Dedikation erklärt Melanchthon seine Hochschätzung Gauricos als Gelehrter und Astrologe. Er bedankt sich für Informationen und Horoskope, die ihm Gaurico übersandt hatte, und empfiehlt als Gegengabe die "Norica" und ihren Verfasser Camerarius, der in dem Dialog umfängliches Wissen more Academico verhandele und hierbei auch schwierige Passagen antiker Autoren klären könne. |
Camerarius an Perlach, 12.04.1532 | Camerarius widmet Perlach, den er bisher lediglich aus dessen Schriften und aus Erzählungen Schöners kennt, die Übersetzungen griechischer astrologischer Textauszüge, die aus einer Sammelhandschrift aus dem Nachlass Regiomontans stammen und im Band den Übersetzungen vorausgehen. Er weist auf das Problem der Präzession hin, lobt Ptolemaios wegen seiner sorgfältigen Beobachtungen und erklärt sich selbst als Anhänger einer wissenschaftlich fundierten Astrologie, mit der er domesticis exemplis aufgewachsen sei. |
Camerarius an Schwarzenberg, 1535 | Camerarius widmet die Macrobius-Ausgabe Paul von Schwarzenberg, den er schon in jungen Jahren bewundert habe. Zur Texterstellung habe er zusätzlich zu einem codex ruinosus die Abschrift einer Handschrift benutzt, welche die griechischen Passagen - wenn auch in schwer lesbarer Form - enthielt und die ihm Justinus Göbler zugesendet habe. Macrobius empfehle sich insbesondere durch seine Sprache, seine Gelehrsamkeit und seine kompilatorische Tätigkeit. |
Camerarius an Grynäus, 05.06.1535 | Der Brief dreht sich um die Berufung des Camerarius nach Tübingen, die Grynäus vor seiner Abreise nach Basel (30. Juni 1535) in die Wege leitete. Er ist die Antwort auf einen Brief des Grynäus, den ihm Bartholomäus Amantius bei einem Besuch in Nürnberg mitgebracht hat. Leerstellen des Anwortbriefs werden durch Amantius gefüllt, der Grynäus nach dem Gespräch trifft. Von Seiten des Camerarius sprechen gegen den Wechsel auf die Stelle seine Gesundheit (auch Amantius hatte ihn krank angetroffen) und Bedenken, sich Nürnberg gegenüber als undankbar zu zeigen. Er bittet noch um wenige Tage Zeit, um über die richtige Einleitung des Wechsels nachzudenken. |
Camerarius an Johann Wilhelm von Laubenberg, 01.08.1535 | Camerarius habe seine (Teil-)Übersetzung der "Tetrabiblos" und seine Anmerkungen zum griechischen Text lediglich auf vielfältiges Drängen herausgegeben. Er verweist auf seine Schwierigkeiten mit den genethlialogischen Ausführungen des Ptolemaios. Aus den Büchern 3 und 4 gebe er nur einige wenige Übersetzungsproben. Beigefügt habe er zudem zwei astrologische Werke, die er von Schöner zur Herausgabe erhalten habe (von Guarimberti und Ludovicus de Rigiis). |
Camerarius an Albrecht (Preußen), 01.08.1535 | Nach ausgiebiger Widmungstopik rekurriert Camerarius auf die gottgewollte Kenntnis der Gestirne (status rectus) und verweist darauf, dass die hervorragende Wissenschaft Astrologie lange an Vernachlässigung gelitten habe und es das Verdienst der 'Herkulesarbeit' einzelner sei, dass sie nicht völlig darniederliege. Die herausragende Güte von Ptolemaios' astrologischem Werk zeige sich in der Hochschätzung durch seine Nachfolger. Die Edition diene der instauratio (Bl. A5r) der Astrologie. |
Maior an Magnus, 01.04.1536 | Georg Maior stellt die singuläre Leistung des nicht namentlich genannten Camerarius auf dem Gebiet der Plautus-Philologie heraus und verweist auf die bereits publizierte Doppelausgabe von "Menaechmi" und "Mostellaria" (1530). Dieser plane eine Edition aller überlieferten Komödien. Er, Maior, gebe aber vorweg die vorliegende Auswahl heraus, damit die studiosi bereits davon profitieren könnten. Er habe zwar eine Kopie der Texte nur zum Privatgebrauch erhalten, befürchte aber, dass die Gesamtausgabe aufgrund der schwankenden Gesundheit (des Camerarius) und seiner vielfältigen Belastungen noch sehr lange auf sich warten lasse. |
Camerarius an Stadtrat (Nürnberg), 08.1538 | Camerarius reflektiert über die adäquaten Ziele des menschlichen Lebens und die gloria de virtute, für die eine lebendige cultura literarum & eloquentiae unabdingbar sei, und verbindet dies mit einem Elogium auf den Nürnberger Rat und die Stadt. Er, der selbst einige Jahre in Nürnberg wirkte und das Wohlwollen des Rates erfahren durfte, widme diesem das vorliegende Ausnahmewerk, da er die vom Rat zur Verfügung gestellte Druckvorlage (die Theonhandschrift aus dem Regiomontan-Nachlass) nicht einfach zurückschicken, sondern an exponierter Stelle auf den Druck als intellektuelles Geschenk des Rates verweisen wollte, um ihm überregionalen Ruhm zu sichern. |
Camerarius an Oporinus, 13.01.1538 | Camerarius rekurriert auf einen Brief Oporins, in dem dieser schreibt, dass er die Position des Camerarius zur imitatio befürworte, manche anderen Gelehrten hingegen nicht, und dass womöglich auch ein Brief des Apollonios von Tyana an den Sophisten Skopelianos dagegen ins Feld geführt werden könnte. Oporin bittet Camerarius um eine Einschätzung, und dieser bezieht Stellung. |
Camerarius an Schopper, 13.08.1538 | Camerarius reflektiert über den Nutzen der Fabeln und verweist darauf, dass er die Sammlung zunächst für die pueri gedacht habe. Er hoffe aber, dass auch die Fortgeschritteneren daraus Freude und Nutzen ziehen. Er selbst konnte sich mehr und mehr mit seiner Arbeit anfreunden, da ihm die fabulae diverse, auch neue Denkanstöße gegeben haben. Sie seien somit für alle Altersklassen geeignet. Trotzdem hatte er Skrupel, das Werk an Schopper zu senden, aber dessen Funktion als Erzieher ließ ihn dies rechtfertigen. |
Lindner an Pfintzing, 26.08.1538 | Lindner, der als corrector in der Offizin Morhart tätig war und die Drucklegung der "Fabulae Aesopicae" betreute, beschloss, der Edition ein nützliches Beiwerk zu geben (quo illa etiam esset expeditior & amoenior) und es Pfintzing zu widmen. Dieses bestand aus erklärenden Anmerkungen und Verweisen auf die griechischen Prätexte (est: "Explicatio Graecorum locorum"). |
Camerarius an Roting, 01.02.1539 | Camerarius freue sich, dass Roting und andere Gelehrte seine Fabelsammlung (von 1538) wohlwollend aufgenommen hätten. Mehrere Unterbrechungen hätten zu Fehlern in der Ausgabe geführt, weswegen er der "Appendix" ein Errata-Verzeichnis beigegeben habe. Die ergänzende Sammlung habe er aus antiken und nachantiken Quellen kompiliert, teilweise stammten die fabulae auch von ihm. Er reflektiert über die Person bzw. das Konstrukt 'Aesop', das Anliegen der Fabeln sowie über die von ihm verfassten Epimythien und nennt konkrete Unterrichtssequenzen. Er bittet Roting um die Weitergabe an den Nachwuchs, der später auch das Freundschaftsverhältnis der Väter weitertragen solle. |
Camerarius an Buchner, 19.04.1539 | Camerarius habe anlässlich der Sonnenfinsternis (18.04.1539) den mittellosen, aber hochbegabten Studenten Heinrich Wolf aufgefordert, ein Gedicht zu verfassen, um die Kommilitonen zur Observation, Verzeichnung und Deutung einzuladen. Er selbst habe zwei Dichtungen geschrieben und nun alle drei Werke im Verbund herausgegeben. Er zeige damit, dass er die Astronomie nicht vernachlässige, und hoffe zugleich, durch die Auslegung des zweifelsfrei als Vorzeichen zu betrachtenden Phänomens die Rezipienten zur cura pietatis ac religionis zu bewegen. |
Camerarius an Stiebar, 22.12.1539 | Herwagen habe Camerarius um Hilfe für eine Neuausgabe der "Opera omnia" Ciceros gebeten. Neben anderen Editionen zog Camerarius zur recognitio der vorgängigen Ausgabe von Herwagen (1534) die jüngste und beste bei, nämlich die Venezianer Edition von Pietro Vettori mit dessen textkritischen annotationes (Giunta 1534-37). Diese wird der wichtigste Referenztext, da sie von exzeptioneller Güte sei, wenn auch an einigen Stellen diskutabel. Camerarius warnt generell vor häufigen und unüberlegten Eingriffen von 'Unberufenenen' in die antiken Texte. Er selbst vermeide diese, da er sich von einer nimia quaedam religio bei der Lektüre und Edition der Texte leiten lasse, zudem dokumentiere er sein Vorgehen. Von den 'Stümpern' seien freilich die Gelehrten zu unterscheiden, die um eine Rückführung des Textes in den Originalzustand ringen und Überlieferungskontaminationen auszumerzen versuchen. |
Camerarius an Oporinus, 03.1540 | Das Gedicht soll eine briefliche Anfrage des Oporinus nach Termin und Folgen der bevorstehenden Sonnenfinsternis beantworten. Camerarius will nach dem Schema der 12 Häuser verfahren. Als Termin für die Eklipse gibt er den 7. April am frühen Morgen (1. Tagesstunde) an, er beschreibt den Eindruck, der sich für einen Himmelsbeobachter ergeben werde, und nennt die Konstellationen zu Beginn der Eklipse. Die Folgen seien grundsätzlich negativ (mit Liste und planetarischen Einflüssen). Gefährdet seien vor allem exponierte Persönlichkeiten, doch drohten auch Unglücke wie Seuchen und Krieg. Diese werden noch vor Ablauf des August eintreten. Jedoch bestehe Rettung in Gott. |
Gerbel an Camerarius, 1540/41 | Das Briefgedicht umfasst 11 Distichen und ist eine Antwort auf das im Druck der Elegiae ὁδοιπορικαί vorausgehende Hodoeporicon des Camerarius über die Reise zum Badeort Plombières (Camerarius an die Straßburger Freunde, 23.07.1540). Voll des Lobs äußert sich Gerbel zum Camerarius-Gedicht und hebt dabei insbesondere Camerarius' "feinsinnige Eleganz" hervor. Er wünscht, dass der Thermenbesuch den erhofften Erfolg zeitige und Camerarius ihn gesund und munter besuche. |
Camerarius an Grynäus, 13.10.1540 | Camerarius klagt über den Verfall von Bildung und Sitten. Er verweist auf die Schwierigkeit einer Aufgabe, die viel Flexibilität und kommunikatives Engagement fordere, und die er anderen, geeigneteren Personen überlassen wolle. Er sei erleichtert, dass sich der Theon-Codex bei Grynäus befinde, interessiere sich für die bei Walder neu erschienene "Hypotyposis" des Proklos und bedauere den plötzlichen Tod des Druckers. Ein noch unvollendetes Werk könne er fertigstellen und den Nachlassverwaltern zum Druck überlassen. In Tübingen habe ein Brand gewütet. |
Camerarius an Sturm, 21.03.1541 | Trostbrief des Camerarius an Johannes Sturm anlässlich des Todes von Claude de Féray: Sturm wird zu einer gemäßigten Trauer im Sinne des Peripatos und der Akademie aufgerufen. Camerarius sei sich bewusst, dass es sehr schwer ist, angesichts eines kurz zurückliegenden Verlustes Trost zu spenden, sehe dies aber als Freundschaftspflicht an. "Lydius", den er ebenfalls zu trösten versuche, schließe sich Camerarius an, um die Thermalquellen von Bad Wildbad zu besuchen. Camerarius empfiehlt auch Sturm eine Ortsveränderung und lädt ihn zu sich ein. |
Camerarius an Albrecht (Preußen), 22.08.1541 | Den Widmungsbrief dominiert ein langer Nachruf auf den kürzlich verstorbenen Simon Grynäus, dem es nicht mehr vergönnt war, die Vorrede zu der vorliegenden Ausgabe zu verfassen. Die von Johann Oporinus mit größter philologischer Sorgfalt und Vorsicht besorgte Edition der überkommenen Werke Theophrasts sei - zumal angesichts der deplorablen Ausgabenlage - ein großer Gewinn. |
Camerarius an Vogler, 01.01.1542 | Der Brief begleitet als Vorrede die deutsche Psalmenversifikation von Johannes Claus, Schwager des Briefempfängers Georg Vogel. Dieser hatte Camerarius bei einem Besuch in Windsheim gebeten, die Drucklegung des Psalters zu besorgen. Camerarius betont die Vermittlungsleistung der gelungenen paargereimten Übersetzung von Claus besonders für die Jugend und verspricht, Vogler zu einem späteren Zeitpunkt eigene verdeutschungen zuzusenden. An dieser Stelle gibt er eine deutsche paargereimte Paraphrase von Psalm 51 aus einem seer alten und ungeachten Buechlein bei. |
Camerarius an Fachs, 18.08.1542 | Camerarius widmet den Kommentar zu Ciceros "Pro Murena" dem Leipziger Juristen Ludwig Fachs und bedankt sich damit für dessen Unterstützung (wohl Anspielung auf die Berufung nach Leipzig). Er habe ebendiese Rede ausgewählt, da der sprachlich-rhetorische Gewinn und der ethisch-soziale Nutzen qua Kommentierung für die Studenten als besonders hoch einzuschätzen sei. |
Sturm an Camerarius, 11.10.1542 | Bericht über die (Straßburger) Pesttoten 1541, nebst einem ausführlichen Nachruf mit Biographie auf Wolfgang Capito. |
Camerarius an Stiebar, 03.1543 | Mit dem vorliegenden Kommentar zu Ciceros Tuskulanenbüchern 2-5 folge Camerarius dem Wunsch Stiebars nach einer kürzeren Fortführung der Kommentierung des 1. Tuskulanenbuchs (1538). Die Bücher seien unter den Werken Ciceros besonders geeignet, um die intelligentia animi und zugleich die facultas orationis zu fördern. Mit der Kommentierung ausgewählter Stellen hoffe er, Stiebars Erwartungen zu entsprechen und den studiosi bonarum literarum atque artium zu nützen. |
Camerarius an Malleolus, XX.XX.1544 | Camerarius betont den sprachlichen und ethischen Nutzen der fabellae Aesopicae für junge Lesende und spricht sich ausführlich für die Notwendigkeit pädagogischer Unterweisung und Lenkung aus. Mit der vorliegenden Ausgabe könne Malleolus seine ihm anvertrauten Schüler (darunter auch Camerarius' Sohn Philipp) altersgemäß unterrichten. |
Camerarius an Grundherr und Römer, 13.06.1544 | Camerarius widmet die kommentierte Ausgabe von Ciceros Dialog "De partitione oratoria" den aus Bordeaux vom Rechtsunterricht zurückgekehrten Nürnberger adolescentes optimi Leonhard Grundherr und Albert Römer und ermahnt sie zur guten Vollendung ihres Studiums. Zur Wiederholung rhetorischen Wissens eigne sich die Schrift hervorragend. Sein Kommentar sei auf Drängen des Druckers Bapst entstanden, den er mit dem (Nach-)Druck des Textes für die Leipziger Universität beauftragt habe. |
Melanchthon an Chr. Ziegler, 17./18.03.1545 | Melanchthon reflektiert über die Elementarbildung sowie über Stellung und Leistung der Fabulae im Bildungsprogramm und setzt sie in Beziehung zu fabelähnlichen Bildern in der Bibel. Das Sammlungsprojekt des Camerarius sei aufgrund der vielfältigen Leistung der Stücke für die Ausbildung der virtus und der lateinischen Sprache sowie als Propädeutik für die Exegese biblischer Bilder und Allegorien höchst verdienstvoll. Er empfiehlt dem jungen Christoph Ziegler die ihm gewidmete Ausgabe zur intensiven Aneignung. Auch die Lehrer sollen sie für den Unterricht gebrauchen. Abschließend folgt ein Beispiel, wie eine Fabel in einem konkreten Disput eingesetzt werden kann. |
Melanchthon an Bernh. Ziegler, 18.03.1545 | Melanchthon schickt dem Leipziger Theologen Bernhard Ziegler mit dem Brief seine schnell verfasste Widmung von Camerarius' "Fabulae Aesopicae notiores" (1545) an Zieglers Sohn Christoph. Ziegler solle entscheiden, ob die Widmung der Ausgabe beigegeben werden solle/könne. |
Camerarius an Fachs, 01.07.1545 | Camerarius rekurriert auf die Rede, die er anlässlich des Semesterbeginns (Sommersemester 1545) zur cohortatio der Leipziger Studenten gehalten hat. Er hoffe, dass sie Erfolg zeitige und, wenn auch nicht alle, so doch einen großen Teil der Studierenden erreicht habe. Gegen verstockte Studierende wolle er streng vorgehen. Die Fehler einzelner dürften (ganz im Sinne auch von Fachs, Ordinarius der Juristischen Fakutät) nicht auf den ordo scolasticus zurückfallen. Dass seine Rede auf fruchtbaren Boden gefallen sei, zeigten die Bitten zahlreicher Zuhörer, sie im Druck zu publizieren. |
Camerarius an Franz Otto und Friedrich (Braunschweig-Lüneburg), 13.07.1545 | Camerarius rekurriert einleitend auf den Plautus-Codex, den er 1525 aus der Bamberger Bibliothek Veit Werlers als Leihgabe erhalten hatte, und auf seine Restitution der im Zuge der Überlieferung stark fehlerbehafteten Texte. Danach verteidigt er ausführlich die Beschäftigung mit Plautus, der für ihn die zentrale Quelle für das gesprochene Latein darstelle: Plautus' Komödien vermittelten das eigentliche Wesen der lateinischen Sprache und einen schlichten Stil, der einen unverstellten Blick auf die sententia animi gewähre. Ihnen komme ein propädeutischer Anteil für das elaborierte Sprechen und der damit verbundenen Ausbildung von humanitas und virtus zu sowie das Vermeiden von Verständigungskrisen. Plautus sei damit unabdingbar als Schulautor, müsse aber für die Schüler teilweise inhaltlich entschärft werden. |
Camerarius an Christoph von Limburg, 15.03.1546 | Camerarius habe Valentin Bapst auf dessen Bitte hin bei der Terenz-Edition unterstützt. Er beschreibt seinen Beitrag für die Texterstellung und den Kommentarteil. |
Camerarius an Fabricius, 25.09.1546 | Camerarius reflektiert über die eigene literarisch-philologische Tätigkeit in der aktuellen Krisenzeit und die des Georg Fabricius, von dessen Produktivität er sich bei einem Besuch in Meißen überzeugen konnte. In dessen Bibliothek habe er eine Handschrift mit den Werken Vergils gefunden und diese für eine Ausgabe beigezogen, die Bapst in Leipzig vorbereitete. Er nennt die einzelnen Bestandteile der Ausgabe, für die er verantwortlich zeichnet, und betont die Unübertroffenheit Vergils und den Stellenwert einer aemulatio Vergilii. |
Camerarius an Valentin Sturtz, 15.05.1548 | Camerarius verweist auf die Bedeutung der Bildung, die – als Dienerin der Gottesverehrung – Garantin für Wohlfahrt im privaten wie öffentlichen Bereich sei. Zentrales Instrument sei die facultas & copia orationis, die sich am Ideal Cicero orientieren soll. Erworben werden kann sie insbesondere durch die Lektüre der "Epistulae ad familiares". Er selbst habe bei seinem Lehrer Georg Helt täglich einen der Briefe memoriert. Valentin Sturtz, der mit seinen Brüdern von dem hochgeschätzten Johannes Nontaler unterrichtet werde, solle von der Ausgabe, die ohne ablenkende Anmerkungen gedruckt wurde, profitieren. |
