Camerarius an Stiebar, 23.03.1554: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Heute habe Camerarius einem nach [[Erwähnter Ort::Nürnberg]] reisenden Boten ([[Erwähnte Person::Unbekannt]]) einen Brief ([[Camerarius an Stiebar, 22.03.1554]]?) für Stiebar an ihren [[Erwähnte Person::Unbekannt (Andreas; BW Stiebar)|Andreas]] (Unbekannt) zur Weiterleitung (an Stiebar nach [[Erwähnter Ort::Würzburg]]) geschickt. Aber wie Camerarius aus Stiebars eben erhaltenem Brief entnehmen könne, dürfte ihn das Schreiben des Camerarius in Würzburg kaum erreichen. Er wünsche Stiebar viel Erfolg bei seinem Unterfangen (siehe Anm.).
Heute habe Camerarius einem nach [[Erwähnter Ort::Nürnberg]] reisenden Boten ([[Erwähnte Person::Unbekannt]]) einen Brief ([[Camerarius an Stiebar, 22.03.1554]]?) für Stiebar an ihren [[Erwähnte Person::Unbekannt (Andreas; BW Stiebar)|Andreas]] (Unbekannt) zur Weiterleitung (an Stiebar nach [[Erwähnter Ort::Würzburg]]) geschickt. Aber wie Camerarius aus Stiebars eben erhaltenem Brief entnehmen könne, dürfte ihn das Schreiben des Camerarius in Würzburg kaum erreichen. Er wünsche Stiebar viel Erfolg bei seinem Unterfangen (siehe Anm.).


Sollten Stiebars Verwandte zu Camerarius kommen, werde er sie zuvorkommend behandeln. Wegen [[Erwähnte Person::Petrus Lotichius Secundus|(Petrus) Lotichius (Secundus)]] hatte Camerarius wortreich geschrieben, Lotichius habe weiter nach Italien reisen wollen und Stiebar (in seinem unklar formulierten Brief an Stiebar) um Erlaubnis für diese Reise gebeten. Camerarius hatte geschrieben, er halte die Reise für nützlich, aber teuer und wisse selbst nicht, was er raten solle. Empfehlung des Lotichius. Stiebar müsse selbst entscheiden, was zu tun sei.
Sollten Stiebars Verwandte (s. Anm.) zu Camerarius kommen, werde er sie zuvorkommend behandeln. Wegen [[Erwähnte Person::Petrus Lotichius Secundus|(Petrus) Lotichius (Secundus)]] hatte Camerarius wortreich geschrieben, Lotichius habe weiter nach Italien reisen wollen und Stiebar (in seinem unklar formulierten Brief an Stiebar) um Erlaubnis für diese Reise gebeten. Camerarius hatte geschrieben, er halte die Reise für nützlich, aber teuer und wisse selbst nicht, was er raten solle. Empfehlung des Lotichius. Stiebar müsse selbst entscheiden, was zu tun sei.


Er denke oft an Stiebar und Stiebar werde vermutlich oft an ihre Gespräche denken. Dass Stiebar sich an den Ort (Heidelberg?) begeben wolle, den er in seinem Brief genannt habe, heiße Camerarius gut. Dort werde er sehr gute Freunde (''amantissimos'' verdruckt zu ''amantissimus''?) um sich haben und Menschen ([[Erwähnte Person::Unbekannt]]), denen die himmlische Wahrheit immer am Herzen lag, wie Camerarius erfahren habe. Ansonsten möge Stiebar zu Gott beten und keine sich bietende Gelegenheit ungenutzt lassen, seinem Seelenheil dienlich zu sein.  
Er denke oft an Stiebar und Stiebar werde vermutlich oft an ihre Gespräche denken. Dass Stiebar sich an den Ort (Heidelberg?) begeben wolle, den er in seinem Brief genannt habe, heiße Camerarius gut. Dort werde er sehr gute Freunde (''amantissimos'' verdruckt zu ''amantissimus''?) um sich haben und Menschen ([[Erwähnte Person::Unbekannt]]), denen die himmlische Wahrheit immer am Herzen lag, wie Camerarius erfahren habe. Ansonsten möge Stiebar zu Gott beten und keine sich bietende Gelegenheit ungenutzt lassen, seinem Seelenheil dienlich zu sein.  
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=== Anmerkungen ===
=== Anmerkungen ===
Das erwähnte Unterfangen dürfte sich auf Stiebars Reise nach [[Heidelberg]] beziehen, wo er den Arzt [[Erwähnte Person::Johann Lange (Arzt)|Johann Lange]] aufsuchen wollte (vgl. [[Mayer 1952]], S. 498).
* Stiebars Verwandte: Das bezieht sich auf Stiebars Neffen, die 1554 mit Lotichius aus Frankreich zurückkamen und danach teilweise in Leipzig studierten (vgl. [[Kategorie:Briefwechsel-Petrus Lotichius Secundus|Lotichius-Briefwechsel]]).
* Das erwähnte Unterfangen dürfte sich auf Stiebars Reise nach [[Heidelberg]] beziehen, wo er den Arzt [[Erwähnte Person::Johann Lange (Arzt)|Johann Lange]] aufsuchen wollte (vgl. [[Mayer 1952]], S. 498).

