Camerarius an Stiebar, 22.07.1538: Unterschied zwischen den Versionen
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Camerarius habe die Schrift [[Erwähnte Person::Julius von Pflug]] gewidmet, mit dem Stiebar vermutlich befreundet sei und Umgang pflege. Stiebar werde sicherlich nichts gegen dieses Vorgehen haben. | Camerarius habe die Schrift [[Erwähnte Person::Julius von Pflug]] gewidmet, mit dem Stiebar vermutlich befreundet sei und Umgang pflege. Stiebar werde sicherlich nichts gegen dieses Vorgehen haben. | ||
Aber falls Stiebar sich vielleicht wundere, dass er in dem (in dieses Werk eingebetteten Dialog) Dinge sage, die ihm vielleicht nie in den Sinn gekommen wären, dann solle er bedenken, ob tatsächlich jemand behaupten könne, in den Dialogen anderer, insbesondere denen Platons gebe es keinerlei fiktive Elemente. | Aber falls Stiebar sich vielleicht wundere, dass er in dem (in dieses Werk eingebetteten Dialog) Dinge sage, die ihm vielleicht nie in den Sinn gekommen wären, dann solle er bedenken, ob tatsächlich jemand behaupten könne, in den Dialogen anderer, insbesondere denen [[Erwähnte Person::Platon|Platons]] gebe es keinerlei fiktive Elemente. | ||
Daher solle Stiebar nicht fragen, was tatsächlich geschehen sei, sondern ob der Gegenstand der Darstellung so ausgedrückt werde, dass diese Arbeit Beifall bei den Lesern finde, und ob sie Stiebars Ansehen mehre. Camerarius habe zwar versucht, diese beiden Ziele zu erreichen, aber andere – vor allem Stiebar und Pflug - sollten beurteilen, wie erfolgreich er dabei gewesen sei. Camerarius habe Pflug und Stiebar als Liebhaber der schönen Künste und der Wissenschaft (in diesem Druck) verbunden, nicht so sehr, damit sie ihn überhaupt oder noch stärker als vorher schätzten, als vielmehr damit sich beide umso mehr über ihre Rolle als Förderer der Musen [[Unterstützer::Julius von Pflug| ]] [[Unterstützer::Daniel Stiebar von Rabeneck| ]] freuten. | Daher solle Stiebar nicht fragen, was tatsächlich geschehen sei, sondern ob der Gegenstand der Darstellung so ausgedrückt werde, dass diese Arbeit Beifall bei den Lesern finde, und ob sie Stiebars Ansehen mehre. Camerarius habe zwar versucht, diese beiden Ziele zu erreichen, aber andere – vor allem Stiebar und Pflug - sollten beurteilen, wie erfolgreich er dabei gewesen sei. Camerarius habe Pflug und Stiebar als Liebhaber der schönen Künste und der Wissenschaft (in diesem Druck) verbunden, nicht so sehr, damit sie ihn überhaupt oder noch stärker als vorher schätzten, als vielmehr damit sich beide umso mehr über ihre Rolle als Förderer der Musen [[Unterstützer::Julius von Pflug| ]] [[Unterstützer::Daniel Stiebar von Rabeneck| ]] freuten. | ||
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Version vom 24. Januar 2018, 13:28 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1015 |
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Zitation | Camerarius an Stiebar, 22.07.1538, bearbeitet von Manuel Huth (24.01.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1015 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 155-156 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1538/07/22 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Jahr (im Druck fälschlich: "11. Calend. Sext. 39", s. u.) |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | ja |
Incipit | En tibi libellum nostrum |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Briefe/Umdatierte Briefe |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 24.01.2018 |
Werksigle | OCEp 1015 |
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Zitation | Camerarius an Stiebar, 22.07.1538, bearbeitet von Manuel Huth (24.01.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1015 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 155-156 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1538/07/22 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Jahr (im Druck fälschlich: "11. Calend. Sext. 39", s. u.) |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | ja |
Incipit | En tibi libellum nostrum |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Briefe/Umdatierte Briefe |
Datumsstempel | 24.01.2018 |
Hinweis zur Datierung
Aufgrund der Erwähnung des Werkes Commentarii in Ciceronis Tusculanam primam, das bereits 1538 erschienen war, ist der Brief auf eben jenes Jahr zu datieren.
Regest
Anbei das von Camerarius verfasste Büchlein (sc. Camerarius, Commentarii in Ciceronis Tusculanam primam (Werk), 1538), über das er mit Stiebar schon einmal persönlich gesprochen und einige Male in seinen Briefen geschrieben habe (vgl. Camerarius an Stiebar, 03.1543 und Camerarius an Stiebar, 16.10.1535). Stiebar möge es lesen, wie er es ja mit allen Schriften des Camerarius gern zu tun pflege.
Camerarius habe die Schrift Julius von Pflug gewidmet, mit dem Stiebar vermutlich befreundet sei und Umgang pflege. Stiebar werde sicherlich nichts gegen dieses Vorgehen haben.
Aber falls Stiebar sich vielleicht wundere, dass er in dem (in dieses Werk eingebetteten Dialog) Dinge sage, die ihm vielleicht nie in den Sinn gekommen wären, dann solle er bedenken, ob tatsächlich jemand behaupten könne, in den Dialogen anderer, insbesondere denen Platons gebe es keinerlei fiktive Elemente.
Daher solle Stiebar nicht fragen, was tatsächlich geschehen sei, sondern ob der Gegenstand der Darstellung so ausgedrückt werde, dass diese Arbeit Beifall bei den Lesern finde, und ob sie Stiebars Ansehen mehre. Camerarius habe zwar versucht, diese beiden Ziele zu erreichen, aber andere – vor allem Stiebar und Pflug - sollten beurteilen, wie erfolgreich er dabei gewesen sei. Camerarius habe Pflug und Stiebar als Liebhaber der schönen Künste und der Wissenschaft (in diesem Druck) verbunden, nicht so sehr, damit sie ihn überhaupt oder noch stärker als vorher schätzten, als vielmehr damit sich beide umso mehr über ihre Rolle als Förderer der Musen freuten.
(Manuel Huth)