Camerarius an Stiebar, 30.04.1534: Unterschied zwischen den Versionen
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Absende- und Zielort mutmaßlich. | Absende- und Zielort mutmaßlich. |
Version vom 24. April 2018, 13:00 Uhr
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Werksigle | OCEp 1002 |
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Zitation | Camerarius an Stiebar, 30.04.1534, bearbeitet von Manuel Huth (24.04.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1002 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 138-139 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1535/04/30 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Prid. Cal. Maii. |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | Würzburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Nostrum consilium recusationis illius |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Politische Neuigkeiten; Biographisches (Stellenangebote und Berufungen); Türkenkriege/Türkengefahr |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | Unklare politische Anspielungen; auch unklar: "Warum frage Stiebar? Die alte Tugend vieler Männer gehöre der Vergangenheit an." |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | Benutzer:HIWI4 |
Datumsstempel | 24.04.2018 |
Werksigle | OCEp 1002 |
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Zitation | Camerarius an Stiebar, 30.04.1534, bearbeitet von Manuel Huth (24.04.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1002 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 138-139 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1535/04/30 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Prid. Cal. Maii. |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | Würzburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Nostrum consilium recusationis illius |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Politische Neuigkeiten; Biographisches (Stellenangebote und Berufungen); Türkenkriege/Türkengefahr |
Datumsstempel | 24.04.2018 |
Absende- und Zielort mutmaßlich.
Regest
Es gebe keinen Grund, warum Camerarius die Entscheidung bereuen sollte, die Stelle (eines Ratsschreibers) abgelehnt zu haben, die seiner professio zuwiderlaufe (s. Anm.).
Stiebars Klagen über die Zeitumstände ließen seine vaterländische Gesinnung erkennen, eine Eigenschaft, um die Camerarius schon lange wisse. Doch sie beide mögen das Klagen hoffnungsvoll beenden! Denn so hätten es doch diejenigen gewollt, durch die jetzt vor allem diese Übel (über den Staat) hereinbrächen. Wer nämlich habe jemals in Deutschland das Wohl des Staates berücksichtigt, obwohl man sich doch in solchen Schwierigkeiten befände, nachdem es solch drohende Vorzeichen gegeben habe und nachdem man solche Niederlagen erlitten habe? Welcher redliche Mann habe nicht die Tatsache verurteilt, dass diese Leute nicht sähen, dass sie ein abscheuliches Übel durch ihre Ignoranz nährten: Niemandem hätten sie zugehört, sondern nach dem Unheil und Gift von Schmeichlern und Unterstützern ihrer eigenen Sache gegiert, nicht nach dem Wohl des Staates getrachtet. Wie oft habe Camerarius schon zu Stiebar gesagt, dass der Staat in diesem Zustand nicht lange fortdauern könne? Camerarius und Stiebar sollten sich also wappnen, damit sie tapfer ertragen könnten, was das Schicksal bringe.
Camerarius habe Stiebar schon sehnlich erwartet und bedaure es deshalb umso mehr, dass Stiebar geschrieben habe, er könne zurzeit nicht kommen. (Das Folgende scherzhaft:) Camerarius bestehe nicht auf diesem Versprechen. Es sei ja ein langer Weg und außerdem kenne Stiebar ja das Sprichwort: "Später Dank ist unerwünscht." Aber Camerarius wolle sich damit zufrieden geben, dass Stiebar den halben Weg zurücklege. Wie Stiebar sehen könne, scherze er, obwohl er doch eigentlich gar nicht dazu aufgelegt sei.
Hier (in Nürnberg) gehe das Gerücht, König Ferdinand stelle ein Heer auf und beabsichtige, mit seinen Feinden (sc. den Türken) zu kämpfen. Vermutlich wünschten dies inständig eben jene Männer, die, wie Camerarius sehen könne, allzu vermessen seien.
Es sei unverständlich, dass der ihrige (noster sc. Martin Luther) dem Makedonen (sc. Philipp von Hessen) gewogen sei und ihn sogar noch unterstütze. Ihre Stadt (Nürnberg) stehe zu ihrem Wort. Warum frage Stiebar? Die alte Tugend vieler Männer gehöre der Vergangenheit an.
Lebewohl.
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- "Es gebe keinen Grund": Offenbar war Camerarius 1534 die Stelle des am 12.12.1533 verstorbenen Ratsschreibers Georg Hoppel (Hopelius) angeboten worden. Dies geht aus den Aufzeichnungen des Joachim Camerarius II. zum Leben seines Vaters vor, die in der Münchner Staatsbibliothek erhalten sind (München, BSB, Clm 10376, Nr. 8, Bl. 8r (ehemals 16r); zu Hoppel vgl. Scheible 2005, S. 323).