Camerarius an Kram, 24.08.1549 | Wie im Widmungsbrief der Teilausgabe von 1545 verteidigt Camerarius die Beschäftigung mit Plautus: Er sei die beste Quelle für das gesprochene Latein, anstößige Inhalte in seinen Komödien dienten der Abschreckung und Warnung, freilich müssten sie den jungen Schülern mit größter Umsicht vermittelt werden. Bei seinen Ausgaben antiker Autoren sei er stets von der Maxime geleitet worden, dass die Kenntnis der Alten Sprachen zu Bildung und Wahrheit führe und somit zum Erhalt des Glaubens und der menschlichen Gemeinschaft. Zu einer philologisch vertretbaren Gesamtausgabe des Plautus fehlten – neben der Durchsicht einer von ihm nicht autorisierten Teilausgabe von 1536 – nun nur noch drei Stücke. |
Camerarius (für Rheticus) an Karlowitz, 09.11.1549 | Der Widmungsbrief (den Camerarius für Rheticus unter dessen Namen verfasst hat) dreht sich um den ubiquitären Nutzen der Geometrie, die das Fundament für das menschliche Denken und Leben darstelle. Die ersten 6 Bücher der "Elementa" Euklids, die Rheticus in seiner Edition vorlegt, seien unabdingbare Grundlage für das Studium der Mathematik. Die Übersetzung des Camerarius solle die Studenten zum Erlernen des Griechischen ermuntern. |
Fabricius an Camerarius, 28.06.1550 | Fabricius bittet Camerarius um eine Weiterleitung seiner "Roma" nach Basel zu Oporin. Er schickt ihm Testimonien und Fragmente des Plautus, die er aus antiken Grammatikern gesammelt hat, und erkundigt sich nach Camerarius' Theognis (Edition und Kommentierung erscheinen 1551 im "Libellus scholasticus"). |
Camerarius an Siber, 21.11.1550 | Im Briefgedicht an Siber (69 Hexameter) berichtet Camerarius, dass die mit Johann Stramburger geplante Reise zum Adressaten an einem grippalen Infekt scheiterte, er aber das Manuskript (der "Pietas puerilis") an Valentin Bapst zum Drucken weitergeleitet habe. Er schildert seine Angst angesichts der aktuellen Kämpfe (Belagerung Magdeburgs), die auch einen Niedergang der Bildung mit sich zögen, und hofft auf Hilfe durch Christus. Vielleicht erbarme sich Gott aber auch angesichts der Bemühungen Sibers um eine religiöse Erziehung der Kinder. |
Sabinus an Camerarius, 09.12.1550 | Camerarius solle entscheiden, ob er das von Sabinus übersandte Gedicht dessen "Narratio deliberationis (...) de bello Turcico" voranstelle oder selbst etwas verfasse. Jedenfalls hoffe Sabinus auf eine schnelle Drucklegung und Distribution unter der Aufsicht des Camerarius. Über seinen noch in Königsberg weilenden Sohn Johannes werde Camerarius bald von Christoph Jonas erfahren, um dann weitere Entscheidungen zu treffen. |
Camerarius an Johann Albrecht I. (Mecklenburg), 1551 | Camerarius eignet Kommentare zu seinen Übersetzungen ausgewählter griechischer Dichtungen Johann Albrecht I. von Mecklenburg zu, den er aufgrund seiner Bildung und seines Interesses an den studia litterarum schätze. |
Camerarius an Sabinus, 05.01.1551 | Camerarius werde die von Sabinus übersandte Dichtung dessen "Narratio deliberationis (...) de bello Turcico" voranstellen und auf eine korrekte Drucklegung achten. Seinen Sohn Johannes werde er nach Leipzig zurückholen. |
Fabricius an Camerarius, 25.01.1551 | Fabricius habe die Werke Vergils nach bestem Vermögen und mit Freude emendiert. Er habe sich auch der Sammlung der kleineren Werke angenommen und sie erweitert, aber – wie Camerarius – die "Priapea" außen vor gelassen. Er apostrophiert Camerarius und lobt ihn für seine philologische Versiertheit und seine Editionen. |
Sabinus an Camerarius, 14.03.1551 | Sabinus habe dem bereits versiegelten Brief an Camerarius Aufzeichnungen beigefügt, die er vor zwei Jahren (in Königsberg) seinen Hörern diktiert hatte (i.e. die "Praecepta de carminibus componendis"). Diese Ausführungen rekurrierten auf Weisungen, die seine Lehrer ihm einst gegeben hatten, um seine Dichtkunst zu verbessern. Er bittet Camerarius, diesen libellus in Leipzig drucken zu lassen und dafür einen Titel nach Belieben zu wählen. Falls Camerarius die Schrift nicht goutiere, solle er sie nicht herausgeben, sondern ihm den Text wieder zurücksenden. |
Camerarius an Peucer, 13.08.1551 | Als Gegengabe zu einem ihm von Peucer gewidmeten Werk (wohl "De dimensione terrae") eignet Camerarius diesem die auf sein Betreiben hin neu gedruckte Auflage von Hessus' "Bonae valetudinis conservandae rationes" zu und hofft, dass der Arzt Peucer daran Gefallen finde. In Rekurs auf die innige Freundschaft mit Hessus erwähnt er unter anderem sein (1553 realisiertes) Editionsprojekt der Hessus-Briefe mit Vita. |
Camerarius an Saurau, 05.09.1551 | Da Wolfgang von Saurau die ihm übersandten Dichtungen des Camerarius sehr wohlwollend aufgenommen habe, antworte er auf dessen Brief mit einer Widmung der "Praecepta de carminibus componendis" von Georg Sabinus, deren Drucklegung er besorgt habe. Beigegeben ist den "Praecepta" eine eigene kurze Abhandlung über den Elementarunterricht auf Griechisch und Latein. |
Camerarius an Crato, 13.11.1553 | Das Briefgedicht an Crato (205 Hexameter) kreist um die deplorable Situation des von inneren Kriegen gebeutelten Reiches, die Camerarius unter anderem zur Übersetzung und Versifikation der Klagen Jeremias veranlasst habe. Implementiert ist eine Versübertragung der "Volksklage" (Klgl. 5,1-22). |
Camerarius an Selnecker, vor 07.1554 | Camerarius rekurriert in seinem Briefgedicht an Selnecker auf die Zusendung von dessen Lehrgedicht "De partibus corporis humani". Trotz großen Zeitdrucks habe er es sofort gelesen und es wegen seiner Güte geschätzt. Inspiriert von Gott fungiere Selnecker als poetischer Vermittler der Geheimnisse der Natur und rücke damit an berühmte Dichter heran, die auch über medizinische Themen schrieben wie Helius Eobanus Hessus, der hymnisch apostrophiert wird. |
Camerarius an Gravius, 13.01.1555 | Camerarius rekapituliert die gemeinsame Studienzeit mit Valentinus Gravius in Leipzig, gedenkt seiner dortigen Lehrer und skizziert die Lebenswege von Gravius und sich. Vergils "Bucolica" habe er 1554 (nun selbst an der Universität Leipzig lehrend) erklärt und Georg Fabricius habe zum Druck geraten. |
Camerarius an Boner, 01.09.1555 | Der Widmungsbrief an Boner soll, so Camerarius, als eine Art Vorwort für seine Übersetzung von Synesios' "Königsrede" fungieren. Ausführlich reflektiert wird unter anderem über den Nutzen der Schrift in der gegenwärtigen Krisenzeit, über die Spannung zwischen Worten und Taten, Theorie und Praxis und deren Konjunkturen und Interaktionen, über die drohende barbaries und ihre Vermeidung durch die gottgewollte Vermittlung, Pflege und Förderung der bonae artes und der literarum studia, über die Schwierigkeit des Übersetzens allgemein und speziell im Fall des Synesios. |
Camerarius an Zasius, 27.11.1556 | Camerarius widmet die von ihm aus griechischen libelli zusammengestellten "Logistica" Zasius, den er 1556 auf dem Regensburger Reichstag getroffen hatte. Er hofft, über Zasius eine Abschrift von Diophants "Arithmetica" zu erhalten. Die "Logistica" seien von großem Nutzen für die Studierenden und besser ausgearbeitet als alles Zeitgenössische. Von der Kenntnis einer mathematisch vermessenen (Um-)Welt profitiere jede Herrschaft. |
Camerarius an Cruciger d.J., 03.-07.08.1560 | Absage von Camerarius und seinen Leipziger Kollegen Johann Pfeffinger, Franz Kram und Wolfgang Meurer auf einen Brief Crucigers. Mit diesem hatte der amtierende Dekan der Artesfakultät zu einem Festakt an der Universität Wittenberg eingeladen (Verleihung der Magisterwürde an 33 Kandidaten am 08.08.1560), um nach dem Tod Melanchthons einen Schulterschluss für die Philippistische Sache zu demonstrieren. |
Camerarius an Vögelin, 09.08.1561 | Camerarius schreibt (von einer Reise ins Fränkische) an den Leipziger Drucker Vögelin, dass er ihn bei seiner Werkausgabe des Petrus Lotichius Secundus unterstütze (Verfassen eines Vorwortes; Eruieren von unpublizierten Gedichten) und informiert ihn darüber, dass Lotichius' Bruder Christian eine aufwändigere Edition vorbereite. Die Leipziger Ausgabe könne seiner Meinung nach aber ohne weiteres als Interim vorab erscheinen. |
Camerarius an Neustetter, 25.08.1561 | Camerarius bedauert, dass ein Zusammentreffen mit Neustetter erneut scheiterte. Gerne hätte er sich im Gespräch Ablenkung, Hilfe und Rat geholt und sich auch über unpublizierte, Neustetter zugeeignete Gedichte des Lotichius verständigt, um diese in Vögelins Edition einzubringen. Für diese habe er die vorliegende Widmung verfasst, da Neustetter Freund und Gönner des Lotichius war. Es folgt ein Lob des verstorbenen Stiebar, der Lotichius ebenfalls gefördert hatte, und des Dichters, der durch die Edition geehrt werde (wie auch die von ihm in den Gedichten verewigten Personen). |
Camerarius an Crato, Sommer 1562 | Briefgedicht von Camerarius an Johannes Crato in 90 Hexametern, in dem er über seinen dreimonatigen Aufenthalt in Bamberg (wohl im Sommer 1562 zur Ordnung des Erbes nach dem Tod seines Neffen Hans Jakob) berichtet und seinen Lebensentwurf dem Streben nach Vermögen, Ruhm und Ehre entgegenstellt. |
Ludwig Camerarius an Chodkiewitz, 13.02.1563 | Im Widmungsbrief an den jungen Konstantin Chodkiewitz charakterisiert Ludwig Camerarius die beiden bisher unveröffentlichten, älteren Werke seines Vaters, die er nun in den Druck gegeben hat: eine Sammlung von deutsch-lateinischen Übersetzungsübungen (Phrasen des sermo cotidianus), aus denen Ludwig ein Gesprächsbuch zusammengestellt hat, sowie einen Dialog, der auf Kritik an den "Praecepta morum ac vitae accommodata aetati puerili" antwortet. |
Camerarius an Christian Lotichius, 28.07.1563 | Camerarius habe sein Versprechen gegenüber Christian Lotichius gehalten und die Neuausgabe der Gedichte seines Bruders Petrus qualitativ überwacht. Der Drucker habe sich an den Vorgaben von Christian orientiert und viel sorgfältiger gearbeitet als bei der Erstausgabe von 1561, die Christian zu Recht kritisiert habe. Wenn sie beide noch weitere Gedichte fänden, solle eine separate Ausgabe derselben ins Auge gefasst werden. |
Camerarius an Rüdinger, 11.06.1564 | Camerarius schreibt über die Neuauflage der "Fabulae Aesopicae" bei Vögelin in Leipzig (1564), seine Redaktion mit sprachlichen Verbesserungen und den Nutzen der Fabel-Lektüre. |
Camerarius an Mordeisen, 11.12.1564 | Das vorliegende kleine Werk, das zwei Berichte über nicht erfolgreiche Verschwörungen in Italien umfasst (Pazzi-Verschwörung und Verschwörung des Fiesco) ist ein vorläufiger Lückenbüßer für die Übersetzung von Xenophons "Kyrupädie", zu der von Mordeisen drängt, an der Camerarius aber noch nicht arbeiten konnte. Die Lektüre historiographischer Texte sei nützlich, bringe Freude und lasse das Wirken göttlicher Vorsehung erkennen. |
Camerarius an Dalwitz, 13.08.1568 | Camerarius lobt die griechische Grammatik von Dalwitz, die dieser seinem Schwiegersohn Esrom Rüdinger zur Durchsicht übersendet habe. Er klagt über die Vernachlässigung der studia und auch darüber, dass einige Gelehrte ihre Söhne Latein, aber kein Griechisch lernen lassen. Beides sei unabdingbar für die ethische und intellektuelle Entwicklung. Dalwitz leiste einen wichtigen Beitrag dafür. |
Camerarius an Caepolla, 25.07.1569 | Camerarius bedankt sich bei Isaiah Caepolla für eine Buchsendung, die seinem Sohn Joachim zugedacht ist, und bedauert die aktuellen und drohenden Schwierigkeiten für Caepollas ecclesia popularis (i.e. die Böhmischen Brüder). Ein Treffen mit dem Senior der Gemeinde während seines Aufenthaltes in Wien 1568 habe sich leider nicht ergeben. |
Camerarius an Theodoricus, 25.08.1569 | Der Brief begleitet den Text der von Camerarius überarbeiteten Ausgabe von "De notis numerorum", den er Theodoricus zur Durchsicht und (kontrollierten) Drucklegung nach Wittenberg übermittelt. Die mangelhafte Nürnberger Ausgabe von 1557 wird um Erklärungen zur "Arithmetik" des Nikomachos von Gerasa ergänzt, bei denen Camerarius einem griechischen Text als Vorlage folgt, den er von Hieronymus Baumgartner erhalten hatte. An diese Erwähnung Baumgartners schließt sich eine Biographie an, die den größten Teil des Briefes füllt. |
Camerarius an Georg Ludwig von Hutten, 22.02.1570 | Camerarius zeigt sich erfreut, dass Georg Ludwig von Hutten seinem Sohn Philipp in Straßburg so freundlich begegnet sei und sich die Gunst der Familie Hutten so fortsetze. Er lobt ihn für sein Interesse an den studia und verweist auf dessen Onkel Philipp, der den Nutzen der Bildung erkannt habe und (nach eigenen Worten) alles gegeben hätte, um die diesbezügliche Potenz des Camerarius zu erhalten. Georg Ludwig solle seinen Weg weiterverfolgen und in Florenz Pietro Vettori, in Siena einen hochgebildeten, aber schwer kranken Mecklenburger Adligen treffen. |
Camerarius an Wittgenstein, 09.09.1570 | Camerarius bedankt sich für das Wohlwollen, das Ludwig d.Ä., Graf zu Sayn-Wittgenstein, ihm und seiner Familie zukommen lasse. Er möchte sich dafür mit dem vorliegenden Werk erkenntlich zeigen, das aus dem Lehrbetrieb der Leipziger Universität stamme und von ihm auf Zuspruch seines Sohnes Philipp ausgewählt und für die Publikation überarbeitet worden sei. Er klagt über Angriffe auf die Bildung und kritisiert Scheinphilosophen. |
Camerarius an Georg Ludwig von Hutten, 21.02.1571 | Camerarius habe in Nürnberg, wo er noch festsitze, von seinem Sohn Philipp einen Brief Georg Ludwigs von Hutten zu lesen bekommen. Er freue sich über dessen Entschlossenheit und hoffe, dass er seinen Weg weiterverfolge. Das von Georg Ludwig angesprochene Werk sei eine Jugendschrift von ihm, die unauthorisiert mehrfach gedruckt wurde. Schon länger denke er über eine notwendige Überarbeitung und Neuausgabe nach, doch angesichts seines hohen Alters, seiner schlechten Gesundheit und lästiger Verpflichtungen obliege dies Gottes Willen. |
Camerarius an Reusner, 07.10.1571 | Camerarius entschuldigt sich für seine verspätete und nur kurze Antwort auf Reusners Brief und verweist auf seinen schlechten Gesundheitszustand. Um die Drucklegung von Reusners "Caesares" kümmere er sich nach wie vor, doch empfehle er einen Transfer nach Basel. Den Teil über die römischen Herrscher habe er kursorisch gelesen und dieser habe ihm ausgezeichnet gefallen. Für die "Carmina sacra" danke er ihm. |
Ludwig Camerarius an Johann von Krakau, 1571 | Ludwig Camerarius widmet die Überlegungen seines Vaters zu der von Ovid formulierten Sentenz "Exitus acta probat" Johann von Krakau, einem ehemaligen Mitschüler an der Meißener Fürstenschule, der mit ihm um den gemeinsamen Lehrer Georg Fabricius trauere. Den kurzen Text habe er aus den Aufzeichnungen seines Vaters ausgewählt, da Ernst Vögelin neue Drucktypen ausprobieren wollte. |
Camerarius an Neuenahr, 05.03.1573 | Camerarius widmet die von ihm besorgte Ausgabe von sieben Bußpsalm-Versifikationen Hermann von Neuenahr, von dem er sie erhalten habe. Den Autor habe er auf Wunsch nicht genannt. Beigefügt habe er auch eigene Dichtungen. Die Bußpsalmen seien angesichts der aktuellen Lage eine wichtige Lektüre (mit Zeitklage). |
Camerarius an Reineck, 09.05.1573 | Camerarius, der selbst sehr an genealogischen Untersuchungen interessiert sei (die jedoch viel Zeit, Scharfsinn und Fleiß erforderten), habe den Vorabdruck aus Reinecks chronologischem Großprojekt leider nur überfliegen können, doch empfehle er dringend eine schnellstmögliche Veröffentlichung. Jeder an Bildung Interessierte werde für dieses Werk dankbar sein. |
Camerarius (corr.), Opera Ciceronis, 1540 | Die vorliegende Edition in vier Bänden ist eine Neuausgabe der Cicero-Gesamtedition Herwagens aus dem Jahr 1534 (VD16 C 2815). Auf Bitten des Druckers hatte Camerarius eine recognitio der Ausgabe vorgenommen, vor allem mit Berücksichtigung der zwischenzeitlich erschienenen Edition von Pietro Vettori (Venedig: Giunta 1534-1537). Vorangestellt ist ihr ein Proömium des Camerarius, das an Daniel Stiebar gerichtet ist. Die Dokumentation von Camerarius' textkritischer Arbeit ("Annotationes") findet sich in Band 4. |
Camerarius an Kirstein, vor 1571 | Camerarius schickt von ihm durchgesehene Verse an Erasmus Kirstein zurück. Er lobt sie ob ihrer Qualität und den Autor, da er militärisches und dichterisches Vermögen in sich vereine (mit Zitat von Archilochos frg. 1 West). Er wünscht Kirstein Erfolg bei der übertragenen Aufgabe und bittet ihn, sich in seinem Namen für Büchergeschenke zu bedanken. |
Camerarius, Ad Eberhartum a Thanna prooemium, 1542 | Das an Eberhard von der Tann gerichtete Proöm rekurriert – nach Reflexionen über die condicio humana – auf die aktuelle Bedrohung des Reiches durch die Türken. Camerarius gibt seiner Hoffnung Ausdruck, dass der äußere Feind zu einer Überwindung der Glaubensspaltung und zu einem schlagkräftigen Zusammenrücken der Stände führt. Sein literarischer Beitrag e scholis besteht in der folgenden, kriegsparänetischen Suasorie, der er Übersetzungen von zwei Gedichten des Tyrtaios beigibt. |
Camerarius, Ad Germaniam, 1554 | Vor dem Hintergrund des Zweiten Markgrafenkrieges (1552-1554) erfolgt eine alarmierende Beschreibung der Zustände im Reich. Die Bürger meucheln sich selbst, anstatt sich gegen Bedrohungen von außen zusammenzuschließen. Man befinde sich in einem von Verschwendung, Egoismus, Gesetz- und Gottlosigkeit geprägten Zeitalter. Der Krieg sei deswegen auch als Strafe Gottes zu lesen; eine Rettung könne nur durch Gebete und Buße erreicht werden. Das Gedicht umfasst 156 Verse (iambische Trimeter und Dimeter im Wechsel). |
Camerarius, Ad Lazarum Schvvendium epigramma, 1591 | Wer in Gott lebt und auf ihn alle seine Hoffnung setzt, braucht sich um Unglücke, die von Seiten der Gestirne, des Zufalls, des Teufels oder des Schicksals drohen, nicht zu sorgen (zwei elegische Distichen). |
Camerarius, Ad sepulcrum Georgii Fabricii, 1571 | Epitaphium auf Georg Fabricius (24 Hexameter) mit Kurzbiographie. |
Camerarius, Addita ad complendam Plauti Aululariam, 1536 | Alternativtext des Camerarius zum Supplement des Antonius Codrus Urceus, mit dem dieser das Ende von Plautus' "Aulularia" rekonstruiert. |
