Camerarius an Stiebar, 13.08.1536
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0462 |
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Zitation | Camerarius an Stiebar, 13.08.1536, bearbeitet von Manuel Huth (13.11.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0462 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. X1r-X2v |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1536/08/13 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Id. Sextil. |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Tübingen |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Quod scribis dolori tibe esse dilationem congressionis nostrae |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | nein |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Türkenkriege/Türkengefahr |
Handschrift | |
Bearbeitungsstand | unkorrigiert |
Notizen | Bei Wikipedia findet sich eine fehlerhafte Übersetzung der in diesem Brief enthaltenen Passage über Faust (25.10.2017)
Regest in Arbeit |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 13.11.2017 |
Werksigle | OCEp 0462 |
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Zitation | Camerarius an Stiebar, 13.08.1536, bearbeitet von Manuel Huth (13.11.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0462 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. X1r-X2v |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1536/08/13 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Id. Sextil. |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Tübingen |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Quod scribis dolori tibe esse dilationem congressionis nostrae |
Regest vorhanden? | nein |
Paratext ? | nein |
Register | Türkenkriege/Türkengefahr |
Datumsstempel | 13.11.2017 |
Regest
Camerarius drückt sein Bedauern aus über ein nicht zustande gekommenes Treffen mit Stiebar. Seine Krankheit habe ihn daran gehindert. Wegen ihr sei er in Thermen gewesen, die man fälschlich als solche benannt hätte , denn das Wasser dort sei nicht warm, sondern müsse erst erhitzt werden (s. Anm.). Ihm gehe es jetzt noch schlechter als vorher und er suche woanders nach natürlichen Thermen. Wo befinde sich denn Moritz von Hutten? Er könnte sich doch Camerarius anschließen und ihn begleiten.
Camerarius erwarte Philipp Melanchthon, der seinen Besuch neulich angekündigt habe.
Am 4.8. (Prid. Non.) habe Camerarius eine unruhige Nacht verbracht, als sich der Mond in Opposition zu Mars im Sternbild der Fische befand. Stiebars (geschätzer) (Johann Georg) Faust sei der Grund dafür, dass Camerarius ihm dies erzähle. Hätte Faust Stiebar doch nur etwas von dieser Kunst gelehrt, als ihn mit seinem Aberglauben und seiner Scharlatanerie zu beeinflussen. Was habe Faust denn schon (voraus-)gesagt? Camerarius wisse, dass sich Stiebar begierig danach erkundigt habe. Ob der Kaiser (Karl V.) siege? Dies müsse ja zwangsläufig so geschehen, obgleich es heiße, der Papst (Paul III.) werde als Vermittler auftreten und beide Akteure (Karl V.) und Franz I. (Frankreich) um 20.000 Soldaten bitten, um die Friedensverhandlungen schützen und die ###. So berichteten es die französischen Studenten an der Tübinger Universität.
Camerarius habe die Lobgedichte auf Kaisre Karl (=Camerarius, Carolus sive Tunete, 1536 und Camerarius, Carolus sive Vienna Austriaca, 1536) ganz begierig und deshalb nicht ganz ausgearbeitet veröffentlicht. Aber man müsse seine gute Absicht billigen. Er habe das Werk Stiebar gewidmet (=Widmungsbrief vom 18.05.1536). (Im Widmungsbrief) finde sich eine unbesonnene, aber ehrenvolle Erwähnung Philipps von Hutten (s. Anm.), weshalb werde sie seinem Bruder (Moritz von Hutten) sicher willkommen sein werde. Camerarius fürchte, dass diese Seeschlacht (nur ein) Teil von noch größeren Unruhen sei.
Klage über Stiebars lange Abwesenheit und Ankündigung eines Besuches. Camerarius bittet dafür um ein Pferd, wobei er sich aber nicht, wie von Stiebar in Aussicht gestellt, mit einem geliehenen Pferd zufrieden geben wolle. Vielmehr wolle er ein eigenes haben, mit dem er von Tübingen nach (Würzburg) reisen und wieder fliehen könnte, sollte dies nötig sein. Aber dies sei nicht der Ort für Scherze.
Dank für das Hilfsangebot Stiebars bezüglich des Verwandten von Camerarius (vermutlich ein Schwager), der beinahe um seinen ganzen Besitzes gebracht worden sei. Camerarius wisse auch nicht, wie er ihm helfen könne. Er habe sich in einem nahen Ort niedergelassen, wo sich ein Silberbergwerk (vielleicht das Bergwerk Freudenstadt) befinde. Dort, so hoffe er, werde sich seine Situation bessern. Camerarius bleibe nur, sein Schicksal zu bedauern, und durch sein Unglück vervielfachten sich die Sorgen des Camerarius. Auch wenn Stiebar den Verwandten von Camerarius gern bei sich aufnehmen wollte, was dürfte dies schon nutzen? Der Schwager müsse sich nun Gedanken machen, was er nun tun und in Angriff nehmen wolle, wo er gleichsam aus dem Meer aufgetaucht sei. Wäre er doch nur schon ####. Aber dazu ein anderes Mal.
Der Brief Stiebars scheine ein
Anmerkungen
- "Wegen ihr sei er in Thermen gewesen (...)": Das Wort "Thermen" kommt von griech. θερμὀς (= warm).
- "eine unbesonnene, aber ehrenvolle Erwähnung (...)": Dort steht fälschlicherweise, Philipp von Hutten sei als Feldherr aus Amerika zurückgekehrt.
Literatur und weiterführende Links
- Ellinger 1889 (Zur Passage über Faust)
- Baron 1978a, S. 211 u.ö. (Zur Passage über Faust)