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 Kurzbeschreibung
Camerarius an Saurau, 05.09.1551Da Wolfgang von Saurau die ihm übersandten Dichtungen des Camerarius sehr wohlwollend aufgenommen habe, antworte er auf dessen Brief mit einer Widmung der "Praecepta de carminibus componendis" von Georg Sabinus, deren Drucklegung er besorgt habe. Beigegeben ist den "Praecepta" eine eigene kurze Abhandlung über den Elementarunterricht auf Griechisch und Latein.
Camerarius an Crato, 13.11.1553Das Briefgedicht an Crato (205 Hexameter) kreist um die deplorable Situation des von inneren Kriegen gebeutelten Reiches, die Camerarius unter anderem zur Übersetzung und Versifikation der Klagen Jeremias veranlasst habe. Implementiert ist eine Versübertragung der "Volksklage" (Klgl. 5,1-22).
Camerarius an Selnecker, vor 07.1554Camerarius rekurriert in seinem Briefgedicht an Selnecker auf die Zusendung von dessen Lehrgedicht "De partibus corporis humani". Trotz großen Zeitdrucks habe er es sofort gelesen und es wegen seiner Güte geschätzt. Inspiriert von Gott fungiere Selnecker als poetischer Vermittler der Geheimnisse der Natur und rücke damit an berühmte Dichter heran, die auch über medizinische Themen schrieben wie Helius Eobanus Hessus, der hymnisch apostrophiert wird.
Camerarius an Gravius, 13.01.1555Camerarius rekapituliert die gemeinsame Studienzeit mit Valentinus Gravius in Leipzig, gedenkt seiner dortigen Lehrer und skizziert die Lebenswege von Gravius und sich. Vergils "Bucolica" habe er 1554 (nun selbst an der Universität Leipzig lehrend) erklärt und Georg Fabricius habe zum Druck geraten.
Camerarius an Boner, 01.09.1555Der Widmungsbrief an Boner soll, so Camerarius, als eine Art Vorwort für seine Übersetzung von Synesios' "Königsrede" fungieren. Ausführlich reflektiert wird unter anderem über den Nutzen der Schrift in der gegenwärtigen Krisenzeit, über die Spannung zwischen Worten und Taten, Theorie und Praxis und deren Konjunkturen und Interaktionen, über die drohende barbaries und ihre Vermeidung durch die gottgewollte Vermittlung, Pflege und Förderung der bonae artes und der literarum studia, über die Schwierigkeit des Übersetzens allgemein und speziell im Fall des Synesios.
Camerarius an Zasius, 27.11.1556Camerarius widmet die von ihm aus griechischen libelli zusammengestellten "Logistica" Zasius, den er 1556 auf dem Regensburger Reichstag getroffen hatte. Er hofft, über Zasius eine Abschrift von Diophants "Arithmetica" zu erhalten. Die "Logistica" seien von großem Nutzen für die Studierenden und besser ausgearbeitet als alles Zeitgenössische. Von der Kenntnis einer mathematisch vermessenen (Um-)Welt profitiere jede Herrschaft.
Camerarius an Cruciger d.J., 03.-07.08.1560Absage von Camerarius und seinen Leipziger Kollegen Johann Pfeffinger, Franz Kram und Wolfgang Meurer auf einen Brief Crucigers. Mit diesem hatte der amtierende Dekan der Artesfakultät zu einem Festakt an der Universität Wittenberg eingeladen (Verleihung der Magisterwürde an 33 Kandidaten am 08.08.1560), um nach dem Tod Melanchthons einen Schulterschluss für die Philippistische Sache zu demonstrieren.
Camerarius an Vögelin, 09.08.1561Camerarius schreibt (von einer Reise ins Fränkische) an den Leipziger Drucker Vögelin, dass er ihn bei seiner Werkausgabe des Petrus Lotichius Secundus unterstütze (Verfassen eines Vorwortes; Eruieren von unpublizierten Gedichten) und informiert ihn darüber, dass Lotichius' Bruder Christian eine aufwändigere Edition vorbereite. Die Leipziger Ausgabe könne seiner Meinung nach aber ohne weiteres als Interim vorab erscheinen.
