Camerarius an Crato, Sommer 1562: Unterschied zwischen den Versionen
MG (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
MG (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 9: | Zeile 9: | ||
|Datum=1561 | |Datum=1561 | ||
|DatumGesichert=nein | |DatumGesichert=nein | ||
|Bemerkungen zum Datum=Wahrscheinlich bezieht sich der Brief auf den Aufenthalt von Joachim Camerarius in Bamberg, wo er im Sommer 1561 nach dem Tod seines Neffen Hans Jakob das Erbe zu | |Bemerkungen zum Datum=Wahrscheinlich bezieht sich der Brief auf den Aufenthalt von Joachim Camerarius in Bamberg, wo er im Sommer 1561 nach dem Tod seines Neffen Hans Jakob das Erbe zu ordnen versuchte. Camerarius schreibt, dass er bereits den 3. Monat dort sei. | ||
|UnscharfesBriefDatumBeginn=1561/09/01 | |UnscharfesBriefDatumBeginn=1561/09/01 | ||
|UnscharfesBriefDatumEnde=1561/09/30 | |UnscharfesBriefDatumEnde=1561/09/30 |
Version vom 10. Dezember 2018, 16:10 Uhr
|
|
Werksigle | OCEp |
---|---|
Zitation | Camerarius an Crato, Sommer 1562, bearbeitet von Marion Gindhart (10.12.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Ecloga de morte Iohannis Stigeli, 1562 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 6-8 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Crato |
Datum | 1561 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Wahrscheinlich bezieht sich der Brief auf den Aufenthalt von Joachim Camerarius in Bamberg, wo er im Sommer 1561 nach dem Tod seines Neffen Hans Jakob das Erbe zu ordnen versuchte. Camerarius schreibt, dass er bereits den 3. Monat dort sei. |
Unscharfes Datum Beginn | 1561/09/01 |
Unscharfes Datum Ende | 1561/09/30 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Bamberg |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | ja |
Incipit | Dum patria invitus tempus moror urbe trimestre |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | Briefgedicht von Camerarius an Johannes Crato in 90 Hexametern, in dem er über seinen dreimonatigen Aufenthalt in Bamberg (wohl im Sommer 1561 zur Ordnung des Erbes nach dem Tod seinen Neffen Hans Jakob) berichtet und seinen Lebensentwurf dem Streben nach Vermögen, Ruhm und Ehre entgegenstellt. |
Anlass | |
Register | Briefe/Briefgedichte; Biographisches (Finanzielles); Werkgenese |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MG |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 10.12.2018 |
Werksigle | OCEp |
---|---|
Zitation | Camerarius an Crato, Sommer 1562, bearbeitet von Marion Gindhart (10.12.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Ecloga de morte Iohannis Stigeli, 1562 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 6-8 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Crato |
Datum | 1561 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Wahrscheinlich bezieht sich der Brief auf den Aufenthalt von Joachim Camerarius in Bamberg, wo er im Sommer 1561 nach dem Tod seines Neffen Hans Jakob das Erbe zu ordnen versuchte. Camerarius schreibt, dass er bereits den 3. Monat dort sei. |
Unscharfes Datum Beginn | 1561/09/01 |
Unscharfes Datum Ende | 1561/09/30 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Bamberg |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | ja |
Incipit | Dum patria invitus tempus moror urbe trimestre |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Kurzbeschreibung | Briefgedicht von Camerarius an Johannes Crato in 90 Hexametern, in dem er über seinen dreimonatigen Aufenthalt in Bamberg (wohl im Sommer 1561 zur Ordnung des Erbes nach dem Tod seinen Neffen Hans Jakob) berichtet und seinen Lebensentwurf dem Streben nach Vermögen, Ruhm und Ehre entgegenstellt. |
Register | Briefe/Briefgedichte; Biographisches (Finanzielles); Werkgenese |
Datumsstempel | 10.12.2018 |
Regest
Camerarius klagt darüber, dass er nun bereits seit 3 Monaten in seiner Heimatstadt (Bamberg) verweilen müsse, sich wie ein Gast im Haus der Familie fühle und mit ansehen müsse, wie von seinem Besitz Teile abgehen, während er versuche, das kleine Erbe zu erhalten (quaerenti patrimonioli fulcire ruinas, v. 4).
Die Sommertage seien für ihn quälend lang und häufig sehne er sich nach einem Brief von dem hochgeschätzten Arzt Crato. Oft kümmere er sich auch um seine dienstlichen Aufgaben, der Kommentierung griechischer und lateinischer antiker Autoren und bisweilen auch dem Verfassen von Eigenem, das Crato für lesenwert halten und an dem er Freude haben möge. Dies sei keine schlechte Profession (ars mala, v. 21) und keiner müsse sich dafür schämen, sie zu vertreten und an andere zu vermitteln. So scheue sich auch Camerarius nicht, was er einst gelernt habe, weiterzugeben. Wenn dies besser wäre, als es ist, würde es vielleicht auch höher geschätzt werden.
Er wisse um Cratos Sorge und beständige Freundschaft ihm gegenüber. Zugleich versichert er Crato, dass er zu ihm im Glück wie im Unglück stehe. Cratos virtus und mens werden drohende Gefahren abwehren oder zumindest Trost spenden. Dies alles liege aber in Gottes Hand.
Aufgrund des langen Aufenthaltes in der Heimat, wo er bisher ja keinen Wohnsitz habe, sei es nun geboten, Crato zu schreiben. Er habe Hilfe von vielen erhalten, aber die suscepta negotia (v. 52) seien unerfreulich, zumal sie seinem Naturell und seiner Vita fremd seien. Manchen mag es absurd erscheinen, dass er Mühen, die Gewinn erwarten lassen, meide und sich nicht um Vermögen kümmere, da es ihm allein um die doctrina (v. 59) gehe, und dass ihm ein guter Name und Ehren nichts bedeuten. Aber es gebe eben Leute, welche die Bildung ablehnen und Sokrates, Aristoteles, Platon für nutzlos ansehen. Er jedenfalls könne sich nicht verstellen, Wahres mit Unwahrem mischen und Leuten nach dem Mund zu reden. Er meide deswegen Konfrontationen und juristische Unwägbarkeiten. Er habe noch Ehrgefühl und wolle lieber anderen mehr geben und sich weniger nehmen. Zurecht werde ihm angekreidet, dass er frei sage, was er denke; dies mache er, da er ein einfaches Gemüt habe und ein Leben im Verborgenen führe. Es gelte nur der Raffinierte und Freche etwas in diesen Zeiten.
Aber mit diesen Gedanken sei es nun gut und er wolle zum Hain der Musen zurückkehren und sich wieder ganz in die studia honesta (v. 86 ) vertiefen.
Abschiedsgruß an Crato.
(Marion Gindhart)
Anmerkungen
Auf die Ordnung des Erbes beziehen sich auch die Briefe Camerarius an Gremp, 05.03.1561 und Camerarius an Neustetter, 25.08.1561.