Camerarius an Stiebar, 19.09.1535
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1003 |
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Zitation | Camerarius an Stiebar, 19.09.1535, bearbeitet von Manuel Huth (29.06.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1003 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 139-140 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1535/09/19 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | 13. Cal. Octob. |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Tübingen |
Zielort | Würzburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Attulit mihi a te nuper nescio quis |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Reise); Politische Neuigkeiten |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | letzter Absatz: Aufschub für was?
VG, 12.7.22: Hinweis auf Luther bei "Martin" gelöscht (wg. Hinweis von ToWo): ein Kontakt von St. zu Luther sei nicht bekannt. Welcher Martin ist es dann? Im Umfeld von St. gab es Martin von Wiesenthau. Martin Stiebar ist wahrscheinlich zu jung, um gemeint zu sein. |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | Benutzer:HIWI4; Benutzer:JS; Benutzer:VG |
Datumsstempel | 29.06.2023 |
Werksigle | OCEp 1003 |
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Zitation | Camerarius an Stiebar, 19.09.1535, bearbeitet von Manuel Huth (29.06.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1003 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 139-140 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1535/09/19 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | 13. Cal. Octob. |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Tübingen |
Zielort | Würzburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Attulit mihi a te nuper nescio quis |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Reise); Politische Neuigkeiten |
Datumsstempel | 29.06.2023 |
Entstehungsort ermittelt (geht aus dem Text hervor); Zielort mutmaßlich.
Regest
Neulich habe ihm irgendjemand den Brief Stiebars überbracht – genauer gesagt habe dieser Mann das Schreiben nicht selbst übergeben, sondern mit einem Diener (puer) geschickt. Camerarius habe dieses Antwortschreiben nach Nürnberg geschickt, um es dort von Johann Mylius an Stiebar weiterleiten zu lassen.
Endlich sei er in Tübingen angekommen. Auf der achttägigen Reise habe er viele Schwierigkeiten überwinden müssen. Und auch hier in Tübingen gebe es einige Widrigkeiten, aber da sie alle erträglich seien, müsse er Stiebar nicht seine Klagen "entgegenkrächzen" (occinere). Sorgen bereitete ihm, dass der Besitz der Familie noch verpackt sei. Ansonsten sorge er sich um die Situation des Staates – allerdings in geringerem Maße, denn was nütze das schon? Aber er tue, was er könne, und mehr, als er müsse. Deshalb beruhige ihn das Bewusstsein, dass er seine Pflichten treu und zuverlässig erfülle. Den Ausgang überlasse er Gott. Der Herzog (Ulrich von Württemberg) scheine sehr gütig und ein Förderer der Frömmigkeit und der schönen Künste zu sein, auch wenn er sich anscheinend selbst nicht mit ihnen beschäftigt habe.
Auch Camerarius bereite es, wie Stiebar, Verdruss, dass sie nun eine größere Distanz trenne. Aber sie wollten diesen Umstand durch fleißiges Gedenken (vermutlich ist die Aufrechterhaltung des Briefwechsels gemeint) lindern. Grüße an Moritz von Hutten. Es gebe keinen Grund, dass sich Stiebar über das Erratum wundere. Camerarius habe nicht gewollt, dass seine Gedanken verloren gingen und dafür auf seine Art gesorgt, nachdem er sich so intensiv und lange wissenschaftlich mit dem Thema beschäftigt hatte, dass er glaubte, einen gewissen Fortschritt gemacht zu haben.
Philipp (Melanchthon) sei zwar zum König von Frankreich gerufen worden, habe aber von Kurfürst (Johann Friedrich I. von Sachsen) keine Erlaubnis erhalten. Auch andere betrübliche Ereignisse behinderten diesen redlichen Mann. Camerarius wage nicht über sie zu schreiben, zumal man nie sicher sein könne, was mit einem Brief geschehe; und es gebe geheime Dinge, deren Veröffentlichung untragbar wäre.
(Thomas) Morus solle in England hingerichtet worden sein. Stiebar möge Martin (Martin von Wiesenthau?) für ihn um einen Aufschub bitten, damit Camerarius seiner Bitte besser nachkommen könne. Zurzeit sei er mit Aufgaben beschäftigt, die er zwar freiwillig auf sich genommen habe, aber keineswegs vernachlässigen dürfe.
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- Zur Einladung des französischen Königs vgl. MBW, Nr. 1579 und 1612.
Literatur und weiterführende Links
- Mayer 1952, S. 491.