Camerarius an Neustetter, 25.08.1561Camerarius bedauert, dass ein Zusammentreffen mit Neustetter erneut scheiterte. Gerne hätte er sich im Gespräch Ablenkung, Hilfe und Rat geholt und sich auch über unpublizierte, Neustetter zugeeignete Gedichte des Lotichius verständigt, um diese in Vögelins Edition einzubringen. Für diese habe er die vorliegende Widmung verfasst, da Neustetter Freund und Gönner des Lotichius war. Es folgt ein Lob des verstorbenen Stiebar, der Lotichius ebenfalls gefördert hatte, und des Dichters, der durch die Edition geehrt werde (wie auch die von ihm in den Gedichten verewigten Personen).
Camerarius an Crato, Sommer 1562Briefgedicht von Camerarius an Johannes Crato in 90 Hexametern, in dem er über seinen dreimonatigen Aufenthalt in Bamberg (wohl im Sommer 1562 zur Ordnung des Erbes nach dem Tod seines Neffen Hans Jakob) berichtet und seinen Lebensentwurf dem Streben nach Vermögen, Ruhm und Ehre entgegenstellt.
Ludwig Camerarius an Chodkiewitz, 13.02.1563Im Widmungsbrief an den jungen Konstantin Chodkiewitz charakterisiert Ludwig Camerarius die beiden bisher unveröffentlichten, älteren Werke seines Vaters, die er nun in den Druck gegeben hat: eine Sammlung von deutsch-lateinischen Übersetzungsübungen (Phrasen des sermo cotidianus), aus denen Ludwig ein Gesprächsbuch zusammengestellt hat, sowie einen Dialog, der auf Kritik an den "Praecepta morum ac vitae accommodata aetati puerili" antwortet.
Camerarius an Christian Lotichius, 28.07.1563Camerarius habe sein Versprechen gegenüber Christian Lotichius gehalten und die Neuausgabe der Gedichte seines Bruders Petrus qualitativ überwacht. Der Drucker habe sich an den Vorgaben von Christian orientiert und viel sorgfältiger gearbeitet als bei der Erstausgabe von 1561, die Christian zu Recht kritisiert habe. Wenn sie beide noch weitere Gedichte fänden, solle eine separate Ausgabe derselben ins Auge gefasst werden.
Camerarius an Rüdinger, 11.06.1564Camerarius schreibt über die Neuauflage der "Fabulae Aesopicae" bei Vögelin in Leipzig (1564), seine Redaktion mit sprachlichen Verbesserungen und den Nutzen der Fabel-Lektüre.
Camerarius an Mordeisen, 11.12.1564Das vorliegende kleine Werk, das zwei Berichte über nicht erfolgreiche Verschwörungen in Italien umfasst (Pazzi-Verschwörung und Verschwörung des Fiesco) ist ein vorläufiger Lückenbüßer für die Übersetzung von Xenophons "Kyrupädie", zu der von Mordeisen drängt, an der Camerarius aber noch nicht arbeiten konnte. Die Lektüre historiographischer Texte sei nützlich, bringe Freude und lasse das Wirken göttlicher Vorsehung erkennen.
Camerarius an Dalwitz, 13.08.1568Camerarius lobt die griechische Grammatik von Dalwitz, die dieser seinem Schwiegersohn Esrom Rüdinger zur Durchsicht übersendet habe. Er klagt über die Vernachlässigung der studia und auch darüber, dass einige Gelehrte ihre Söhne Latein, aber kein Griechisch lernen lassen. Beides sei unabdingbar für die ethische und intellektuelle Entwicklung. Dalwitz leiste einen wichtigen Beitrag dafür.
Camerarius an Caepolla, 25.07.1569Camerarius bedankt sich bei Isaiah Caepolla für eine Buchsendung, die seinem Sohn Joachim zugedacht ist, und bedauert die aktuellen und drohenden Schwierigkeiten für Caepollas ecclesia popularis (i.e. die Böhmischen Brüder). Ein Treffen mit dem Senior der Gemeinde während seines Aufenthaltes in Wien 1568 habe sich leider nicht ergeben.
Camerarius an Theodoricus, 25.08.1569Der Brief begleitet den Text der von Camerarius überarbeiteten Ausgabe von "De notis numerorum", den er Theodoricus zur Durchsicht und (kontrollierten) Drucklegung nach Wittenberg übermittelt. Die mangelhafte Nürnberger Ausgabe von 1557 wird um Erklärungen zur "Arithmetik" des Nikomachos von Gerasa ergänzt, bei denen Camerarius einem griechischen Text als Vorlage folgt, den er von Hieronymus Baumgartner erhalten hatte. An diese Erwähnung Baumgartners schließt sich eine Biographie an, die den größten Teil des Briefes füllt.
