Camerarius an Sambucus, 19.02.1574

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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 Briefdatum
Sambucus an Camerarius, 01.02.15741 Februar 1574 JL
Sambucus an Camerarius, 01.02.1574 a1 Februar 1574 JL
Camerarius an Sambucus, 22.01.157022 Januar 1570 JL
 Briefdatum
Camerarius an Sambucus, 19.02.157419 Februar 1574 JL

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Werksigle OCEp 1212
Zitation Camerarius an Sambucus, 19.02.1574, bearbeitet von Manuel Huth und Ulrich Schlegelmilch (01.10.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1212
Besitzende Institution München, BSB
Signatur, Blatt/Seite Clm 10363, Bl. 28v (Nr. 14a)
Ausreifungsgrad Konzept
Erstdruck in Camerarius, Philosophicae consolationes et meditationes, 1577
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 125-126
Zweitdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck S. 416-417
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Johannes Sambucus
Datum 1574/02/19
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum Datum des Konzepts: 20. Februar; Datum im Druck: 19. Februar
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Wien
Gedicht? nein
Incipit Literas tuas plenas humanitatis et benevolentiae (gratiae)
Link zur Handschrift http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb00111089-4
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung Camerarius bedankt sich für die Beileidsbekundungen zum Tod seiner Frau und äußert sich zur Trauerbewältigung. Bemerkungen zu geplanten Editionen.
Anlass
Register Parallelüberlieferung (Briefe); Redaktionelle Überarbeitung; Biographisches (Familie); Werkgenese; Drucklegung
Handschrift gesehen
Bearbeitungsstand validiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:US
Gegengelesen von Benutzer:US; Benutzer:VG
Datumsstempel 1.10.2024
Werksigle OCEp 1212
Zitation Camerarius an Sambucus, 19.02.1574, bearbeitet von Manuel Huth und Ulrich Schlegelmilch (01.10.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1212
Besitzende Institution München, BSB
Signatur, Blatt/Seite Clm 10363, Bl. 28v (Nr. 14a)
Ausreifungsgrad Konzept
Erstdruck in Camerarius, Philosophicae consolationes et meditationes, 1577
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 125-126
Zweitdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck S. 416-417
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Johannes Sambucus
Datum 1574/02/19
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum Datum des Konzepts: 20. Februar; Datum im Druck: 19. Februar
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Wien
Gedicht? nein
Incipit Literas tuas plenas humanitatis et benevolentiae (gratiae)
Link zur Handschrift http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb00111089-4
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Kurzbeschreibung Camerarius bedankt sich für die Beileidsbekundungen zum Tod seiner Frau und äußert sich zur Trauerbewältigung. Bemerkungen zu geplanten Editionen.
Register Parallelüberlieferung (Briefe); Redaktionelle Überarbeitung; Biographisches (Familie); Werkgenese; Drucklegung
Datumsstempel 1.10.2024


Zielort mutmaßlich. Antwort auf Brief vom 01.02.1574.

Regest

Camerarius habe den Brief des Sambucus vom 01.02.1574 in diesen Tagen erhalten – zusammen mit der Consolatio des Jacopo Sadoleto (s. Anm.). Es sei liebenswürdig, dass Sambucus ihn über den Verlust seiner Frau (Anna) hinwegtrösten wolle. Aber niemand könne diesen Schmerz heilen, der wie seine Krankheit (ein chronisches Nierenleiden) erst mit seinem Tode enden werde. Es sei gütig von Sambucus, dass er Camerarius in dieser höchst betrüblichen Situation das Trauern gestatte. Freilich versuche Camerarius den Schmerz nach Kräften zu bändigen. Die beiden Epigramme des Sambucus hätten ihn in seiner Trauer durch ihre Eleganz erfreut. Er schicke ein Epigramm zurück, das er nachts verfasste, als er nicht schlafen konnte.

Um die Veröffentlichung der (Chrysoloras-)briefe und anderer vermutlich nützlicher Schriften (s. Anm.) bemühe er sich schon seit einigen Jahren, aber ihm fehle es an der Unterstützung durch eine Offizin. Man müsse erst noch sehen, wie man diese Bücher drucken könne. Camerarius hoffe aber, er werde einen Drucker finden, der die Consolatio des Sadoleto annehme, welcher die „epitaphia epigrammata“ des Camerarius hinzugefügt werden sollen. Camerarius' Sohn Ludwig könne die einzelnen Stücke sammeln, die Camerarius verstreut und unachtsam auf verschiedene Blätter geworfen habe.

Camerarius freue es, dass sich Sambucus mit Hubert Languet verstehe. Camerarius wisse, dass auch Languet den Umgang mit Sambucus angenehm finde. Sambucus gewinne damit einen frommen, tugendhaften Mann und einen Kundigen der schönen Künste zum Freund. Grüße an denselben.

Lebewohl.

(Manuel Huth)

Anmerkungen

Abweichungen in der Überlieferung

Die Ausgaben von 1577 und 1595 unterscheiden sich in einigen Punkten:

  • 1577: "Literas tuas plenas humanitatis et benevolentiae"; 1595: "Literas tuas plenas humanitatis et gratiae".
  • 1577: "in acerbissimo luctu meo"; 1595: "in acerbissimo luctu propter defunctam coniugem meo".
  • 1577: "Spero tamen me impetraturum"; 1595: "Spero me tamen impetraturum".
  • 1577: "epigrammata quae (...) colligere potuerit"; 1595: "epigrammata quae (...) colligere poterit".
  • 1577 über Languet: "viri eximia pietate"; 1595 über Languet: "viri pietate".

Der Hauptunterschied ist, dass in der Ausgabe von 1595 der Trauerfall spezifiziert ist: Dem Ausdruck "in acerbissimo luctu meo" sind die erläuternden Worte "propter defunctam coniugem" hinzugefügt worden. Prinzipiell wäre zwar denkbar, dass in der älteren Ausgabe der konkrete Anlass zur Trauer verschwiegen wurde, um die Privatsphäre des Camerarius zu schützen, aber ein Blick auf den in dieser Ausgabe unmittelbar vorher abgedruckten Brief macht diese Annahme unwahrscheinlich. Dabei handelt es sich nämlich um ein Kondolenzschreiben des Sambucus vom 01.02.1574, in welchem der Tod der Gattin des Camerarius explizit angesprochen wird. Vielmehr muss es so sein, dass die Söhne des Camerarius absichtlich erläuternde Bemerkungen in die Ausgabe von 1595 einfügten, um dem Leser die Kontexte klar zu machen. Diese Notwendigkeit ergab sich auch aus dem Umstand, dass sie nur die eine Hälfte des Briefwechsels druckten (sc. nur die von Camerarius verfassten Schreiben). Außerdem wirkt der Ausdruck in der jüngeren Ausgabe durch das weite Hyperbaton etwas schwerfälliger und weniger natürlich.

Literatur und weiterführende Links