Attribut: Kurzbeschreibung
Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Camerarius rekurriert auf einen Brief Oporins, in dem dieser schreibt, dass er die Position des Camerarius zur ''imitatio'' befürworte, manche anderen Gelehrten hingegen nicht, und dass womöglich auch ein Brief des Apollonios von Tyana an den Sophisten Skopelianos dagegen ins Feld geführt werden könnte. Oporin bittet Camerarius um eine Einschätzung, und dieser bezieht Stellung. +
Widmungsbrief an Christoph Scheurl, auf dem Titelblatt als ''praefatio'' angekündigt. Camerarius berichtet über die Initative Scheurls, die Camerarius zur Herausgabe des Werkes bewogen habe. Ferner lobt Camerarius die Qualitäten Capellas als Historiograph. +
Camerarius reflektiert über den Nutzen der Fabeln und verweist darauf, dass er die Sammlung zunächst für die ''pueri'' gedacht habe. Er hoffe aber, dass auch die Fortgeschritteneren daraus Freude und Nutzen ziehen. Er selbst konnte sich mehr und mehr mit seiner Arbeit anfreunden, da ihm die ''fabulae'' diverse, auch neue Denkanstöße gegeben haben. Sie seien somit für alle Altersklassen geeignet. Trotzdem hatte er Skrupel, das Werk an Schopper zu senden, aber dessen Funktion als Erzieher ließ ihn dies rechtfertigen. +
Lindner, der als ''corrector'' in der Offizin Morhart tätig war und die Drucklegung der "Fabulae Aesopicae" betreute, beschloss, der Edition ein nützliches Beiwerk zu geben (''quo illa etiam esset expeditior & amoenior'') und es Pfintzing zu widmen. Dieses bestand aus erklärenden Anmerkungen und Verweisen auf die griechischen Prätexte (est: "Explicatio Graecorum locorum"). +
Das Gedicht trägt den Titel "Ὁδοιπορική Saxonica ad amicos Witebergenses" und umfasst 113 Distichen. Es beschreibt die Reise aus Schwaben über die Heimat Franken, Thüringen, den Studienort Leipzig zu den Freunden Martin Luther und Philipp Melanchthon in Wittenberg. Das Gedicht ist von humanistischem Freundschaftsdenken geprägt, das sich in wechselseitigen Bekundungen offenbart. Ebenso schlägt sich in dem Hodoeporicon die Feindschaft gegenüber Luthers Kontrahenten Simon Lemnius literarisch nieder, der sich in seiner "Apologie" gegen den Reformator gewandt hatte. Camerarius reagiert mit seinem Werk auf diese Schrift. +
Stigels Gedicht (11 elegische Distichen) dient als Geleitgedicht zu Camerarius' Werken. Der Sprecher wünscht sich das Zusammenwirken von griechischen und lateinischen Elementen. Der besungene ''vates'', mit Camerarius zu identifizieren, der auch als Adressat angesprochen wird, schaffe es, Griechisches und Lateinisches nach Deutschland zu überführen. Da auch das Thema der Reise angesprochen wird, ist eine Abfassung des Briefes speziell zum Anlass der Edition der Hodoeporica naheliegend. Das Gedicht endet mit einem Lob auf die Freundschaft zwischen Empfänger und Absender, die mit keinem materiellen Reichtum aufgewogen werden kann. +
Briefgedicht in 25 elegischen Distichen. +
Aus 27 elegischen Distichen bestehender Nachruf auf Opsopoeus in Form eines Briefgedichts an Camerarius. +
Camerarius freue sich, dass Roting und andere Gelehrte seine Fabelsammlung (von 1538) wohlwollend aufgenommen hätten. Mehrere Unterbrechungen hätten zu Fehlern in der Ausgabe geführt, weswegen er der "Appendix" ein Errata-Verzeichnis beigegeben habe. Die ergänzende Sammlung habe er aus antiken und nachantiken Quellen kompiliert, teilweise stammten die ''fabulae'' auch von ihm. Er reflektiert über die Person bzw. das Konstrukt 'Aesop', das Anliegen der Fabeln sowie über die von ihm verfassten Epimythien und nennt konkrete Unterrichtssequenzen. Er bittet Roting um die Weitergabe an den Nachwuchs, der später auch das Freundschaftsverhältnis der Väter weitertragen solle. +
Der Widmungsbrief erläutert zunächst die Motivation des Camerarius zur Beschäftigung mit dem Thema. Daraufhin folgen Reflexionen über die Bedeutung der Pferdezucht in der Antike. Schließlich setzt sich Camerarius mit Xenophons Stil auseinander. +
Der Widmungsbrief an Adam Karl dient als Vorrede zu Camerarius‘ Schrift über antike Münzen und Währungen. +
Camerarius habe anlässlich der Sonnenfinsternis (18.04.1539) den mittellosen, aber hochbegabten Studenten Heinrich Wolf aufgefordert, ein Gedicht zu verfassen, um die Kommilitonen zur Observation, Verzeichnung und Deutung einzuladen. Er selbst habe zwei Dichtungen geschrieben und nun alle drei Werke im Verbund herausgegeben. Er zeige damit, dass er die Astronomie nicht vernachlässige, und hoffe zugleich, durch die Auslegung des zweifelsfrei als Vorzeichen zu betrachtenden Phänomens die Rezipienten zur ''cura pietatis ac religionis'' zu bewegen. +