Camerarius an Georg Ludwig von Hutten, 22.02.1570Camerarius zeigt sich erfreut, dass Georg Ludwig von Hutten seinem Sohn Philipp in Straßburg so freundlich begegnet sei und sich die Gunst der Familie Hutten so fortsetze. Er lobt ihn für sein Interesse an den studia und verweist auf dessen Onkel Philipp, der den Nutzen der Bildung erkannt habe und (nach eigenen Worten) alles gegeben hätte, um die diesbezügliche Potenz des Camerarius zu erhalten. Georg Ludwig solle seinen Weg weiterverfolgen und in Florenz Pietro Vettori, in Siena einen hochgebildeten, aber schwer kranken Mecklenburger Adligen treffen.
Camerarius an Wittgenstein, 09.09.1570Camerarius bedankt sich für das Wohlwollen, das Ludwig d.Ä., Graf zu Sayn-Wittgenstein, ihm und seiner Familie zukommen lasse. Er möchte sich dafür mit dem vorliegenden Werk erkenntlich zeigen, das aus dem Lehrbetrieb der Leipziger Universität stamme und von ihm auf Zuspruch seines Sohnes Philipp ausgewählt und für die Publikation überarbeitet worden sei. Er klagt über Angriffe auf die Bildung und kritisiert Scheinphilosophen.
Camerarius an Georg Ludwig von Hutten, 21.02.1571Camerarius habe in Nürnberg, wo er noch festsitze, von seinem Sohn Philipp einen Brief Georg Ludwigs von Hutten zu lesen bekommen. Er freue sich über dessen Entschlossenheit und hoffe, dass er seinen Weg weiterverfolge. Das von Georg Ludwig angesprochene Werk sei eine Jugendschrift von ihm, die unauthorisiert mehrfach gedruckt wurde. Schon länger denke er über eine notwendige Überarbeitung und Neuausgabe nach, doch angesichts seines hohen Alters, seiner schlechten Gesundheit und lästiger Verpflichtungen obliege dies Gottes Willen.
Camerarius an Reusner, 07.10.1571Camerarius entschuldigt sich für seine verspätete und nur kurze Antwort auf Reusners Brief und verweist auf seinen schlechten Gesundheitszustand. Um die Drucklegung von Reusners "Caesares" kümmere er sich nach wie vor, doch empfehle er einen Transfer nach Basel. Den Teil über die römischen Herrscher habe er kursorisch gelesen und dieser habe ihm ausgezeichnet gefallen. Für die "Carmina sacra" danke er ihm.
Ludwig Camerarius an Johann von Krakau, 1571Ludwig Camerarius widmet die Überlegungen seines Vaters zu der von Ovid formulierten Sentenz "Exitus acta probat" Johann von Krakau, einem ehemaligen Mitschüler an der Meißener Fürstenschule, der mit ihm um den gemeinsamen Lehrer Georg Fabricius trauere. Den kurzen Text habe er aus den Aufzeichnungen seines Vaters ausgewählt, da Ernst Vögelin neue Drucktypen ausprobieren wollte.
Camerarius an Neuenahr, 05.03.1573Camerarius widmet die von ihm besorgte Ausgabe von sieben Bußpsalm-Versifikationen Hermann von Neuenahr, von dem er sie erhalten habe. Den Autor habe er auf Wunsch nicht genannt. Beigefügt habe er auch eigene Dichtungen. Die Bußpsalmen seien angesichts der aktuellen Lage eine wichtige Lektüre (mit Zeitklage).
Camerarius an Reineck, 09.05.1573Camerarius, der selbst sehr an genealogischen Untersuchungen interessiert sei (die jedoch viel Zeit, Scharfsinn und Fleiß erforderten), habe den Vorabdruck aus Reinecks chronologischem Großprojekt leider nur überfliegen können, doch empfehle er dringend eine schnellstmögliche Veröffentlichung. Jeder an Bildung Interessierte werde für dieses Werk dankbar sein.