Camerarius, Aeolia, 1535 | Das Lehrgedicht über die Winde umfasst 142 elegische Distichen. Vorgeschaltet ist ein Proömium an Moritz von Hutten, in dem vor allem auch dessen Bruder Philipp gerühmt wird. Es geht u.a. auf die (abgesagte) Gesandtschaft nach Spanien ein, an der Camerarius im Winter 1526/7 mit Philipp hätte teilnehmen sollen, sowie auf die Expedition der Welser-Kompanie nach Südamerika/Venezuela, die Philipp mit leitete. Das Gedicht wird begleitet von drei Holzschnitt-Tafeln mit Verortung und Nomenklatur von 4, 8 und 12 Winden. |
Camerarius, Alia (precatio). Christe Dei aeterni soboles (Inc.), 1560 | Versgebet in 8 elegischen Distichen: Anrufung Christi, des Sohnes Gottes, geboren von Maria, Besieger des Todes, Tilger der menschlichen Sünden, Spender des Ewigen Lebens für die Frommen. Bitte, die Sünden zu erkennen und zu bereuen und alles auf Jesus auszurichten zu können. Versicherung, Christus allein als wichtigsten Teil des Lebens zu verehren und Bitte, sich nie vesana mente (v. 13) von Jesus abzuwenden und von ihm in Leben und Tod getrennt zu sein, sondern immer sein treuer Diener zu bleiben. |
Camerarius, Alia eiusdem Tyrtaei, 1542 | Lateinische Übersetzung des Tyrtaios-Gedichtes 12 West. |
Camerarius, Alia precatio. Prae cunctis aeterne Deus (Inc.), 1560 | Versgebet in 34 Hexametern: Die betende Instanz bittet Gott darum, stets die Botschaft Jesu zu verstehen. Bitte an Christus um Hilfe gegen die Gegner und Verfolger des Glaubens, Bitte an den Heiligen Geist um Stärkung und Einheit der Gläubigen und die Freuden des Ewigen Lebens, Bitte an Gott um Frieden und Ruhe, da in seiner Allmacht alles liegt. Anrufung Gottes in seiner Dreieinigkeit und nochmalige Bitte um Befreiung von Feinden, Ruhe für die eigenen studia (v. 25), und Prosperität für Land und Leute. Hoffnung auf die ewige Ruhe in Gott. |
Camerarius, Aliae (scil. preces) matutinae, 1573 | Morgengebet im Umfang von 16 elegischen Distichen. Von der Sonne, die die Welt wieder erstrahlen lässt, wird auf die "wahre Sonne" Jesus, den Sohn des Schöpfers, übergeleitet. Ihn, der die sündige Welt durch seine Menschwerdung, sein Leiden und seinen Tod gerettet hat und auferstanden zur Rechten Gottes sitzt, preist der vom Schlaf Erwachte und bittet um Erleuchtung und ewiges Leben. |
Camerarius, Aliter, 1570 | Ausgehend von dem Spruch eines der Sieben Weisen (i.e. Pittakos von Lesbos) erfolgt die Aufforderung, den richtigen Augenblick zu nutzen (3 elegische Distichen). |
Camerarius, Aliud, 1570 | Kurze erbauliche Dichtung (drei elegische Distichen): Nach einem frommen Gebet soll man im Vertrauen auf den Glauben die Sorgen zurücknehmen. |
Camerarius, An te voles (Inc.), 1524 | Camerarius empfiehlt in dem Gedicht seine Übersetzung der 1. Olynthischen Rede an die (studentischen) Leser zum sinnvolle(re)n Zeitvertreib. Er hofft, dass er damit zur Hochschätzung der Werke des clarus magister Demosthenes beiträgt. In Rekurs auf Dürer und Cranach und die Rezeption von deren Werken wird ein Konnex zwischen Bild- und Wortkunst hergestellt. |
Camerarius, Annotata ad Plauti Bacchides, 1549 | Da der Grammatiker Charisius Verse aus den "Bacchides" zitiere, die sich in deren handschriftlicher Überlieferung nicht finden, schließt Camerarius, dass der Text unvollständig tradiert sei. Die in anderen Ausgaben beigefügten Verse seien aber sicherlich nicht plautinisch. Die Komödie sei elegant geschrieben, aber präsentiere moralisch höchst Verwerfliches (flagitia & turpitudo nefaria). Der fromme Leser mag hierbei reflektieren, in welche Abgründe der göttliche Zorn die Menschen zu stürzen vermag. Es folgen eine kurze Inhaltszusammenfassung, eine etymologische Erklärung der Namen sowie ein Stellenkommentar mit metrischen, textkritischen und sprachlichen Erläuterungen unter stetigem Rekurs auf den Werler-Codex. |
Camerarius, Annotata ad Plauti Epidicum, 1549 | Camerarius gibt eine Inhaltszusammenfassung des "Epidicus" und würdigt das Stück aufgrund seiner Eleganz und seines Abwechslungsreichtums. Er verweist auch darauf, dass Plautus das Stück autoreflexiv in den "Bacchides" lobe. Es folgen eine etymologische Erklärung der Namen sowie ein Stellenkommentar mit metrischen, textkritischen, sprachlichen und sachlichen Erläuterungen unter stetem Rekurs auf den Werler-Codex. |
Camerarius, Annotata ad Plauti Mercatorem, 1549 | Camerarius beurteilt die Handlung des "Mercator" als fern allen sittlichen Anstandes und durch und durch niederträchtig. Aber es sei gut, die Gifte zu kennen, um sie beizeiten von sich zu weisen. Die dargestellten Schändlichkeiten seien also insofern nützlich, als der fromme Leser - insbesondere wenn er den drohenden Zorn Gottes imaginiere - davon abgeschreckt werde. Es folgen eine kurze Inhaltszusammenfassung sowie ein Stellenkommentar zu den beiden Argumenta, zum Prolog und Haupttext mit metrischen, textkritischen, sprachlichen und sachlichen Erläuterungen unter stetem Rekurs auf den Werler-Codex. |
Camerarius, Annotata ad Plauti Persam, 1549 | Der Stoff der Komödie sei unbedeutend, da es um eine Sklavenliebschaft gehe, aber unterhaltsam. Es folgt eine etymologische Erklärung der Namen sowie ein Stellenkommentar mit metrischen, textkritischen, sprachlichen und sachlichen Erläuterungen. |
Camerarius, Annotata ad Plauti Pseudolum, 1549 | Camerarius belegt mit einem Zitat aus Ciceros "Cato" die Freude des Plautus an seinen Komödien "Truculentus" und "Pseudolus". Während der Überlieferungszustand des "Truculentus" mehr als deplorabel sei, sei es ihm gelungen, den "Pseudolus" größtenteils wiederherzustellen, so dass sich der Leser von der Güte dieser ganz abwechslungsreich gestalteten Komödie überzeugen könne. Nach einem kurzen Abriss der Personenkonstellationen folgt eine etymologische Erklärung der Namen. Der Werler-Codex gebe zwar nur die letzten zwei Verse des Prologes, doch sei der überlieferte sicherlich antik. Es folgt der Stellenkommentar mit metrischen, textkritischen und sprachlichen Erläuterungen unter stetem Rekurs auf den Werler-Codex. |
Camerarius, Annotata ad Plauti Rudentem, 1549 | Camerarius erklärt den Namen der Komödie "Rudens" und gibt eine kurze Zusammenfassung des Inhaltes. Es folgt eine etymologische Erklärung der Namen sowie ein Stellenkommentar mit metrischen, sprachlichen, sachlichen und textkritischen Erläuterungen (hierbei mehrfach Rekurs auf libri nostri, nicht nur auf den Werler-Codex). |
Camerarius, Annotata ad Terentii comoedias, 1546 | Der von Camerarius verfasste Kommentarteil zu den terenzischen Komödien besteht jeweils aus (1) etymologischen Erklärungen der Personennamen, (2) Zusammenfassungen der Szenen und den Eigenschaften der Personen, (3) Stellenvergleichen der einzelnen Editionen. |
Camerarius, Annotationes Melanchthonis in Terentii comoedias, 1546 | Die von Camerarius herausgegebenen "Annotationes" Melanchthons enthalten die Widmung an die paedagogi, die u.a. der Lotter-Ausgabe von 1524, der Cervicornus-Ausgabe von 1527 und der Setzer-Ausgabe von 1528 beigegeben war, die Vorrede zur Wittenberger Ausgabe von 1539 sowie Melanchthons Argumenta zu den einzelnen Komödien (nach der Gliederung πρότασις - ἐπίτασις - καταστροφή, erstmals Wittenberg 1524) gefolgt von kurzen Zusammenfassungen und Anmerkungen zu den einzelnen Szenen. |
Camerarius, Annotationes Philippi Bechii, 1546 | Kurze Inhaltsangaben und Kommentierungen der Werke Vergils durch Philipp Bech. |
Camerarius, Annotationes ad Suidam, (unveröffentlicht?) | Anmerkungen und Ergänzungen zur Suda auf Griechisch. Hs. überliefert durch eine Abschrift von Joachim Camerarius d.J. und Simon Fabricius (Brüssel, KBR, Sign. IV 1038). Teile daraus sind von Hieronymus Wolf zur Supplementierung seiner lateinischen Suda-Ausgabe (2. Auflage 1581) benutzt und ins Lateinische übersetzt worden. |
Camerarius, Annotationes in Ciceronem, 1540 | Auf einen Widmungsbrief an Daniel Stiebar folgen textkritische Anmerkungen des Camerarius zu seiner recognitio der Werkausgabe Ciceros, die er auf Bitte von Johann Herwagen d.Ä. vorgenommen hatte. Hauptreferenztext ist hierbei die nach Herwagens Ausgabe (1534) erschienene Venezianer Edition von Pietro Vettori (Giunta 1534-1537). |
Camerarius, Annotationes in Plauti Amphitruonem, 1545 | Camerarius erläutert Plautus' Arbeit am Amphitruo-Stoff und charakterisiert die Komödie, die sich durch besonderen Witz auszeichne. Er erklärt die Namen der Protagonisten etymologisch, geht auf die Argumenta und das Versmaß von Argumenta und Prologus (iambischer Trimeter) ein. Danach folgt der Stellenkommentar mit textkritischen, sprachlichen, metrischen Erläuterungen unter stetem Rekurs auf den Werler-Codex. Wiedergegeben werden auch Szenen nach v. 1034, deren Echtheit umstritten ist (einzelne Grammatiker-Zitate existieren). Camerarius druckt sie deswegen im Kommentarteil ab. |
Camerarius, Annotationes in Plauti Asinariam, 1545 | Einleitend formuliert Camerarius seine moralischen Bedenken gegen den plot der Komödie, in der die Untaten nicht geahndet, sondern durch Wortwitze regelrecht verherrlicht werden. Er verbindet diese Einschätzung mit Zeitkritik, beschwört den Zorn Gottes und beendet den Passus mit einem Gebet. Es folgen die übliche etymologische Erklärung der Namen, danach der Stellenkommentar zum Prolog, zum Argumentum und zum Haupttext mit textkritischen, sprachlichen, metrischen Erläuterungen unter stetem Rekurs auf den Werler-Codex. |
Camerarius, Annotationes in Plauti Aululariam, 1552 | Camerarius erläutert den Namen der Komödie und den Inhalt. Er verweist darauf, dass die im Argumentum umrissene Handlung über den originär von Plautus stammenden Text hinausweise. Antonius Codrus Urceus habe die fehlenden Verse ergänzt und dieses Supplement begleite üblicherweise den Text. Georg Fabricius nenne Fragmente, die angeblich aus dem verlorenen Schlussstück stammten, doch seien sie nach Camerarius‘ Ansicht non satis Plautina (203). In der Figur des Euclio werde das Laster des Geizes gebrandmarkt, ein typisches vitium des Alters. Es folgen die etymologischen Erklärungen der Figurennamen sowie der Stellenkommentar mit metrischen, textkritischen, sprachlichen und sachlichen Erläuterungen unter stetem Rekurs auf den Werler-Codex. |
Camerarius, Annotationes in Plauti Capteivos, 1552 | Camerarius lobt die "Captivi" als beste Komödie des Plautus, die dieser auch selbst als pudice scripta (242) empfiehlt. Sie enthalte viele nützliche Sentenzen und stelle die Dienertreue als Tugend dar. Nach einer kurzen Inhaltsangabe und der etymologischen Erklärungen der Figurennamen folgt der Stellenkommentar mit metrischen, textkritischen, sprachlichen und sachlichen Erläuterungen unter stetem Rekurs auf den Werler-Codex. |
Camerarius, Annotationes in Plauti Casinam, 1545 | Camerarius räumt ein, dass der plot der "Casina" zwar recht lustig und kurzweilig sei, aber moralisch überaus anstößig. Im Werler-Codex seien sogar entsprechende Stellen ausgelassen worden. Die oft sehr obszönen Witze der antiken Komödiendichter seien auf den Teufel zurückzuführen. Man solle sich davon abwenden und nur das Nützliche und Gute auswählen. Nach einer kurzen Inhaltszusammenfassung folgen die übliche etymologische Erklärung der Namen, danach der Stellenkommentar zum Prologus und zum Haupttext mit textkritischen, sprachlichen, metrischen Erläuterungen unter stetem Rekurs auf den Werler-Codex. |
Camerarius, Annotationes in Plauti Cistellariam, 1545 | Camerarius erklärt den Namen der Komödie, charakterisiert den plot als recht simpel und weist auf die darin geschilderte wahnsinnige Liebesleidenschaft hin (Argumentum est simplex & admodum tenue. Insertus est motus insani amoris, 300). Nach der üblichen etymologischen Erklärung der Namen folgt der Stellenkommentar zum Komödientext mit textkritischen, sprachlichen, metrischen Erläuterungen unter stetem Rekurs auf den Werler-Codex. |
Camerarius, Annotationes in Plauti Curculionem, 1545 | Camerarius' Einschätzung der Komödie ist recht zurückhaltend: Es handele sich um einen einfachen Stoff, der lediglich durch die List des Parasiten Curculio an Gewicht gewinne. Nach einer Zusammenfassung des Inhaltes folgen die übliche etymologische Erklärung der Namen, danach der Stellenkommentar zum Argumentum und zum Haupttext mit textkritischen, sprachlichen, metrischen Erläuterungen unter stetem Rekurs auf den Werler-Codex. |
Camerarius, Annotationes in Plauti Menaechmos, 1552 | Camerarius lobt die "Menaechmi" wegen ihres witzigen plots und der varietas, die aus der Ähnlichkeit der Zwillingsbrüder resultiere. Nach einer kurzen Inhaltsangabe und etymologischen Erklärungen der Figurennamen folgt der Stellenkommentar mit metrischen, textkritischen, sprachlichen und sachlichen Erläuterungen unter Rekurs auf den Werler-Codex und den "Decurtatus". |
Camerarius, Annotationes in Plauti Militem gloriosum, 1552 | Die ars des "Miles gloriosus" bestehe, so Camerarius, lediglich darin, dass Anfang und Ende korrespondieren. Gezeichnet wird das Bild törichten Stolzes in allen Facetten, das ein vitium vor allem der Jugend sei (mit langer Digression zur nötigen Erziehung). Am schlimmsten sei es, wenn noch eine ferocia militaris dazu käme. Camerarius erklärt den Titel der Komödie und verweist auf andere Komödienfiguren dieses Typus bei Plautus und Terenz. Nach einer kurzen Inhaltsangabe und etymologischen Erklärungen der Figurennamen folgt der Stellenkommentar mit metrischen, textkritischen, sprachlichen und sachlichen Erläuterungen unter Rekurs auf den Werler-Codex und den "Decurtatus". |
Camerarius, Annotationes in Plauti Mostellariam, 1552 | Camerius lobt die "Mostellaria", da sie voll heiterem Witz sei und viele nützliche Sentenzen enthalte. Sie führe ein warnendes Beispiel für üble und betrügerische Pläne vor, die letzendlich immer zum Scheitern verurteilt seien. Er erklärt den Titel (est autem monstrum mostellum, 459) und verweist auf Menanders "Phasma“"sowie auf eine Plautus zugeschriebene Komödie gleichen Namens. Nach einer kurzen Inhaltsangabe und etymologischen Erklärungen der Figurennamen folgt der Stellenkommentar mit metrischen, textkritischen, sprachlichen und sachlichen Erläuterungen unter Rekurs auf den Werler-Codex und den "Decurtatus". |
Camerarius, Annotationes in Plauti Poenulum, 1552 | Camerarius erläutert den Namen der Komödie und gibt eine kurze Inhaltsangabe sowie eine etymologische Erklärung der Figurennamen. Danach folgt der Stellenkommentar mit metrischen, textkritischen, sprachlichen und sachlichen Erläuterungen unter Rekurs auf den Werler-Codex und den "Decurtatus". |
Camerarius, Annotationes in Plauti Stichum, 1552 | Der Inhalt der Komödie sei, so Camerarius, leve & futile (822), auch wenn sie viele nützliche Sentenzen enthalte und als Tugendexemplum eheliche Liebe und Treue vermittle. Nach einer kurzen Inhaltsangabe und etymologischen Erklärungen der Figurennamen folgt der Stellenkommentar mit metrischen, textkritischen und sprachlichen Erläuterungen unter Rekurs auf den Werler-Codex (und wohl auch den "Decurtatus"). |
Camerarius, Annotationes in Plauti Trinummum, 1552 | Die Komödie sei, so Camerarius, fein komponiert (elegans, 860), enthalte viele nützliche Sentenzen und vermittle als Tugendexemplum das eines guten und treuen Freundes. Nach einer kurzen Inhaltsangabe und etymologischen Erklärungen der Figurennamen folgt der Stellenkommentar mit metrischen, textkritischen und sprachlichen Erläuterungen unter Rekurs auf den Werler-Codex und den "Decurtatus". |
Camerarius, Annotationes in Plauti Truculentum, 1552 | Neben dem "Pseudolus" habe, so Camerarius, Cicero Plautus' "Truculentus" am besten gefallen und tatsächlich sei dessen Güte trotz des schlechten Überlieferungszustandes evident. Formal entspreche die Komödie einem Mimus. Aufgrund ihrer entstellten Form habe er immer wieder mit dem Gedanken gespielt, sie nicht herauszugeben; angesichts der Bedeutung der Komödien für die studia litterarum habe er sich aber dann doch für eine aufwandsreduzierte Edition entschieden. Die Komödie prangere die Durchtriebenheit der Prostituierten, die Dummheit der von Liebe und Erotik gesteuerten Toren sowie die Eitelkeit des Soldatenstandes an. Eine etymologische Erklärung der Figurennamen schließt die Annotationes ab. |
Camerarius, Annotationes in Quintilianum, 1531 | Kommentar zu Buch 1 und 2 von Quintilians "Institutio oratoria" mit einem an Daniel Stiebar gerichteten einleitenden Text (Inhalt s. dort). |
Camerarius, Annotatiunculae in conversos libros Iudiciorum Ptolemaei, 1535 | Die Anmerkungen dienen der Erläuterung von Camerarius' Übersetzung der ersten beiden "Tetrabiblos"-Bücher. |
Camerarius, Annotatiunculae, 1535 | In einer kurzen Adresse an die Leser ("Lectoribus") verweist Camerarius darauf, dass er den Druck des "Tetrabiblos"-Textes nicht mit der ursprünglich beabsichtigen Intensität hatte kontrollieren können. Die nötigen Corrigenda habe er nun als weitere "Annotatiunculae" seinen eigentlichen Erläuterungen zur Übersetzung der ersten beiden "Tetrabiblos"-Bücher beigegeben. |
Camerarius, Antonio Nigro epitaphium, 1558 | Das Epitaphium gibt Stationen der Vita Nigers wieder, angefangen bei seiner Geburtsstadt Breslau über Erfurt, wo er der sodalitas um Hessus angehörte, und Italien bis Braunschweig, wo er seit 1537 als Stadtarzt wirkte. Seine Bildung, seine (gelehrten, poetischen, ärztlichen) Leistungen und sein grenzüberschreitender Ruhm werden gelobt. In einer abschließenden Apostrophe nimmt Camerarius als langjähriger Freund Abschied und verspricht, das Andenken an Niger immer wach zu halten. |
Camerarius, Anzeigung des Fürst Georgen zu Anhalt Laebens, 1561 | Deutsche, stellenweise kürzende Übertragung der 1555 erschienenen "Narratio de Georgio principe Anhaltino". |
Camerarius, Aphorismi astrologici Ludovici de Rigiis, 1535 | Ausgabe der "Aphorismi astrologici" von Ludovicus de Rigiis. Camerarius erhielt das Manuskript von Johannes Schöner aus dem Regiomontan-Nachlass. |
