Camerarius an Crato, 26.02.1561
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1162 |
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Zitation | Camerarius an Crato, 26.02.1561, bearbeitet von Manuel Huth, Ulrich Schlegelmilch und Anne Kram (25.01.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1162 |
Besitzende Institution | Paris, BSG |
Signatur, Blatt/Seite | Ms 1456, Bl. 447 r-v |
Ausreifungsgrad | Abschrift |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 345-346 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Crato |
Datum | 1561/02/26 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 4. Cal. Mart. 61 (in der Pariser Abschrift: "IIIII. Cl. Martij" = 25.2.) |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Gratissimae mihi literae tuae his diebus redditae fuerunt |
Link zur Handschrift | https://archive.org/details/MS1456 |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung |
Handschrift | gesehen |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | [[Notizen::VG (Diskussion) 18:59, 25. Jan. 2024 (CET) Mail TW noch einarbeiten:
"zu dem zuletzt genennten Brief vom 1.2. von Ludwig Camerarius an Crato www.aerztebriefe.de/id/00010081 schreibt Gillet: 1. 2. 1561 Ludwig Camerarius an Crato: Disputationes Alesii mitto … es ging auch um letztes Gespräch zwischen Luther und Melanchthon über das Abendmahl, wo Luther eingestanden hat, dass er die Sache überzogen hat, er das aber nicht mehr korrigieren könne, um nicht die ganze Lehre in Mißkredit zu bringen. Melanchthon sollte das machen. Dieser wollte das in seinem Testament mitteilen. Kam aber nicht mehr dazu. Es gab nur mündliche Berichte. Diese Schrift wurde mit großer Begier ergriffen. Auch Crato hat sie verlangt und Ludwig Camerarius verschaffte sie ihm. Er vermißt darin die Abhandlung XIII über das Abendmahl. Ludwig sagte, dass deren Druck nicht zugelassen worden sei. Alesius hatte seine Schrift dem Drucker Rhambanus übergeben. Dort sah sie Johann Pfeffinger. Er nahm die Handschrift an sich und verhinderte so den Druck. Gillet II,116 Das ist auch wichtig für Deine Arbeit, Vinzenz, zu den religiösen Ansichten des Camerarius. Camerarius ist zum philippistischen Lager zuzurechen, er scheint auch einer Richtung nahezustehen, die von Luthers Abendmahlsverständnis etwas abweicht. Ludwig Camerarius und Esrom Rudinger wurden zu ganz entschiedenen Philippisten. Ach Crato gehörte dazu. Aber dazu zum Jahreswechsel mehr."]] |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:US; Benutzer:AK |
Gegengelesen von | Benutzer:US |
Datumsstempel | 25.01.2024 |
Werksigle | OCEp 1162 |
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Zitation | Camerarius an Crato, 26.02.1561, bearbeitet von Manuel Huth, Ulrich Schlegelmilch und Anne Kram (25.01.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1162 |
Besitzende Institution | Paris, BSG |
Signatur, Blatt/Seite | Ms 1456, Bl. 447 r-v |
Ausreifungsgrad | Abschrift |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 345-346 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Crato |
Datum | 1561/02/26 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 4. Cal. Mart. 61 (in der Pariser Abschrift: "IIIII. Cl. Martij" = 25.2.) |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Gratissimae mihi literae tuae his diebus redditae fuerunt |
Link zur Handschrift | https://archive.org/details/MS1456 |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung |
Datumsstempel | 25.01.2024 |
Regest
Camerarius sei hocherfreut gewesen, in diesen Tagen einen Brief von Crato zu erhalten. Denn es sei nicht nur ein Gerücht über seinen schlechten Gesundheitszustand, sondern sogar über seinen Tod im Umlauf gewesen. Auch wenn er wisse, dass den guten und gottesfürchtigen Menschen nichts Schlimmes passieren könne, wenn sie aus diesem unglücklichen Leben schieden – gerade in diesen Zeiten –, so seien sie doch so innig befreundet, dass der eine es nicht gleichmütig ertragen könnte, den anderen zu verlieren. Aber das müsse man Gott überlassen.
Die Sorge um seinen Sohn Joachim, die Cratos Brief freilich zu lindern versuchte, halte immer noch an und er lege dessen Wohl in Christus' Hände.
Auch die übrigen Inhalte seines Briefes hätten ihn sehr gefreut, vor allem dass Crato ihm hinsichtlich seiner Sorgfalt und seines Zögerns zustimme und betone, er werde seine Meinung nicht ungefragt und nur dann darlegen, wenn etwas gesagt werden müsse.
Sehe Crato, wie wenig die, die den Toten nachfolgten (s. Anm.), diesen an Fähigkeiten gleichkämen und wie unerträglich zugleich ihre Frechheit sei? Deshalb bleibe in dieser fast aussichtslosen Situation nichts anderes übrig, als dass sich die Verständigen von den Maßlosen unter das Dach vorsichtigen Schweigens zurückzögen.
Die Schriften, die Crato von ihm zurückhaben wolle, habe er noch nicht aufmerksam durchlesen können. Er sei davon durch viele Sorgen, Pflichten und lästige Aufgaben abgehalten worden, von denen er auch jetzt noch zur Genüge in Atem gehalten werde. Die zahlreichen Bittsteller hier (in Leipzig) störten ihn.
Aus seiner Heimat (Bamberg) erhalte er aber solche Nachrichten, dass er seine eigenen Unannehmlichkeiten und das Unglück seiner Verwandten bedauern müsse. Man müsse schon aus Eisen sein, um in Anbetracht der schlimmen Zustände in Kirche und Staat nicht sehr traurig zu werden.
Er hoffe, sein Ludwig habe Cratos Erwartungen durch seine Umsicht zumindest zum Teil erfüllt.
Grüße an Crato und seine Familie. Camerarius sei hier zu Gast bei Georg Mehl gewesen und habe sich sehr über die sehr geistreichen Gespräche mit ihm gefreut. Lebewohl.
(Anne Kram)
Anmerkungen
- "die, die den Toten nachfolgten": Camerarius denkt hier zweifellos an die in seinen Augen nicht ebenbürtigen Nachfolger Philipp Melanchthons.