Camerarius (corr.), Opera Ciceronis, 1540Die vorliegende Edition in vier Bänden ist eine Neuausgabe der Cicero-Gesamtedition Herwagens aus dem Jahr 1534 (VD16 C 2815). Auf Bitten des Druckers hatte Camerarius eine recognitio der Ausgabe vorgenommen, vor allem mit Berücksichtigung der zwischenzeitlich erschienenen Edition von Pietro Vettori (Venedig: Giunta 1534-1537). Vorangestellt ist ihr ein Proömium des Camerarius, das an Daniel Stiebar gerichtet ist. Die Dokumentation von Camerarius' textkritischer Arbeit ("Annotationes") findet sich in Band 4.
Camerarius an Kirstein, vor 1571Camerarius schickt von ihm durchgesehene Verse an Erasmus Kirstein zurück. Er lobt sie ob ihrer Qualität und den Autor, da er militärisches und dichterisches Vermögen in sich vereine (mit Zitat von Archilochos frg. 1 West). Er wünscht Kirstein Erfolg bei der übertragenen Aufgabe und bittet ihn, sich in seinem Namen für Büchergeschenke zu bedanken.
Camerarius, Ad Eberhartum a Thanna prooemium, 1542Das an Eberhard von der Tann gerichtete Proöm rekurriert – nach Reflexionen über die condicio humana – auf die aktuelle Bedrohung des Reiches durch die Türken. Camerarius gibt seiner Hoffnung Ausdruck, dass der äußere Feind zu einer Überwindung der Glaubensspaltung und zu einem schlagkräftigen Zusammenrücken der Stände führt. Sein literarischer Beitrag e scholis besteht in der folgenden, kriegsparänetischen Suasorie, der er Übersetzungen von zwei Gedichten des Tyrtaios beigibt.
Camerarius, Ad Germaniam, 1554Vor dem Hintergrund des Zweiten Markgrafenkrieges (1552-1554) erfolgt eine alarmierende Beschreibung der Zustände im Reich. Die Bürger meucheln sich selbst, anstatt sich gegen Bedrohungen von außen zusammenzuschließen. Man befinde sich in einem von Verschwendung, Egoismus, Gesetz- und Gottlosigkeit geprägten Zeitalter. Der Krieg sei deswegen auch als Strafe Gottes zu lesen; eine Rettung könne nur durch Gebete und Buße erreicht werden. Das Gedicht umfasst 156 Verse (iambische Trimeter und Dimeter im Wechsel).
Camerarius, Ad Lazarum Schvvendium epigramma, 1591Wer in Gott lebt und auf ihn alle seine Hoffnung setzt, braucht sich um Unglücke, die von Seiten der Gestirne, des Zufalls, des Teufels oder des Schicksals drohen, nicht zu sorgen (zwei elegische Distichen).
Camerarius, Ad sepulcrum Georgii Fabricii, 1571Epitaphium auf Georg Fabricius (24 Hexameter) mit Kurzbiographie.
Camerarius, Addita ad complendam Plauti Aululariam, 1536Alternativtext des Camerarius zum Supplement des Antonius Codrus Urceus, mit dem dieser das Ende von Plautus' "Aulularia" rekonstruiert.
Camerarius, Aeolia, 1535Das Lehrgedicht über die Winde umfasst 142 elegische Distichen. Vorgeschaltet ist ein Proömium an Moritz von Hutten, in dem vor allem auch dessen Bruder Philipp gerühmt wird. Es geht u.a. auf die (abgesagte) Gesandtschaft nach Spanien ein, an der Camerarius im Winter 1526/7 mit Philipp hätte teilnehmen sollen, sowie auf die Expedition der Welser-Kompanie nach Südamerika/Venezuela, die Philipp mit leitete. Das Gedicht wird begleitet von drei Holzschnitt-Tafeln mit Verortung und Nomenklatur von 4, 8 und 12 Winden.
Camerarius, Alia (precatio). Christe Dei aeterni soboles (Inc.), 1560Versgebet in 8 elegischen Distichen: Anrufung Christi, des Sohnes Gottes, geboren von Maria, Besieger des Todes, Tilger der menschlichen Sünden, Spender des Ewigen Lebens für die Frommen. Bitte, die Sünden zu erkennen und zu bereuen und alles auf Jesus auszurichten zu können. Versicherung, Christus allein als wichtigsten Teil des Lebens zu verehren und Bitte, sich nie vesana mente (v. 13) von Jesus abzuwenden und von ihm in Leben und Tod getrennt zu sein, sondern immer sein treuer Diener zu bleiben.