Camerarius, Appendix Fabularum Aesopicarum (Werk), 1539 | Ergänzung der Sammlung von 1538 mit Fabeln verschiedenster Provenienz, unter anderem aus Pontano, Platons "Symposion", "Phaidros", "Gorgias" und Plutarchs "De Iside et Osiride", sowie mit einer Sammlung von sechs fabulae poeticae über mythologische Figuren (33r-39v), zwei narrationes fabulosae aus Herodot (40r-44v) sowie einem literaturtheoretischen Abschnitt "De fabulis Aegyptiis et aliis narrationibus fabulosis" (44v-45v). Beigegeben ist ein Errata-Verzeichnis für die Ausgabe von 1538. Dem Widmungsbrief an Michael Roting zufolge hat Camerarius auch eigene fabulae mit in die Sammlung aufgenommen. |
Camerarius, Appendix ad narrationem Fliscani conatus, 1565 | Informationen zur Geschichte Genuas und zu den Familien Doria und Fieschi (mit einigen kritischen Anmerkungen); Wiedergabe einer kurzen Fassung der Verschwörung des Fiesco aus der "Descriptio totius Italiae" von Leandro Alberti und Vergleich mit dem von Camerarius herausgegebenen Text, in dessen Wortlaut er nur bei ganz offensichtlichen Schreibfehlern eingegriffen habe. Verzeichnis einiger Corrigenda. |
Camerarius, Appendix problematum (Werk), 1596 | Appendix zu den postum gedruckten "Decuriae" (1594). Enthalten sind hier quaestiones aus den Bereichen Ethik, Physik, Mathematik, Grammatik und Etymologie, Dichtung und Mythologie. Den lateinischen Fragen und Antworten sind immer wieder Versionen auf Griechisch vorgeschaltet. Einige griechische problemata haben kein lateinisches Pendant. |
Camerarius, Argumentum (scil. Demosthenis Olynthiacae primae), 1524 | Das Argumentum stellt den Kontext der "Ersten Olynthischen Rede" des Demosthenes dar und verbindet die Inhaltsangabe der Rede mit einer philologischen und strukturellen Analyse sowie mit historischen Erläuterungen. Es wird eine Zuordnung der Rede zum genus deliberativum vorgenommen, aber auch auf demonstrative und suasorische Elemente hingewiesen. Das Proömium wird für seine Angemessenheit in Hinblick auf den Inhalt gelobt. |
Camerarius, Astrologica (griech.), 1532 | Der griechische Teil der "Astrologica" enthält nach der Dedikation an Jakob Milich drei aus der "Tetrabiblos" des Ptolemaios zusammengestellte Tabellen zu den Planeten und Tierkreiszeichen und ihren Eigenschaften (mit Erläuterung). Danach folgen drei griechische Textauszüge/-zusammenstellungen zur Zodiakalastrologie (u.a. aus Hephaistion von Theben) sowie die hermetischen "Iatromathematika". |
Camerarius, Astrologica (lat.), 1532 | Der lateinische Teil der "Astrologica" enthält nach der Dedikation an Andreas Perlach Übersetzungen der Textauszüge/-zusammenstellungen zur Zodiakalastrologie aus dem griechischen Teil. Dazu kommt eine lateinische Bearbeitung des Anfangs von Vettius Valens' "Anthologiae" über die Natur der Planeten ("Libellus de natura planetarum"). Die angekündigte Übersetzung der hermetischen "Iatromathematika" fehlt. |
Camerarius, Benevolentia erga aetatem puerilem Iesu Christi, 1566 | Versifikation der Kindersegnung Jesu (cf. Mt 19,13-15; Mk 10,13-16; Lk 18,15-17) in zehn Hexametern. |
Camerarius, Bonis iuvenibus, 1523 | In seiner in Wittenberg verfassten Dedikation verbindet Camerarius Bescheidenheitstopik geistreich-scherzhaft mit einem Vorausverweis auf die Lukiansatire (stultitia). Er streicht die Übung des Stils (stylus) als zentrales Bildungsziel heraus. Dieser werde insbesondere durch die Übersetzungspraxis geübt. Nach allgemeinen Reflexionen zum Übersetzen rechtfertigt er seine Auswahl von Lukians Schrift "Adversus indoctum" als Ausgangstext für eine eigene Übersetzung mit dem Hinweis auf die Qualität und Gelehrsamkeit des Werkes. Camerarius weist auf die Konjektur zu einer schwierigen Stelle hin (C7r/v). |
Camerarius, Calamitas saeculi, 1570 | Epigramm (2 elegische Distichen) mit Zeitklage: Die Welt leide unter Kriegen, Seuchen und Hungersnöten. Da eine weitere Verschlimmerung befürchtet werde, könne niemand das Ende des Verderbens sehen. |
Camerarius, Callimachi (lat.), 1542 | Lateinische Übersetzung des Kallinos-Gedichtes 1 West. Die Überschrift "Callimachi, ut opinor" folgt der griechischen Vorlage. In der Ausgabe von 1551 ist die Autorzuschreibung berichtigt (Carmina Callinoi). |
Camerarius, Canticum Psalmi Davidici CXXX, 1570 | Auslegende Versifikation von Psalm 131 (bei Camerarius als Psalm 130 gezählt) in 27 lateinischen elegischen Distichen |
Camerarius, Capita ad disputandum proposita (Werk), 1561 | Der Disputationstext besteht aus 28 Capita, die um die natura hominis mit ihrer Teilhabe an mens und ratio, um die menschliche Fähigkeit zur oratio und deren Bedeutung für die Gesellschaft sowie um Recht und Gerechtigkeit kreisen (mit Zusammenfassung auf Griechisch), sowie aus 7 Problemata, welche Fragen aus diversen Sparten der Artes-Fakultät enthalten. |
Camerarius, Capita ad disputandum proposita (Werk), 1567 | Der Disputationstext besteht aus 23 Capita und kreist um die Möglichkeiten und Grenzen der Gotteserkenntnis und um die göttliche Providenz. Dazu treten 11 Problemata (lateinisch und griechisch) aus diversen Sparten der Artes-Fakultät mit Camerarius' Antworten. |
Camerarius, Capita disputationis de felicitate, 1563 | Der Disputationstext besteht aus 32 Capita, die um die mens humana und um die vita beata als das höchste Gut kreisen (mit Rekurs vor allem auf Aristoteles, der das höchste Glück der Menschen im Streben nach Wahrheit und Weisheit sieht, mithin im genus σχολαστικόν), sowie aus 7 Problemata (lateinisch und griechisch), welche Fragen aus diversen Sparten der Artes-Fakultät enthalten. |
Camerarius, Carmina Tyrtaei (lat.), 1542 | Lateinische Übersetzung des Tyrtaios-Gedichtes 11 West. |
Camerarius, Chorus puerilis. Haec tua sancte (Inc.), 1551 | In dem Chorus (13 elegische Distichen) bedanken sich die Kinder bei Gott für die Wohltaten und die Entwicklung, die er ihnen bisher zuteil werden ließ, und geben ihrer Hoffnung Ausdruck, dass sich dies so fortsetze und er seine Liebe nicht von ihnen abwende. Sie bitten Gott, mit seinem Feuer ihr Mark zu verzehren, so dass sich alles Trachten nur auf ihn und sein Lob richte. |
Camerarius, Chorus puerilis. Hic magni adesto (Inc.), 1551 | Das Gedicht (50 Verse, iambisches Epodenmaß) apostrophiert die Kinder als kleine Schar Gottes und fordert sie - wie es die Vögel im Himmel tun und die aufschnellenden Fische im Wasser - zum Lob Gottes auf, um sich für seine vielfältigen Wohltaten den Menschen gegenüber (unter anderem auch die Möglichkeit zur Bildung) zu bedanken. |
Camerarius, Chorus puerilis. Quisquis es (Inc.), 1551 | Das Gedicht (12 elegische Distichen) ist ein Appell an die Menschen überall auf der Welt, nicht vom Lob Gottes abzulassen, der in unermesslicher Güte für alle sorge und dafür nichts außer dem Eingedenken an seine Wohltaten und Dankbarkeit in Form einer laus cordis et oris erwarte. |
Camerarius, Christus via, veritas, vita, 1570 | Geistliche Dichtung in Form eines inneren Monologes (32 Hexameter): Man solle sein Leben abgewandt von der Sündhaftigkeit der Welt führen und auf Christus ausrichten. |
Camerarius, Cohortatio ad pugnam Hectoris, 1542 | Lateinische Übersetzung von Homer, Ilias 15,494-499 mit Beigabe des griechischen Textes. |
Camerarius, Commentarii explicationum in reliquos quatuor libros Ciceronis Tusculanarum quaestionum (Werk), 1543 | Kommentar zu ausgewählten Stellen aus Ciceros Tuskulanenbüchern 2-5. Die Ausführungen ergänzen die Kommentierung des 1. Tuskulanenbuchs von 1538 mit ihrer ausführlichen Erörterung zur imitatio. |
Camerarius, Commentarii in Ciceronis Tusculanam primam (Werk), 1538 | Die beiden Bücher "Commentarii" zum 1. Tusculanenbuch sind als schriftliche Fassung eines zwei Tage währenden gelehrten Dialogs zwischen Camerarius und Daniel Stiebar inszeniert. Das Gespräch wird bei Stiebar (auf Hof Osternach?) angesiedelt, vermutlich während der Nürnberger Pestepidemie (Juli 1533-Februar 1534). Das 1. Buch entwickelt sich rasch (ab 19) von einer Kommentierung zu einer umfangreichen "Disputatio de imitatione", mit der Camerarius (mit einiger Verzögerung) auf Erasmus' "Ciceronianus" (1528) reagiert. |
Camerarius, Commentarii orationis Ciceronianae pro Murena (Werk), 1542 | Camerarius nennt die üblichen Präliminarien, die Textkommentaren vorausgehen, und gibt selbst Erläuterungen zum Autor, zu den Redeformen, zu den Umständen und zum Inhalt von "Pro Murena" (argumentum), zum römischen Konsulat, zu den Komitien, Tribus und Kurien sowie zum exordium einer Rede. Angeführt wird diese Einleitung von einem Elogium auf Cicero, qui solus dux esse ad eloquentiam & possit & debeat, qui princeps & inventor sit eius copiae quae cogitata praeclare eloqui possit. (B1r). Der Stellenkommentar mit Marginalien beginnt B8r. |
Camerarius, Commentatio Psalmi Davidici XC, 1570 | Auslegende Versifikation von Psalm 91 (bei Camerarius als Psalm 90 gezählt) in 38 lateinischen elegischen Distichen. |
Camerarius, Commentatio de versibus Solonis et aliorum, 1551 | Ausgehend von seinen Übersetzungen drei antiker Dichtungen (von Solon, Mimnermos und Rhianos) reflektiert Camerarius in seinem Kommentar assoziativ über die condicio humana und ihre intellektuelle Bewältigung. Es geht unter anderem um Vorstellungen des Göttlichen und der Seele, um die Bildung als Schutz vor Depravation, um die Bedingtheit der Philosophie (mit einer Invektive gegen die Mischung von Theologie und Philosophie). Zur Erkenntnis des Göttlichen könne nur die göttliche Offenbarung führen und nur der christliche Glaube gewähre eine über das irdische Leben hinausreichende Glückseligkeit. |
Camerarius, Commentatio in Vergilii Bucolica, 1556 | Stellenkommentar zu den "Bucolica" Vergils für Lektüreanfänger mit einleitenden Passagen zu jeder Ekloge (ausführlich zu ecl. 4). Der Druck basiert auf einem Unterrichtsskript des Camerarius. |
Camerarius, Commentatiuncula (Werk), 1572 | Der Text enthält Überlegungen des Camerarius, die aus zwei Versen der ovidischen "Heroiden" entwickelt werden (Exitus acta probat, careat successibus opto, / quisquis ab eventu facta notanda putat., Ov. Her. 2, 85f.). In diesem Kontext kritisiere Phyllis die Praxis, Pläne und Handlungen am positiven oder negativen Ausgang zu messen und deren Bewertung davon (und somit auch von der fortuna) abhängig zu machen. Diese Kritik nimmt Camerarius auf und stützt sie u.a. mit antiken exempla. Wichtig sei etwa die von edlen Absichten geleitete Güte der Taten, die Maßstab für sich selbst seien und deren Erfolg bei Gott liege; nur daraus resultiere wahrer Nutzen; von schlechten Taten sei letztendlich nichts Positives zu erhoffen, sie belasteten das Gewissen und zögen Strafen (und die Angst davor) nach sich; Fehlentscheidungen seien jedoch menschlich und müssten verziehen werden; zu eliminieren sei der Zufall als Leitkategorie. |
Camerarius, Commentatiuncula altera, 1551 | Camerarius rekapituliert sein Anliegen, das er mit seiner 1542 gedruckten "Oratio senatoria de bello Turcicio" verfolgte. Ausgehend von Übersetzungen antiker Dichtungen, die die "Oratio" begleiteten und 1551 mit dem vorliegenden Kommentar noch einmal publiziert wurden (Solon, Tyrtaios, Kallinos), reflektiert er über zentrale Themen der Texte (Gefährdung des Staates durch Sorge um eigene Belange, Tapferkeits-Konzept, Todesfurcht und Bewältigungsmöglichkeiten). |
Camerarius, Consolatio piorum rebus adversis ac difficilibus, 1570 | Stark erweiterte Versifikation von Psalm 46 (bei Camerarius als Psalm 45 gezählt) in 63 lateinischen Hexametern. |
Camerarius, Consolatio, 1570 | Apostrophe an die sich über die Zukunft sorgende und mit der Vergangenheit hadernde Seele: Vergangenes könne man nicht zurückrufen, die Zukunft sei ungewiss. Ersteres solle man in Gott hinter sich lassen und für die Zukunft auf ihn vertrauen (drei elegische Distichen). |
Camerarius, Cum nihil auxilii (Inc.), 1553 | Begleitgedicht (6 elegische Distichen) zu Fabricus' "Victoriae coelestes": Da auf Erden und mit menschlichen Mitteln keine Rettung mehr möglich sei, erheben die Gläubigen die Hände im Gebet zu Gott. Wie die die Dichtungen des Fabricius zeigen, ist es hierfür noch nicht zu spät. Deswegen soll jeder Leser ein Gebet an Christus richten. |
Camerarius, Cura aliqua est studii (Inc.), 1555 (ca.) | In dem kurzen Begleitepigramm (2 elegische Distichen) betont Camerarius den Nutzen religiöser Dichtung und lobt Mylius für dessen "Elementa Christianae religionis". |
Camerarius, De Plauto σκάζων, 1545 | Nachruf auf Plautus in 9 Hinkjamben. |
Camerarius, De carmine Ioannis Stigelii, 1553 | Das Begleitgedicht lobt die langjährige, hochkarätige dichterische Produktion Stigels, die durch die vorliegenden versus sacro de flamine (scil. den "Hymnus ad spiritum sanctum") des vom (Heiligen) Geist inspirierten Dichters noch übertroffen werden. Es rekurriert auf die Rückkehr Johann Friedrichs I. aus der Gefangenschaft und formuliert die Hoffnung, dass Frieden für die Regionen einkehre, die die Keimzellen der wahren Religion und der Hort von Dichtung und Bildung waren und in denen jetzt katastrophale Zustände herrschten (Sachsen). Abschließend wendet sich Camerarius an Stiegel mit dem Wunsch, dass ihm seine Verse gefallen mögen. |
Camerarius, De carminibus comicis, 1545 | Schwerpunkt der Einführung ist die Metrik der lateinischen Komödie. Dazu treten Ausführungen zur Etymologie und Geschichte der griechischen und römischen Komödie sowie zur Bedeutung von Plautus und Terenz als Quellen für das gesprochene Latein und somit als erste Grundlage für die Entwicklung einer oratio bona. Cicero bleibt fraglos das unumstrittene Stilideal. |
Camerarius, De cometis (Werk), 1558 | Die Christoph von Karlowitz zugeeignete Kometenschrift besteht aus zwei Teilen: Die "Disputatio de cometis" enthält kurze Ausführungen zum Anlass der Schrift und zu den von Camerarius 'erlebten' Kometen seit den 1530er Jahren und entfaltet ein Spektrum pluralen Kometenwissens. Die umfangreicheren "Exempla historiarum" bringen historische Ereignisse mit Kometenerscheinungen in Verbindung und sollen dem Leser zeigen, wie er aus dem Lauf der Geschichte und dem wechselhaften Schicksal lernen kann. |
Camerarius, De cometis (dt.), 1561 | Blasius Fabricius übersetzt den historischen Teil von Camerarius' "De cometis" (Erstdruck 1558), der Ereignisse der Vergangenheit mit Kometenerscheinungen und anderen Prodigien in Verbindung bringt und dem Leser zeigen soll, wie dieser aus dem Lauf der Geschichte und dem wechselhaften Schicksal lernen kann. |
Camerarius, De editione et emendatione Fabularum Plautinarum, 1552 | Camerarius erklärt in dem Proöm, dass er mit der vorliegenden Gesamtausgabe seine Arbeit an Plautus abschließe. Er greift bereits mehrfach von ihm verhandelte Aspekte auf, etwa die Verteidigung der Plautus-Lektüre an den Schulen, die nicht nur sprachlichen, sondern auch moralischen Nutzen bringe, oder die philologische Herausforderung der Textedition und benennt seine spezifischen adminicula (die Handschriften Pal. lat. 1613 und 1615; gesammelte Zeugnisse von Georg Fabricius). |
Camerarius, De eodem, 1570 | Das gottgefällige Gebet soll ein Ende der Sorgen sein, doch werden von den Sorgen keine Gebete erzeugt. Die Frömmigkeit kann sich keiner Sicherheit erfreuen, sie lehrt aber, dass es ein Maß an Sorgen gebe (zwei elegische Distichen). |
Camerarius, De generibus divinationum (Werk), 1576 | Klassifikation der paganen Divinationsformen nach fünf Kategorien, die von einem terminologischen Interesse geleitet ist und zahlreiche antike Zitate, exempla und narratiunculae anführt. |
Camerarius, De libertate voluntatis, 1590 | 18 Thesen über den freien Willen auf Basis des 3. Buches der "Nikomachischen Ethik" von Aristoteles. Diese wurden von Camerarius in Leipzig disputiert (Datum unbekannt). |
Camerarius, De libris Evangeliorum, 1567 | Lob der Evangelien (5 elegische Distichen): Sie enthalten die Worte des Heils, die mit dem Licht des Heiligen Geistes zum ewigen Leben führen (mit Rekurs auf Empfängnis und Geburt Christi und den Stern der Weisen). |
Camerarius, De libro Psalmorum Davidicorum, 1567 | Lob der Psalmen Davids (6 elegische Distichen). Diese halten die Gläubigen dazu an, beständig zu Gott, der die Menschen erschaffen hat, zu beten und ihn zu preisen . |
Camerarius, De logistica, 1557 | Einführung in die Zahlschriften (griechisch, römisch, indisch-arabisch) und in die 'Logistik' mit diversen Beispielen, Aufgaben und Lösungen (darunter prominent die Würfelverdoppelung). |
Camerarius, De morte Simonis Grynei ἐπικήδιον, 1541 | Wie im Widmungsbrief an Albrecht von Brandenburg-Ansbach wird Grynäus im Epicedion in eine Reihe mit jüngst verstorbenen Humanisten (Erasmus, Budé, Vives, Hessus) gestellt. Das dichterische Ich lobt Grynäus, bedauert die Lücke, die dessen Tod reißt, und hadert damit, ob dies der Lohn der studia sei. Der verstorbene Grynäus antwortet mit Konsolationstopoi. |
Camerarius, De ratione victus salutaris post incisam venam, 1535 | Das 9 elegische Distichen umfassende Gedicht gibt Verhaltenshinweise nach einem Aderlass für einen gewissen Armatus, der diese hartnäckig von der Dichterpersona verlangt. In acht Versen folgen Empfehlungen für die acht Tage nach der Phlebotomie. |
Camerarius, De ratione victus, 1535 | Das Gedicht gibt in 17 elegischen Distichen Verhaltenshinweise und diätetische Ratschläge, um im Jahresverlauf gesund zu bleiben. |
Camerarius, De solis defectu (Werk), 1539 | Die idyllische Schilderung des Frühlings zu Beginn des Gedichtes, der Hoffnungen auf ein friedvolles und üppiges neues Jahr weckt, wird jäh durch den Verweis auf die bevorstehende Sonnenfinsternis beendet. Die Studenten der bonae artes werden aufgerufen, das Ereignis zu observieren und ein thema coeli zu erstellen. Ausgehend von der negativen Signifikanz der Eklipse wird ein düsteres Untergangsszenario entwickelt, dessen Drastik durch eine Wendung an den allmächtigen Gott gemildert wird, den das dichterische Ich um Schonung und Unversehrtheit in Bezug auf Seele und Glauben bittet. |
