Camerarius an Stiebar, 12.04.1538
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
|
|
|
Werksigle | OCEp 1013 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Stiebar, 12.04.1538, bearbeitet von Manuel Huth (04.10.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1013 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 152-154 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1538/04/12 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Pridie Id. April. Natali nostro. |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Tübingen |
Zielort | Würzburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Nostro Andreae misimus |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Finanzielles) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | [[Notizen::VG, 14.7.22: Die Geldleihe könnte sich auf einen geplanten Hauskauf beziehen. Siehe dazu OCEp 0605.
ToWo datiert den Brief um auf 1536, da C. 1538 nicht krank, sondern bei St. war. Da der Brief definitiv aus der Tübinger Zeit stammt (Erwähnung Gültlingens), komme nur 1536 in Frage: für dieses Jahr hatte Melanchthon einen Besuch in Tübingen angekündigt (MBW 1665.2, 1714.1), der im Oktober endlich stattfand. Reicht das für eine Umdatierung auf 1536? VG, 4.10.22: in Camerarius an Stiebar, 13.08.1536 findet sich auch eine Anspielung auf eine Reise, für die C. um ein Pferd bittet. Ob da ein Zusammenhang besteht?]] |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | Benutzer:HIWI4; Benutzer:VG |
Datumsstempel | 4.10.2022 |
Werksigle | OCEp 1013 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Stiebar, 12.04.1538, bearbeitet von Manuel Huth (04.10.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1013 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 152-154 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1538/04/12 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Pridie Id. April. Natali nostro. |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Tübingen |
Zielort | Würzburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Nostro Andreae misimus |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Finanzielles) |
Datumsstempel | 4.10.2022 |
Absende- und Zielort mutmaßlich.
Regest
Camerarius habe (ihrem Andreas) eine Quittung über die Zahlung der für dieses Jahr zum 1.5. fälligen Schulden geschickt (s. Anm.). Stiebar solle Andreas das Geld übergeben und sich dann die Quittung aushändigen lassen. Aber Stiebar solle dies nur bei Gelegenheit tun und nicht wieder wie neulich eigens deswegen seinen Diener nach Nürnberg schicken. Gewöhnlich brauche Camerarius alles restlos auf, was er an Geld zusammenkratzen könne, so als ob es unter seinen Fingern trotz größter Sparsamkeit verrinne, aber es gehöre sich ja auch nicht, dass er reich sei. Und dass er nicht verarme, darum werde sich – so hoffe er – Gott kümmern. Hoffentlich werde Stiebar das geliehene Kapital nutzen können! Camerarius wolle sein Geld nirgends lieber anlegen als bei Stiebar. Aber Stiebar solle darauf achten, dass aus dem Nutzen für Camerarius (sc. durch die Zinsen) nicht ein Schaden für ihn selbst entstehe. Camerarius wisse, dass er sich auf die Hilfsbereitschaft Stiebars verlassen könne.
Das Glück wende sich Camerarius immer noch nicht zu. Könnte er doch nur eine einzige Stunde mit Stiebar (persönlich) über seine Situation sprechen! Wegen der unzuverlässigen Boten wage es Camerarius nicht einmal andeutungsweise darüber zu schreiben.
Neulich habe ein gewisser Gultingerus (verm. Balthasar von Gültlingen), der, wie Camerarius höre, beim Fürsten (Ulrich von Württemberg) in hohem Ansehen stehe, ihm bei einem Frühstück mit Camerarius berichtet, wie lobend Stiebar über Camerarius spreche.
Sollte Camerarius genesen, werde er tatsächlich zu Stiebar reisen. Stiebar und (Moritz von) Hutten müssten dann aber ein Pferdchen bereitstellen, auf dem er zurückreiten könne.
Camerarius erwarte sehnlichst Philipp (Melanchthon). Sollte er nicht kommen, seien alle seine Pläne hinfällig.
Camerarius höre Stiebar aufmerksam zu und schwinge ansonsten nur den "Kochlöffel", den ihm das Schicksal zugeteilt habe. Alles andere vermeide er, auch wenn viele Dinge ihn dazu animierten, den Kopf aus seinem Schneckenhaus zu erheben. Aber er sei auch zu ängstlich, nicht nur zu beharrlich in seinem Verhalten, um einen solchen Schritt zu unternehmen. Stiebar sehe also, dass Camerarius ihm seine Gedanken nicht mitteilen könne.
Grüße an (Moritz) von Hutten und (Wilhelm) Schott (von Schottenstein).
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- "Camerarius habe ihrem Andreas (…)": Offensichtlich sollte der erwähnte Andreas für Camerarius die Schuldzahlung entgegennehmen und Stiebar im Gegenzug eine vorher von Camerarius ausgestellte Quittung übergeben.