Camerarius an Crato, Sommer 1562: Unterschied zwischen den Versionen

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|Kurzbeschreibung=Briefgedicht von Camerarius an Johannes Crato in 90 Hexametern, in dem er über seinen dreimonatigen Aufenthalt in Bamberg (wohl im Sommer 1561 zur Ordnung des Erbes nach dem Tod seines Neffen Hans Jakob) berichtet und seinen Lebensentwurf dem Streben nach Vermögen, Ruhm und Ehre entgegenstellt.
|Kurzbeschreibung=Briefgedicht von Camerarius an Johannes Crato in 90 Hexametern, in dem er über seinen dreimonatigen Aufenthalt in Bamberg (wohl im Sommer 1561 zur Ordnung des Erbes nach dem Tod seines Neffen Hans Jakob) berichtet und seinen Lebensentwurf dem Streben nach Vermögen, Ruhm und Ehre entgegenstellt.
|Regest_jn=ja
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|Notizen=TW (Mail vom 14.12.19): dieser Brief gehört in das Jahr 1562.
Vgl. zu dem über drei Monate währenden Aufenthalt in Franken im Frühjahr/Sommer 1562: OCEp 082, OCEp 1246, OCEp 0828, OCEp 121, OCEp 0829
|Handschrift=unbekannt
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|Bearbeitungsstand=korrigiert
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Version vom 18. Dezember 2019, 20:58 Uhr



Chronologisch vorhergehende Briefe
Chronologisch folgende Briefe
 Briefdatum
Camerarius an Crato, 27.12.156027 Dezember 1560 JL
Camerarius an Crato, 22.12.156022 Dezember 1560 JL
Camerarius an Crato, 01.12.15601 Dezember 1560 JL
 Briefdatum
Camerarius an Crato, 01.02.15611 Februar 1561 JL
Camerarius an Crato, 26.02.156126 Februar 1561 JL
Camerarius an Crato, 12.10.156112 Oktober 1561 JL
Werksigle OCEp 1434
Zitation Camerarius an Crato, Sommer 1562, bearbeitet von Marion Gindhart (18.12.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1434
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Ecloga de morte Iohannis Stigeli, 1562
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 6-8
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Johannes Crato
Datum 1561
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum Wahrscheinlich bezieht sich der Brief auf den Aufenthalt von Joachim Camerarius in Bamberg, wo er im Sommer 1561 nach dem Tod seines Neffen Hans Jakob das Erbe zu ordnen versuchte. Camerarius schreibt, dass er bereits den 3. Monat dort sei.
Unscharfes Datum Beginn 1561/09/01
Unscharfes Datum Ende 1561/09/30
Sprache Latein
Entstehungsort Bamberg
Zielort o.O.
Gedicht? ja
Incipit Dum patria invitus tempus moror urbe trimestre
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung Briefgedicht von Camerarius an Johannes Crato in 90 Hexametern, in dem er über seinen dreimonatigen Aufenthalt in Bamberg (wohl im Sommer 1561 zur Ordnung des Erbes nach dem Tod seines Neffen Hans Jakob) berichtet und seinen Lebensentwurf dem Streben nach Vermögen, Ruhm und Ehre entgegenstellt.
Anlass
Register Briefe/Briefgedichte; Biographisches (Finanzielles); Werkgenese
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen TW (Mail vom 14.12.19): dieser Brief gehört in das Jahr 1562.

Vgl. zu dem über drei Monate währenden Aufenthalt in Franken im Frühjahr/Sommer 1562: OCEp 082, OCEp 1246, OCEp 0828, OCEp 121, OCEp 0829

Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MG
Gegengelesen von
Datumsstempel 18.12.2019
Werksigle OCEp 1434
Zitation Camerarius an Crato, Sommer 1562, bearbeitet von Marion Gindhart (18.12.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1434
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Ecloga de morte Iohannis Stigeli, 1562
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 6-8
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Johannes Crato
Datum 1561
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum Wahrscheinlich bezieht sich der Brief auf den Aufenthalt von Joachim Camerarius in Bamberg, wo er im Sommer 1561 nach dem Tod seines Neffen Hans Jakob das Erbe zu ordnen versuchte. Camerarius schreibt, dass er bereits den 3. Monat dort sei.
Unscharfes Datum Beginn 1561/09/01
Unscharfes Datum Ende 1561/09/30
Sprache Latein
Entstehungsort Bamberg
Zielort o.O.
Gedicht? ja
Incipit Dum patria invitus tempus moror urbe trimestre
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Kurzbeschreibung Briefgedicht von Camerarius an Johannes Crato in 90 Hexametern, in dem er über seinen dreimonatigen Aufenthalt in Bamberg (wohl im Sommer 1561 zur Ordnung des Erbes nach dem Tod seines Neffen Hans Jakob) berichtet und seinen Lebensentwurf dem Streben nach Vermögen, Ruhm und Ehre entgegenstellt.
Register Briefe/Briefgedichte; Biographisches (Finanzielles); Werkgenese
Datumsstempel 18.12.2019


Regest

Camerarius klagt darüber, dass er nun bereits seit 3 Monaten in seiner Heimatstadt (Bamberg) verweilen müsse, sich wie ein Gast im Haus der Familie fühle und mit ansehen müsse, wie von seinem Besitz Teile abgehen, während er versuche, das kleine Erbe zu erhalten (quaerenti patrimonioli fulcire ruinas, v. 4).
Die Sommertage seien für ihn quälend lang und häufig sehne er sich nach einem Brief von dem hochgeschätzten Arzt Crato. Oft kümmere er sich auch um seine dienstlichen Aufgaben, der Kommentierung griechischer und lateinischer antiker Autoren und bisweilen auch dem Verfassen von Eigenem, das Crato für lesenwert halten und an dem er Freude haben möge. Dies sei keine schlechte Profession (ars mala, v. 21) und keiner müsse sich dafür schämen, sie zu vertreten und an andere zu vermitteln. So scheue sich auch Camerarius nicht, was er einst gelernt habe, weiterzugeben. Wenn dies besser wäre, als es ist, würde es vielleicht auch höher geschätzt werden.
Er wisse um Cratos Sorge und beständige Freundschaft ihm gegenüber. Zugleich versichert er Crato, dass er zu ihm im Glück wie im Unglück stehe. Cratos virtus und mens werden drohende Gefahren abwehren oder zumindest Trost spenden. Dies alles liege aber in Gottes Hand.
Aufgrund des langen Aufenthaltes in der Heimat, wo er bisher ja keinen Wohnsitz habe, sei es nun geboten, Crato zu schreiben. Er habe Hilfe von vielen erhalten, aber die suscepta negotia (v. 52) seien unerfreulich, zumal sie seinem Naturell und seiner Vita fremd seien. Manchen mag es absurd erscheinen, dass er Mühen, die Gewinn erwarten lassen, meide und sich nicht um Vermögen kümmere, da es ihm allein um die doctrina (v. 59) gehe, und dass ihm ein guter Name und Ehren nichts bedeuten. Aber es gebe eben Leute, welche die Bildung ablehnen und Sokrates, Aristoteles, Platon für nutzlos ansehen. Er jedenfalls könne sich nicht verstellen, Wahres mit Unwahrem mischen und Leuten nach dem Mund reden. Er meide deswegen Konfrontationen und juristische Unwägbarkeiten. Er habe noch Ehrgefühl und wolle lieber anderen mehr geben und sich weniger nehmen. Zurecht werde ihm angekreidet, dass er frei sage, was er denke; dies mache er, da er ein einfaches Gemüt habe und ein Leben im Verborgenen führe. Leider gelte nur der Raffinierte und Freche etwas in diesen Zeiten.
Aber mit diesen Gedanken sei es nun gut; er wolle zum Hain der Musen zurückkehren und sich wieder ganz in die studia honesta (v. 86) vertiefen.
Abschiedsgruß an Crato.

(Marion Gindhart)

Anmerkungen

Auf die Ordnung des Erbes und den Aufenthalt in Bamberg beziehen sich auch die Briefe Camerarius an Gremp, 05.03.1561, Camerarius an Vögelin, 09.08.1561 und Camerarius an Neustetter, 25.08.1561.