Camerarius, De turbato ecclesiae statu (lat.), 1565 | Lateinische Übersetzung (14 elegische Distichen) einer griechischen Dichtung des Camerarius: Sie enthält eine an die Dreifaltigkeit gerichtete Klage über die herrschenden Religionsstreitigkeiten und Verfolgungen, die mit Drohungen an die Gegner verbunden ist: Die Strafe für ihre Vergehen, die der zürnende Gott über sie verhängt und die unmittelbar droht, wird ewig währen. Zugleich wird um Schutz der verfolgten Herde Jesu gebeten. |
Camerarius, De vita Aesopi, 1538 | Camerarius legt eine ausführliche Vita Aesops vor, die sich aus diversen Quellen (u.a. Plutarch und Maximos Planudes) speist und die Lehrgehalte der Fabeln, die teilweise in die Vita eingebaut sind, biographisch ableitet. Am Ende der Vita verweist er auf die Existenz vieler nach-äsopischer Fabeln, die mit den Fabeln Aesops unter der Bezeichnung "Fabulae Aesopicae" geführt werden. Er hofft, dass seine Sammlung von Nutzen für die institutio puerilis, die (moralische und sprachliche) Ausbildung der Anfänger, sei. Seine Übersetzungsmaxime war die Wahl eines Stils, der sich auszeichnet durch sprachliche Reinheit und Angemessenheit der Figuren (verborum puritas, & proprietas figurarum, 35v). |
Camerarius, Decuriae συμμίκτων προβλημάτων, 1594 | Bunte Sammlung von Fragen aus verschiedenen Bereichen des Alltags sowie von mythologischen (vor allem auf allegorische Erklärungen zielenden) und etymologischen Fragen, die zumeist in Rekurs auf antike Autoren gelehrt beantwortet werden (auf Latein, oft mit einer vorgeschalteten griechischen Fassung). Die Referenzstellen aus der Literatur sind in einem vorangestellten Index verzeichnet. |
Camerarius, Demosthenis De curatione reipublicae (lat.), 1549 | Lateinische Übersetzung der Demosthenesrede "Περὶ τῶν συμμοριῶν". |
Camerarius, Demosthenis Olynthiaca prima (lat.), 1524 | Lateinische Übertragung der 1. Olynthischen Rede des Demosthenes. |
Camerarius, Dialogus de vita decente aetatem puerilem, 1563 | In einer Art Musterdisputation setzen sich ein Schüler des Camerarius als Respondent und ein Gast als Opponent mit Fragen der (gottgefälligen) Kindererziehung und des spezifischen decorum puerile auseinander. Anknüpfungspunkt sind Camerarius' "Praecepta morum ac vitae accommodata aetati puerili" (Erstdruck 1544). |
Camerarius, Disticha, 1536 | Die Sammlung besteht aus 51 Einzeldistichen, die mit Überschriften versehen sind und sich auf ganz unterschiedliche Personen und menschliche Prototypen, Tiere, Objekte und - natürlich - Amor beziehen. 38 Dichtungen sind laut Walter Ludwig Übersetzungen/Bearbeitungen von Epigrammen der "Anthologia Planudea". |
Camerarius, Dum vagor (Inc.), 1554 | Begleitgedicht des Camerarius zu seiner Versifikation der Klagelieder Jeremias (7 elegische Distichen): Angesichts der schlimmen Lage, die das Reich selbst verschuldet habe, und in Angst vor der Strafe Gottes nehme er in Gedichtform die Klagen des Propheten (Jeremia) auf. Er überantworte sich Christus, der um Erbarmen für das Reich gebeten und als guter Hirte angerufen wird. |
Camerarius, Eadem sententia, 1570 | Ausgehend von dem Spruch eines der Sieben Weisen (i.e. Pittakos von Lesbos) erfolgt die Aufforderung, den richtigen Augenblick zu nutzen (3 elegische Distichen). |
Camerarius, Enumeratio, 1551 | Die lateinische Übersetzung von Camerarius' "Διαιρέσεις διδασκαλικαί" gibt wie diese grundständige Hinweise für den Elementarunterricht. |
Camerarius, Epilogus de Querela Somnii (Werk), 1555/56 | Die anonyme Schrift, die im Kontext von Camerarius' "Querela Luteri" (1554) und der auf sie folgenden Reaktionen zu lesen ist, offenbart die Betroffenheit ihres Verfassers über die Angriffe der Gegner und reagiert – neben einem beiläufigen Tadel von Nikolaus Gallus – insbesondere (verdeckt) auf Johann Stoltz. Der Anonymus verteidigt sich gegen den Vorwurf, er habe als erster unverhältnismäßig reagiert. Die Gegner der Wahrheit bringt er mit dem Wirken des Antichrist zusammen. |
Camerarius, Epitaph für Ursula Fugger, 1589 | Epitaph (Prosa) für Ursula Fugger, Tochter von Raymund Fugger, Frau von Joachim von Ortenburg, Mutter eines Sohnes (Anton), die im Alter von 40 Jahren auf Burg Ortenburg nach langer Krankheit am 04.09.1570 verstorben war. |
Camerarius, Epitaphium Erasmi Reinholdi, 1553 | Der Nachruf auf den Astronom und Mathematiker Erasmus Reinhold (20 griechische elegische Distichen) beschreibt die Himmelsreise von Reinholds Seele, nachdem sie sich im Tod vom Körper gelöst hat. Sie werde die Ordnung des Kosmos, aber auch Veränderungen erblicken und so an die Dinge rücken, die zu Lebzeiten Gegenstand der Forschung aus der Distanz waren. Während seine Seele nun losgelöst von der irdischen Mühsal lebe, werde er auf Erden als Astronom schmerzlich vermisst, zumal viele seiner Werke durch seinen Tod unvollendet geblieben seien. |
Camerarius, Eripuit nobis princeps (Inc.), 1555 | Das Epitaph (30 elegische Distichen) rühmt in einer Apostrophe an Georg von Anhalt ausführlich Herkunft und Tugenden des Fürsten und spielt auf schwierige Zeiten an. Der Beistand Georgs fehle allen und die Kirche trauere über den Verlust (dreimaliges vale). Georg sei aber glückselig, da ihm nun fern vom Irdischen das Ewige Leben in Christus zuteil geworden sei (dreimaliges salve). Christus wird um Hilfe angerufen, um die verwaisten 'Schäflein' als guter Hirte zu beschützen. |
Camerarius, Erratum, 1535 | Ausgehend von Vorwürfen bezüglich eines metrischen und eines geographischen Fehlers, gegen die sich Camerarius verteidigt, reflektiert er über die menschliche Fehlerhaftigkeit per se, kritisiert rabulistische Rezensenten, schreibt über unverzeihliche und verzeihliche Fehler und über Versehen, die gerade auch den besten Philologen unterliefen. Fehler im Detail dürften die ansonsten großartige Leistung und den Verdienst um die studia humanitatis nicht in Frage stellen. Man könne Kritik üben, doch lohne sich Einzelkritik bei indiskutablen Werken wie etwa Agrippas von Nettesheim "De incertitudine et vanitate scientiarum" nicht. |
Camerarius, Esse deum aeternum (Inc.), 1567 | Lob der Psalmen Davids (6 elegische Distichen): Das ganze Weltgebäude zeugt von der Lenkung durch den ewigen Gottes. Die göttlich inspirierten Psalmen leiten die Gläubigen zum gottgefälligen Gebet an, sie spenden Trost und Ruhe. Die Lieder Davids übertreffen die von Amphion und Orpheus bei weitem, da sie die Seele aus dem Tod retten. |
Camerarius, Et dies eius sicut umbra praetereunt, 1573 | Sammlung von neun lateinischen und drei griechischen Einzeldistichen zur Vergänglichkeit des menschlichen Lebens (Schattenmotiv). |
Camerarius, Euclidis Elementorum geometricorum libri sex (lat.), 1549 | Lateinische Übersetzung der ersten 6 Bücher der "Elementa" Euklids (Flächengeometrie), die mit dem von Georg Joachim Rheticus herausgegebenen griechischen Text alterniert. Der zweisprachige Druck ist mit zahlreichen Textfiguren ausgestattet. |
Camerarius, Ex Eusebii Constantino, 1546 | Griechische Fassung der 4. Ekloge Vergils in der Überlieferung des Eusebius. |
Camerarius, Ex dicto Lucae I., 1577 | Drei Versifikationen von Lk 1, 37 über die Allmacht Gottes, eine auf Griechisch, zwei auf Latein (jeweils ein Einzeldistichon). Der erste Vers der griechischen Übertragung wird dem sagenhaften Linos zugewiesen (überliefert bei Stobaios). |
Camerarius, Fabulae et narrationes Aesopicae (Werk), 1538 | Übersetzung und Bearbeitung von über 400 "Fabulae Aesopica" (äsopische und nachäsopische Fabeln). Maxime war eine einheitliche Übertragung der stilistisch divergenten Stücke diverser Provenienz in einen einfachen, klaren Stil. In erster Linie war die auch pädagogisch wertvolle Lektüre für den Elementarunterricht gedacht, allerdings seien, so Camerarius, die Fabeln durchaus für fortgeschrittene Schüler und auch Erwachsene von Nutzen. Hervorgegangen ist die Kompilation aus der Unterrichtspraxis am Egidiengymnasium in Nürnberg und an der Tübinger Universität. |
Camerarius, Fiducia a benignitate Iesu Christi, 1570 | Auch wenn das sündige Fleisch beständig zu vielfachen Lastern locke, widerstehe das dichterische Ich in Vertrauen auf die Güte Christi und falle nicht, da Jesus ihm die Rechte reiche. Und wenn doch, werde er mit Christi Hilfe wieder aufstehen und nicht dem Verderben anheimfallen. |
Camerarius, Figurae quaedam Germanici et Latini sermonis, 1563 | Deutsch-lateinisches Gesprächsbuch für den praktischen, alltäglichen Gebrauch, das auf Übungen des Camerarius für seine Söhne basiert. |
Camerarius, Finiendas esse curas, 1570 | Die Seele wird gefragt, wann sie endlich aufhöre, sich zu sorgen und grämen. - Wenn Sie Gott um Hilfe gebeten habe. - Bleiben nach dem Gebet also alle Sorgen fern? - Die Gebete dürften fernbleiben, wenn die Herzen von dauernden Sorgen gequält werden (drei elegische Distichen). |
Camerarius, Forte oculis (Inc.), 1533 | Das Gedicht des Camerarius fordert den Leser auf, den Blick vom Himmel auch auf die Erde zu richten, da die Kenntnis der Erde ebenfalls einen großen Wert besitze und sie den Menschen immerhin Nahrung und festen Ort gewähre. Ebenso umfassende wie kurzgefasste Informationen könne er aus dem folgenden Werk Schöners gewinnen. |
Camerarius, Francisco Vinariensi, 1528 | Camerarius beschwört seine Freundschaft zu Burchart und beklagt die räumliche Trennung (Burchart blieb zunächst an der Universität Wittenberg, während Camerarius nach Nürnberg zog). |
Camerarius, Fui et ero, 1562 | Zwei Distichen über die Existenz des Menschen bei Gott vor, während und nach seinem Leben. Diese Gewissheit soll ihn aber nicht hochmütig werden lassen, sondern er solle sich auf spes und fides stützen. |
Camerarius, Georgii Fabricii De excellentia poetarum apud Latinos, 1546 | Hexameterisches Gedicht (54 Verse) des Georg Fabricius an seinen Onkel Martin Fabricius ("Piso"): Auf dessen Frage, welchen augusteischen Dichter er am meisten schätze, habe er geantwortet, dass es nichts Größeres als die "Aeneis" Vergils gebe. Vergil trete hier nicht nur als hervorragendster aller Dichter in Erscheinung, sondern auch - qua verhandelter exempla - als magister vitae. Doch sei Vergil noch Horaz als Satirendichter an die Seite zu stellen. |
Camerarius, Georgii Sabini De carminibus componendis praecepta, 1551 | Anleitung des Georg Sabinus zur guten Versifikation. Der Text war 1549 die Grundlage einer seiner Vorlesungen in Königsberg. Im März 1551 schickte er ihn zu Camerarius nach Leipzig und bat diesen, ihn dort drucken zu lassen. Es geht beispielgestützt um Fragen der Konzeption generell, der richtigen Wortwahl, der Versstruktur, des Gebrauchs von Epitheta, der Funktion bestimmter Versfüße, der Variationsbreite im Verhältnis von Satzperiode, Satzteil und Vers, des Gebrauchs rhetorischer Figuren, zudem um Fehler bei der Bildung von Pentametern. |
Camerarius, Georgio Fabricio Chemnicensi, 1571 | Nachruf auf Georg Fabricius (28 elegische Distichen). Thematisiert werden die schlechte gesundheitliche Verfassung des Camerarius, die enge Verbundenheit mit Fabricius über das gemeinsame Bildungsinteresse sowie die Leistungen des Fabricius und dessen Wertschätzung v.a. als Rektor der Meißener Fürstenschule. |
Camerarius, Gerdrudi honestissimae matronae, 1554 | Epitaph für das von den (Stief-)Söhnen gestiftete Grab Gertruds von Berge, Witwe des anhaltischen Kanzlers Paulus von Berge. Dieser wird im Gedicht apostrophiert und gerühmt, seine Frau wird in der dritten Person für ihre Verdienste um Hauswesen und Kinder nach dem Tod ihres Mannes und für ihren Glauben gelobt. Wie Paulus unter den Männern hervorstach, so Gertrud unter den Frauen. Nach 15 Jahren keuscher Witwenschaft folgte sie ihrem Mann und genießt nun mit ihm die ewige Seligkeit. |
Camerarius, Gregorii theologi sententiae, 1563 | Übertragung von erbaulichen Sentenzen Gregors von Nazianz in lateinische iambische Senare (eine Sentenz pro Vers, Anfangsbuchstaben alphabetisch aufsteigend bis auf die letzten fünf Verse). |
Camerarius, Gregorius Nassianzenus, 1570 | Vier Verse Gregors von Nazianz aus den "Carmina moralia" (33; Migne, PG 37, col. 939, 11-14) mit Übertragung in lateinische iambische Trimeter: Wenn man keine Strafe von Gott erwarte, könne man auch hart gegenüber seinen Schuldnern sein; andernfalls solle man gnädig sein, da Gott Güte mit Güte vergelte. |
Camerarius, Haec qui forte vides (Inc.), 1535 | Das Widmungsgedicht des Camerarius an den Leser betont Güte und Aufwand seiner Macrobius-Edition und lobt den Basler Drucker Herwagen für seine Verdienste um die Textausgaben antiker Autoren. |
Camerarius, Hic Ludovici (Inc.), 1585 | Der Nachruf auf Fachs verweist auf sein Grab inter civiles tumulos (vv. 1f.) und lobt dessen Tugenden und Wirken als Jurist sowie sein Ansehen an der Universität und in der Stadt Leipzig. Wie viel Gutes habe der Todestag, der ihm nun die ewige Ruhe beschere, der Welt genommen? Der Meister des Rechts und der Gerechtigkeit solle nun wohlleben, aufgenommen in Abrahams Schoß, und die Freuden des Paradieses genießen vereint mit Christus. Seine Seele solle im Himmel wohnen, seine Gebeine in der Erde ruhen, sein Nachruhm in die Welt treten. Christus solle sich um die Hinterbliebenen kümmern, die so vieler guter Männer beraubt worden seien. |
Camerarius, Hoc Cleopeia iacat (Inc.), 1542 | Das Gedicht ist als Aufschrift auf dem Grab der Maria Cleophas Vogler inszeniert und beschreibt kurz die Stationen ihres Lebens und ihre Tugenden als treue und verlässliche Ehefrau auch in Krisen und als christliche Wohltäterin gegenüber den Armen. Die schweren Zeiten bewältigte sie mit Gottes Hilfe. Nun habe sie ihre Seele Christus empfohlen. Man dürfe also nicht über ihren Tod trauern, da sie das ewige Leben erlangen werde. |
Camerarius, Hoc loco corpus reliquit Maria (Inc.), 1542 | In Versalien gesetztes Epitaph in Prosa, das die Tugenden von Maria Cleophas Vogler auflistet (christliches Leben, Armenfürsorge, Treue und Zuverlässigkeit als Ehefrau, Geduld in schwerer Krankheit, bevor sie ihr Leben dann Christus überantwortet hat), das Sterbedatum nennt sowie ihren Mann Georg Vogler als Stifter des Epitaphs. |
Camerarius, Homo, 1570 | Über die schnelle Vergänglichkeit des Lebens, das der Mensch auch noch schlecht nutzt (9 elegische Distichen). |
Camerarius, Huius forte vides (Inc.), 1542 | Das Gedicht ist als Aufschrift auf dem Grab der Maria Cleophas Vogler inszeniert. Die Verstorbene spricht den Leser an, der nach der Lektüre des Epitaphium fröhlicher seinen Weg fortsetzen soll. Sie verweist auf ihr von Schicksalsschlägen und Unglücken geprägtes Leben und die Erlösung in Gott. Sie nennt ihren Namen und den ihres maritus celeber, Georg Vogler. Nach dem Tod ihrer Kinder widmete sie sich ganz der Armenfürsorge. Sie nennt ihre Tugenden und ihr christliches Leben, das ihr nach langer Krankheit nun eine vita melior in Christus gewährt. Der Tod ist also kein Grund für Trauer – der Leser solle sich mit ihr über das erlangte ewige Leben freuen. |
Camerarius, Hymnus in spiritum sanctum, 1562 | In dem Hymnus (41 Hexameter), den Camerarius an Pfingsten 1562 im Gut derer von Rotenhan an der Baunach geschrieben hat, erfolgt eine Anrufung des Heiligen Geistes mit seinen Potenzen und Gaben für die Kirche Christi, sowie eine Bitte um Schutz und Hilfe. Imaginiert wird, wie sich das menschliche Leben ohne das Wirken des Heiligen Geistes gestalten würde, der den Weg zum Heil vermittelt. Es folgt ein Gebet um Erleuchtung mit der Hoffnung, in Gedanken, Worten und Werken rein zu sein, um das Ewige Leben zu erlangen. |
Camerarius, Hymnus post cibum. Frequens adesto (Inc.), 1552 | Die Kinder werden aufgefordert, Gottvater und Christus mit einem Hymnus zu huldigen. Wie die Vögel mit ihrem Gesang den Himmel zum Lob Gottes erfüllen, so sollen auch sie ihre Stimmen erheben und dem gütigen Vater für seine Wohltaten danken, die er den Menschen als seinen Geschöpfen gewährt und mit denen er sie erhält. Der Text (44 Verse, iambisches Epodenmaß) ist vierstimmig vertont (Komponist: Ludwig Senfl). |
Camerarius, Impulsus eversus sum ut caderem, 1570 | Preis Gottes, der das elegische Ich, das unter seinem permanenten Schutz steht, erneut aus größter Gefahr gerettet hat, und mit ihm Preis des menschgewordenen Christus, dessen Gnade es alles verdanke (sieben elegische Distichen). |
Camerarius, In Bucolica Virgilii προλεγόμενα, 1556 | In den Prolegomena zum "Bucolica"-Kommentar beklagt Camerarius zunächst den drohenden Verfall der Bildung und ruft dazu auf, die studia puerilia weiterhin hoch zu halten und der barbaries entgegenzutreten. Er werde sich weiterhin mit aller Kraft für die Vermittlung der alten Sprachen einsetzen, mit der Erklärung antiker Werke etwas zur Bildung beitragen und – wie er hofft – ähnliche Schriften anregen. In einem zweiten Teil folgt eine Einführung zu den "Bucolica", die Informationen zum Autor Vergil, dem Werk und der Intention Vergils geben. |
Camerarius, In Ciceronis Catonem maiorem annotationes, 1544 | Textkritische Anmerkungen zu Ciceros "Cato maior". |
Camerarius, In Ciceronis Epistulas ad familiares annotationes, 1544 | Textkritische Anmerkungen zu Ciceros "Epistulae ad familiares". |
Camerarius, In Ciceronis Paradoxa annotationes, 1544 | Textkritische Anmerkungen zu Ciceros "Paradoxa Stoicorum". |
Camerarius, In Ciceronis libros Officiorum annotationes, 1544 | Textkritische Anmerkungen zu Ciceros "De officiis". |
Camerarius, In Ciceronis librum De amicitia annotationes, 1544 | Textkritische Anmerkungen zu Ciceros "De amicitia". |
Camerarius, In Nicomachi Deductionis ad scientiam numerorum libros, 1569 | Kommentar zu den beiden Büchern "Introductio arithmetica" des Nikomachos von Gerasa mit zahlreichen Textfiguren und Tabellen. |
