Camerarius an die Wittenberger Freunde, 29.11.1538

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Werksigle OCEp
Zitation Camerarius an die Wittenberger Freunde, 29.11.1538, bearbeitet von Jochen Schultheiß (01.04.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Elegiae ὁδοιπορικαί, 1541
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. B5r-C1r
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Martin Luther;Philipp Melanchthon;Justus Jonas;Jakob Milich;Johann Stigel;Veit Amerbach;Melchior Acontius;Georg Aemilius
Datum 1538/11/29
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum Datierung des Briefes: A. XXXVIII. III. Cal. Decemb.
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort Wittenberg
Gedicht? ja
Incipit Ut mihi vobiscum est immensa fuisse voluptas
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung Das Gedicht trägt den Titel "Ὁδοιπορική Saxonica ad amicos Witebergenses" und umfasst 113 Distichen. Es beschreibt die Reise aus Schwaben über die Heimat Franken, Thüringen, den Studienort Leipzig zu den Freunden Martin Luther und Philipp Melanchthon in Wittenberg. Das Gedicht ist von humanistischem Freundschaftsdenken geprägt, das sich in wechselseitigen Bekundungen offenbart. Ebenso schlägt sich in dem Hodoeporicon die Feindschaft gegenüber Luthers Kontrahent Simon Lemnius literarisch nieder, der sich in seiner "Apologie" gegen den Reformator gewandt hatte. Camerarius reagiert mit seinem Werk auf diese Schrift.
Anlass
Register Balneologie; Briefgedicht; Elegie; Polemik (literarisch); Hodoeporicum
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:JS
Gegengelesen von
Datumsstempel 1.04.2019
Werksigle OCEp
Zitation Camerarius an die Wittenberger Freunde, 29.11.1538, bearbeitet von Jochen Schultheiß (01.04.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Elegiae ὁδοιπορικαί, 1541
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. B5r-C1r
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Martin Luther;Philipp Melanchthon;Justus Jonas;Jakob Milich;Johann Stigel;Veit Amerbach;Melchior Acontius;Georg Aemilius
Datum 1538/11/29
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum Datierung des Briefes: A. XXXVIII. III. Cal. Decemb.
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort Wittenberg
Gedicht? ja
Incipit Ut mihi vobiscum est immensa fuisse voluptas
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Kurzbeschreibung Das Gedicht trägt den Titel "Ὁδοιπορική Saxonica ad amicos Witebergenses" und umfasst 113 Distichen. Es beschreibt die Reise aus Schwaben über die Heimat Franken, Thüringen, den Studienort Leipzig zu den Freunden Martin Luther und Philipp Melanchthon in Wittenberg. Das Gedicht ist von humanistischem Freundschaftsdenken geprägt, das sich in wechselseitigen Bekundungen offenbart. Ebenso schlägt sich in dem Hodoeporicon die Feindschaft gegenüber Luthers Kontrahent Simon Lemnius literarisch nieder, der sich in seiner "Apologie" gegen den Reformator gewandt hatte. Camerarius reagiert mit seinem Werk auf diese Schrift.
Register Balneologie; Briefgedicht; Elegie; Polemik (literarisch); Hodoeporicum
Datumsstempel 1.04.2019


Regest

Das Gedicht trägt den Titel "Ὁδοιπορική Saxonica ad amicos Witebergenses" und umfasst 113 Distichen. Es beschreibt die Reise aus Schwaben über die Heimat Franken, Thüringen, den Studienort Leipzig zu den Freunden Martin Luther und Philipp Melanchthon in Wittenberg. Das Gedicht ist von humanistischem Freundschaftsdenken geprägt, das sich in wechselseitigen Bekundungen offenbart. Ebenso schlägt sich in dem "Hodoeporicon" die Feindschaft gegenüber Luthers Kontrahent Simon Lemnius literarisch nieder, der sich in einer "Apologie" gegen den Reformator gewandt hatte. Camerarius reagiert mit seinem Werk auf diese Schrift. Die Polemik gegen diesen Dichter nimmt etwa ein Drittel des Gedichtes ein und kann somit als das Hauptanliegen des Werkes gelten (vgl. Wiegand 1984, 118, 124). Der Rückweg führt ihn über Erfurt, dessen schlechten aktuellen Zustand er nach der einstigen Größe als Stadt der Bildung bedauert. Auch seinen einstigen Lehrer Georg Helt könne er zu seinem Schmerz nicht mehr besuchen. Dem Niedergang widersetze sich nur noch Georg Sturtz. Auf dem weiteren Rückweg lässt er in Franken seinen Begleiter Matthäus Friedrich, auch bekannt als Matthäus Irenäus, in seiner Heimatstadt (Würzburg? wie Wiegand, 124: Moenia de mustis dicta) zurück (zur Person siehe unten mehr) Er besucht auch Johannes Brenz in Schwäbisch Hall. Wiegand 1984, 123 ordnet dieses Gedicht den "Freundschaftshodoeporica" zu, in deren Zentrum die Bekundung von Freundschaft sowie die von Trauer und Schmerz über den Verlust von Freunden und die Trennung von Freunden steht. Wichtige Wendungen zur literarischen Beschreibung von Freundschaft liefert Horaz. Zu den Freunden, die im Gedicht genannt werden, zählen Justus Jonas, Jakob Milich, Johann Stigel, Veit Amerbach, Matthäus Aurogallus, Melchior Acontius und Georg Aemilius.

(Jochen Schultheiß)

Entstehungskontext

Das Hodoeporicon ist anlässlich eines Besuchs bei Melanchthon und Luther entstanden, den Camerarius den beiden aufgrund universitärer Angelegenheiten aus Tübingen abstattete (Vgl. Volz 1977, 88 mit FN 112).
Mit Sturciades muss hier gegen Wiegend 1984, 119, 124 Georg Sturtz gemeint sein, der zur selben Zeit wie Camerarius in Erfurt studiert hat, der in der Zeit, in der sich Camerarius in Annaberg aufhielt, dort wohl Arzt war, und zu dem Zeitpunkt, zu dem Camerarius im Annaberger Hodoeporicon (Camerarius an Melanchthon, 24.08.1524) einen Sturciades in Erfurt besucht, ebendort Professor ist (Biographie nach Jöcher, Compendiöses Gelehrten-Lexicon, Leipzig, 1733, Sp. 1380). Ein in dem Gedicht erwähnter Sturz vom Pferd ist möglicherweise mit dem Krankheitsfall zu identifizieren, der nach Auskunft des Widmungsbriefes Camerarius an Loxan, 18.03.1539 Anlass für Camerarius' vertiefter Beschäftigung mit der Hippologie bot (vgl. Sannicandro 2017, S. XXX mit Fußnote 19).