Benutzer: HIWI/Drafts: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
Wechseln zu: Navigation, Suche
 
(791 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 2: Zeile 2:
[[Benutzer:HIWI/Notes]]
[[Benutzer:HIWI/Notes]]


=[[Medizin (CamLex)]]=
==Theologie==
==Allgemeines: Medizin in der 1. Hälfte des 16. Jh.s==
===Historische Theologie===
<div style="color:blue;>Vorrede zur Gliederung des Abschnitts:
* Camerarius Philologe, nicht Theologe
* davon zeugt früh Theodoret
* dann aber auch die Viten Jesu und der Apostel, wo Chronologie und historische Hintergründe im Mittelpunkt stehen
* Viten Jesu und der Apostel als Krönung langjähriger Arbeit: Nikephorus' Chronologie als wichtige Vorarbeit, um historische Hintergrunde zu klären, bevor er sich die Viten als Details herausgreift
* Chronologisch-historische Bemühungen auch bei Konziliengeschichte, die wie schon das Frühwerk Theodoret Altes neu aktualisieren will
* Schließlich ganz Zuwendung an Gegenwart mit zeitgeschichtlichem Werk zu den Böhmischen Brüdern
</div>
 
====Jesus und die Apostel als historische Personen - Die "Historia Iesu Christi"====
 
<span style="font-weight:bold;color:red;">[[OC 0763]], Bl. C5r: Dämonen haben Jesus getötet und damit ihre eigene Macht aufgehoben </span>


==Medizinische Thematik in den Werken des Camerarius==
* [[OCEp 1461]] Widmungsbrief
===In Orpheus' Fußstapfen - Camerarius' Lob der Gesundheit (AH) ===
* [[OC 0762]] Jesus (1566 zweimal, 1581)
Wie in allen Wissensgebieten, so beweist Camerarius auch in der Medizin seine Kenntnis selbst der entlegeneren Gebiete der antiken Literatur. Ein Beispiel dafür ist sein in 33 griechischen Hexamentern gehaltenes [[Erwähntes Werk::OC 0697|Lob auf die personifizierte Gesundheit]] (Hygieia), das 1562 zusammen mit anderen Gedichten des Camerarius in einem [[Erwähntes Werk::Camerarius, Ecloga de morte Iohannis Stigeli, 1562|Druck]] zu Ehren [[Erwähnte Person::Johann Stigel]]s erschien.<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::Camerarius, Ecloga de morte Iohannis Stigeli, 1562]], Bl. B4r/v.</ref>
* [[OC 0761]] Apostel (dito)
Das Gedicht rezipiert nicht nur inhaltlich, sondern auch in Struktur und Wortwahl explizit den Hymnos an Hyieia (Hygeia) aus den Orphischen Hymnen, erweitert diesen aber um einen ganzen Abschnitt.<ref>Vgl. Orph. h., 68 (Text nach [https://stephanus.tlg.uci.edu/ TLG]):<br>
Ἱμερόεσσ', ἐρατή, πολυθάλμιε, παμβασίλεια,<br>
κλῦθι, μάκαιρ' Ὑγίεια, φερόλβιε, μῆτερ ἁπάντων·<br>
ἐκ σέο γὰρ νοῦσοι μὲν ἀποφθινύθουσι βροτοῖσι,<br>
πᾶς δὲ δόμος θάλλει πολυγηθὴς εἵνεκα σεῖο,<br>
καὶ τέχναι βρίθουσι· ποθεῖ δέ σε κόσμος, ἄνασσα,<br>
μοῦνος δὲ στυγέει σ' Ἀίδης ψυχοφθόρος αἰεί,<br>
ἀιθαλής, εὐκταιοτάτη, θνητῶν ἀνάπαυμα·<br>
σοῦ γὰρ ἄτερ πάντ' ἐστὶν ἀνωφελῆ ἀνθρώποισιν·<br>
οὔτε γὰρ ὀλβοδότης πλοῦτος γλυκερὸς θαλίηισιν,<br>
οὔτε γέρων πολύμοχθος ἄτερ σέο γίγνεται ἀνήρ·<br>
πάντων γὰρ κρατέεις μούνη καὶ πᾶσιν ἀνάσσεις.<br>
ἀλλά, θεά, μόλε μυστιπόλοις ἐπιτάρροθος αἰεὶ<br>
ῥυομένη νούσων χαλεπῶν κακόποτμον ἀνίην.
</ref>
Die ''editio princeps'' der Orphischen Hymnen hatte [[Erwähnte Person::Andreas Johannes Laskaris]] bereits im Jahr 1500 besorgt.<ref>Vgl. das Exemplar der [[München, BSB|BSB München]], Sign. [https://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00067888-5 4 Inc.c.a. 1799].</ref>


