Camerarius an Stiebar, 24.09.1535: Unterschied zwischen den Versionen
MH (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
MH (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 17: | Zeile 17: | ||
|Register=Politische Neuigkeiten; | |Register=Politische Neuigkeiten; | ||
|Paratext_jn=nein | |Paratext_jn=nein | ||
|Regest_jn= | |Regest_jn=ja | ||
|Notizen=Bitte um Unterstützung in einer unbekannten Sache | |||
|Überprueft=am Original überprüft | |Überprueft=am Original überprüft | ||
|Bearbeitungsstand= | |Bearbeitungsstand=korrigiert | ||
|Wiedervorlage=ja | |Wiedervorlage=ja | ||
|Bearbeiter=MH | |Bearbeiter=MH | ||
Zeile 31: | Zeile 32: | ||
Camerarius habe gerade einen Brief an Stiebar veschickt, als er einen zweites Schreiben von ihm erhielt. Er dankt für die Einladung Stiebars zur Weinlese und entschuldigt sich dafür, dass er der Einladung zurzeit unmöglich nachkommen könne. Hier (in [[Erwähnter Ort::Tübingen]]) regne es beinahe immer. Wenn dies bei Stiebar (in [[Erwähnter Ort::Würzburg]]) auch der Fall sein sollte, werde Stiebar wohl herben Wein trinken. | Camerarius habe gerade einen Brief an Stiebar veschickt, als er einen zweites Schreiben von ihm erhielt. Er dankt für die Einladung Stiebars zur Weinlese und entschuldigt sich dafür, dass er der Einladung zurzeit unmöglich nachkommen könne. Hier (in [[Erwähnter Ort::Tübingen]]) regne es beinahe immer. Wenn dies bei Stiebar (in [[Erwähnter Ort::Würzburg]]) auch der Fall sein sollte, werde Stiebar wohl herben Wein trinken. | ||
Über die Situation der Universität (''de rebus scolasticis'') gebe es nichts, was er schreiben könnte, und zugleich nichts, was er nicht schreiben könnte. Stiebar möge bitte, falls er um Camerarius' willen gut über diese Sache (unklar) denke, bitte gut über sie sprechen! Wenn es nämlich so komme, wie Camerarius hoffe, werde Stiebar kein Pathos bereuen, weder in seinem Urteil noch bei seinen Reden (s. Anm.). | Über die Situation der [[Erwähnte Körperschaft::Universität (Tübingen)|Tübinger Universität]] (''de rebus scolasticis'') gebe es nichts, was er schreiben könnte, und zugleich nichts, was er nicht schreiben könnte. Stiebar möge bitte, falls er um Camerarius' willen gut über diese Sache (unklar) denke, bitte gut über sie sprechen! Wenn es nämlich so komme, wie Camerarius hoffe, werde Stiebar kein Pathos bereuen, weder in seinem Urteil noch bei seinen Reden (s. Anm.). | ||
Der Fürst ([[Erwähnte Person::Ulrich (Württemberg)|Ulrich von Württemberg]]) befinde sich zu dieser Zeit ganz im Jagdfieber. Menschen jenes Standes seien in dieser Hinsicht anscheinend vernunftlos. Aber man müsse es ertragen. | Der Fürst ([[Erwähnte Person::Ulrich (Württemberg)|Ulrich von Württemberg]]) befinde sich zu dieser Zeit ganz im Jagdfieber. Menschen jenes Standes seien in dieser Hinsicht anscheinend vernunftlos. Aber man müsse es ertragen. | ||
Es gebe Gerüchte über einen glorreichen Sieg des Kaisers ([[Erwähnte Person::Karl V. (HRR)|Karl V.]]) (über [[Erwähnter Ort::Tunis]]). Die afrikanische Erde halle schauderhaft wider von schrecklichem Kriegslärm (in Anlehnung an Ennius, 9, 310), wenn nicht | Es gebe Gerüchte über einen glorreichen Sieg des Kaisers ([[Erwähnte Person::Karl V. (HRR)|Karl V.]]) (über [[Erwähnter Ort::Tunis]]). Die afrikanische Erde halle schauderhaft wider von schrecklichem Kriegslärm (in Anlehnung an Ennius, 9, 310), wenn nicht alle Waffen schon wieder verstummt seien und die Flotte nach [[Erwähnter Ort::Byzanz]] segle, wie man höre. Camerarius hätte (eigentlich) mit [[Erwähnter Ort::Alexandrien]] gerechnet. Aber er habe nichts dagegen und wünsche lediglich, dass der Kaiser siege und Ruhm im Überfluss habe. | ||