Version vom 9. Januar 2023, 10:50 Uhr



Chronologisch vorhergehende Briefe
Briefe mit demselben Datum
Chronologisch folgende Briefe
 Briefdatum
Camerarius an Stiebar, 22.03.155422 März 1554 JL
Camerarius an Stiebar, 04.11.15534 November 1553 JL
Camerarius an Stiebar, 08.10.15538 Oktober 1553 JL
 Briefdatum
Camerarius an Stiebar, 23.03.155423 März 1554 JL
 Briefdatum
Camerarius an Stiebar, 12.09.155412 September 1554 JL
Camerarius an Stiebar, 11.01.155511 Januar 1555 JL
Camerarius an Stiebar, 15.02.155515 Februar 1555 JL
Werksigle OCEp 1087
Zitation Camerarius an Stiebar, 23.03.1554, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (09.01.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1087
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 234-235
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Daniel Stiebar von Rabeneck
Datum 1554/03/23
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum ermitteltes Jahr (im Druck fälschlich: "10. Calend. April. 53"); s. Hinweise zur Datierung
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Hodie tabellario cuidam Norimbergam proficiscenti
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Divination und Prodigien; Politische Neuigkeiten
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen VG, 9.1.23: Die "sächsischen Expeditionen" sind mir unklar. Sachsen bezeichnet bei C. häufig noch Norddeutschland (Kursachsen wird meist als Misnia bezeichnet). Es könnte sich aber auf die norddeutsche (u.a. braunschweigische) Beteiligung am 2. Markgrafenkrieg beziehen.
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:VG
Gegengelesen von Benutzer:HIWI4
Datumsstempel 9.01.2023
Werksigle OCEp 1087
Zitation Camerarius an Stiebar, 23.03.1554, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (09.01.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1087
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 234-235
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Daniel Stiebar von Rabeneck
Datum 1554/03/23
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum ermitteltes Jahr (im Druck fälschlich: "10. Calend. April. 53"); s. Hinweise zur Datierung
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Hodie tabellario cuidam Norimbergam proficiscenti
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Divination und Prodigien; Politische Neuigkeiten
Datumsstempel 9.01.2023


Entstehungsort ermittelt (vgl. Woitkowitz 2003, S. 264 und 268).

Hinweise zur Datierung

Datum gesichert:

  • Der im Brief erwähnte Petrus Lotichius Secundus reiste zwischen Herbst 1553 und Frühjar 1554 von Frankreich nach Deutschland zurück. Im Herbst brach er nach Italien auf.
  • Camerarius' Familie kehrte wohl im März von Nürnberg nach Leipzig zurück (vgl. Camerarius an Hieronymus Wolf, 05.04.1554).

Regest

Heute habe Camerarius einem nach Nürnberg reisenden Boten (Unbekannt) einen Brief (Camerarius an Stiebar, 22.03.1554?) für Stiebar an ihren Andreas (Unbekannt) zur Weiterleitung (an Stiebar nach Würzburg) geschickt. Aber wie Camerarius aus Stiebars eben erhaltenem Brief entnehmen könne, dürfte ihn das Schreiben des Camerarius in Würzburg kaum erreichen. Er wünsche Stiebar viel Erfolg bei seinem Unterfangen (siehe Anm.).

Sollten Stiebars Verwandte (s. Anm.) zu Camerarius kommen, werde er sie zuvorkommend behandeln. Wegen (Petrus) Lotichius (Secundus) hatte Camerarius wortreich geschrieben, Lotichius habe weiter nach Italien reisen wollen und Stiebar (in seinem unklar formulierten Brief an Stiebar) um Erlaubnis für diese Reise gebeten. Camerarius hatte geschrieben, er halte die Reise für nützlich, aber teuer und wisse selbst nicht, was er raten solle. Empfehlung des Lotichius. Stiebar müsse selbst entscheiden, was zu tun sei.

Er denke oft an Stiebar und Stiebar werde vermutlich oft an ihre Gespräche denken. Dass Stiebar sich an den Ort (Heidelberg?) begeben wolle, den er in seinem Brief genannt habe, heiße Camerarius gut. Dort werde er sehr gute Freunde (amantissimos verdruckt zu amantissimus?) um sich haben und Menschen (Unbekannt), denen die himmlische Wahrheit immer am Herzen lag, wie Camerarius erfahren habe. Ansonsten möge Stiebar zu Gott beten und keine sich bietende Gelegenheit ungenutzt lassen, seinem Seelenheil dienlich zu sein.

Was einen Friedensschluss betreffe, mache er sich immer noch wenig Hoffnungen und hier gebe es Vorzeichen (monstra) für die sächsischen Feldzüge.

Er danke Stiebar, dass dieser, obwohl er vollauf beschäftigt sei, auch an Camerarius denke.

Grüße von der Familie an Stiebars Familie. Camerarius' Familie sei vor fünf Tagen (nach Leipzig) zurückgekehrt.

Sollte Stiebar, wie erwartet, diesen Brief erhalten, möge Stiebar bitte denjenigen, zu denen er reise, von Camerarius seine umfassende demütige Unterstützung anbieten.

Segenswunsch. Lebewohl.

(Manuel Huth)

Anmerkungen

  • Stiebars Verwandte: Das bezieht sich auf Stiebars Neffen, die 1554 mit Lotichius aus Frankreich zurückkamen und danach teilweise in Leipzig studierten (vgl.).
  • Das erwähnte Unterfangen dürfte sich auf Stiebars Reise nach Heidelberg beziehen, wo er den Arzt Johann Lange aufsuchen wollte (vgl. Mayer 1952, S. 498).