Beide Gedichte beginnen mit einem Anruf an Hyg(i)eia, die jeweils mit dem ersten Wort des ersten Verses als ἱμερόεσσ'(α), also "Verlangen, Sehnsucht erregend" adressiert wird. Camerarius macht hier also dem gebildeten Leser bereits mit dem ersten Wort seines Hymnos klar, auf welches Vorbild er sich bezieht. Auf die Anrufung der Göttin mit verschiedenen Epitheta folgt jeweils eine Art Aretalogie, die die Beigabe dieser Epitheta begründet.<br>
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Mathesius Johannes Mathesius] veröffentlichte 1568 eine Historia Jesu
Der eigentliche Anruf umfasst dabei in der antiken Version zwei Verse;<ref>Vgl. Orph. h. 68, V. 1-2.</ref>
:: <small>Das scheint aber eine Predigtsammlung zu sein</small>
Camerarius dehnt sie auf siebeneinhalb Verse aus.<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::Camerarius, Ecloga de morte Iohannis Stigeli, 1562]], Bl. B4r, V. 1-8a.</ref>
* Griech. Jesus-Epos 1573: https://books.google.de/books?id=3h1hgZQ4jkIC
Dabei greift er nicht nur das Epitheton ἱμερόεσσα auf. Wörtlich zitiert er auch die Anrede als φερόλβιε ("Wohlstand bringend")<ref>V. 5 bei Camerarius, vgl. Orph. h. 68, V. 2.</ref>
und ἀιεθαλής<ref>V. 5 bei Camerarius, vgl. ἀιθαλής in Orph. h. 68, V. 7.</ref>.
Außerdem greift Camerarius verschiedene Gedanken aus der orphischen Aretalogie heraus und formuliert sie als Epitheta; darunter findet sich die Vorstellung, dass Hygieia Krankheiten zerstört,<ref>Vgl. νοσοφθόρε in V. 1 bei Camerarius; in Orph. h. 68, V. 3 dagegen ausführlicher: ἐκ σέο γὰρ νοῦσοι μὲν ἀποφθινύθουσι βροτοῖσι.</ref>
dass Hygieia dem Hades als Gott des Todes verhasst ist, alle anderen sie jedoch herbeisehnen<ref>Bei Camerarius V. 2-3: [ᾌ]δεω / ἔχθρὰ ἑνός, κατὰ κόσμον ἅπασ' ἄλλοισι ποθείνη; dagegen Orph. h. 68, V. 5-6: ποθεῖ δέ σε κόσμος, ἄνασσα, / μοῦνος δὲ στυγέει σ' Ἀίδης ψυχοφθόρος αἰεί.</ref>
und dass Gesundheit viel erbeten bzw. die Göttin Hygieia oft angebetet wird.<ref>V. 4 bei Camerarius (πολύευκτε) korrespondiert mit εὐκταιοτάτη in Orph. h. 68, V. 7.</ref>
Auch die Vorstellung, dass Hygieia Ruhe und Erholung gönnt, findet sich in beiden Gedichten.<ref>V. 4 bei Camerarius: ἄμπαυμα βροτῶν. Analog in Orph. h. 68, V. 7: θνητῶν ἀνάπαυμα.</ref>
Der orphische Dichter bittet die Göttin außerdem ganz am Ende des Gedichts, das Unheil (ἀνία) von ihm abzuwenden; in Camerarius' Gedicht ist sie daher bereits bekannt als "Stopperin des Unheils" (παύστειρα ἀνιῶν).<ref>Vgl. V. 6 bei Camerarius und Orph. h. 68, V. 13.</ref>
Das Wort ἠπιόχειρος ("mit heilender, schmerzstillender Hand"), das Camerarius außerdem verwendet, ist als Epitheton für die Gesundheit/Hygieia aus drei anderen orphischen Hymnen bekannt.<ref>Vgl. Orph. h., 23, V. 8 (an Nereus), 29, V. 18 (an den Schlaf) und 84, V. 8 (für Hestia).</ref>
Für Camerarius ist die Gesundheit Gottes bestes und nützlichstes Geschenk an die Menschen.<ref>[Ἐ]κθεόθεν θνητοῖς κεχαρισμένη ἐνθάδ' ἀρίστη / ὠφελίμη τε μάλιστα δόσις ([[Erwähntes Werk::Camerarius, Ecloga de morte Iohannis Stigeli, 1562]], Bl. B4r, V. 7-8).</ref><br>
Auf den Anruf lässt der Dichter des orphischen Hymnos nun eine Aretalogie in acht Versen folgen: Die ersten fünf davon führen als positive Hauptsätze die Leistungen Hygieias auf.<ref>Vgl. Orph. h. 68, V. 3-7.</ref>
Diesen Abschnitt hat Camerarius inhaltlich allerdings bereits verarbeitet, indem der die zentralen Gedanken verkürzt in seinen Anruf aufgenommen hat. In den folgenden drei Versen nennt der Dichter dann, was ohne Hygieias Hilfe nicht möglich wäre: Die Lage der Menschen wäre hilflos und es gäbe weder Reichtum, noch hätte man die Möglichkeit, alt zu werden.<ref>Vgl. Orph. h. 68, V. 8-10.</ref>
Denn, wie der Dichter in einem Nachsatz in Vers 11 erklärt: Hygieia beherrscht und leitet alles (πάντων γὰρ κρατέεις μούνη καὶ πᾶσιν ἀνάσσεις).
Camerarius baut auch diesen negativ formulierten Abschnitt im Vergleich zur Vorlage weiter aus:<ref>Vgl. V. 8b-14.</ref>
Ohne Hygieia gäbe es keine Freude, keine Kinder, keine Gruppen Heranwachsender (νεολαία); es gäbe die Weisheit der alten Männer ebenso wenig wie die Schönheit der Frauen. Und auch den Reichtum gäbe es nicht; hier greift Camerarius wieder nicht nur die Idee des orphischen Hymnos auf, sondern zitiert neben dem Wort für Reichtum (πλοῦτος) auch das Wort πολυγηθής ("voller Freude"): Bei ihm ist es der Reichtum, der voller Freude ist, beim orphischen Dichter dagegen ist das Haus dank Hygieia πολυγηθής.<ref>Vgl. Orph. h. 68, V. 4.</ref>


