Camerarius an Stiebar, 03.11.1526: Unterschied zwischen den Versionen
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Camerarius habe gern den Ratschlag Stiebars befolgt und sein Werk (''labores et lucubratiunculae nostrae'') dem '''Verwandten/Bekannten/Nahestehenden (''vicinus'')''' Stiebars gewidmet. Aber Camerarius wollte das Werk nicht drucken lassen, bevor es Stiebar lesen konnte. Deshalb habe Camerarius (anbei) den Autograph (seines Werks) und den Entwurf ("protographum") geschickt. Camerarius bittet Stiebar um Begutachtung derselben. Camerarius strebe nichts Weiter an als das Wohlwollen (des Widmungsempfängers). Es dürfte für den Widmungsempfänger auch nicht unehrenhaft sein, von den Musen des Camerarius gerühmt zu werden, auch wenn er ein sehr nobler Mann sei und '''maxima virtutis insignia contigere'''. Camerarius habe ein ungeheures Verlangen, seine Gunst zu erlangen, denn sollte er damit erfolgreich sein, werde er | Camerarius habe gern den Ratschlag Stiebars befolgt und sein Werk (''labores et lucubratiunculae nostrae'') dem '''Verwandten/Bekannten/Nahestehenden (''vicinus'')''' Stiebars gewidmet. Aber Camerarius wollte das Werk nicht drucken lassen, bevor es Stiebar lesen konnte. Deshalb habe Camerarius (anbei) den Autograph (seines Werks) und den Entwurf ("protographum") geschickt. Camerarius bittet Stiebar um Begutachtung derselben. Camerarius strebe nichts Weiter an als das Wohlwollen (des Widmungsempfängers). Es dürfte für den Widmungsempfänger auch nicht unehrenhaft sein, von den Musen des Camerarius gerühmt zu werden, auch wenn er ein sehr nobler Mann sei und '''maxima virtutis insignia contigere'''. Camerarius habe ein ungeheures Verlangen, seine Gunst zu erlangen, denn sollte er damit erfolgreich sein, werde er | ||
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Bei Hesiod gebe es einen Ausspruch: "Nie mehr schwindet die Kunde so ganz, die viele Menschen verkünden" (= Hesiod, Erga, 763 f.). Camerarius habe ihn so übersetzt: "Niemals verschwindet ein Gerücht völlig, das das Volk verbreitet." | Bei Hesiod gebe es einen Ausspruch: "Nie mehr schwindet die Kunde so ganz, die viele Menschen verkünden" (= Hesiod, Erga, 763 f.). Camerarius habe ihn so übersetzt: "Niemals verschwindet ein '''Gerücht/Ruf''' völlig, das das Volk verbreitet." | ||
Camerarius selbst habe keine Abschrift des Widmungsbriefes. Stiebar möge den Brief also lesen und, nachdem er ihn geprüft habe, zum Drucken zurückschicken, falls er das wolle. | Camerarius selbst habe keine Abschrift des Widmungsbriefes. Stiebar möge den Brief also lesen und, nachdem er ihn geprüft habe, zum Drucken zurückschicken, falls er das wolle. | ||
Version vom 31. Juli 2017, 12:14 Uhr
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| Werksigle | OCEp 976 |
|---|---|
| Zitation | Camerarius an Stiebar, 03.11.1526, bearbeitet von Manuel Huth (31.07.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_976 |
| Besitzende Institution | |
| Signatur, Blatt/Seite | |
| Ausreifungsgrad | Druck |
| Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
| Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 111 |
| Zweitdruck in | |
| Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
| Sonstige Editionen | |
| Wird erwähnt in | |
| Fremdbrief? | nein |
| Absender | Joachim Camerarius I. |
| Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
| Datum | 1526/11/03 |
| Datum gesichert? | nein |
| Bemerkungen zum Datum | 3. Nonas Novembr. |
| Unscharfes Datum Beginn | |
| Unscharfes Datum Ende | |
| Sprache | Latein |
| Entstehungsort | o.O. |
| Zielort | o.O. |
| Gedicht? | nein |
| Incipit | Consilio tuo libenter parui |
| Link zur Handschrift | |
| Regest vorhanden? | nein |
| Paratext ? | nein |
| Paratext zu | |
| Kurzbeschreibung | |
| Anlass | |
| Register | Widmungspraxis |
| Handschrift | |
| Bearbeitungsstand | unkorrigiert |
| Notizen | Regest noch nicht fertig Erwähntes Werk und dessen Widmungsempfänger unklar |
| Wiedervorlage | ja |
| Bearbeiter | Benutzer:MH |
| Gegengelesen von | |
| Datumsstempel | 31.07.2017 |
| Werksigle | OCEp 976 |
|---|---|
| Zitation | Camerarius an Stiebar, 03.11.1526, bearbeitet von Manuel Huth (31.07.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_976 |
| Ausreifungsgrad | Druck |
| Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
| Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 111 |
| Fremdbrief? | nein |
| Absender | Joachim Camerarius I. |
| Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
| Datum | 1526/11/03 |
| Datum gesichert? | nein |
| Bemerkungen zum Datum | 3. Nonas Novembr. |
| Sprache | Latein |
| Entstehungsort | o.O. |
| Zielort | o.O. |
| Gedicht? | nein |
| Incipit | Consilio tuo libenter parui |
| Regest vorhanden? | nein |
| Paratext ? | nein |
| Register | Widmungspraxis |
| Datumsstempel | 31.07.2017 |
Regest
Camerarius habe gern den Ratschlag Stiebars befolgt und sein Werk (labores et lucubratiunculae nostrae) dem Verwandten/Bekannten/Nahestehenden (vicinus) Stiebars gewidmet. Aber Camerarius wollte das Werk nicht drucken lassen, bevor es Stiebar lesen konnte. Deshalb habe Camerarius (anbei) den Autograph (seines Werks) und den Entwurf ("protographum") geschickt. Camerarius bittet Stiebar um Begutachtung derselben. Camerarius strebe nichts Weiter an als das Wohlwollen (des Widmungsempfängers). Es dürfte für den Widmungsempfänger auch nicht unehrenhaft sein, von den Musen des Camerarius gerühmt zu werden, auch wenn er ein sehr nobler Mann sei und maxima virtutis insignia contigere. Camerarius habe ein ungeheures Verlangen, seine Gunst zu erlangen, denn sollte er damit erfolgreich sein, werde er Man mache ihn zum
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Bei Hesiod gebe es einen Ausspruch: "Nie mehr schwindet die Kunde so ganz, die viele Menschen verkünden" (= Hesiod, Erga, 763 f.). Camerarius habe ihn so übersetzt: "Niemals verschwindet ein Gerücht/Ruf völlig, das das Volk verbreitet."
Camerarius selbst habe keine Abschrift des Widmungsbriefes. Stiebar möge den Brief also lesen und, nachdem er ihn geprüft habe, zum Drucken zurückschicken, falls er das wolle.
Stiebar und seine Lieben möchten wohl leben. Grüße an Unbekannt (Hutten).
(Manuel Huth)
Literatur und weiterführende Links
- Mayer 1952, S. 486-487.