Camerarius, Oratio senatoria de bello Turcico (Werk), 1542
Opus Camerarii | |
---|---|
Werksigle | OC 0412 |
Zitation | De bello Turcico, oratio Senatoria. Κατὰ προσωποποιίαν, bearbeitet von Marion Gindhart (08.08.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OC_0412 |
Name | Joachim Camerarius I. |
Status | Verfasser |
Sprache | Latein |
Werktitel | De bello Turcico, oratio Senatoria. Κατὰ προσωποποιίαν |
Kurzbeschreibung | Die Suasorie (imaginiert ist wohl eine Reichstagsrede) appelliert an die Fürsten, angesichts der drohenden Türkengefahr zielgerichtet zum Krieg zu rüsten, da nur dadurch der Friede gesichert werden könne. Voraussetzung ist eine Beilegung der inneren Kämpfe und Kriege und eine Geschlossenheit über die Konfessionsgrenzen hinweg. |
Erstnachweis | |
Bemerkungen zum Erstnachweis | Das Titelblatt des Druckes gibt: Anno XLII. xiii. Cal. Martii (also den 17.02.1542), das Druckdatum muss aber später liegen, da in einem Brief an Hieronymus Baumgartner d.Ä. vom 19.03.1542 noch das ungedruckte Manuskript erwähnt wird. In einem Brief an ihn vom 10.05.1542 ist von dem zwischenzeitlich gedruckten Werk die Rede. |
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn) | 1542/03/19 |
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende) | 1542/05/10 |
Schlagworte / Register | Türkenkriege/Türkengefahr; Kriegsparänese; Suasorie |
Paratext zu | |
Paratext? | nein |
Paratext zu | |
Überliefert in | |
Druck | Camerarius, Oratio senatoria de bello Turcico (Druck), 1542 |
Erstdruck in | Camerarius, Oratio senatoria de bello Turcico (Druck), 1542 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. A6v-C8r |
Carmen | |
Gedicht? | nein |
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken | |
Wird erwähnt in | |
Folgende Handschriften und gedruckte Fremdwerke beeinflussten/bildeten die Grundlage für dieses Werk | |
Bearbeitungsstand | |
Überprüft | am Original überprüft |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MG |
Gegengelesen von | |
Bearbeitungsdatum | 8.08.2023 |
Opus Camerarii | |
---|---|
Werksigle | OC 0412 |
Zitation | De bello Turcico, oratio Senatoria. Κατὰ προσωποποιίαν, bearbeitet von Marion Gindhart (08.08.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OC_0412 |
Name | Joachim Camerarius I.
|
Sprache | Latein |
Werktitel | De bello Turcico, oratio Senatoria. Κατὰ προσωποποιίαν |
Kurzbeschreibung | Die Suasorie (imaginiert ist wohl eine Reichstagsrede) appelliert an die Fürsten, angesichts der drohenden Türkengefahr zielgerichtet zum Krieg zu rüsten, da nur dadurch der Friede gesichert werden könne. Voraussetzung ist eine Beilegung der inneren Kämpfe und Kriege und eine Geschlossenheit über die Konfessionsgrenzen hinweg. |
Bemerkungen zum Erstnachweis | Das Titelblatt des Druckes gibt: Anno XLII. xiii. Cal. Martii (also den 17.02.1542), das Druckdatum muss aber später liegen, da in einem Brief an Hieronymus Baumgartner d.Ä. vom 19.03.1542 noch das ungedruckte Manuskript erwähnt wird. In einem Brief an ihn vom 10.05.1542 ist von dem zwischenzeitlich gedruckten Werk die Rede. |
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn) | 1542/03/19 |
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende) | 1542/05/10 |
Schlagworte / Register | Türkenkriege/Türkengefahr; Kriegsparänese; Suasorie |
Paratext zu | |
Paratext? | nein |
Überliefert in | |
Druck | Camerarius, Oratio senatoria de bello Turcico (Druck), 1542 |
Carmen | |
Gedicht? | nein |
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken | |
Wird erwähnt in | |
Bearbeitungsdatum | 8.08.2023 |
Inhalt
Camerarius gestaltet die Rede als Suasorie an die Fürsten mit dem erklärten Ziel, alle Kräfte zu vereinen, um schnellstmöglich zum Krieg gegen die Türken zu rüsten, die (nach der Einnahme Budas und der Besetzung von Ungarn und Teilen Kroatiens) das Reich und den christlichen Glauben unmittelbar bedrohen. Erinnert wird an die Belagerung Wiens und an die Stationen der türkischen Expansion (mit Rekurs auf den Kampfeswillen und die damit verbundenen Erfolge der Türken).
Fest steht: Der Friede kann nur durch Krieg gesichert werden (Quae enim salutis & incolumitatis spes nisi in armis reperietur? B3r).
Die Folgen einer türkischen Herrschaft werden plastisch dargestellt; dagegen müsse sich die vereinte Christianitas über die Konfessionsgrenzen hinweg rüsten (communis religionis coniunctione, Christiani nominis societate, B4v). Angeprangert wird die lange vorherrschende Sorglosigkeit gegenüber der Türkenbedrohung, die innere Zerstrittenheit und die moralische Depravation. Die Wahrheit sei zwar unangenehm, doch dulde die Lage keine dissimulatio (B6v) und auch keinen weiteren Aufschub, sondern zielgerichtetes Handeln, das in der Vergangenheit fehlte (Folge: Quid mirum igitur illos semper vincere, nos affligi? B7v). Appelliert wird auch an die Verantwortlichkeit gegenüber den socii; getadelt wird die Selbstbezogenheit und allgemein die pravitas saeculi (C2v).
Trotz allem sei es, wenn man nun endlich bereit sei, nicht zu spät für die Rettung - zumal mit dem Schutz Gottes und Christi. Ein Bündnis und ein Friedensschluss mit den Türken sei jedoch keinesfalls möglich, vor allem wegen ihrer bekannten Vertragsbrüchigkeit (Bsp. Ungarn). Ein Krieg gegen einen äußeren Feind könne aber nur geführt werden, wenn die inneren Kämpfe und Kriege beendet werden. Appelliert wird an die Vorbildfunktion der Obrigkeit und an die Einigkeit der Stände. Wer sich widersetzt, soll ausgestoßen werden (illum de coetu nostro reiiciendum et repellendum a consortio huius deliberationis censeo, C6r).
Es folgt eine abschließende, mehrteilige sententia, in der die Forderung an die Fürsten zur Kriegsrüstung formuliert sowie die einzelnen notwendigen Schritte dargelegt werden (C6v-C7r).
Anmerkungen zur Datierung
Camerarius übersandte die Rede vor der Drucklegung an Melanchthon. In einem Brief vom Februar 1542 (MBW – Regesten online, Nr. 2896) lobt dieser die Rede und erhofft eine baldige Drucklegung, obgleich nicht zu erwarten sei, dass die Türken durch sie besiegt oder die Fürsten sie lesen werden.
MBW online datiert den Brief "ca. 25. Februar 1542", was mit der Datierung des Druckes auf dem Titelblatt (17. Februar 1542) nicht vereinbar ist. Dass der Druck tatsächlich später erfolgt sein muss, belegt auch ein Brief an Hieronymus Baumgartner d.Ä. vom 19.03.1542. Dort schreibt Camerarius, dass er noch das Manuskript zusammenstellt; am 10.05.1542 berichtet er Baumgartner von der mittlerweile erfolgten, überstürzten Drucklegung.