Camerarius, In Partitiones Ciceronianas commentatiunculae, 1544 | Der Kommentar beginnt mit Reflexionen zum Titel der Schrift, "Partitio oratoria", und fährt dann mit historischen, sachbezogenen, textkritischen, sprachlichen, terminologischen und stilistischen Erläuterungen ausgehend von einzelnen Stellen fort (mit zahlreichen griechischen und lateinischen Zitaten). Am Ende (156) deklariert Camerarius die Kommentierungen als Sammlung von Gedanken, die ihm (vom Drucker genötigt, s. Widmungsbrief) während der Drucklegung der Textausgabe gekommen seien. Wegen anderweitiger Verpflichtungen habe er nur wenig Zeit aufbringen können, hoffe aber trotzdem, dass der Kommentar den studiosi nütze. |
Camerarius, In explicationem Levitici Pauli Phrigionis, 1543 | Camerarius umreißt in dem 9 elegische Distichen umfassenden Gedicht den Inhalt des "Leviticus" (= Drittes Buch Mose: Opfervorschriften und andere Priesterbestimmungen, Reinheitsgebote, Heiligkeitsgesetz) und lobt die Vermittlungsleistung der Exegese von Paul Phrygio. Dabei verweist er auf die 'Blindheit' der Juden (Ut tuus o nunc gens oculus caligat Abrami, / Nilque videt, cum se cuncta videre putet, vv. 11f., vgl. die theologische Kritik Melanchthons am Judentum und Luthers judenfeindliche Schriften von 1543). |
Camerarius, Invocatio ad spiritum sanctum, 1544 | Gebet an den Heiligen Geist (11 Hexameter), der mit verschiedenen Formulierungen apostrophiert und um Beistand und geistige Erleuchtung gebeten wird, damit die Gläubigen Gottvater und Sohn erkennen und richtig verehren und ihre Herzen mit der pax aetherea stärken. |
Camerarius, Ioanni Muslero νεογάμῳ, 1555 | Das Epithalamion (46 elegische Distichen) spielt auf das wechselhafte Schicksal im Leben von Johann Musler an und thematisiert - mythisch verbrämt in kurzen Reden von Apoll und Venus - seine späte Heirat. Darum, so Venus, kümmere sich nun ein deus maior, die paganen Götter seien ja schließlich nur "Namen". Gott habe in seinem Schöpfungswerk Mann und Frau erschaffen und den heiligen, unauflöslichen Bund der Ehe gestiftet. Die Ehe soll durch amor castus, also gleichsam durch die himmlische Venus geprägt sein und so soll auch jeder unkeusche Gesang unterbleiben. Es folgen Wünsche an das Brautpaar. |
Camerarius, Ioanni Mylio poetae, 1568 | Launiges Gedicht an Johann Mylius (25 Hendekasyllaben), mit dem Camerarius ihm dessen Gedichte zurücksendet, die ihm selbst zuvor – ebenfalls mit einem Begleitgedicht – zur recensio übermittelt worden waren. |
Camerarius, Ioanni Velcurioni, 1539 | Der Nachruf auf Johannes Verlcurio beschwört die gegenseitige Freundschaft, die auch der Tod nicht lösen kann, und wünscht dem Verstorbenen friedvolle Ruhe bis zur Auferweckung durch Gott. Er umfasst 9 Distichen. |
Camerarius, Ioannis Aloysii in patriam coniuratio, 1565 | Edition eines Berichtes über die Verschwörung des Giovanni Luigi de Fieschi in Genua (1547), den Camerarius von seinem Sohn Joachim d.J. erhalten hatte. Dieser vermutet als Autor ein Mitglied der Genueser Familie Bonfadio. Laut Camerarius orientiert sich der Bericht am Vorbild Sallusts. |
Camerarius, Iohanni Homilio Memmingensi, 1563 | Epicedium (18 elegische Distichen) auf seinen Schwiegersohn Johann Hommel mit Rekurs auf dessen mathematisches Können, das bei Karl V. und August von Sachsen in höchstem Ansehen stand, und auf diverse Schicksalsschläge (unter anderem Verlust der beiden Töchter, eigene letale Krankheit). |
Camerarius, Latine, 1570 | Reflexion über den Lauf der Zeit und die Vergänglichkeit des Lebens (2 elegische Distichen). |
Camerarius, Lectori. Adrianus Turnebus & ingenii solertia (Inc.), 1565 | Die Ausführungen von Camerarius sollen Turnèbes Erläuterungen zu dessen Übersetzung von Plutarchs "De defectu oraculorum" ergänzen. |
Camerarius, Lectori. Haec operae (Inc.), 1535 | Camerarius empfiehlt seine mit viel Mühe erstellten Dichtungen dem geneigten Leser. |
Camerarius, Lectori. Quod in libello (Inc.), 1565 | Camerarius äußert sich über Schwierigkeiten bei der Übertragung von Plutarchs "De E apud Delphos", die auf die Limitiertheit der lateinischen Sprache und die mangelnde Qualität des ihm vorliegenden griechischen Textes zurückzuführen seien. Er fügt als Ergänzungen zum Proömium des Druckes Weiteres zum Daimonion des Sokrates an. |
Camerarius, Luciani adversus indoctum sermo (lat.), 1523 | Lateinische Übersetzung von Lukians "Adversus indoctum" mit gliedernden und erläuternden philologischen Marginalien. Ein Sternchen am Rand (E2r) weist auf eine erklärende Anmerkung zu einer Stelle hin, die in der Vorrede als schwierig angekündigt worden ist. |
Camerarius, Macrobii In somnium Scipionis libri duo, 1535 | Edition der beiden Bücher von Macrobius' "Commentarius in somnium Scipionis" mit Kapitelüberschriften, Marginalien und 9 Holzschnitten. |
Camerarius, Macrobii Saturnaliorum libri septem, 1535 | Edition von Macrobius' "Saturnalia" mit Kapitelüberschriften, Marginalien und Erläuterungen zu Textausfällen. |
Camerarius, Mariangeli Accursii, 1546 | Ausschnitt aus den "Diatribae" von Mariangelo Accursio (vgl. etwa Ausgabe Rom 1524, Kiiiv.), in dem dieser einige Gedichte, die üblicherweise Vergil zugeschrieben werden, Ausonius zuweist (Epigramme, "De aetatibus animantium", "De viro bono", "Est et non"). |
Camerarius, Matthaei Guarimberti De radiis, 1535 | Ausgabe der Schrift "De radiis et aspectibus planetarum" von Matthaeus Guarimbertus. Camerarius erhielt das Manuskript von Johannes Schöner aus dem Regiomontan-Nachlass. |
Camerarius, Meditatio animi pii, 1567 | Preis des allmächtigen, ewigen Gottes, des Schöpfers aller Dinge und des gerechten Richters über die Sünden der Menschen, die diese aus freien Stücken und durch das Treiben Satans begehen. Dadurch hätten die Menschen ewiges Verderben verdient, doch Gott hat in seiner unermesslichen Liebe seinen Sohn auf die Erde gesandt, der die Sünden auf sich nahm. Die Menschen müssen sich Gott zuwenden, um das ewige Leben zu erlangen. Bitte an Christus um Unterstützung und Formulierung der Hoffnung auf das eigene Heil (31 elegische Distichen). |
Camerarius, Mimnermi versus (lat.), 1551 | Lateinische Übersetzung des Mimnermos-Gedichtes 2 West. |
Camerarius, Monosticha gnomica, 1579 | Sammlung von 219 lateinischen Gnomen in iambischen Senaren und 24 in iambischen Septenaren, die als sententiae generales allgemeine Regeln und Erfahrungen fassen. |
Camerarius, Narratio coniurationis in Laurentium Medicen (lat.), 1565 | Übersetzung eines Briefauszuges (dt.), der die Pazzi-Verschwörung (1478) thematisiert. Dieser befand sich in einer gedruckten Sammlung aus dem Besitz des Camerarius, die Notationen diverser Vorkommnisse enthielt. |
Camerarius, Narratio de autore (scil. Synesio), 1555 | Vita des Synesios von Kyrene, die sich vor allem aus seinen Briefen speist und mit einigen Exkursen versehen ist (etwa zu Hypatia). In die Ausführungen sind kritische Passagen über die Kirche und ihre Vertreter implementiert (auf Papstkirche und Gnesiolutheraner beziehbar). |
Camerarius, Ne semper (Inc.), 1533 | In dem Gedicht werden die Leser aufgefordert, ihre irdische Verhaftung aufzugeben und den Blick und damit auch ihren Geist zum Himmel zu erheben, um dadurch ihrer Natur gerecht zu werden (status rectus-Topos). Als Anleitung für diese 'Himmelsreise' (vgl. Manilius) soll die nachfolgende Schrift von Schöner fungieren, die trotz ihrer Kürze alles Relevante enthält. |
Camerarius, Nil fui. Nil ero, 1562 | Zwei Distichen über die Nichtigkeit des Menschen: wie er zuvor nichts war, ist er nichts und wird nichts sein und braucht sich über nichts zu erheben. |
Camerarius, Nomina disce puer (Inc.), 1570 | Kurze Lehrdichtung (20 Hexameter), die einem apostrophierten puer die 48 antiken Sternbilder nennen soll. Sie beginnt bei den Bären am nördlichen Polarkreis und endet bei den Sternbildern der südlichen Hemisphäre (dort allerdings Auslassungen). |
Camerarius, Nomina, res, effectiones solis ac lunae, 1535 | Das Gedicht behandelt in 22 Hexametern die sieben Planeten absteigend von Saturn zum Mond, ihre Eigenschaften und Wirkungen auf die Bereiche des menschlichen Lebens. |
Camerarius, Non potest homo accipere quicquam, 1562 | Kurzes Gedicht (16 Hexameter) zum Vers Joh. 3, 27: Die Menschen erhalten alles Gute aus Gottes Hand, da nur er geben will und kann, was für das Heil des Menschen und ein glückseliges Leben nötig ist. Der Mensch müsse dies freilich annehmen. Das Geschenk Gottes an die Menschheit ist Christus. |
Camerarius, Norica (Werk), 1532 | In den zwei Büchern "Norica" wird in Form eines ciceronischen Dialoges von den Hauptunterrednern Michael Roting und Joachim Camerarius ein breites Spektrum an existentem, pluralem Kometenwissen entfaltet. Kometen werden dabei aus komplementären Perspektiven, auf der breiten Basis von antiken Zeugnissen, der Evidenz historischer exempla, eigener Beobachtung und zeitgenössischen Deutungsangeboten betrachtet. Grundsätzlich wird von einer in der göttlichen Allmacht und Providenz begründeten Signifikanz ausgegangen. |
Camerarius, Norica (ital.), 1554 | Italienische Übersetzung der zwei Bücher "Norica" durch Damiano Maraffi. In Form eines ciceronischen Dialoges entfalten die Hauptunterredner Michael Roting und Joachim Camerarius ein breites Spektrum an existentem, pluralem Kometenwissen. Kometen werden dabei aus komplementären Perspektiven, auf der breiten Basis von antiken Zeugnissen, der Evidenz historischer exempla, eigener Beobachtung und zeitgenössischen Deutungsangeboten betrachtet. Grundsätzlich wird von einer in der göttlichen Allmacht und Providenz begründeten Signifikanz ausgegangen. |
Camerarius, Noster tristia gaudiis Adamus (Inc.), 1556 | Epigramm anlässlich der Dichtungen von Adam Siber im Umfang von zehn Hendekasyllaben: Siber, der der Traurigkeit Freude und den Tränen die heilige Liebe an die Seite stellt, mahnt, dass sich jeder die Gunst Gottes erhalten müsse aus Furcht vor den auf die Sünden folgenden Strafen und damit sich aller Schmerz zum Guten wende. Man dürfe sich weder zu sicher fühlen noch sich von existentieller Angst beherrschen lassen. Liebe sei die von Gott gewünschte Form der Gottesfurcht. |
Camerarius, Notata in conversione (scil. Synesii De regno), 1555 | Kommentar zur Übersetzung der Synesios-Rede "De regno", den Camerarius schnell, aber nicht nachlässig verfasst habe, um bestimmte Stellen durch Erklärungen klarer und anschaulicher zu machen. Vor dem Kommentar, der sachliche, sprachliche, textkritische, intertextuelle und übersetzungstechnische Aspekte berücksichtigt, erfolgt eine Verortung von "De regno" (Camerarius geht von einer tatsächlich in Konstantinopel vor Kaiser Arcadius gehaltenen Rede aus). |
Camerarius, Onar hypar, 1555 | Die Autorinstanz gibt sich als Anwalt von Camerarius' "Querela Martini Luteri" aus und reagiert auf die seines Erachtens nicht nachvollziehbaren harschen Angriffe dagegen. Hauptanliegen der "Querela" sei es nicht gewesen, die aktuelle Krise weiter zu verschärfen, sondern zu vermitteln. Die Verwendung einer schärferen Sprache sei zu billigen, wenn es um die correctio bestimmter Zustände gehe; richte sie sich aber in destruierender Absicht ad personam, sei sie als bloße maledicentia zu verdammen. Schlimm sei es, die Depravation der deutschen Sprache in den Polemiken zu erleben. Dagegen wird die Klarheit der klassischen Sprachen sowie der Nutzen der Bildung und des sermo eruditus & doctus für die Gesellschaft betont. |
Camerarius, Oratio de cultu pietatis (Werk), 1545 | Camerarius hält die Rede zur Eröffnung des Sommersemesters 1545, in dem er nach einer Freistellung seine Lehre wieder aufnimmt. Er ermahnt nachdrücklich dazu, sich mit vollem Engagement den studia bonarum artium und der verae pietatis erga Deum cura zu widmen. Er pariert Angriffe gegen die Leipziger Universität, räumt aber auch ein, dass es ein paar 'Schwarze Schafe' gebe, deren Treiben der Landesherr (Moritz von Sachsen) nicht dulden werde. Die Studierenden fordert er zu intensivem Studium und integrem Verhalten auf, so dass kein Makel auf die Universität fällt und die Freiheit der studia gewahrt bleibt. Er nennt seine Lehrveranstaltungen und verweist darauf, dass er den Mathematiker Rheticus mit einem Kurs vertrete. |
Camerarius, Oratio de studio bonarum literarum (Werk), 1542 | Antrittsrede des Camerarius (gehalten am 13.11.1541), der von Herzog Moritz von Sachsen nach Leipzig berufen wurde und dort die Professur für beide klassischen Sprachen übernahm. |
Camerarius, Oratio dicta in funere Bernardi Zigleri (dt.), 1566 | Deutsche Übersetzung von Camerarius' Leichenrede auf Bernhard Ziegler (1552, gedr. 1555). |
Camerarius, Oratio habita in declaratione magistrorum, 1563 | Rede des amtierenden Dekans Camerarius zur Magisterpromotion von 12 Kandidaten an der Leipziger Artistenfakultät (Januar 1563 laut Erler 1909, CIII) mit einem ausführlichem Nachruf auf seinen verstorbenen Schwiegersohn, den Mathematikprofessor Johann Hommel, und kürzeren Nachrufen auf Matthäus Heusler und Johannes Stigel. |
Camerarius, Oratio regis Manassae, 1551 | Lateinische Versifikation des "Gebet Manasses" (Spätschrift des AT) in 65 Hexametern. |
Camerarius, Oratio senatoria de bello Turcico (Werk), 1542 | Die Suasorie (imaginiert ist wohl eine Reichstagsrede) appelliert an die Fürsten, angesichts der drohenden Türkengefahr zielgerichtet zum Krieg zu rüsten, da nur dadurch der Friede gesichert werden könne. Voraussetzung ist eine Beilegung der inneren Kämpfe und Kriege und eine Geschlossenheit über die Konfessionsgrenzen hinweg. |
Camerarius, Oὐδεὶς κομήτης (Inc.), 1574 | Iambischer Senar, der die Unglücksbedeutung der Kometen als geschichtliche Konstante fasst. |
Camerarius, Paulus Colossaensibus, 1563 | Auf das Zitat Kol. 3, 17 folgt eine Versifizierung desselben in 7 Hexametern. |
Camerarius, Phaenomena, 1535 | Die "Phaenomena" beginnen mit einem Anruf an die Muse Urania und einer Einladung an Daniel Stiebar, sich mit dem dichterischen Ich auf die folgende Himmelsreise zu begeben. Es folgt - wie im ersten Teil der "Phainomena" Arats - nach einer kurzen Erwähnung der Himmelsachse mit ihren beiden Polen die Beschreibung der Sternbilder, angefangen bei den nördlichen Zirkumpolarsternen. Auch die Planeten, die Arat übergangen hatte, und der Sonnenlauf durch die Ekliptik werden erwähnt, für die Behandlung veränder- und vergänglicher Himmelserscheinungen wie Kometen wird (implizit) auf die "Prognostica" verwiesen. |
Camerarius, Plauti Amphitruo, 1545 | Edition des "Amphitruo" von Plautus (inkl. Verzeichnis der dramatis personae, nicht-akrostichischem und akrostichischem Argumentum und Prologus). |
Camerarius, Plauti Asinaria, 1545 | Edition der "Asinaria" von Plautus (inkl. Verzeichnis der dramatis personae, Prologus und akrostichischem Argumentum). |
Camerarius, Plauti Aulularia, 1536 | Edition der "Aulularia" von Plautus (inkl. Verzeichnis der dramatis personae, nicht-akrostichischem und akrostichischem Argumentum und Prologus) mit dem Supplement des Antonius Codrus Urceus (rekonstruierter Schluss der Komödie) und einem Alternativtext des Camerarius. Die Prosa-Argumenta sind den sechs in der Ausgabe enthaltenen Komödien als Block vorangestellt. |
Camerarius, Plauti Bacchides, 1549 | Edition der "Bacchides" von Plautus (inkl. Verzeichnis der dramatis personae). |
Camerarius, Plauti Capteivei, 1536 | Edition der "Captivi" von Plautus (inkl. Argumentum [mit Akrostichon] und Prologus). Die Prosa-Argumenta sind den sechs in der Ausgabe enthaltenen Komödien als Block vorangestellt. |
Camerarius, Plauti Casina, 1545 | Edition der "Casina" von Plautus (inkl. Verzeichnis der dramatis personae, Prologus und akrostichischem Argumentum). |
Camerarius, Plauti Cistellaria, 1545 | Edition der "Cistellaria" von Plautus (inkl. Verzeichnis der dramatis personae und akrostichischem Argumentum). |
Camerarius, Plauti Curculio, 1545 | Edition des "Curculio" von Plautus (inkl. Verzeichnis der dramatis personae und akrostichischem Argumentum). |
Camerarius, Plauti Epidicus, 1549 | Edition des "Epidicus" von Plautus (inkl. Verzeichnis der dramatis personae und akrostichischem Argumentum). |
Camerarius, Plauti Menaechmei, 1530 | Edition der "Menaechmi" von Plautus (inkl. akrostichischem Argumentum und Prologus) mit Angabe der Versmaße und textkritischen Notierungen. In der Erstausgabe von 1530 ist das Verzeichnis der dramatis personae von der Edition getrennt. |
Camerarius, Plauti Mercator, 1549 | Edition des "Mercator" von Plautus (inkl. Verzeichnis der dramatis personae, akrostichischem und nicht-akrostichischem Argumentum und Prologus). |
Camerarius, Plauti Miles gloriosus, 1536 | Edition des "Miles gloriosus" von Plautus (inkl. Übersicht über die dramatis personae und akrostichischem Argumentum). Die Prosa-Argumenta sind den sechs in der Ausgabe enthaltenen Komödien als Block vorgeblendet. |
Camerarius, Plauti Mostellaria, 1530 | Edition der "Mostellaria" von Plautus (inkl. Verzeichnis der dramatis personae und akrostichischem Argumentum) mit Angabe der Versmaße und textkritischen Notierungen. In der Erstausgabe von 1530 ist der von Camerarius verfasste "Prologus" vorangestellt und nicht integriert. |
Camerarius, Plauti Persa, 1549 | Edition des "Persa" von Plautus (inkl. Verzeichnis der dramatis personae und akrostichischem Argumentum). |
Camerarius, Plauti Poenulus, 1552 | Edition des "Poenulus" von Plautus (inkl. Verzeichnis der dramatis personae, akrostichischem Argumentum und Prologus). |
Camerarius, Plauti Pseudolus, 1549 | Edition des "Pseudolus" von Plautus (inkl. Verzeichnis der dramatis personae, akrostichischem Argumentum und Prologus). |
Camerarius, Plauti Rudens, 1549 | Edition des "Rudens" von Plautus (inkl. Verzeichnis der dramatis personae, akrostichischem Argumentum und Prologus). |
