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Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Liste mit Kurzbeschreibungen

 Kurzbeschreibung
Camerarius an Stiebar, 13.04.15XXCamerarius berichtet, dass er immer noch den Wein genieße, den Stiebar ihm geschickt habe, und für den er sich kürzlich mit einem Cicerozitat (fam. 2, 6) verschmitzt bedankt habe. Sehr großzügig sei Stiebar auch bei der Schenkung eines Bechers gewesen, dessen Verzierung er Freunden stolz zeige. Einer Rückfrage Stiebars folgend geht er auf einen von ihm anntotierten Euripides-Vers ein (lat. zitiert in Cic. fin. 2, 105) und dessen textkritische Bedeutung.
Melanchthon an Carinus, 07./08.1524Der sich ebenso durch vis wie venustas seiner Rede auszeichnende Demosthenes erfordere wie Alexander der Große einen summus artifex, einen zweiten Demosthenes, der ihn 'abbilde'. Für seine Vorlesung habe Melanchthon die erste Olynthische Rede sinngemäß mit eigenen Worten (ut sententiam meis verbis … ostenderem) wiedergegeben. Da er wusste, dass die Drucker eine Publikation beabsichtigten, habe er dafür gesorgt, dass zu seiner als defizitär empfundenen Version die des Camerarius tritt.
Camerarius an Stiebar, 30.06.1526In dem Widmungsbrief an Daniel Stiebar berichtet Camerarius, dass er bei seiner Bemühung, Stiebar mit einer ratio studiorum zu unterstützen, auf das 10. Buch von Quintilians "Institutio oratoria" gestoßen sei. Bereits vor Längerem habe er mit Hilfe einer Handschrift Emendationen am Quintiliantext vorgenommen. Für die vorliegende Edition des 10. Buches wurde eine weitere Handschrift aus der Bibliothek des Heidelberger Arztes Johann Lotzer beigezogen, die Simon Grynäus für ihn kollationiert habe. Eine Gesamtausgabe, die erstmals Quintilian in seiner ursprünglichen sprachlichen Form wiedergebe, werde er in Kürze besorgen.
Opsopoeus an Camerarius, Ende 08.1530Opsopoeus hoffe, Camerarius könne ihn bezüglich der Gerüchte und Urteile, die über Melanchthons Positionierungen auf dem Augsburger Reichstag kursieren, beruhigen und führt einige davon an.
Camerarius an Johannes Agricola, 30.08.1530Camerarius, der von Gerüchten und vernichtenden Urteilen über Melanchthon beunruhigt ist, bittet Johannes Agricola um Aufklärung vom Augsburger Reichstag.
Camerarius an Stiebar, 01.1531Camerarius klagt über die prekären gegenwärtigen Zustände und über vergangene Ereignisse, die für ihn und seine Familie existentielle Bedeutung besaßen (zentral: Verhaftung seines Bruders Hieronymus mit Invektive gegen den Bamberger Bischof). Seine studia geben ihm Trost. Sie erstrecken sich insbesondere auf die Restituierung antiker Werke, die zum Teil in stark entstellter Form vorliegen. Seine Edition der ersten beider Bücher von Quintilians "Institutio oratoria" widme er erneut Stiebar, da dieser die ihm 1527 zugeeignete Ausgabe des 10. Buches mit Nutzen gelesen habe.
Camerarius an Stiebar, 01.1531aCamerarius widmet die Annotationes zu den ersten beiden Büchern der "Institutio oratoria", die er nach Fertigstellung der Textausgabe als Hilfe für die studiosi linguae Latinae verfasst hat, Daniel Stiebar. Er äußert sich über die richtige Ausbildung, über die korrekte Auslegung von Autoren und über Cicero als unhintergehbares Stilideal.
Camerarius an Milich, 1532Camerarius leistet in dem Brief gegen seine eingangs erklärte Absicht eine Apologie der ἀστρονομία (Astronomie und Astrologie). Diese unterteilt er in zwei Bereiche, wobei sich der eine mit den Himmelserscheinungen, der andere mit der Einwirkung ebendieser auf irdische Prozesse beschäftigt. Den zweiten Bereich verteidigt er gegen Angriffe von Gelehrten wie Pico della Mirandola, indem er zu belegen versucht, dass sich auch Platon und Aristoteles mit Astrologie beschäftigt hätten. Camerarius reflektiert auch seinen intellektuellen Anteil am Druck der "Astrologica": Der Inhalt sei zwar nicht sein eigenes Geistesprodukt, die Herausgabe und die Bekanntmachung der Inhalte hingegen seien seine Leistung. Dabei betont er die Verbindung der Astronomie/Astrologie mit der Iatromathematik, womit er insbesondere auf das Interesse des Adressaten Jakob Milich, Arzt und Mathematiker in Wittenberg, abzielt.