Camerarius, Alia eiusdem Tyrtaei, 1542Lateinische Übersetzung des Tyrtaios-Gedichtes 12 West.
Camerarius, Alia precatio. Prae cunctis aeterne Deus (Inc.), 1560Versgebet in 34 Hexametern: Die betende Instanz bittet Gott darum, stets die Botschaft Jesu zu verstehen. Bitte an Christus um Hilfe gegen die Gegner und Verfolger des Glaubens, Bitte an den Heiligen Geist um Stärkung und Einheit der Gläubigen und die Freuden des Ewigen Lebens, Bitte an Gott um Frieden und Ruhe, da in seiner Allmacht alles liegt. Anrufung Gottes in seiner Dreieinigkeit und nochmalige Bitte um Befreiung von Feinden, Ruhe für die eigenen studia (v. 25), und Prosperität für Land und Leute. Hoffnung auf die ewige Ruhe in Gott.
Camerarius, Aliae (scil. preces) matutinae, 1573Morgengebet im Umfang von 16 elegischen Distichen. Von der Sonne, die die Welt wieder erstrahlen lässt, wird auf die "wahre Sonne" Jesus, den Sohn des Schöpfers, übergeleitet. Ihn, der die sündige Welt durch seine Menschwerdung, sein Leiden und seinen Tod gerettet hat und auferstanden zur Rechten Gottes sitzt, preist der vom Schlaf Erwachte und bittet um Erleuchtung und ewiges Leben.
Camerarius, Aliter, 1570Ausgehend von dem Spruch eines der Sieben Weisen (i.e. Pittakos von Lesbos) erfolgt die Aufforderung, den richtigen Augenblick zu nutzen (3 elegische Distichen).
Camerarius, Aliud, 1570Kurze erbauliche Dichtung (drei elegische Distichen): Nach einem frommen Gebet soll man im Vertrauen auf den Glauben die Sorgen zurücknehmen.
Camerarius, An te voles (Inc.), 1524Camerarius empfiehlt in dem Gedicht seine Übersetzung der 1. Olynthischen Rede an die (studentischen) Leser zum sinnvolle(re)n Zeitvertreib. Er hofft, dass er damit zur Hochschätzung der Werke des clarus magister Demosthenes beiträgt. In Rekurs auf Dürer und Cranach und die Rezeption von deren Werken wird ein Konnex zwischen Bild- und Wortkunst hergestellt.
Camerarius, Annotata ad Plauti Bacchides, 1549Da der Grammatiker Charisius Verse aus den "Bacchides" zitiere, die sich in deren handschriftlicher Überlieferung nicht finden, schließt Camerarius, dass der Text unvollständig tradiert sei. Die in anderen Ausgaben beigefügten Verse seien aber sicherlich nicht plautinisch. Die Komödie sei elegant geschrieben, aber präsentiere moralisch höchst Verwerfliches (flagitia & turpitudo nefaria). Der fromme Leser mag hierbei reflektieren, in welche Abgründe der göttliche Zorn die Menschen zu stürzen vermag. Es folgen eine kurze Inhaltszusammenfassung, eine etymologische Erklärung der Namen sowie ein Stellenkommentar mit metrischen, textkritischen und sprachlichen Erläuterungen unter stetigem Rekurs auf den Werler-Codex.
Camerarius, Annotata ad Plauti Epidicum, 1549Camerarius gibt eine Inhaltszusammenfassung des "Epidicus" und würdigt das Stück aufgrund seiner Eleganz und seines Abwechslungsreichtums. Er verweist auch darauf, dass Plautus das Stück autoreflexiv in den "Bacchides" lobe. Es folgen eine etymologische Erklärung der Namen sowie ein Stellenkommentar mit metrischen, textkritischen, sprachlichen und sachlichen Erläuterungen unter stetem Rekurs auf den Werler-Codex.
