Kategorie:Briefwechsel-Johannes Sambucus
Allgemein zum Briefwechsel
Die Bekanntschaft von Johannes Sambucus mit Joachim Camerarius I. geht bis auf die frühen 40er Jahre zurück, als Sambucus auf Veranlassung seines Vaters nach Leipzig zu Camerarius gezogen war (vgl. Gerstinger 1968, S. 11). Als Sambucus weggezogen war, um sein Studium in Wittenberg fortzusetzen, hielten sie möglicherweise noch eine Weile Kontakt über Philipp Melanchthon.
Der unvollständig erhaltene Briefwechsel (insgesamt handelt es sich um 12 Briefe) setzt erst einige Zeit später, im Jahr 1567, ein, als Sambucus in Wien als kaiserlicher Rat, Hofhistoriker und (titularischer) Hofarzt wirkte. 1568 sahen sich dann beide in Wien, wohin man Camerarius als Vermittler in konfessionellen Fragen geladen hatte. Vermutlich aus dieser Zeit stammt ein Abschiedsgedicht des Sambucus
Zentrale Themen
Die Freundschaft mit Sambucus war für Camerarius auch deswegen wichtig, weil sich Sambucus in Wien eine stattliche Privatbibliothek aufgebaut hatte. Einige Briefe künden von dem vergeblichen Versuch des Camerarius, eine kostbare Euklidhandschrift auszuleihen, allein die von Sambucus verlangte Bürgschaft war zu hoch. Ebenfalls aus der Bibliothek des Sambucus stammten vermutlich mehrere Briefe des Manuel Chrysoloras, die Sambucus zusammen mit weiteren griechischen Briefen schickte, nachdem er gehört hatte, dass Camerarius eine Edition von Gelehrtenbriefen plane.
Was private Mitteilungen betrifft, so klagt Camerarius vielfach über sein Alter oder seine Gesundheit. Über den Tod seiner Frau will ihn Sambucus hinwegtrösten und schickt zwei Epigramme.
Konstellationen
Ein wichtiger gemeinsamer Bekannter in Wien war der kaiserliche Leibarzt Johannes Crato, mit dem Camerarius einen intensiven Briefwechsel unterhielt. Einfügen: Crato als Übermittler von Briefen. Eine weitere wichtige Rolle spielte wohl der in Nürnberg ansässige Sohn des Camerarius, Joachim (II.), der zumindest bei der Anfrage bezüglich des Euklidkodexes involviert war und die Briefe seines Vaters nach Wien weiterleitete.
Editionen, Literatur und weiterführende Links
- Gerstinger 1968 (Edition des Sambucus-Briefwechsels. Gerstinger hat nur Briefe aufgenommen, die Sambucus verschickt hatte)
- www.aerztebriefe.de (Datensätze und einige Regesten zu Briefen von Johannes Sambucus)
Überlieferung und statistische Übersicht
Der Briefwechsel ist unvollständig, was beispielsweise aus der Erwähnung weiterer Briefe hervorgeht. Camerarius selbst veröffentlichte kein einziges Schreiben von oder an Sambucus. Dies dürfte daran liegen, dass Camerarius mit seinen Briefausgaben vor allem eine Stilisierung seiner Erfurter Studienzeit bezweckte, einer Zeit, zu der Sambucus noch nicht einmal geboren war. Der Briefwechsel wird erst 1595 (und da auch nur teilweise) von den Söhnen des Camerarius ediert. Wie in ihren Ausgaben üblich, drucken sie nur die Briefe ab, die von Camerarius selbst verfasst wurden, nicht jedoch solche, die seine Briefpartner verfassten. Briefe von Sambucus sind daher vornehmlich nur handschriftlich überliefert. Die meisten von ihnen befinden sich in der Collectio Camerariana in der Müncher Staatsbibliothek.
- Es sind 7 Briefe von Camerarius erhalten.
- Es sind 5 Briefe an Camerarius erhalten.
Von den lediglich handschriftlich überlieferten Briefen wurden im Rahmen des Projektes i. d. R. nur die Rohdaten erfasst (d. h. sie wurden nicht regestiert, semantisiert oder verschlagwortet). Die folgenden statistischen Daten bilden daher nur einen Ausschnitt des ohnehin nicht vollständig überlieferten Briefwechsels ab und dienen somit eher der Orientierung. Um sie aufzurufen, drücken Sie bitte unten auf "Semantic Drilldown".