Camerarius, Plauti Stichus, 1552 | Edition des "Stichus" von Plautus (inkl. Verzeichnis der dramatis personae und akrostichischem Argumentum). |
Camerarius, Plauti Trinummus, 1535 | Edition des "Trinummus" von Plautus (mit Verzeichnis der dramatis personae, Prosa-Argumentum, akrostichischem Vers-Argumentum, Prologus) |
Camerarius, Plauti Truculentus, 1552 | Edition des "Trucuentus" von Plautus (inkl. Verzeichnis der dramatis personae, akrostichischem Argumentum und Prologus). |
Camerarius, Plutarchi De E apud Delphos (lat.), 1565 | Lateinische Übersetzung von Plutarchs Schrift "De E apud Delphos". |
Camerarius, Poemata Virgilii et aliorum quaedam, 1546 | Sammlung verschiedener Gedichte für den Schulunterricht, vor allem didaktischer Art (Mythologisches und Naturkundliches), dazu Dichtungen über Vergil, ausgewählte Dichtungen des Ausonius (die z.T. auch Vergil zugeschrieben wurden), ausgewählte Stücke aus der "Appendix Vergiliana", Zusammenfassung der Werke Vergils, Argumenta zu den 12 "Aeneis"-Büchern, Variationen zu Vergils Grabepigramm und andere Epicedien. |
Camerarius, Pontani conversio Centiloquii Ptolemaei, 1535 | Lateinische Übersetzung des ptolemaischen "Karpos". Das Titelblatt nennt Pontano als Übersetzer. |
Camerarius, Praefatio, 1549 | Bei der Erklärung antiker Werke sei es - so Camerarius - wichtig, zunächst über Autor und Gattung zu informieren, um eine adäquate Kontextualisierung sicherzustellen. Er nennt die für seine Interpretation relevanten Aspekte zu Demosthenes und bestimmt die Art der Rede "Περὶ τῶν συμμοριῶν" (genus deliberativum und genus dissuasorium). Es folgen eine kurze historische Einordnung sowie Ausführungen zu Inhalt und Aufbau der Rede. Definiert werden zudem poema sowie die drei Formen der oratio soluta, dazu φράσις/dictio, χαρακτήρ/nota sowie compositio einer Rede. |
Camerarius, Precatio Hieremiae, 1553 | Versübertragung der "Volksklage" am Ende der "Klagelieder Jeremias" (Klgl. 5,1-22). In der Fassung von 1553 besitzt sie (abzüglich eines Einschubes von 8 Hexametern) einen Umfang von 64 Hexametern, in der Fassung von 1560 einen Umfang von 60 Hexametern. Die Fassung von 1573 entspricht mit 72 Hexametern der Fassung von 1553. |
Camerarius, Precatio ad Christum σωτῆρα, 1570 | Apostrophe des lyrischen Ich an Jesus, der alle Kranken heilt (Katalog) und selbst Tote (Lazarus) wieder ins Leben zurückruft, und Bitte um Heilung und Erlösung im neuen Leben, damit es dort den einzig wahren Gott, den menschgewordenen Sohn auf ewig verehren könne. Auch solle der Heilige Geist ihm beistehen (13 elegische Distichen). |
Camerarius, Precatio ante cibum, 1562 | Das Versgebet (33 Hexameter) wendet sich an Gott: Alle Lebewesen auf Erden, in der Luft und im Wasser erheben die Augen zu ihm, insbesondere der Mensch, der als Gottes Ebenbild über alles herrsche. Für sie alle wird Nahrung aus der freigebigen Hand Gottes erbeten, die auch die Fülle spende, die zu den Freuden des ewigen Lebens weise. Es folgt eine Variation des "Pater noster" und eine abschließende Bitte, dass der Körper durch die Nahrung zum Lob Christi gestärkt und die Frömmigkeit des animus puerilis durch die göttliche Lehre genährt werde. |
Camerarius, Precatio dominica, 1563 | Versifikation des "Pater noster" (9 trochäische Septenare). |
Camerarius, Precatio ex dicto Pauli, 1577 | Versifikationen von 1 Kor 30 auf Griechisch (zwei elegische Distichen) und Latein (sechs Hexameter). |
Camerarius, Precatio matutina. Nunc iterum nos (Inc.), 1544 | Morgengebet nach dem Aufstehen (7 elegische Distichen): Der Dank an Gott, das Tageslicht wieder wohlbehalten erblickt zu haben, verbindet sich mit einer Ekphrase des Tagesbeginns, einem Blick auf die tägliche Arbeit und der Hoffnung, zu Gottes Lob beitragen zu können. |
Camerarius, Precatio post cibum, 1562 | Das Versgebet (26 Hexameter) nennt den Preis Gottes durch die junge Schar (der Schüler) und mündet dann in ein Lob Gottes für alle seine Gaben inklusive dem otium nach den Studien sowie für die Fürsorge, die sich auch auf die Fauna (Vögel) und Flora erstreckt und derer sich der Mensch sicher sein kann. Gott imponieren nicht die Starken; ihm gefallen allein die, die ihn fürchten und verehren und auf seine Güte vertrauen. |
Camerarius, Precatio regis Iosaphat, 1554 | Versgebet des Camerarius (3 elegische Distichen) nach dem Vorbild des Gebets Ioschafats (2 Chr 20, 6-12). |
Camerarius, Precatio, 1570 | Kurzes Gebet (zwei elegische Distichen) an Christus mit Bitte um Heil und dem Versprechen, ihn dafür mit Hymnen zu ehren, so lange es die Stimme vermag. |
Camerarius, Preces matutinae, 1560 | Morgengebet in 23 Hexametern: Gott und sein Engel (angelus tuus, v. 4) werden um Schutz für den kommenden Tag angerufen und die betende Instanz bittet darum, selbst nichts zu tun, was Gott missfallen könnte, und den Verlockungen Satans nicht zu erliegen. Alles möge auf Gott und dessen Lob ausgerichtet sein. Hilfe dazu möge der dreieinige Gott gewähren, der in Ewigkeit von den Frommen gelobt werden möge, dessen Milde die Welt durchwaltet und dessen Allmacht unendlich ist. |
Camerarius, Preces matutinae. Lucidus fulgor (Inc.), 1551 | Das Gedicht (20 trochäische Verse) beginnt mit einer Beschreibung des Endes der Nacht und des Sonnenaufgangs im genus grande. Der Weckrufer (puer evocator) mahnt nun die anderen Kinder, aufzustehen und zu beten, bevor es ans gemeinsame Werk geht. Das Gebet folgt ab v. 10: Gott solle auch in den Herzen das Licht leuchten lassen, bis die Welt vergehe. |
Camerarius, Preces miseri, 1563 | Bitte an den gerechten Gott um Schutz und Hort für alle, die sich in Not befinden (9 trochäische Septenare). |
Camerarius, Preces post cibum, 1551 | Gebet für die Kinder, die nach dem Essen wieder gestärkt zum Unterricht zurückkehren (4 elegische Distichen): Gott solle sie dabei unterstützen, dass sie sich gut entwickeln und ein ihm gefälliges Leben führen, dass der Geist mit dem Körper eine Einheit bilde und am Jüngsten Tag zu ihm gelange. |
Camerarius, Preces vespertinae. Iam Phaetonteos (Inc.), 1551 | Das Gedicht (11 elegische Distichen) beschreibt zunächst im genus grande das Ende des Tages und die Stimmung der eingetretenen Nacht mit ihren prominenten Sternbildern. Nun sei der Zeitpunkt, zu Bett zu gehen und sich zu erholen. Da der Schlaf affin zum Tod sei, sollen die Kinder zu Gott beten, dass er ihre Nachtruhe schütze, so dass sie wohlbehalten aufwachen und erholt für die neuen Aufgaben sind. |
Camerarius, Preces vespertinae. Nunc cubitum (Inc.), 1551 | Apostrophe an die Kinder vor dem Schlafengehen in 8 pythiambischen Strophen: Es sei Zeit, zu Bett zu gehen, die Sorgen des sich zu Ende neigenden Tages abzulegen und Erholung zu finden. Zuvor aber sollten die Kinder - eingedenk des Todes als Bruder des Schlafes - ihre Hände zum Himmel erheben und zu Gott um eine gute Nachtruhe und zugleich um ewigen Schlaf in seinem Schoß beten. |
Camerarius, Preces, 1567 | Bitte an Gott um Rat und um die richtige Lenkung, damit sein Ruhm gemehrt werde (3 elegische Distichen). |
Camerarius, Preces, 1570 | Kurze erbauliche Dichtung (zwei elegische Distichen): Die von Sorgen bedrängte, ängstliche Seele solle sich dem Gebet hingeben, damit der Geist nicht wanke und der fester Glaube zwischen Hoffnung und Angst trete. |
Camerarius, Preces, 1573 | Gebet in 26 Versen (Hexameter und iambische Trimeter alternierend), das in dankbarem Bewusstsein der Sühneleistung Jesu formuliert wird, die dieser menschgeworden nach dem Willen Gottes vollbracht hat. Erhofft und erbeten wird das ewige Leben in Christus. |
Camerarius, Prognostica, 1535 | Die "Prognostica" rekurrieren auf die "Diosemeia" Arats als Hauptprätext (mit einigen Variationen) und verhandeln in 213 elegischen Distichen die signa futurorum, etwa zeichenhafte solare und lunare Phänomene oder feurige Himmelserscheinungen sowie Zeichen in den anderen Bereichen der sublunaren Welt, auch an dort befindlichen Tieren. |
Camerarius, Prolegomena in libellum Ciceronis De officiis, 1550 | In den "Prolegomena" zu Ciceros "De officiis" geht Camerarius unter anderem auf den Titel, auf Inhalt und Anliegen der Schrift sowie die stoischen Grundlagen ein. Ein längerer Exkurs verweist auf die Unterschiede zwischen Philosophie und Theologie und warnt vor einer Vermengung. Der Primat komme der doctrina Christiana zu, die den einzigen Weg zum wahren – nicht weltimmanenten – glückseligen Leben weise. Unter ihrer Ägide seien die studia litterarum von höchstem Nutzen, ja unabdingbar für die menschliche Gesellschaft. Der doctrina Ethica zu folgen sei göttlicher Wille. |
Camerarius, Prologus in Plauti Aululariam, 1536 | Das Herausgeber-Ich empfiehlt die folgende Plautuskomödie (die "Aulularia") zur Zerstreuung und als 'Anderwelt' (v. 22: cum saeviat rabies toto orbe barbara). Umfang: 40 Senare. |
Camerarius, Prologus in Plauti Mostellariam, 1530 | Das poetische Ich empfiehlt die von ihm mit viel Aufwand erstellte Ausgabe der "Mostellaria" den Rezipienten (v. 12: siniteque placere vobis nos quibus studuimus), deren geneigtes Interesse Lohn für seine Mühe sei. Es klagt über die lange Vergessenheit, in die Plautus geraten war, und über das, was von ihm verloren sei; dennoch nütze das Überlieferte (vv. 32f.: Quod periit illius, perierit, quodque adhuc / superest illius, nos tamen bene iuverit). Es folgt ein ausführliches argumentum der Komödie. Umfang: 112 Senare. |
Camerarius, Prooemium ad Danielem Stibarum, 1540 | Nach einer umfassenden Klage über die herrschende barbaries und den Verfall der studia rekurriert Camerarius auf das ingenium, aus dem sich alles entwickele, was das menschliche Leben bereichere. Von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen, seien zur Entfaltung der menschlichen Natur und für eine funktionierende Gesellschaft die eruditio und die studia humanitatis unabdingbar. Die Römer hätten von den Griechen deren gesammeltes Wissen nicht nur übernommen, sondern dieses teilweise auch übertroffen. In den griechischen und lateinischen Schrifen sei alles enthalten, was den Menschen bereichern könne. Unter den lateinischen Autoren sei Cicero unbestritten der Erste, da er seine herausragenden Gedanken sprachlich perfekt und klar vermittelt habe. |
Camerarius, Prooemium ad Philippum landgrafium Hassiae, 1566 | Camerarius berichtet über die langen Verzögerungen, die ihn - trotz inständigen Drängens der Freunde schon zu Lebzeiten Melanchthons - erst einige Zeit nach Melanchthons Tod dessen Biographie verfassen ließen. Er sehe sie als officium gegenüber dem Freund und hoffe, dass der Widmungsempfänger Philipp von Hessen den Ruhm Melanchthons wahre, den einige seiner Gegner postum noch zu schädigen trachten. |
Camerarius, Prooemium doctrinae ethicae, 1578 | Das Proöm steckt den Gegenstand der Untersuchung ab, die Ethik, mit der Camerarius in der universitären Lehre seit der Studienreform befasst ist. Ihre Gegenstände werden definiert und es folgen Ausführungen etwa zur menschlichen Seele und ihren Teilen, über die Vernunft, die Affekte, den menschlichen Willen und die Entscheidung zum Schlechten, über die Erlernbarkeit von Tugend sowie über das Verhältnis von Philosophie und Religion. |
Camerarius, Prooemium explicationis Ethicorum Nicomachiorum, 1578 | Das Proöm geht dem 'klassischen' Schema folgend zunächst auf den Verfasser der "Nikomachischen Ethik" ein (Camerarius weist das Werk den esoterischen Schriften des Aristoteles zu) und behandelt dann Stil und Inhalt des Werkes (die Ethik, mit Ausführungen u.a. zum menschlichen Verstand und Willen, zu animus und anima, zum Primat der christlichen Lehre und zum Einfluss von Erziehung) sowie die Autorintention. Den Abschluss bildet ein kritischer Exkurs zur stoischen Apathie. |
Camerarius, Prooemium, 1569 | In dem an Kurfürst August von Sachsen gerichteten Proömium schickt Camerarius seine Beweggründe für die Publikation der Melanchthonbriefe voraus und verteidigt sie gegen mögliche Kritik. |
Camerarius, Proposita capita publice disputanda in schola philosophica, 1564 | Der Disputationstext besteht aus 19 Capita, die um den Kern der philosophischen Studien und zentrale Begriffe kreisen und bei antiken Definitionen der Philosophie, dem landläufigen Gebrauch von "sapiens" und den philosophischen Systemen des Peripatos und der Stoa ansetzen. Rekurriert wird auf den menschlichen Intellekt und die Verpflichtung zu seiner Pflege, auf das menschliche Streben nach Erkenntnis (als Wert an sich oder in Relation zur Praxis) sowie auf die Differenzierung der menschlichen Erkenntnisfähigkeit nach Wissensbereichen. In Rekurs auf Aristoteles' "Nikomachische Ethik" werden die Begriffe τέχνη, ἐπιστήμη, φρόνησις, σοφία und νοῦς definiert. Dazu treten 17 Problemata (lateinisch und griechisch) aus diversen Sparten der Artes-Fakultät mit Camerarius' Antworten. |
Camerarius, Proposita, 1570 | Festreden der Leipziger Rektoren vor Weihnachten, Ostern und Pfingsten, die von Joachim Camerarius geschrieben wurden. Die Reden umfassen den Zeitraum von Weihnachten 1552 bis Ostern 1570. |
Camerarius, Proverb(ia) 20, 1570 | Versifikation einer Kombination aus Spr 20,28 und 16,12 (zwei elegische Distichen). |
Camerarius, Proverb(ia) 22, 1570 | Versifikation von Spr 22,1 (zwei elegische Distichen). |
Camerarius, Psalmus XLII, 1570 | Stark erweiterte Versifikation von Psalm 42 in 48 lateinischen elegischen Distichen. |
Camerarius, Psalmus decimus expositus versibus Latinis, 1573 | Lateinische Versifikation des 11. Psalms (von Camerarius als 10. Psalm gezählt) in 38 Versen (Hexameter und iambische Trimeter alternierend). |
Camerarius, Psalmus quintus translatus in versus Latinos hexametros dactylicos, 1573 | Lateinische Versifikation des 5. Psalms in 46 Hexametern. |
Camerarius, Psalmus secundus in versus iambicos Latinos conversus, 1573 | Lateinische Versifikation des 2. Psalms in 51 iambischen Trimetern. |
Camerarius, Psalmus sextus translatus in anapaestos Latinos, 1573 | Lateinische Versifikation des 6. Psalms in 61 Anapästen. |
Camerarius, Ptolemaei Centiloquium (griech.), 1535 | Edition von Ptolemaios' "Karpos" mit durchgezählten dicta. |
Camerarius, Ptolemaei Quadripartitum (griech.), 1535 | Editio princeps der "Tetrabiblos" des Ptolemaios mit abgesetzten Kapitelüberschriften. |
Camerarius, Ptolemaei Quadripartitum (lat.), 1535 | Lateinische Übersetzung der ersten beiden Bücher der "Tetrabiblos" des Ptolemaios. Aus den Folgebüchern werden lediglich 2 Kapitel übersetzt (aus Buch 3 : "De genesi figura constituenda" und "De comperienda parte horoscopi", aus Buch 4: "De fortuna honorum & dignitatis" und "De temporibus distinguendis"). |
Camerarius, Puer μαζονόμος, 1551 | Das Gebet (6 elegische Distichen) apostrophiert Gott, der seine wunderbar eingerichtete Schöpfung bewahrt und alle Lebewesen in der Luft, im Wasser und auf dem Land nährt. An den vollen Tischen preist ihn die Schar der Kinder. Sprecher ist - so die Überschrift - der Speisenaufträger (puer μαζονόμος). |
Camerarius, Pueris scholasticis, 1552 | Camerarius stellt in der Widmung an die pueri scholastici den Nutzen der lateinischen Komödien für die Schule heraus: An ihnen können die Eigenheiten der lateinischen Sprache erkannt und erlernt werden (so es das Alter bzw. die Vermittlung seitens der Lehrer erlaube) und man könne auch moralische Lehren aus ihnen ziehen. Die vorliegende Textausgabe folgt der Maßstäbe setzenden Edition von Georg Fabricius (1548), die Camerarius Valentin Bapst zum Nachdruck empfohlen und orthographisch überarbeitet habe. Die Schüler werden als explizite Adressaten aufgerufen, die gottgegebene Möglichkeit zur Bildung zu nutzen und sich beständig um die vera religio, pietas und honestas morum zu bemühen. |
Camerarius, Querela Martini Luteri (Werk), 1554 | In der anonym publizierten "Querela" lässt Camerarius in der persona eines Ich-Erzählers den verstorbenen Luther als Traumfigur das Lutherbild der Zeitgenossen revidieren und harte Kritik an den Vertretern der Papstkirche wie an den radikalen Gnesiolutheranern üben. Er lässt ihn bezüglich der Rechtfertigungslehre Kompromisse formulieren und eine bevorstehende renovatio der Kirche prophezeien. |
Camerarius, Querela adversus Venerem, 1527 | Nach einem Lob an Hessus für die "Venus triumphans" klagt Camerarius in der Dichtung darüber, dass Venus ihn als einzigen auf der Welt vernachlässigt und nicht zur Liebe bewegt habe. Deswegen bittet er Hessus um Hilfe und Trost. Venus hat Einsehen, Cupido spannt den Bogen und trifft Camerarius und Anna mit seinen Liebespfeilen, was letztendlich zur Hochzeit der beiden führt. |
Camerarius, Qui coeli immensos (Inc.), 1535 | Elogium auf Ptolemaios (Motiv der mentalen Himmelsreise) und seine wissenschaftliche Leistung auf dem Gebiet der Astronomie und Astrologie, die den Himmel in seiner Zeichenhaftigkeit lesbar macht. Rekurs auf die lateinische Übertragung des Camerarius. |
Camerarius, Qui prius eximia (Inc.), 1585 | Nachruf auf Ludwig Fachs, der sich zu Lebzeiten durch größte Tugend und Redlichkeit auszeichnete, in seinen Verdiensten und seiner Begabung unerreicht war sowie ein "Hort des Rechts" als Jurist an der Leipziger Universität. So fasse jene kleine Niederschrift die Erinnerung an ihn; wolle man aber alle Ehrentitel aufzählen, dürften die Erztafeln des antiken Zypern nicht ausreichen. Umfang: sechs elegische Distichen; Nachsatz: Selig die Toten, die im Herrn sterben. |
Camerarius, Quid fieri singulis mensibus soleat, 1536 | Das Gedicht entwirft für die Monate Januar bis Dezember plastische Tätigkeitsbilder in unterschiedlichen Versmaßen. |
Camerarius, Quintiliani Oratoriarum institutionum liber decimus, 1527 | Edition des 10. Buches der "Institutio oratoria" Quintilians auf der Basis der bisherigen (defizitären) Druckausgaben und zweier Handschriften. Die Handschrift aus der Bibliothek des Heidelberger Arztes Johann Lotzer wurde für Camerarius von Simon Grynäus mit dem Text der Aldine kollationiert. Im Druck werden abweichende Lesarten mit einem Kleeblatt im Text und in margine markiert, Textrekonstruktionen werden mit einem Kreuz bezeichnet. |
