Camerarius an Oporinus, 25.08.1560: Unterschied zwischen den Versionen
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Camerarius habe den Auftrag gegeben, dass an der diesjährigen Frankfurter Messe Oporinus die ''Chronologia'' übergeben werden solle. Diese liege nun schon lange bei Camerarius herum. Nun solle sie endlich einen Stoß versetzt bekommen und vor die Tür gesetzt werden!. In dieser Schrift werde einiges sein, das, wie Camerarius meine, weder allbekannt noch unwürdig sei, von gebildeten Menschen gelesen zu werden. Einiges darin könne auch die Aufmerksamkeit gegenüber der Klugheit mehren (''considerationem prudentiae augere''). Deshalb glaube Camerarius nicht, dass der Druck selbst Oporins Offizin, die mit der Publikation bester Bücher betraut sei, oder seine Ruf in irgendeiner Weise beflecken könne. Camerarius freilich ''habe genug getan und sei ein beschäftigter Mann gewesen'' (Zitat aus Plaut. ''Merc''. 228). Es seien nämlich sehr viele unsichere, zweifelhafte, zweideutige und unerklärte Stellen | Camerarius habe den Auftrag gegeben, dass an der diesjährigen Frankfurter Messe Oporinus die ''Chronologia'' übergeben werden solle. Diese liege nun schon lange bei Camerarius herum. Nun solle sie endlich einen Stoß versetzt bekommen und vor die Tür gesetzt werden!. In dieser Schrift werde einiges sein, das, wie Camerarius meine, weder allbekannt noch unwürdig sei, von gebildeten Menschen gelesen zu werden. Einiges darin könne auch die Aufmerksamkeit gegenüber der Klugheit mehren (''considerationem prudentiae augere''). Deshalb glaube Camerarius nicht, dass der Druck selbst Oporins Offizin, die mit der Publikation bester Bücher betraut sei, oder seine Ruf in irgendeiner Weise beflecken könne. Camerarius freilich ''habe genug getan und sei ein beschäftigter Mann gewesen'' (Zitat aus Plaut. ''Merc''. 228). Es seien nämlich sehr viele unsichere, zweifelhafte, zweideutige und unerklärte Stellen überliefert. | ||
(Jochen Schultheiß) | (Jochen Schultheiß) |
Version vom 8. Januar 2019, 14:40 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1280 |
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Zitation | Camerarius an Oporinus, 25.08.1560, bearbeitet von Manuel Huth und Jochen Schultheiß (08.01.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1280 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Nikephoros, Chronologia, 1561 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 166 |
Zweitdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | S. 527-528 |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | ja |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johann Oporinus |
Datum | 1560/08/25 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Datierung nach der Datumsangabe im Erstdruck: VIII. Cal. Septembr. Anno Christi Iesu M.D.LX.. Fehlerhafte Angabe in der Briefausgabe Camerarius, Epistolae familiäres von 1595: 24.08.(o.J.) (9. Cal. VIIbr.). |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Iussi tibi isto mercatu Francofurtensi tradi Chronologiam |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | ja |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | Der Brief begleitet möglicherweise zeitgleich die Übergabe der Druckvorlage an den Drucker. Camerarius verfolgt ein persuasives Ziel, wobei er dem Adressaten das Werk schmachhaft zu machen und möglichen Bedenken entgegenzuwirken versucht. |
Anlass | |
Register | Briefe/Widmungsbriefe |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:JS |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 8.01.2019 |
Werksigle | OCEp 1280 |
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Zitation | Camerarius an Oporinus, 25.08.1560, bearbeitet von Manuel Huth und Jochen Schultheiß (08.01.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1280 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Nikephoros, Chronologia, 1561 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 166 |
Zweitdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | S. 527-528 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | ja |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johann Oporinus |
Datum | 1560/08/25 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Datierung nach der Datumsangabe im Erstdruck: VIII. Cal. Septembr. Anno Christi Iesu M.D.LX.. Fehlerhafte Angabe in der Briefausgabe Camerarius, Epistolae familiäres von 1595: 24.08.(o.J.) (9. Cal. VIIbr.). |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Iussi tibi isto mercatu Francofurtensi tradi Chronologiam |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | ja |
Kurzbeschreibung | Der Brief begleitet möglicherweise zeitgleich die Übergabe der Druckvorlage an den Drucker. Camerarius verfolgt ein persuasives Ziel, wobei er dem Adressaten das Werk schmachhaft zu machen und möglichen Bedenken entgegenzuwirken versucht. |
Register | Briefe/Widmungsbriefe |
Datumsstempel | 8.01.2019 |
Regest
Camerarius habe den Auftrag gegeben, dass an der diesjährigen Frankfurter Messe Oporinus die Chronologia übergeben werden solle. Diese liege nun schon lange bei Camerarius herum. Nun solle sie endlich einen Stoß versetzt bekommen und vor die Tür gesetzt werden!. In dieser Schrift werde einiges sein, das, wie Camerarius meine, weder allbekannt noch unwürdig sei, von gebildeten Menschen gelesen zu werden. Einiges darin könne auch die Aufmerksamkeit gegenüber der Klugheit mehren (considerationem prudentiae augere). Deshalb glaube Camerarius nicht, dass der Druck selbst Oporins Offizin, die mit der Publikation bester Bücher betraut sei, oder seine Ruf in irgendeiner Weise beflecken könne. Camerarius freilich habe genug getan und sei ein beschäftigter Mann gewesen (Zitat aus Plaut. Merc. 228). Es seien nämlich sehr viele unsichere, zweifelhafte, zweideutige und unerklärte Stellen überliefert.
(Jochen Schultheiß)