Camerarius, Annotata ad Plauti Mercatorem, 1549Camerarius beurteilt die Handlung des "Mercator" als fern allen sittlichen Anstandes und durch und durch niederträchtig. Aber es sei gut, die Gifte zu kennen, um sie beizeiten von sich zu weisen. Die dargestellten Schändlichkeiten seien also insofern nützlich, als der fromme Leser - insbesondere wenn er den drohenden Zorn Gottes imaginiere - davon abgeschreckt werde. Es folgen eine kurze Inhaltszusammenfassung sowie ein Stellenkommentar zu den beiden Argumenta, zum Prolog und Haupttext mit metrischen, textkritischen, sprachlichen und sachlichen Erläuterungen unter stetem Rekurs auf den Werler-Codex.
Camerarius, Annotata ad Plauti Persam, 1549Der Stoff der Komödie sei unbedeutend, da es um eine Sklavenliebschaft gehe, aber unterhaltsam. Es folgt eine etymologische Erklärung der Namen sowie ein Stellenkommentar mit metrischen, textkritischen, sprachlichen und sachlichen Erläuterungen.
Camerarius, Annotata ad Plauti Pseudolum, 1549Camerarius belegt mit einem Zitat aus Ciceros "Cato" die Freude des Plautus an seinen Komödien "Truculentus" und "Pseudolus". Während der Überlieferungszustand des "Truculentus" mehr als deplorabel sei, sei es ihm gelungen, den "Pseudolus" größtenteils wiederherzustellen, so dass sich der Leser von der Güte dieser ganz abwechslungsreich gestalteten Komödie überzeugen könne. Nach einem kurzen Abriss der Personenkonstellationen folgt eine etymologische Erklärung der Namen. Der Werler-Codex gebe zwar nur die letzten zwei Verse des Prologes, doch sei der überlieferte sicherlich antik. Es folgt der Stellenkommentar mit metrischen, textkritischen und sprachlichen Erläuterungen unter stetem Rekurs auf den Werler-Codex.
Camerarius, Annotata ad Plauti Rudentem, 1549Camerarius erklärt den Namen der Komödie "Rudens" und gibt eine kurze Zusammenfassung des Inhaltes. Es folgt eine etymologische Erklärung der Namen sowie ein Stellenkommentar mit metrischen, sprachlichen, sachlichen und textkritischen Erläuterungen (hierbei mehrfach Rekurs auf libri nostri, nicht nur auf den Werler-Codex).
Camerarius, Annotata ad Terentii comoedias, 1546Der von Camerarius verfasste Kommentarteil zu den terenzischen Komödien besteht jeweils aus (1) etymologischen Erklärungen der Personennamen, (2) Zusammenfassungen der Szenen und den Eigenschaften der Personen, (3) Stellenvergleichen der einzelnen Editionen.
Camerarius, Annotationes Melanchthonis in Terentii comoedias, 1546Die von Camerarius herausgegebenen "Annotationes" Melanchthons enthalten die Widmung an die paedagogi, die u.a. der Lotter-Ausgabe von 1524, der Cervicornus-Ausgabe von 1527 und der Setzer-Ausgabe von 1528 beigegeben war, die Vorrede zur Wittenberger Ausgabe von 1539 sowie Melanchthons Argumenta zu den einzelnen Komödien (nach der Gliederung πρότασις - ἐπίτασις - καταστροφή, erstmals Wittenberg 1524) gefolgt von kurzen Zusammenfassungen und Anmerkungen zu den einzelnen Szenen.
Camerarius, Annotationes Philippi Bechii, 1546Kurze Inhaltsangaben und Kommentierungen der Werke Vergils durch Philipp Bech.
Camerarius, Annotationes ad Suidam, (unveröffentlicht?)Anmerkungen und Ergänzungen zur Suda auf Griechisch. Hs. überliefert durch eine Abschrift von Joachim Camerarius d.J. und Simon Fabricius (Brüssel, KBR, Sign. IV 1038). Teile daraus sind von Hieronymus Wolf zur Supplementierung seiner lateinischen Suda-Ausgabe (2. Auflage 1581) benutzt und ins Lateinische übersetzt worden.
Camerarius, Annotationes in Ciceronem, 1540Auf einen Widmungsbrief an Daniel Stiebar folgen textkritische Anmerkungen des Camerarius zu seiner recognitio der Werkausgabe Ciceros, die er auf Bitte von Johann Herwagen d.Ä. vorgenommen hatte. Hauptreferenztext ist hierbei die nach Herwagens Ausgabe (1534) erschienene Venezianer Edition von Pietro Vettori (Giunta 1534-1537).