Camerarius, De Theriacis antidotis, 1533
Opus Camerarii | |
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Werksigle | |
Zitation | De Theriacis antidotis ad Iohannem Magenbuchium Medicum Noricum amicum suum Ioachimi Camerarii Commentariolus, bearbeitet von Manuel Huth (04.06.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/ |
Name | Joachim Camerarius I. |
Status | Verfasser |
Sprache | Latein |
Werktitel | De Theriacis antidotis ad Iohannem Magenbuchium Medicum Noricum amicum suum Ioachimi Camerarii Commentariolus |
Kurzbeschreibung | |
Erstnachweis | 1533 |
Bemerkungen zum Erstnachweis | |
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn) | 1533/07/14 |
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende) | 1533/09/13 |
Schlagworte / Register | Theriak |
Anlass | Pest (Nürnberg) |
Paratext zu | |
Paratext? | ja |
Paratext zu | Camerarius, Antidotus Antiochi, 1533; Camerarius, Medicamentum Theriacae, 1533; Camerarius, Philonis Antidotus, 1533; Camerarius, Theriaca Antidotus, 1533; Camerarius, δαμοκράτους θηριακή ἀντίδοτος, 1533; Camerarius, (δαμοκράτους) τὸ διὰ βοτάνης πάγχρηστον, 1533; Camerarius, θηριακή, 1533; Camerarius, ἐκ τῶν εὐδήμου ἀντιόχειος ἀντίδοτος, 1533; Camerarius, Ἀνδρομάχου θηριακή, 1533; Camerarius, ἀντίδοτος προγνωστικὴ δαμοκράτους, 1533; Camerarius, ἡ τοῦ χάρμιδος πολυτελής (Inc.), 1533 |
Überliefert in | |
Druck | Camerarius, De Theriacis, 1533 |
Erstdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | |
Volltext | http://texte.camerarius.de/ |
Carmen | |
Gedicht? | nein |
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken | |
Wird erwähnt in | |
Folgende Handschriften und gedruckte Fremdwerke beeinflussten/bildeten die Grundlage für dieses Werk | |
Bearbeitungsstand | |
Überprüft | am Original überprüft |
Bearbeitungsstand | unkorrigiert |
Notizen | Regest; Kurzbeschreibung |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | |
Bearbeitungsdatum | 4.06.2018 |
Opus Camerarii | |
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Werksigle | |
Zitation | De Theriacis antidotis ad Iohannem Magenbuchium Medicum Noricum amicum suum Ioachimi Camerarii Commentariolus, bearbeitet von Manuel Huth (04.06.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/ |
Name | Joachim Camerarius I.
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Sprache | Latein |
Werktitel | De Theriacis antidotis ad Iohannem Magenbuchium Medicum Noricum amicum suum Ioachimi Camerarii Commentariolus |
Kurzbeschreibung | |
Erstnachweis | 1533 |
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn) | 1533/07/14 |
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende) | 1533/09/13 |
Schlagworte / Register | Theriak |
Anlass | Pest (Nürnberg) |
Paratext zu | |
Paratext? | ja |
Paratext zu | Camerarius, Antidotus Antiochi, 1533; Camerarius, Medicamentum Theriacae, 1533; Camerarius, Philonis Antidotus, 1533; Camerarius, Theriaca Antidotus, 1533; Camerarius, δαμοκράτους θηριακή ἀντίδοτος, 1533; Camerarius, (δαμοκράτους) τὸ διὰ βοτάνης πάγχρηστον, 1533; Camerarius, θηριακή, 1533; Camerarius, ἐκ τῶν εὐδήμου ἀντιόχειος ἀντίδοτος, 1533; Camerarius, Ἀνδρομάχου θηριακή, 1533; Camerarius, ἀντίδοτος προγνωστικὴ δαμοκράτους, 1533; Camerarius, ἡ τοῦ χάρμιδος πολυτελής (Inc.), 1533 |
Überliefert in | |
Druck | Camerarius, De Theriacis, 1533 |
Carmen | |
Gedicht? | nein |
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken | |
Wird erwähnt in | |
Bearbeitungsdatum | 4.06.2018 |
Widmung und Entstehungskontext
Die dem Arzt Johannes Magenbuch gewidmete Schrift ist lt. Camerarius während einer in Nürnberg grassierenden Pestepidemie (Juli 1533-Februar 1534) verfasst worden, während der Camerarius aufs Land (nach Gut Eschenau) geflohen war. Die Widmung legt nahe, die Schrift als Dank für medizinische Hilfe zu sehen (Magenbuchi, quem, ut semper cognovi, promptissima erga me meosque voluntate, et opera fuisse, ita confido libenter, admissurum hanc significationem gratitudinis et memoriae nostrae; vgl. Stannard/Dilg 1978, S. 181).