Offene Fragen / Noch einzuarbeiten
- Werke: epitheta
- Auswahlkriterien der Söhne für Sambucusbriefe
- Text dieser Seite überarbeiten
- US: wieder ein Detail zu diesem Thema: JCII sandte am 13.12.1576 mit Christoph Andreas Gugel (1559-1616) griechische Chrysolorasbriefe sowie JCI-Briefe an Bonaventura Vulcanius in Leiden (Leiden, UB, VUL 105 III; www.aerztebriefe.de/id/18497). Regest von Simon Roth kommt in Kürze rein.>
- US: Betrifft die Sammlung griechischer Gelehrten-/Kirchenväterbriefe, um deren Edition Sambucus JCI gebeten hatte (Vgl. die Edition Gerstingers, S. 294-296). In der UB Uppsala gibt es noch zwei Briefe, die auf diese Sammlung Bezug nehmen. Der erste Brief ist an JCII gerichtet, der zweite an Lipsius. DS 13687 DS 13692
- US: Gefunden habe ich sie leider immer noch nicht. Aber JCII erwähnt sie erneut, will sie am 1.9.1577 an Vulcanius schicken - findet sie aber auch gerade nicht. ÄB DS 18498. Regest in Bälde.
- Sambucus an Crato (24.08.1568; Gerstinger XXV, S: 87-88: Crato soll Camerarius die Chrysolorasbriefe übermitteln
- Sambucus an Camerarius, 01.02.1574: Erinnerung an Chrysolorasbriefe
- Sambucus an JCII, 07.07.1577 (Gerstinger CCXIII, S. 221-222; Adis 28769): S. will Chrysoloras durch Vulcanius ediert sehen. Dyspodius gebe des S. vorzüglichen Euklidkodex weder heraus noch zurück. Griechische Briefe noch in Antwerpen. WICHTIG: "PS: Wenn Camerarius auch diesen Brief seiner (Ausgabe von Gelehrtenbriefen) beifügen wolle, habe er keine Bedenken. In seinem von Camerarius ihm überstellten Brief habe er einiges verbessert, Camerarius möge ihn so edieren wie er ihn zurücksende." Email an US: Wir müssten die lateinische Originaltext (Clm 10367, Nr. 303) aber nochmal ansehen, da Gerstinger an der Stelle wohl Probleme mit der Lesbarkeit des Textes hatte. (ggf. muss dieser Eintrag noch auf andere Wikiseiten kopiert werden).
- Sambucus an JCII 7.9.1580 (Gerstinger CXLV (S. 252-253): "Beklagt sich über die Saumseligkeit des Vulcanius bei der Ausgabe der griechischen Chrysolorasbriefe; sie dürften in der Werkstätte des "Vulcanus" der dort herrschenden Hitze zum Opfer gefallen sein. Möge dieses Schicksal nicht auch den jenen beigegebenen Briefen ad familiares von Camerarius Vater zuteil werden."
- Sambucus an JCII 8.1.1581 (Gerstinger CXLVI, 8.1.1581 CXLVI, S. 253-255): "Den Vulcanius mahne er an die Chryroloras- und Camerariusbriefe."
- Sambucus an JCII 10.2.1581 (Gerstinger CXLVIII, S. 256-257: "Den Vulcanius dränge und mahne er, er möchte mit aller Kraft sich endlich an den Druck dessen, was er von ihm habe, machen, möchte dies auch Camerarius tun amore patris piae memoriae.
- Sambucus an JCII vor Juli 1581 (Gerstinger CL, S. 259-260: "Camerarius möge Vulcanius an seine Epistolae erinnern"
- Sambucus an JCII, 1.7.1581 (S. 260-261): Klage über des Vulcanius Saumseligkeit und Drohung mit anderen Mitteln, wenn dieser nicht alsbald durch Plantinus antworte.
- Gerstinger, S. 294-295: "Im Jahre 1568 hatte S. durch Crato eine Anzahl von Briefen des Manuel Chrysoloras an Joachim Camerarius d. Ä. gesandt, da er von Crato gehört hatte, daß jener eine Ausgabe lat. Gelehrtenbriefe plane (Gerstinger meint wohl in lat. Übersetzung!)... Neben Chrysoloras wurden wohl noch andere griechische Briefe (des Bessarion, Maximus Planudes, 600 Väterbriefe) an Camerarius zur Verwertung geschickt. Nach dessen Ableben bittet S. Crato, die Erben des Camerarius zu veranlassen, dass sie die ihrem Vater geschickten Briefe herausgäben oder zurückschickten. Dies geschah nicht, sondern die Erben sandten dieselben mit des Camerarius Briefen ad familiares (sicher???) und anderem an Bonaventura Vulcanius nach Leiden
--> Frage: Hat Gerstinger alles richtig erfasst?
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- Camerarius an Sambucus, 21.01.1567
- Camerarius an Sambucus, 24.04.1567
- Sambucus an Camerarius, 01.06.1567
- Camerarius an Sambucus, 09.-11.1568
- Sambucus an Camerarius, 11.1568
- Camerarius an Sambucus, 05.04.1568
- Camerarius an Sambucus, 04.01.1569
- Sambucus an Camerarius, 06.03.1569
- Camerarius an Sambucus, 22.01.1570
- Sambucus an Camerarius, 01.02.1574
- Sambucus an Camerarius, 01.02.1574 a
- Camerarius an Sambucus, 19.02.1574