Melanchthon an Gaurico, 02.1532In der Dedikation erklärt Melanchthon seine Hochschätzung Gauricos als Gelehrter und Astrologe. Er bedankt sich für Informationen und Horoskope, die ihm Gaurico übersandt hatte, und empfiehlt als Gegengabe die "Norica" und ihren Verfasser Camerarius, der in dem Dialog umfängliches Wissen more Academico verhandele und hierbei auch schwierige Passagen antiker Autoren klären könne.
Camerarius an Perlach, 12.04.1532Camerarius widmet Perlach, den er bisher lediglich aus dessen Schriften und aus Erzählungen Schöners kennt, die Übersetzungen griechischer astrologischer Textauszüge, die aus einer Sammelhandschrift aus dem Nachlass Regiomontans stammen und im Band den Übersetzungen vorausgehen. Er weist auf das Problem der Präzession hin, lobt Ptolemaios wegen seiner sorgfältigen Beobachtungen und erklärt sich selbst als Anhänger einer wissenschaftlich fundierten Astrologie, mit der er domesticis exemplis aufgewachsen sei.
Camerarius an Schwarzenberg, 1535Camerarius widmet die Macrobius-Ausgabe Paul von Schwarzenberg, den er schon in jungen Jahren bewundert habe. Zur Texterstellung habe er zusätzlich zu einem codex ruinosus die Abschrift einer Handschrift benutzt, welche die griechischen Passagen - wenn auch in schwer lesbarer Form - enthielt und die ihm Justinus Göbler zugesendet habe. Macrobius empfehle sich insbesondere durch seine Sprache, seine Gelehrsamkeit und seine kompilatorische Tätigkeit.
Camerarius an Grynäus, 05.06.1535Der Brief dreht sich um die Berufung des Camerarius nach Tübingen, die Grynäus vor seiner Abreise nach Basel (30. Juni 1535) in die Wege leitete. Er ist die Antwort auf einen Brief des Grynäus, den ihm Bartholomäus Amantius bei einem Besuch in Nürnberg mitgebracht hat. Leerstellen des Anwortbriefs werden durch Amantius gefüllt, der Grynäus nach dem Gespräch trifft. Von Seiten des Camerarius sprechen gegen den Wechsel auf die Stelle seine Gesundheit (auch Amantius hatte ihn krank angetroffen) und Bedenken, sich Nürnberg gegenüber als undankbar zu zeigen. Er bittet noch um wenige Tage Zeit, um über die richtige Einleitung des Wechsels nachzudenken.
Camerarius an Johann Wilhelm von Laubenberg, 01.08.1535Camerarius habe seine (Teil-)Übersetzung der "Tetrabiblos" und seine Anmerkungen zum griechischen Text lediglich auf vielfältiges Drängen herausgegeben. Er verweist auf seine Schwierigkeiten mit den genethlialogischen Ausführungen des Ptolemaios. Aus den Büchern 3 und 4 gebe er nur einige wenige Übersetzungsproben. Beigefügt habe er zudem zwei astrologische Werke, die er von Schöner zur Herausgabe erhalten habe (von Guarimberti und Ludovicus de Rigiis).
Camerarius an Albrecht (Preußen), 01.08.1535Nach ausgiebiger Widmungstopik rekurriert Camerarius auf die gottgewollte Kenntnis der Gestirne (status rectus) und verweist darauf, dass die hervorragende Wissenschaft Astrologie lange an Vernachlässigung gelitten habe und es das Verdienst der 'Herkulesarbeit' einzelner sei, dass sie nicht völlig darniederliege. Die herausragende Güte von Ptolemaios' astrologischem Werk zeige sich in der Hochschätzung durch seine Nachfolger. Die Edition diene der instauratio (Bl. A5r) der Astrologie.