Aufbau und Inhalt
Das Werk zerfällt in drei Teile:
- Reflexionen über die zeitgenössische Medizin (Bl. a2r-a5r).
- Widmung an Magenbuch (Bl. a5v-a6r)
- Sammlung von „Lesefrüchten“ über Theriak (Bl. a6r-b6r).
Reflexionen über die zeitgenössische Medizin (Bl. a2r-a5r)
Camerarius eröffnet den Commentariolus mit der Frage, warum in seiner Gegenwart nur so wenig Ärzte erfolgreich bei ihren Behandlungsversuchen seien, obwohl sie doch über großes naturkundliches Wissen (scientia) verfügten. Dies liege an ihrer mangelnder Erfahrung (experientia) im Umgang mit Medikamenten. Camerarius kritisiert an der zeitgenössischen Medizin, dass sie zu stark buchwissenschaftlich auf das Studium und die Adaption antiker Medikamente ausgerichtet sei, und die Ärzte ihre Aufgaben nicht wahrnähmen, wozu die Qualitätskontrolle vor allem ausländischer Medikamente gehöre, die sie in der Regel den Apothekern überließen. Die meisten Ärzte besäßen ja kaum Medikamente oder unternähmen den Versuch, die Inhaltsstoffe kennenzulernen.
Camerarius geht nun genauer auf die Faktoren ein, die die Imitation antiker Medikamente beeinträchtigen: Die Medikamente der Apotheker seien oft verdorben, gepanscht oder verschnitten. Viele antike Öle, Flüssigkeiten und Salben seien heute unbekannt, während es durch die Araber erstaunliche neue Verfahrensweisen (wie die Destillation von Blütenextrakten) gebe, (die man nicht ignorieren dürfe).
Anhand antiker Ärzte und insbesondere Galen zeigt Camerarius im Folgenden auf, dass diese Autoritäten nicht nur über naturkundliches Wissen (scientia) verfügten, sondern selbst Arbeit und Mühe in den Bereich der Arzneikunde investiert sowie den heutigen Apothekern nicht alles tradiert hätten. Er betont erneut die Bedeutung der experientia sowie der Praxis (usus), der Autopsie und der Sorgfalt (cura).
Camerarius bewundert die Begabung und die Weisheit (sapientia) der antiken Ärzte, die so verschiedene (d.h. ihrer Qualität nach unterschiedliche) Inhaltsstoffe in das Corpus eines Medikaments verbinden konnten. Diese Herstellung von Kompositdrogen vergleicht er mit der Schöpfung des Menschen durch den als Demiurgen beschriebenen Gott. Die Alten hätten dies mit Hilfe der Geometrie und die Arithmetik, die genauesten Künste in jeder Disziplin, zu beschreibend und lehren versucht. Camerarius betont dabei die Rolle der ἀναλογία, denn wo sie herrsche, könne es keine Fehler geben. Sie besitze eine universelle Kraft bei der Herstellung von Medikamente, denn sie ermögliche die richtige Temperierung der Qualitäten. Wenn er dies bedenke, sei es umso tadelnswerter, wenn jemand die Herstellung übereilt betreibe.
Die Erfinder jener Kompositdrogen verdienten größte Bewunderung und es sei kein Wunder, dass man sie nicht mehr für Menschen, sondern Götter oder deren Kinder oder Schüler hielt.
Widmung an Magenbuch (Bl. a5v-a6r)
Die Widmung ist komplementär zur Dedikationsepistel an Weyll angelegt.