Camerarius, Quintiliani Oratoriarum institutionum libri duo, 1531 | Edition der Bücher 1 und 2 von Quintilians "Institutio oratoria" auf der Basis der bisherigen (defizitären) Druckausgaben, zweier Handschriften und der Kollationierung von Simon Grynäus. Abweichende Lesarten werden mit einem Stern im Text und in margine markiert. |
Camerarius, Quis me liberabit, 1570 | Das dichterische Ich fragt sich, wie es sich in seiner (fleischlichen) Befangenheit von der mit Sünde behafteten Welt und den schlimmen Zeitumständen lösen und wer es aus dieser Lage erretten könne. Es dankt Gott, dessen Sohn Jesus die Quelle für das menschliche Heil ist und ihm feste Hoffnung gebe. Seine Seele preise ihn und verehre ihn als einzigen wahren Gott. Er solle die Sünde von ihm nehmen, damit er ihm mit reiner Frömmigkeit sein Leben lang dienen könne und durch seine Gnade geschützt werde (23 Hexameter). |
Camerarius, Responsio, 1564 | Camerarius antwortet auf eine Frage Paul Ebers zum Sinn der Araspas-Rede bei Xenophon (Kyr. 6, 1, 41). Darin wird behauptet, der Mensch habe zwei Seelen, deren eine das Gute, die andere das Schlechte erstrebe. Camerarius lehnt diesen Gedanken als zu manichäisch ab und verficht im Sinne Platons und unter Heranziehung weiterer Stellen aus der "Kyrupädie" die Lehrbarkeit der Tugend. |
Camerarius, Scholion de congiario, 1572 | Kurze Erläuterung des Begriffs "congiarium" und der Hohlmaßeinheit "congius". Der Überschrift zufolge habe Camerarius diese auf Bitte einer nicht näher genannten Person praecipuae dignitatis verfasst; Ludwig gebe dies nun gleichsam als congiarium (i.S.v. Geschenk) für alle heraus, denen etwas an der Bildung liege. |
Camerarius, Semper fuit de Plautinis fabulis (Inc.), 1545 | Der kurze Text handelt über Pseudo-Plautinisches und die bis in die Antike zurückreichenden Diskussionen. Varro nimmt für 21 Komödien die Verfasserschaft als gesichert an (fabulae Varronianae, 317). Camerarius zählt zu diesem Corpus auch die "Vidularia", deren Titel im Werler-Codex erscheint (ohne nachfolgenden Text), und nennt die bei den Grammatici Latini überlieferten weiteren Komödiennamen. |
Camerarius, Spes unica hominum Christus, 1570 | Kurzes Versgebet (4 elegische Distichen): Im menschlichen Leben mit seinen Unwägbarkeiten und Gefahren gebe es keine verlässliche Zuversicht auf Heil. Deswegen wird Jesus um Schutz angerufen, dem das iridische Leben in Hoffnung auf das ewige Heil geweiht werden solle. |
Camerarius, Studiosis bonarum literarum, 1530 | In der Vorrede weist Camerarius auf seine schon länger andauernde Beschäftigung mit Plautus hin. Ein erster Ertrag sei die vorliegende Edition der "Menaechmi" und der "Mostellaria", für die er einen codex vetus (aus dem Besitz Veit Werlers) beiziehen konnte. Er tadelt die facinora, die andere gegenüber dem plautinischen Text verbrochen hätten, und die Unsitten der temerarii mutatores. Er selbst möchte für die Leser seine Arbeit am Text durch ein textkritisches Zeichensystem transparent machen. |
Camerarius, Synesii De regno ad Arcadium (lat.), 1555 | Lateinische Übersetzung der Synesios-Rede "Εἰς τὸν αὐτοκράτορα περὶ βασιλείας" ("De regno"). |
Camerarius, Terentii comoediae sex, 1546 | Ausgabe der sechs Terenzkomödien ("Andria", "Eunuchus", "Heautontimoroumenos", "Adelphi", "Hecyra", "Phormio"), die Camerarius auf Basis von vier existenten Editionen erstellt. Als Paratexte treten zu den Komödien die metrischen Periochen des Sulpitius Apollinaris, Verzeichnisse der dramatis personae sowie metrische Angaben. Nicht mit den Komödien abgedruckt sind die in einigen Editionen enthaltenen nicht-terenzischen Prologe (die unter anderem auch Camerarius gedichtet hat). |
Camerarius, Terentii comoediae sex, 1552 | Ausgabe der sechs Terenzkomödien ("Andria", "Eunuchus", "Heautontimoroumenos", "Adelphi", "Hecyra", "Phormio") auf Grundlage der Edition von Georg Fabricius (1548) mit orthographischen Eingriffen des Camerarius. |
Camerarius, Teutonicas furor (Inc.), 1553 | Lateinisches Chronogramm (Einzeldistichon) auf den Tod von Moritz von Sachsen, der als victor & ictus zwei Tage nach der für ihn siegreichen Schlacht von Sievershausen in Folge einer dort empfangenen Schussverletzung starb (am 11.07.1553). |
Camerarius, Threni Hieremiae prophetae, 1554 | Versifikation der Klagelieder ("Threni") Jeremias in lateinischen Anapästen. Sie werden von fünf elegischen Distichen eingeleitet. |
Camerarius, Ursulae in hoc (Inc.), 1589 | Lateinisches Epitaphium für Ursula Fugger, die Frau von Joachim von Ortenburg, mit Lob ihrer Tugenden, welche sie zu Lebzeiten mit Lob zierten und nach dem Tod für ihre ehrende Erinnerung sorgen werden. Das irdische Leben sei kurz, doch komme danach das ewige und wie Schlechtes für die Schlechten folge, folge Gutes für die Guten. Das Gedicht umfasst fünf elegische Distichen. |
Camerarius, Varietas lectionis, 1546 | Camerarius verzeichnet abweichende Lesarten der Vergilhandschrift, die er aus der Bibliothek des Georg Fabricius erhalten hatte, gegenüber der von Bapst gedruckten Vergilausgabe. |
Camerarius, Versus Rhiani (lat.), 1551 | Lateinische Übersetzung des Rhianos-Fragments 1 Powell. |
Camerarius, Versus Solonis Atheniensis (lat.), 1551 | Lateinische Übersetzung der "Musenelegie" Solons (13 West). |
Camerarius, Victus et cultus ratio, 1536 | Das Gedicht gibt zu jedem Monat im Umfang von je 2 elegischen Distichen Ratschläge für ein gesundes Leben. |
Camerarius, Vita Philippi Melanchthonis, 1566 | Biographie Philipp Melanchthons. |
Camerarius, Γνῶμαι τρίμετροι (lat.), 1567 | Lateinsche Übersetzung der "Γνῶμαι τρίμετροι" (1557). |
Camerarius, Γνῶμαι τρίμετροι, 1557 | Sammlung von griechischen Gnomen in iambischen Trimetern. Die erste Gruppe enthält in der Reihenfolge des griechischen Alphabets 2-4 Gnomen pro Buchstabe. Bei der zweiten Gruppe beginnen die Gnomen mit einem Doppelvokal, bei der dritten Gruppe mit Vokal und Iota subscriptum. Abschließend eine Anrufung Christi. |
Camerarius, Διαιρέσεις διδασκαλικαί, 1551 | Die kurze Abhandlung gibt grundständige Hinweise für den Elementarunterricht. |
Camerarius, Εἰς τὰ ὑπὸ Βολγάγγου Μευρήρου προτεινόμενα, 1555 | Das Epigramm bezieht sich laut Überschrift auf die vorgelegten Thesen des Arztes und Philosophen Wolfgang Meurer über die Kraft und die Schwäche und umfasst drei elegische Distichen. Das erste Distichon spielt mit den sich reimenden Begriffen ῥώμη-γνώμη (Kraft-Verstand): Jemand habe gesagt, dass Kraft ohne Verstand sinnlos sei; dann wäre auch Verstand in einem schwachen Körper wenig hilfreich. Meurer habe jedoch beides vereint (also Kraft und Verstand) und damit den Menschen etwas Gutes getan. Der Sprecher verzichte gern auf Ehre und Reichtum, solange er bei Kräften über Verstand verfüge. |
Camerarius, Εἰς τὴν Τετράβιβλον σύνταξιν, 1535 | Elogium auf Ptolemaios und die "Tetrabiblos". |
Camerarius, Καιρὸν φυλάσσου, 1570 | Kurze Mahnung (fünf elegische Distichen), die von Gott gewährten Gaben, um die man gebeten hat, sofort voller Dank anzunehmen. Eine entgangene Gelegenheit ist für immer entschwunden. |
Camerarius, Καὶ ποτ' ἀρηϊφίλοις (Inc.), 1533 | Elogium auf Johannes Regiomontanus und dessen Lehrer Georg von Peuerbach, die die "heiligen Gesetze des Himmels" kennen. |
Camerarius, Καὶ ταὐτ' Ἀππιανοῖο (Inc.), 1534 | Camerarius empfiehlt dem Kenner der Apianschen Erzeugnisse die vorliegende Sammlung zur angenehmen Lektüre. |
Camerarius, Παραινέσεις siue admonitiones, 1583 | Mit zahlreichen Gnomen, antiken Zitaten und exempla durchzogene Paränese für einen ungenannten jungen Mann, der sich vor seiner ersten peregrinatio academica befindet. |
Camerarius, Περὶ τούτων τῶν κεφαλαίων, 1549 | Lob auf den Arzt Wolfgang Meurer, der die Disputation über die Catarrhi präsidiert, in vier Distichen. |
Camerarius, Περὶ τῆς ἡλιακῆς ἐκλείψεως, 1539 | Eine Erzählerfigur berichtet retrospektiv und plastisch von einem Eklipsenereignis, um danach in Apostrophen an Gott über die gravierenden Folgen dieses Zornzeichens für die Sünder und Hochmütigen zu reflektieren. Breit ausgeführt wird proleptisch die Landstrafe 'Krieg'. Implementiert ist ein Dialog zwischen zwei Kämpfern, von denen einer zu Gebeten an Gott mahnt, damit dieser sich in seiner Allmacht und Güte erbarme. Den beiden Figuren gegenübergestellt wird eine Gruppe von 'Epikureern', die sich nicht um göttliche Instanzen und ihre Zeichen kümmert, sondern stattdessen ein ausgelassenes Leben führt. Was letzτendlich passieren werde, wisse aber nur Gott. |
Camerarius, Περὶ τῶν πινακικῶν ἐκθέσεων, 1551 | Das Begleitepigramm bewirbt in acht elegischen Distichen die "Prutenicae tabulae" Erasmus Reinholds als monumentales Unterfangen, das vergleichbar sei mit den Mühen des Atlas und den Arbeiten des Herakles und das alle vorhergehenden Tafelwerke (die Camerarius immer wieder kritisiert) an Exaktheit übertreffe. |
Camerarius, Περὶ τῶν ἀστρονομικῶν εἰσαγωγῶν Κάσπαρος τοῦ Πευκήρου, 1551 | Dialogisches Begleitgedicht (10 griechische elegische Distichen) zu und auf Caspar Peucers Lehrwerk "Elementa doctrinae de circulis coelestibus et primo motu", in dem der Nutzen der mit viel Mühe verfassten Schrift herausgestellt, der Inhalt umrissen und der Autor für seine Klar- und Weitsicht jenseits jeder irdischen Verhaftung gelobt wird. |
Camerarius, Προσευχή, 1570 | Kurzes Gebet (zwei elegische Distichen) an Christus mit Bitte um Heil und dem Versprechen, ihn dafür mit Hymnen zu ehren, so lange es die Stimme vermag. |
Camerarius, Πρὶν μὲν ἀνώνυμος (Inc.), 1530 | Das aus drei elegischen Distichen bestehende griechische Epigramm ist Georg Sabinus (bis zur Übernahme des Dichternamens 1528 Georg Schuler) gewidmet, der 1530 Melanchthon auf den Augsburger Reichstag begleitete und sich auf dieser Bühne als Dichter einen Namen machen konnte (s. etwa die lat. Elegie auf den Einzug Karls V. in Augsburg am 15. Juni 1530). |
Camerarius, Ταπεινοφροσύνη, 1563 | Reflexion in 16 Hexametern über den Ort, an dem sich der Heilige Geist niederlässt (das Herz des Gottesfürchtigen und des Geplagten in der Nachfolge Christi). |
Camerarius, Ἄνθρωπος, 1570 | Über die schnelle Vergänglichkeit des Lebens, das der Mensch auch noch schlecht nutzt (9 elegische Distichen). |
Camerarius, Ἐπιτάφιον eiusdem (sc. Simonis Grynaei), 1542 | Das Epitaphium ist als 'sprechende' Inschrift auf dem Grab inszeniert. Apostrophiert wird zunächst der Rhein, auf welchen das Grab des Grynäus blickt, der von der Donau (genannt wird sein Geburtsort Veringenstadt bei Sigmaringen) nach Basel gekommen war. Mit ihm sind dort auch die Musen begraben und alle seine hervorragenden Eigenschaften (Apostrophe an Grynäus), um deren Verlust der vorbeireisende Rezipient (viator) mittrauern soll. Grynaeus, der erneut angesprochen wird, lebt weiter – im Himmel und aufgrund seiner fama auch auf Erden. |
Camerarius, Ἕτερον, 1570 | Reflexion über den Lauf der Zeit und die Vergänglichkeit des Lebens (2 elegische Distichen). |
Camerarius, Ὑμνητὴρ σὺ θεοῦ (Inc.), 1578 | Das Begleitgedicht für die "Reges" von Nikolaus Reusner besteht aus einem griechischen und einem lateinischen Einzeldistichon mit ähnlichem Inhalt: Reusner preise in seinem Werk Gott und weltliche Herrscher und habe dafür selbst Lob verdient. |
Camerarius, Ὑποθήκαι sive praecepta, 1583 | Paränese für Moritz von Hutten anlässlich seiner Ernennung zum Fürstbischof von Eichstätt. |
Francke, Ad Andream et Egidium Morchios fratres elegidion, 1542 | Das Gedicht von Andreas Camicianus (Francke) richtet sich an die beiden Söhne des Leipziger Bürgermeisters Egidius Morchius (March), die an der Leipziger Artistenfakultät studieren. Ihnen eignet Camicianus als Neujahrsgabe die gedruckte Antrittsrede des Camerarius zu, die dieser (vorgeblich) erst auf seine Bitten hin veröffentlicht hat. Camerarius werde die beiden – so sie ordentlich studieren – fördern, so dass sie als Zierde der Heimat Karriere machen und den Vater erfreuen. Die vor kurzem gehaltene Rede dürfte in gedruckter Form ihre Wirkung auf die Brüder wiederholen. |
Garbitius, Πρὸς τοὺς ἐντυχόντας, 1538 | Das Gedicht (4 Distichen) wendet sich an die ganz jungen Leser und empfiehlt ihnen die folgende nützliche Sammlung, aus der sie "ohne Stock und Drohung" lernen. |
Gillis, Lectori, 1539 | Das in 21 Hendekasyllaben verfasste launige Gedicht empfiehlt allen, die an den fabulae iocosae Aesopi interessiert sind, die vorliegende neue, mit Superlativen angepriesene Ausgabe ohne anstößige Inhalte ('jugendfrei') zum günstigen Erwerb. Fazit: (...) libellus iste / prorsus nobilis, elegans, Latinus, / horarum est simul omnium libellus (vv. 19-21). |
Grynäus, Theonis Commentarius in Almagestum Ptolemaei (griech.), 1538 | Edition des Theonkommentars zum "Almagest" des Ptolemaios mit zahlreichen mathematischen Figuren. Teile, die in der durch Camerarius vermittelten handschriftlichen Vorlage (Regiomontan-Nachlass) fehlten, wurden zum Teil durch andere Kommentare ergänzt, etwa den des Pappos zum 5. Buch, der ebenfalls in der Handschrift überliefert ist. |
Herwagen, Lectori, 1540 | In seiner Adresse an die Leser vermerkt Herwagen, dass er Camerarius gebeten habe, die vorgängigen Ciceroausgaben (superiores editiones) mit der neuesten von Navagero/Vettori (Venedig: Giunta 1534-1547) zu vergleichen und so (auf der Grundlage der eigenen Edition von 1534) zu einer ausgewogenen Revision (recognitio) zu gelangen. Es folgt eine Übersicht über die Stellen mit Varianten, die gesondert beigedruckt wurden, um sie bequem zur Lektüre beiziehen zu können. |
Hessus, Si memoratur Atlas (Inc.), 1532 | Camerarius wird mit den mythischen Heroen, die sich – wortwörtlich – mit dem Himmel befasst haben (Atlas, Herkules, Prometheus, Endymion), in eine Reihe gestellt, da er über die Gestirne lehre, als ob er sich häufig in deren Sphäre befinde und eben erst von ihnen herabgeglitten sei (tamquam sis lapsus). Er habe Schriften veröffentlicht, welche die Öffentlichkeit zuvor nicht gesehen habe. |
Heyden, E Stygiis (Inc.), 1530 | Camerarius' Leistung, Plautus nach 1000 Jahren wieder zum Leben erweckt zu haben, sei größer als die des Äskulap, der den frisch verstorbenen Hippolytos aus der Unterwelt zurückgeholt habe. |
Schübell, Hie ligt begraben Maria Cleophe (Inc.), 1543 | Epitaph in Prosa, das die Tugenden von Maria Cleophas Vogler auflistet (christliches Leben, Armenfürsorge, Treue und Zuverlässigkeit als Ehefrau, Geduld in schwerer Krankheit, bevor sie ihr Leben dann Christus überantwortet hat), das Sterbedatum nennt sowie ihren Mann Georg Vogler als Stifter des Epitaphs. |
Schübell, Maria Cleophe hie leyt (Inc.), 1543 | Das Gedicht ist als Aufschrift auf dem Grab der Maria Cleophas Vogler inszeniert und beschreibt kurz die Stationen ihres Lebens und ihre Tugenden als treue und verlässliche Ehefrau auch in Krisen und als christliche Wohltäterin gegenüber den Armen. Die schweren Zeiten bewältigte sie mit Gottes Hilfe. Nun habe sie ihre Seele Christus empfohlen. Man dürfe also nicht über ihren Tod trauern, da sie das ewige Leben erlangen werde. |
Schübell, Steh still alhie (Inc.), 1543 | Das Gedicht ist als Aufschrift auf dem Grab der Maria Cleophas Vogler inszeniert. Die Verstorbene spricht den Leser an, der nach der Lektüre des Epitaphs fröhlicher seinen Weg fortsetzen soll. Sie verweist auf ihr von Schicksalsschlägen und Unglücken geprägtes Leben und die Erlösung in Gott. Sie nennt ihren Namen und den ihres beruembten man, Georg Vogler. Nach dem Tod ihrer Kinder widmete sie sich ganz der Armenfürsorge. Sie nennt ihre Tugenden und ihr christliches Leben, das ihr nach langer Krankheit nun ein besser leben in Christus gewährt. Der Tod ist also kein Grund für Trauer – der Leser solle sich mit ihr über das erlangte ewige Leben freuen. |
Steinmann, Typographus lectori salutem, 1577 | Die kurze Widmung des Druckers Hans Steinmann an die Leser rekurriert auf die von ihm neu aufgelegte zweisprachige Euklid-Ausgabe (1549) von Georg Joachim Rheticus und Camerarius. Verbunden mit einem Enkomium auf Camerarius (eruditorum ocellus, atque totius Europae decus & ornamentum singulare) rechtfertigt er die Beigabe des 'alten' Proöms mit dem Preis der Geometrie. Dieses weist er explizit Camerarius zu (prooemium (...) ab illo alterius (scil. Rhetici) nomine perscriptum). |
Vomelius, Ad lectorem, 1536 | Lob der vorliegenden Plautus-Ausgabe, welche die durch die Überlieferung stark entstellten Texte restitutiert hat. Der Herausgeber (Camerarius) möchte allerdings anonym bleiben, nullo laudis amore suae (v. 10). Dennoch könne man ihn bei genauem Hinsehen herausfinden (vv. 19f.: Sed tamen artificem fas est cognoscere tantum / si spectes caute singula, nomen habes). |
Winter, Chalcographus lectoribus, 1538 | Der Drucker Robert Winter schaltet dem Druck ein Errata-Verzeichnis vor und verweist darauf, dass die Fehler vor allem durch die handschriftliche Druckvorlage (des Camerarius) bedingt seien: Missum etiam archetypum libri huius ad nos fuit, cum minus luculenter exaratum, tum adscriptionibus et insertionibus chartarum interpolatum, ut proclives admodum offensae fuerint. (α2r). Außerdem sei ein Blatt bei der Drucklegung übersehen worden, dessen Inhalt nun nachgeliefert werde (α2v). |
Wolf, Studiosis bonarum artium, 1539 | Wolf rekurriert in dem von Camerarius initiierten Gedicht auf die bevorstehende Eklipse (18.04.1539) und ruft die Studierenden der Tübinger Artistenfakultät auf, sie in all ihren Parametern studiosa mente zu beobachten, sich die drohenden Folgen zu vergegenwärtigen und Gott um Verschonung zu bitten. Das Gedicht umfasst 22 Distichen und datiert vom 19.03.1539. |
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