Maior an Magnus, 01.04.1536Georg Maior stellt die singuläre Leistung des nicht namentlich genannten Camerarius auf dem Gebiet der Plautus-Philologie heraus und verweist auf die bereits publizierte Doppelausgabe von "Menaechmi" und "Mostellaria" (1530). Dieser plane eine Edition aller überlieferten Komödien. Er, Maior, gebe aber vorweg die vorliegende Auswahl heraus, damit die studiosi bereits davon profitieren könnten. Er habe zwar eine Kopie der Texte nur zum Privatgebrauch erhalten, befürchte aber, dass die Gesamtausgabe aufgrund der schwankenden Gesundheit (des Camerarius) und seiner vielfältigen Belastungen noch sehr lange auf sich warten lasse.
Camerarius an Stadtrat (Nürnberg), 08.1538Camerarius reflektiert über die adäquaten Ziele des menschlichen Lebens und die gloria de virtute, für die eine lebendige cultura literarum & eloquentiae unabdingbar sei, und verbindet dies mit einem Elogium auf den Nürnberger Rat und die Stadt. Er, der selbst einige Jahre in Nürnberg wirkte und das Wohlwollen des Rates erfahren durfte, widme diesem das vorliegende Ausnahmewerk, da er die vom Rat zur Verfügung gestellte Druckvorlage (die Theonhandschrift aus dem Regiomontan-Nachlass) nicht einfach zurückschicken, sondern an exponierter Stelle auf den Druck als intellektuelles Geschenk des Rates verweisen wollte, um ihm überregionalen Ruhm zu sichern.
Camerarius an Oporinus, 13.01.1538Camerarius rekurriert auf einen Brief Oporins, in dem dieser schreibt, dass er die Position des Camerarius zur imitatio befürworte, manche anderen Gelehrten hingegen nicht, und dass womöglich auch ein Brief des Apollonios von Tyana an den Sophisten Skopelianos dagegen ins Feld geführt werden könnte. Oporin bittet Camerarius um eine Einschätzung, und dieser bezieht Stellung.
Camerarius an Schopper, 13.08.1538Camerarius reflektiert über den Nutzen der Fabeln und verweist darauf, dass er die Sammlung zunächst für die pueri gedacht habe. Er hoffe aber, dass auch die Fortgeschritteneren daraus Freude und Nutzen ziehen. Er selbst konnte sich mehr und mehr mit seiner Arbeit anfreunden, da ihm die fabulae diverse, auch neue Denkanstöße gegeben haben. Sie seien somit für alle Altersklassen geeignet. Trotzdem hatte er Skrupel, das Werk an Schopper zu senden, aber dessen Funktion als Erzieher ließ ihn dies rechtfertigen.
Lindner an Pfintzing, 26.08.1538Lindner, der als corrector in der Offizin Morhart tätig war und die Drucklegung der "Fabulae Aesopicae" betreute, beschloss, der Edition ein nützliches Beiwerk zu geben (quo illa etiam esset expeditior & amoenior) und es Pfintzing zu widmen. Dieses bestand aus erklärenden Anmerkungen und Verweisen auf die griechischen Prätexte (est: "Explicatio Graecorum locorum").
Camerarius an Roting, 01.02.1539Camerarius freue sich, dass Roting und andere Gelehrte seine Fabelsammlung (von 1538) wohlwollend aufgenommen hätten. Mehrere Unterbrechungen hätten zu Fehlern in der Ausgabe geführt, weswegen er der "Appendix" ein Errata-Verzeichnis beigegeben habe. Die ergänzende Sammlung habe er aus antiken und nachantiken Quellen kompiliert, teilweise stammten die fabulae auch von ihm. Er reflektiert über die Person bzw. das Konstrukt 'Aesop', das Anliegen der Fabeln sowie über die von ihm verfassten Epimythien und nennt konkrete Unterrichtssequenzen. Er bittet Roting um die Weitergabe an den Nachwuchs, der später auch das Freundschaftsverhältnis der Väter weitertragen solle.
Camerarius an Buchner, 19.04.1539Camerarius habe anlässlich der Sonnenfinsternis (18.04.1539) den mittellosen, aber hochbegabten Studenten Heinrich Wolf aufgefordert, ein Gedicht zu verfassen, um die Kommilitonen zur Observation, Verzeichnung und Deutung einzuladen. Er selbst habe zwei Dichtungen geschrieben und nun alle drei Werke im Verbund herausgegeben. Er zeige damit, dass er die Astronomie nicht vernachlässige, und hoffe zugleich, durch die Auslegung des zweifelsfrei als Vorzeichen zu betrachtenden Phänomens die Rezipienten zur cura pietatis ac religionis zu bewegen.
