Camerarius, Ad Germaniam, 1554
Opus Camerarii | |
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Werksigle | OC 0604 |
Zitation | Ad Germaniam, ut convertatur ad curam salutis suae, bearbeitet von Marion Gindhart (03.02.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OC_0604 |
Name | Joachim Camerarius I. |
Status | Verfasser |
Sprache | Latein |
Werktitel | Ad Germaniam, ut convertatur ad curam salutis suae |
Kurzbeschreibung | Vor dem Hintergrund des Zweiten Markgrafenkrieges (1552-1554) erfolgt eine alarmierende Beschreibung der Zustände im Reich. Die Bürger meucheln sich selbst, anstatt sich gegen Bedrohungen von außen zusammenzuschließen. Man befinde sich in einem von Verschwendung, Egoismus, Gesetz- und Gottlosigkeit geprägten Zeitalter. Der Krieg sei deswegen auch als Strafe Gottes zu lesen; eine Rettung könne nur durch Gebete und Buße erreicht werden. Das Gedicht umfasst 156 Verse (iambische Trimeter und Dimeter im Wechsel). |
Erstnachweis | 1554 |
Bemerkungen zum Erstnachweis | Das Jahr des Druckes ist gesichert (TB). |
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn) | |
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende) | |
Schlagworte / Register | Zweiter Markgrafenkrieg (1552-1554) |
Paratext zu | |
Paratext? | nein |
Paratext zu | |
Überliefert in | |
Druck | Camerarius, Prophetae Hieremiae lamenta, 1554; Camerarius, Psalmi et al., 1573 |
Erstdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | |
Carmen | |
Gedicht? | ja |
Incipit | Quo misera labere? quo ruis Germania? |
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken | |
Wird erwähnt in | |
Folgende Handschriften und gedruckte Fremdwerke beeinflussten/bildeten die Grundlage für dieses Werk | |
Bearbeitungsstand | |
Überprüft | am Original überprüft |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MG |
Gegengelesen von | |
Bearbeitungsdatum | 3.02.2020 |
Opus Camerarii | |
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Werksigle | OC 0604 |
Zitation | Ad Germaniam, ut convertatur ad curam salutis suae, bearbeitet von Marion Gindhart (03.02.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OC_0604 |
Name | Joachim Camerarius I.
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Sprache | Latein |
Werktitel | Ad Germaniam, ut convertatur ad curam salutis suae |
Kurzbeschreibung | Vor dem Hintergrund des Zweiten Markgrafenkrieges (1552-1554) erfolgt eine alarmierende Beschreibung der Zustände im Reich. Die Bürger meucheln sich selbst, anstatt sich gegen Bedrohungen von außen zusammenzuschließen. Man befinde sich in einem von Verschwendung, Egoismus, Gesetz- und Gottlosigkeit geprägten Zeitalter. Der Krieg sei deswegen auch als Strafe Gottes zu lesen; eine Rettung könne nur durch Gebete und Buße erreicht werden. Das Gedicht umfasst 156 Verse (iambische Trimeter und Dimeter im Wechsel). |
Erstnachweis | 1554 |
Bemerkungen zum Erstnachweis | Das Jahr des Druckes ist gesichert (TB).
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Schlagworte / Register | Zweiter Markgrafenkrieg (1552-1554) |
Paratext zu | |
Paratext? | nein |
Überliefert in | |
Druck | Camerarius, Prophetae Hieremiae lamenta, 1554; Camerarius, Psalmi et al., 1573 |
Carmen | |
Gedicht? | ja |
Incipit | Quo misera labere? quo ruis Germania? |
Bearbeitungsdatum | 3.02.2020 |
Aufbau und Inhalt
Das Deutsche Reich (Germania, v. 1) wird zu Beginn des Gedichtes apostrophiert: Enthemmt reihe es Krieg an Krieg, Fluren und Hände trieften von Bürgerblut, ohne dass ein Ende des Wahnsinns abzusehen wäre. Historischer Hintergrund ist der Zweiten Markgrafenkrieg (1552-1554): Seit zwei Jahren (biennio, v. 17) werde nun schon das Blut der eigenen Leute vergossen, und dies nicht etwa, um einen auswärtigen barbarischen Feind zu vertreiben: das einst blühende Reich meuchelt sich selbst. Und dieser Frevel geschehe durch Menschen, die doch göttlichen Ursprungs seien. Nicht einmal wilde Tiere zerfleischten sich selbst (mit Katalog). Drohe Gefahr von außen, so schütze jedes andere Lebewesen seine Gemeinschaft im Zusammenschluss. Dies sei gerade jetzt vonnöten, da das Reich von vielen Seiten gefährdet sei. Die Kriegsführer (Albrecht Alcibiades neben einer weiteren angedeuteten Person), die die Kämpfe immer weiter befeuern, werden nach ihren Zielen gefragt. Sie sollten nicht glauben, dass sie nach dem Untergang des Reiches sich und ihr Vermögen retten könnten. Sich mit diesem Ziel an den eigenen Bürgern zu vergehen, sei frevelhafter Wahnsinn. Sehend metzele sich das deutsche Volk selbst nieder. Der Grund dafür liege im Sittenverfall, in der verlorenen Zucht, den überseeischen Unternehmungen (transmarina praeposita, v. 95) und in der Missachtung der Gesetze. Der Luxus habe Einzug gehalten in das einst so tüchtige und einfache Leben der Sueben und Franken (mit ausführlicher laus temporis acti). Danach sei ein verfeinertes, aber immer noch unschuldiges Zeitalter gefolgt, jetzt aber gebe es kein Maß für Willkür und Laster. Das schlimmste Verbrechen aber sei, dass die Wahrheit der Religion durch Lüge und List gebeugt werde und überall falscher Glaube regiere bzw. Glaubenslosigkeit (profanitas, v. 130). Die Mahner werden mit Gewalt verfolgt. Deswegen strafe Gott das Reich, bis dieses wieder auf den rechten Weg und zur Verehrung Jesu und Gottes finde und dessen Zorn durch Gebete und Buße mildere.
Das Gedicht umfasst 156 Verse (iambische Trimeter und Dimeter im Wechsel).