Camerarius an Sambucus, 09.-11.1568
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1209 |
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Zitation | Camerarius an Sambucus, 09.-11.1568, bearbeitet von Manuel Huth (21.04.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1209 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 412-413 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Sambucus |
Datum | 1568 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | o.D.; mutmaßliches Datum: September - November 1568 (s. u.) |
Unscharfes Datum Beginn | 1568-09 |
Unscharfes Datum Ende | 1568-11 |
Sprache | Latein;Griechisch |
Entstehungsort | Wien |
Zielort | Wien |
Gedicht? | nein |
Incipit | Αἰάζειν τις τῶν πάλαι |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Bibliothek (Sambucus); Biographisches (Reise); Biographisches (Wienreise) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | Benutzer:US; Benutzer:VG |
Datumsstempel | 21.04.2022 |
Werksigle | OCEp 1209 |
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Zitation | Camerarius an Sambucus, 09.-11.1568, bearbeitet von Manuel Huth (21.04.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1209 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 412-413 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Sambucus |
Datum | 1568 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | o.D.; mutmaßliches Datum: September - November 1568 (s. u.) |
Unscharfes Datum Beginn | 1568-09 |
Unscharfes Datum Ende | 1568-11 |
Sprache | Latein;Griechisch |
Entstehungsort | Wien |
Zielort | Wien |
Gedicht? | nein |
Incipit | Αἰάζειν τις τῶν πάλαι |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Bibliothek (Sambucus); Biographisches (Reise); Biographisches (Wienreise) |
Datumsstempel | 21.04.2022 |
Absende-, Zielort und Datum mutmaßlich: Vermutlich in der Zeit verfasst, als sich Camerarius auf kaiserliche Einladung in Wien befand (September-November 1568). Dies legt die Erwähnung eines schon stattgefundenen Essens bei Sambucus sowie eines geplanten Aufenthaltes in seiner Bibliothek nahe.
Zur Sprache: Griechischer Brief mit lateinischer Version eines Ungenannten. Camerarius selbst fügte noch ein lateinisches PS sowie ein griechisches Zitat bei, das er selbst übersetzte.
Regest
Einer der Alten sage, dass er den Diotimos (Adramyttenus) beklage, wie dieser unter Kindern sitze und ihnen das Alphabet hersage (s. Anm.). Camerarius hingegen trauere, weil er schon seit langer Zeit nicht mehr Grammatik lehren könne, und wünschte, er könnte sofort zu seinen Studien (an die Universität (Leipzig)) zurückkehren – nicht jedoch ohne bei den Schätzen der Bibliothek des Sambucus so lange zu verweilen, wie es dieser gestatte und seine freie Zeit oder, um die Wahrheit zu sagen, seine Trägheit es zuließen. Die Bücher aber, die er nach einem Gastmahl des Sambucus mitgenommen hatte, nehme er in seine Hände, lese sie und erfreue sich an ihnen. Aber dabei wachse umso mehr in ihm der Wunsch, sich auch an den Titeln der übrigen Schriften zu erfreuen. So Gott wolle und es Sambucus passe, möge dies möglichst bald sein.
Anbei eines seiner Werke (unklar), über das sie vor Kurzem gesprochen hätten. Es sei zwar nicht ohne Sorgfalt verfasst, aber, wie Camerarius fürchte, doch nicht mit der angemessenen Gelehrtheit und Eleganz. Aber Sambucus solle selbst darüber urteilen und ihm aufzeigen, was gut und was schlecht ausgearbeitet sei.
Lebewohl.
Lateinisches PS: Anbei eine herrliche griechische Sentenz, die auf die Zeitumstände zutreffe – zusammen mit der Übersetzung des Camerarius. Denn Camerarius habe bemerkt, dass dies (wohl die Zufügung von Übersetzungen) von Sambucus gewünscht sei. Aus "Gegen die Juden" eines gewissen Andronikos Komnenos:
Der streitliebende Mensch habe sein ganzes Leben lang gelernt, sich zu streiten und den Groll zu lieben. Ein wahrheitsliebender Mensch hingegen lege die Worte, die er spreche, in die Waagschale seines Gewissens und wolle daher anderen nicht in jeder Hinsicht unbillig überlegen sein, sondern ertrage es ehrenhaft, wenn er in einigen Bereichen unterlegen sei.
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- "Einer der Alten (…) hersagte" = Anth. Pal. 11, 437. Der unbekannte Übersetzer des griechischen Briefes kannte die Stelle vielleicht nicht, da die lateinische Version durch die Verwendung des intransitiven "eiulare" nahelegt, dass Diotimus klagend aufseufzte.
Literatur und weiterführende Links
- http://www.aerztebriefe.de/id/00005201
- Steinmann 2017, S. 105 (Teilübersetzung mit Datierung auf die Zeit nach Camerarius' Wienaufenthalt)