Camerarius klagt zunächst über den aktuellen Zerfall der Gelehrsamkeit. Daraufhin behandelt er die Entstehung von Kommentar und Übersetzung: Sie seien nicht kurzfristig entstanden, sondern beruhten auf langjähriger Lektüre und Aufzeichnung von Anmerkungen. Hierbei reflektiert Camerarius auch über seine Kommentartechnik. Ziel des Kommentars ist der Einsatz im schulischen Unterricht. Die Maxime des Übersetzens lautet: so nah wie nötig und so frei wie möglich. +
Herwagen habe Camerarius um Hilfe für eine Neuausgabe der "Opera omnia" Ciceros gebeten. Neben anderen Editionen zog Camerarius zur ''recognitio'' der vorgängigen Ausgabe von Herwagen (1534) die jüngste und beste bei, nämlich die Venezianer Edition von Pietro Vettori mit dessen textkritischen ''annotationes'' (Giunta 1534-37). Diese wird der wichtigste Referenztext, da sie von exzeptioneller Güte sei, wenn auch an einigen Stellen diskutabel. Camerarius warnt generell vor häufigen und unüberlegten Eingriffen von 'Unberufenenen' in die antiken Texte. Er selbst vermeide diese, da er sich von einer ''nimia quaedam religio'' bei der Lektüre und Edition der Texte leiten lasse, zudem dokumentiere er sein Vorgehen. Von den 'Stümpern' seien freilich die Gelehrten zu unterscheiden, die um eine Rückführung des Textes in den Originalzustand ringen und Überlieferungskontaminationen auszumerzen versuchen. +
Das Gedicht soll eine briefliche Anfrage des Oporinus nach Termin und Folgen der bevorstehenden Sonnenfinsternis beantworten. Camerarius will nach dem Schema der 12 Häuser verfahren. Als Termin für die Eklipse gibt er den 7. April am frühen Morgen (1. Tagesstunde) an, er beschreibt den Eindruck, der sich für einen Himmelsbeobachter ergeben werde, und nennt die Konstellationen zu Beginn der Eklipse. Die Folgen seien grundsätzlich negativ (mit Liste und planetarischen Einflüssen). Gefährdet seien vor allem exponierte Persönlichkeiten, doch drohten auch Unglücke wie Seuchen und Krieg. Diese werden noch vor Ablauf des August eintreten. Jedoch bestehe Rettung in Gott. +
Camerarius nutzt den Widmungsbrief zu seiner Thukydides-Ausgabe für theoretische Reflexionen über den politischen Nutzen einer Lektüre des griechischen Historikers, das Geschichtsbild, die Funktion der Geschichtsschreibung, die Maximen der Übersetzung, seine Bildungskonzeption sowie für zeitkritische Bemerkungen. +
Das Briefgedicht umfasst 11 Distichen und ist eine Antwort auf das im Druck der [[Camerarius, Elegiae ὁδοιπορικαί, 1541|Elegiae ὁδοιπορικαί]] vorausgehende Hodoeporicon des Camerarius über die Reise zum Badeort Plombières ([[Camerarius an die Straßburger Freunde, 23.07.1540]]). Voll des Lobs äußert sich Gerbel zum Camerarius-Gedicht und hebt dabei insbesondere Camerarius' "feinsinnige Eleganz" hervor. Er wünscht, dass der Thermenbesuch den erhofften Erfolg zeitige und Camerarius ihn gesund und munter besuche. +
Camerarius beschreibt seine ''Rhetorica'' als eine "Kommentierung zu den Stilübungen für Jungen" (''commentarii exercitiorum stili puerilis''). Camerarius verteidigt die Bedeutung der Studien gegen ihre Geringschätzung. Ein aktives Eintreten für sie hält er für nötig. Camerarius polemisiert gegen Kollegen (wohl Scholastiker) und verteidigt den Nutzen der Rhetorik. Ziel der Bildung sei kein kleinteiliges, apartes Wissen, sondern "wahre Weisheit und Tugend" (''vera sapientia & virtus'') und "Erkenntnis" (''intelligentia''), "ehrenhafte Lebensweise" (''vitae honestas atque decus''), "lobenswertes Handeln" (''actiones laudis'') und "richtige Entscheidungen" (''recta consilia''). Die Erziehung soll die Kinder auf das private und das öffentliche Leben vorbereiten. Wiederholt verweist Camerarius auf ''honestas'' als zentrales Bildungsziel. Der Kerngegenstand des Unterrichts wird im Gebrauch und der Übung der Geisteskräfte und der Beredsamkeit ausgemacht. +
Das Briefgedicht trägt den Titel "῾Οδοιπορική Plumbaria ad amicos Argentinenses" und umfasst 60 elegische Distichen. Es beschreibt die Reise von Straßburg nach Plombières. +
In dem Widmungsbrief gibt Camerarius die didaktische Intention des Briefstellers zu erkennen. Die Sammlung soll der sprachlichen und persönlichen Bildung der Jugendlichen dienen. Die Aspekte der Moralpädagogik und der Sprachausbildung werden dabei parallelisiert. +