Camerarius an Stiebar, 22.12.1539Herwagen habe Camerarius um Hilfe für eine Neuausgabe der "Opera omnia" Ciceros gebeten. Neben anderen Editionen zog Camerarius zur recognitio der vorgängigen Ausgabe von Herwagen (1534) die jüngste und beste bei, nämlich die Venezianer Edition von Pietro Vettori mit dessen textkritischen annotationes (Giunta 1534-37). Diese wird der wichtigste Referenztext, da sie von exzeptioneller Güte sei, wenn auch an einigen Stellen diskutabel. Camerarius warnt generell vor häufigen und unüberlegten Eingriffen von 'Unberufenenen' in die antiken Texte. Er selbst vermeide diese, da er sich von einer nimia quaedam religio bei der Lektüre und Edition der Texte leiten lasse, zudem dokumentiere er sein Vorgehen. Von den 'Stümpern' seien freilich die Gelehrten zu unterscheiden, die um eine Rückführung des Textes in den Originalzustand ringen und Überlieferungskontaminationen auszumerzen versuchen.
Camerarius an Oporinus, 03.1540Das Gedicht soll eine briefliche Anfrage des Oporinus nach Termin und Folgen der bevorstehenden Sonnenfinsternis beantworten. Camerarius will nach dem Schema der 12 Häuser verfahren. Als Termin für die Eklipse gibt er den 7. April am frühen Morgen (1. Tagesstunde) an, er beschreibt den Eindruck, der sich für einen Himmelsbeobachter ergeben werde, und nennt die Konstellationen zu Beginn der Eklipse. Die Folgen seien grundsätzlich negativ (mit Liste und planetarischen Einflüssen). Gefährdet seien vor allem exponierte Persönlichkeiten, doch drohten auch Unglücke wie Seuchen und Krieg. Diese werden noch vor Ablauf des August eintreten. Jedoch bestehe Rettung in Gott.
Gerbel an Camerarius, 1540/41Das Briefgedicht umfasst 11 Distichen und ist eine Antwort auf das im Druck der Elegiae ὁδοιπορικαί vorausgehende Hodoeporicon des Camerarius über die Reise zum Badeort Plombières (Camerarius an die Straßburger Freunde, 23.07.1540). Voll des Lobs äußert sich Gerbel zum Camerarius-Gedicht und hebt dabei insbesondere Camerarius' "feinsinnige Eleganz" hervor. Er wünscht, dass der Thermenbesuch den erhofften Erfolg zeitige und Camerarius ihn gesund und munter besuche.
Camerarius an Grynäus, 13.10.1540Camerarius klagt über den Verfall von Bildung und Sitten. Er verweist auf die Schwierigkeit einer Aufgabe, die viel Flexibilität und kommunikatives Engagement fordere, und die er anderen, geeigneteren Personen überlassen wolle. Er sei erleichtert, dass sich der Theon-Codex bei Grynäus befinde, interessiere sich für die bei Walder neu erschienene "Hypotyposis" des Proklos und bedauere den plötzlichen Tod des Druckers. Ein noch unvollendetes Werk könne er fertigstellen und den Nachlassverwaltern zum Druck überlassen. In Tübingen habe ein Brand gewütet.
Camerarius an Sturm, 21.03.1541Trostbrief des Camerarius an Johannes Sturm anlässlich des Todes von Claude de Féray: Sturm wird zu einer gemäßigten Trauer im Sinne des Peripatos und der Akademie aufgerufen. Camerarius sei sich bewusst, dass es sehr schwer ist, angesichts eines kurz zurückliegenden Verlustes Trost zu spenden, sehe dies aber als Freundschaftspflicht an. "Lydius", den er ebenfalls zu trösten versuche, schließe sich Camerarius an, um die Thermalquellen von Bad Wildbad zu besuchen. Camerarius empfiehlt auch Sturm eine Ortsveränderung und lädt ihn zu sich ein.
Camerarius an Albrecht (Preußen), 22.08.1541Den Widmungsbrief dominiert ein langer Nachruf auf den kürzlich verstorbenen Simon Grynäus, dem es nicht mehr vergönnt war, die Vorrede zu der vorliegenden Ausgabe zu verfassen. Die von Johann Oporinus mit größter philologischer Sorgfalt und Vorsicht besorgte Edition der überkommenen Werke Theophrasts sei - zumal angesichts der deplorablen Ausgabenlage - ein großer Gewinn.
