Camerarius an Crato, 22.10.1560
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1158 |
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Zitation | Camerarius an Crato, 22.10.1560, bearbeitet von Manuel Huth, Anne Kram, Ulrich Schlegelmilch und Alexander Hubert (14.07.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1158 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 335-337 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Crato |
Datum | 1560/10/22 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 11. Cal. IXbr. 60 |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Cum mihi indicatum esset, nondum omnes vestros |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Reise) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:AK; Benutzer:US; Benutzer:HIWI |
Gegengelesen von | Benutzer:US |
Datumsstempel | 14.07.2022 |
Werksigle | OCEp 1158 |
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Zitation | Camerarius an Crato, 22.10.1560, bearbeitet von Manuel Huth, Anne Kram, Ulrich Schlegelmilch und Alexander Hubert (14.07.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1158 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 335-337 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Crato |
Datum | 1560/10/22 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 11. Cal. IXbr. 60 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Cum mihi indicatum esset, nondum omnes vestros |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Reise) |
Datumsstempel | 14.07.2022 |
Regest
Camerarius habe erfahren, dass noch nicht alle von Cratos Bekannten, die zur (Leipziger) Messe gekommen waren, abgereist seien. Deshalb habe er die Gelegenheit nicht verstreichen lassen wollen, ihm einen Brief zu schicken, auch wenn er nichts Erwähnenswertes zu schreiben habe und gerade mit den Vorbereitungen zur Hochzeit seiner Tochter (Ursula, mit Caspar Jungermann I.) beschäftigt sei. Crato solle um Gottes Segen für eine glückliche Verbindung beten.
Sie seien aber zu weit voneinander entfernt, um einen wechselseitigen Umgang miteinander, die überaus süße Frucht der Freundschaft, genießen zu können. Die Vorteile von Freunden seien vielfältig, wie Pindar sagte (Pind. N. 8,42-44), am meisten im Kummer, aber auch in freudigen Zeiten sei das Vertrauensverhältnis sichtbar. Was aber könnte Camerarius Schöneres passieren, als Crato zu sehen, auf dass er diesen frohen Tag persönlich mit ihm zusammen verbringe, zusammen mit seiner Ehefrau (Maria Crato). Da aber nicht geschehen könne, was sie sich wünschten, müssten sie eben wollen, was möglich sei, wie ein Sklave in der Komödie ermahne (vgl. Ter. Andr. 305f.).
Was aber in beiden Briefen schon häufig erwähnt worden sei, das werde seinem Eindruck nach durch Streit schlimmer gemacht. Seine Meinung sei aber dieselbe, die sie immer war, dass man sich nämlich einfach an den Wortlaut halten und nicht übermäßig interpretieren solle. Dies gefalle einigen nicht, die auch das interpretieren wollten, was man nicht interpretieren könne. Worauf dies also hinauslaufe, das fürchte er schon nicht mehr nur zu ahnen, sondern erkenne es nunmehr deutlich, denn es sei, wie man sage, sogar für einen Blinden ersichtlich. Soweit möglich, streiche er bei dieser Wettfahrt die Segel und meide sozusagen die Klippen der Diskussionen, die gewöhnlich unnötig und meist destruktiv seien. Denn beinahe nichts werde auf die rechte Art und Weise getan. Vielleicht sei diese Einschätzung aber auch der Resignation des Alters zuzuschreiben und die Sache gehe glimpflicher aus, als er fürchte – was er sich natürlich sehr wünsche. Dennoch sei ihm noch nicht ersichtlich, was er (jener Kontrahent) verspreche - ein vergebliches Ziel leerer Hoffnungen also, um weiter Pindar zu zitieren (Pind. N. 8,45).
Er habe in den vergangenen Tagen das Pferd genutzt, das Crato ihm geschenkt habe (s. Anm.), und sei zu Christoph von Karlowitz zum neuen Alaunbergwerk bei Bad Düben geritten. Von dort sei er weiter nach Wittenberg gereist, was er bei seinem Aufbruch von zuhause nicht vorgehabt hatte. Nachdem er sich dort kaum drei Stunden lang erholt habe, sei er nach Dessau aufgebrochen und habe Fürst Joachim getroffen, der ihn sehr freundlich empfangen habe. So habe er also Cratos Pferd auf die Probe gestellt.
Herzliche Grüße von Camerarius' Familie an Cratos Familie. Lebewohl.
(Anne Kram)
Anmerkungen
- "Er habe in den vergangenen Tagen das Pferd genutzt, das Crato ihm geschenkt habe": Vgl. Camerarius' Brief vom 17.19.1559.