Camerarius dankt für die guten Wünsche bezüglich seines Vorhabens (unklar). | Camerarius dankt für die guten Wünsche bezüglich seines Vorhabens (unklar). |
Version vom 29. November 2017, 13:53 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
|
|
|
Werksigle | OCEp 1009 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Stiebar, 24.09.1535, bearbeitet von Manuel Huth (29.11.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1009 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 147-148 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1535/09/24 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | IIX. Cal. Octob.; Jahr mutmaßlich, im Druck wohl fälschlich 1536 (s. Anm.) |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Miseram tibi literas, cum iterum |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Politische Neuigkeiten |
Handschrift | |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | Bitte um Unterstützung in einer unbekannten Sache |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 29.11.2017 |
Werksigle | OCEp 1009 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Stiebar, 24.09.1535, bearbeitet von Manuel Huth (29.11.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1009 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 147-148 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1535/09/24 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | IIX. Cal. Octob.; Jahr mutmaßlich, im Druck wohl fälschlich 1536 (s. Anm.) |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Miseram tibi literas, cum iterum |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Politische Neuigkeiten |
Datumsstempel | 29.11.2017 |
Absende- und Zielort ermittelt.
Hinweise zur Datierung
Der im Brief erwähnte Sieg dürfte sich auf die Eroberung von Tunis beziehen, womit der Brief ins Jahr 1535 zu datieren wäre.
Regest
Camerarius habe gerade einen Brief an Stiebar veschickt, als er einen zweites Schreiben von ihm erhielt. Er dankt für die Einladung Stiebars zur Weinlese und entschuldigt sich dafür, dass er der Einladung zurzeit unmöglich nachkommen könne. Hier (in Tübingen) regne es beinahe immer. Wenn dies bei Stiebar (in Würzburg) auch der Fall sein sollte, werde Stiebar wohl herben Wein trinken.
Über die Situation der Tübinger Universität (de rebus scolasticis) gebe es nichts, was er schreiben könnte, und zugleich nichts, was er nicht schreiben könnte. Stiebar möge bitte, falls er um Camerarius' willen gut über diese Sache (unklar) denke, bitte gut über sie sprechen! Wenn es nämlich so komme, wie Camerarius hoffe, werde Stiebar kein Pathos bereuen, weder in seinem Urteil noch bei seinen Reden (s. Anm.).
Der Fürst (Ulrich von Württemberg) befinde sich zu dieser Zeit ganz im Jagdfieber. Menschen jenes Standes seien in dieser Hinsicht anscheinend vernunftlos. Aber man müsse es ertragen.
Es gebe Gerüchte über einen glorreichen Sieg des Kaisers (Karl V.) (über Tunis). Die afrikanische Erde halle schauderhaft wider von schrecklichem Kriegslärm (in Anlehnung an Ennius, 9, 310), wenn nicht alle Waffen schon wieder verstummt seien und die Flotte nach Byzanz segle, wie man höre. Camerarius hätte (eigentlich) mit Alexandrien gerechnet. Aber er habe nichts dagegen und wünsche lediglich, dass der Kaiser siege und Ruhm im Überfluss habe.
Camerarius dankt für die guten Wünsche bezüglich seines Vorhabens (unklar).
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- "Wenn es nämlich so komme (...)": Möglicherweise bat Camerarius Stiebar um eine schriftliche oder mündliche Empfehlung in einer unbekannten Angelegenheit.