Camerarius an Vogler, 01.01.1542Der Brief begleitet als Vorrede die deutsche Psalmenversifikation von Johannes Claus, Schwager des Briefempfängers Georg Vogel. Dieser hatte Camerarius bei einem Besuch in Windsheim gebeten, die Drucklegung des Psalters zu besorgen. Camerarius betont die Vermittlungsleistung der gelungenen paargereimten Übersetzung von Claus besonders für die Jugend und verspricht, Vogler zu einem späteren Zeitpunkt eigene verdeutschungen zuzusenden. An dieser Stelle gibt er eine deutsche paargereimte Paraphrase von Psalm 51 aus einem seer alten und ungeachten Buechlein bei.
Camerarius an Fachs, 18.08.1542Camerarius widmet den Kommentar zu Ciceros "Pro Murena" dem Leipziger Juristen Ludwig Fachs und bedankt sich damit für dessen Unterstützung (wohl Anspielung auf die Berufung nach Leipzig). Er habe ebendiese Rede ausgewählt, da der sprachlich-rhetorische Gewinn und der ethisch-soziale Nutzen qua Kommentierung für die Studenten als besonders hoch einzuschätzen sei.
Sturm an Camerarius, 11.10.1542Bericht über die (Straßburger) Pesttoten 1541, nebst einem ausführlichen Nachruf mit Biographie auf Wolfgang Capito.
Camerarius an Stiebar, 03.1543Mit dem vorliegenden Kommentar zu Ciceros Tuskulanenbüchern 2-5 folge Camerarius dem Wunsch Stiebars nach einer kürzeren Fortführung der Kommentierung des 1. Tuskulanenbuchs (1538). Die Bücher seien unter den Werken Ciceros besonders geeignet, um die intelligentia animi und zugleich die facultas orationis zu fördern. Mit der Kommentierung ausgewählter Stellen hoffe er, Stiebars Erwartungen zu entsprechen und den studiosi bonarum literarum atque artium zu nützen.
Camerarius an Malleolus, XX.XX.1544Camerarius betont den sprachlichen und ethischen Nutzen der fabellae Aesopicae für junge Lesende und spricht sich ausführlich für die Notwendigkeit pädagogischer Unterweisung und Lenkung aus. Mit der vorliegenden Ausgabe könne Malleolus seine ihm anvertrauten Schüler (darunter auch Camerarius' Sohn Philipp) altersgemäß unterrichten.
Camerarius an Grundherr und Römer, 13.06.1544Camerarius widmet die kommentierte Ausgabe von Ciceros Dialog "De partitione oratoria" den aus Bordeaux vom Rechtsunterricht zurückgekehrten Nürnberger adolescentes optimi Leonhard Grundherr und Albert Römer und ermahnt sie zur guten Vollendung ihres Studiums. Zur Wiederholung rhetorischen Wissens eigne sich die Schrift hervorragend. Sein Kommentar sei auf Drängen des Druckers Bapst entstanden, den er mit dem (Nach-)Druck des Textes für die Leipziger Universität beauftragt habe.
Melanchthon an Chr. Ziegler, 17./18.03.1545Melanchthon reflektiert über die Elementarbildung sowie über Stellung und Leistung der Fabulae im Bildungsprogramm und setzt sie in Beziehung zu fabelähnlichen Bildern in der Bibel. Das Sammlungsprojekt des Camerarius sei aufgrund der vielfältigen Leistung der Stücke für die Ausbildung der virtus und der lateinischen Sprache sowie als Propädeutik für die Exegese biblischer Bilder und Allegorien höchst verdienstvoll. Er empfiehlt dem jungen Christoph Ziegler die ihm gewidmete Ausgabe zur intensiven Aneignung. Auch die Lehrer sollen sie für den Unterricht gebrauchen. Abschließend folgt ein Beispiel, wie eine Fabel in einem konkreten Disput eingesetzt werden kann.
Melanchthon an Bernh. Ziegler, 18.03.1545Melanchthon schickt dem Leipziger Theologen Bernhard Ziegler mit dem Brief seine schnell verfasste Widmung von Camerarius' "Fabulae Aesopicae notiores" (1545) an Zieglers Sohn Christoph. Ziegler solle entscheiden, ob die Widmung der Ausgabe beigegeben werden solle/könne.
Camerarius an Fachs, 01.07.1545Camerarius rekurriert auf die Rede, die er anlässlich des Semesterbeginns (Sommersemester 1545) zur cohortatio der Leipziger Studenten gehalten hat. Er hoffe, dass sie Erfolg zeitige und, wenn auch nicht alle, so doch einen großen Teil der Studierenden erreicht habe. Gegen verstockte Studierende wolle er streng vorgehen. Die Fehler einzelner dürften (ganz im Sinne auch von Fachs, Ordinarius der Juristischen Fakutät) nicht auf den ordo scolasticus zurückfallen. Dass seine Rede auf fruchtbaren Boden gefallen sei, zeigten die Bitten zahlreicher Zuhörer, sie im Druck zu publizieren.
Camerarius an Franz Otto und Friedrich (Braunschweig-Lüneburg), 13.07.1545Camerarius rekurriert einleitend auf den Plautus-Codex, den er 1525 aus der Bamberger Bibliothek Veit Werlers als Leihgabe erhalten hatte, und auf seine Restitution der im Zuge der Überlieferung stark fehlerbehafteten Texte. Danach verteidigt er ausführlich die Beschäftigung mit Plautus, der für ihn die zentrale Quelle für das gesprochene Latein darstelle: Plautus' Komödien vermittelten das eigentliche Wesen der lateinischen Sprache und einen schlichten Stil, der einen unverstellten Blick auf die sententia animi gewähre. Ihnen komme ein propädeutischer Anteil für das elaborierte Sprechen und der damit verbundenen Ausbildung von humanitas und virtus zu sowie das Vermeiden von Verständigungskrisen. Plautus sei damit unabdingbar als Schulautor, müsse aber für die Schüler teilweise inhaltlich entschärft werden.
Camerarius an Christoph von Limburg, 15.03.1546Camerarius habe Valentin Bapst auf dessen Bitte hin bei der Terenz-Edition unterstützt. Er beschreibt seinen Beitrag für die Texterstellung und den Kommentarteil.
Camerarius an Fabricius, 25.09.1546Camerarius reflektiert über die eigene literarisch-philologische Tätigkeit in der aktuellen Krisenzeit und die des Georg Fabricius, von dessen Produktivität er sich bei einem Besuch in Meißen überzeugen konnte. In dessen Bibliothek habe er eine Handschrift mit den Werken Vergils gefunden und diese für eine Ausgabe beigezogen, die Bapst in Leipzig vorbereitete. Er nennt die einzelnen Bestandteile der Ausgabe, für die er verantwortlich zeichnet, und betont die Unübertroffenheit Vergils und den Stellenwert einer aemulatio Vergilii.
Camerarius an Valentin Sturtz, 15.05.1548Camerarius verweist auf die Bedeutung der Bildung, die – als Dienerin der Gottesverehrung – Garantin für Wohlfahrt im privaten wie öffentlichen Bereich sei. Zentrales Instrument sei die facultas & copia orationis, die sich am Ideal Cicero orientieren soll. Erworben werden kann sie insbesondere durch die Lektüre der "Epistulae ad familiares". Er selbst habe bei seinem Lehrer Georg Helt täglich einen der Briefe memoriert. Valentin Sturtz, der mit seinen Brüdern von dem hochgeschätzten Johannes Nontaler unterrichtet werde, solle von der Ausgabe, die ohne ablenkende Anmerkungen gedruckt wurde, profitieren.
Camerarius an Kram, 24.08.1549Wie im Widmungsbrief der Teilausgabe von 1545 verteidigt Camerarius die Beschäftigung mit Plautus: Er sei die beste Quelle für das gesprochene Latein, anstößige Inhalte in seinen Komödien dienten der Abschreckung und Warnung, freilich müssten sie den jungen Schülern mit größter Umsicht vermittelt werden. Bei seinen Ausgaben antiker Autoren sei er stets von der Maxime geleitet worden, dass die Kenntnis der Alten Sprachen zu Bildung und Wahrheit führe und somit zum Erhalt des Glaubens und der menschlichen Gemeinschaft. Zu einer philologisch vertretbaren Gesamtausgabe des Plautus fehlten – neben der Durchsicht einer von ihm nicht autorisierten Teilausgabe von 1536 – nun nur noch drei Stücke.
Camerarius (für Rheticus) an Karlowitz, 09.11.1549Der Widmungsbrief (den Camerarius für Rheticus unter dessen Namen verfasst hat) dreht sich um den ubiquitären Nutzen der Geometrie, die das Fundament für das menschliche Denken und Leben darstelle. Die ersten 6 Bücher der "Elementa" Euklids, die Rheticus in seiner Edition vorlegt, seien unabdingbare Grundlage für das Studium der Mathematik. Die Übersetzung des Camerarius solle die Studenten zum Erlernen des Griechischen ermuntern.
Fabricius an Camerarius, 28.06.1550Fabricius bittet Camerarius um eine Weiterleitung seiner "Roma" nach Basel zu Oporin. Er schickt ihm Testimonien und Fragmente des Plautus, die er aus antiken Grammatikern gesammelt hat, und erkundigt sich nach Camerarius' Theognis (Edition und Kommentierung erscheinen 1551 im "Libellus scholasticus").
Camerarius an Siber, 21.11.1550Im Briefgedicht an Siber (69 Hexameter) berichtet Camerarius, dass die mit Johann Stramburger geplante Reise zum Adressaten an einem grippalen Infekt scheiterte, er aber das Manuskript (der "Pietas puerilis") an Valentin Bapst zum Drucken weitergeleitet habe. Er schildert seine Angst angesichts der aktuellen Kämpfe (Belagerung Magdeburgs), die auch einen Niedergang der Bildung mit sich zögen, und hofft auf Hilfe durch Christus. Vielleicht erbarme sich Gott aber auch angesichts der Bemühungen Sibers um eine religiöse Erziehung der Kinder.
Sabinus an Camerarius, 09.12.1550Camerarius solle entscheiden, ob er das von Sabinus übersandte Gedicht dessen "Narratio deliberationis (...) de bello Turcico" voranstelle oder selbst etwas verfasse. Jedenfalls hoffe Sabinus auf eine schnelle Drucklegung und Distribution unter der Aufsicht des Camerarius. Über seinen noch in Königsberg weilenden Sohn Johannes werde Camerarius bald von Christoph Jonas erfahren, um dann weitere Entscheidungen zu treffen.
Camerarius an Johann Albrecht I. (Mecklenburg), 1551Camerarius eignet Kommentare zu seinen Übersetzungen ausgewählter griechischer Dichtungen Johann Albrecht I. von Mecklenburg zu, den er aufgrund seiner Bildung und seines Interesses an den studia litterarum schätze.
Camerarius an Sabinus, 05.01.1551Camerarius werde die von Sabinus übersandte Dichtung dessen "Narratio deliberationis (...) de bello Turcico" voranstellen und auf eine korrekte Drucklegung achten. Seinen Sohn Johannes werde er nach Leipzig zurückholen.
Fabricius an Camerarius, 25.01.1551Fabricius habe die Werke Vergils nach bestem Vermögen und mit Freude emendiert. Er habe sich auch der Sammlung der kleineren Werke angenommen und sie erweitert, aber – wie Camerarius – die "Priapea" außen vor gelassen. Er apostrophiert Camerarius und lobt ihn für seine philologische Versiertheit und seine Editionen.
Sabinus an Camerarius, 14.03.1551Sabinus habe dem bereits versiegelten Brief an Camerarius Aufzeichnungen beigefügt, die er vor zwei Jahren (in Königsberg) seinen Hörern diktiert hatte (i.e. die "Praecepta de carminibus componendis"). Diese Ausführungen rekurrierten auf Weisungen, die seine Lehrer ihm einst gegeben hatten, um seine Dichtkunst zu verbessern. Er bittet Camerarius, diesen libellus in Leipzig drucken zu lassen und dafür einen Titel nach Belieben zu wählen. Falls Camerarius die Schrift nicht goutiere, solle er sie nicht herausgeben, sondern ihm den Text wieder zurücksenden.
Camerarius an Peucer, 13.08.1551Als Gegengabe zu einem ihm von Peucer gewidmeten Werk (wohl "De dimensione terrae") eignet Camerarius diesem die auf sein Betreiben hin neu gedruckte Auflage von Hessus' "Bonae valetudinis conservandae rationes" zu und hofft, dass der Arzt Peucer daran Gefallen finde. In Rekurs auf die innige Freundschaft mit Hessus erwähnt er unter anderem sein (1553 realisiertes) Editionsprojekt der Hessus-Briefe mit Vita.
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