Camerarius fügt im Folgenden nun ein genuin eigenes Stück ein, das gut die Hälfte des Gedichts umfasst und den ersten Teil einer Priamel bildet.<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::Camerarius, Ecloga de morte Iohannis Stigeli, 1562]], Bl. B4r/v, V. 15-30.</ref>
Merke: Interessant ist auch, was JC ''nicht'' erzählt! Z.B. alles, was schon in der Bibel steht!
In diesen Versen, die kein Vorbild im orphischen Hymnos haben, entwirft Camerarius das Bild eines Menschen, der sich nicht um seine Gesundheit kümmert und Leidenschaften lebt, die dem Leben feindlich sind (τέρψεις μισόβιοι<ref>Vgl. V. 16.</ref>),  
der viel isst und drinkt und viel Schlechtes tut, ständig betrunken ist, ausschweifend, hochmütig, eine Pest für sich selbst<ref>[Λ]οιμὸς ἑαυτῷ / αὐτὸς ἐών ([[Erwähntes Werk::Camerarius, Ecloga de morte Iohannis Stigeli, 1562]], Bl. B4v, V. 22-23).</ref>.
Dem gibt Camerarius noch einige weitere schlechte Eigenschaften bei. Solch ein Mensch aber, so die logische Folgerung aus dem Wesen der Gesundheit als Geschenk Gottes, ist laut Camerarius wahnsinnig und man sollte ihn entweder in Ketten legen<ref>[Δ]εσμοῖσιν ἐνὶ πλείοσι πιέζειν ([[Erwähntes Werk::Camerarius, Ecloga de morte Iohannis Stigeli, 1562]], Bl. B4v, V. 26).</ref>
oder er soll wie ein Verrückter unter Zwang mit Nieswurz gereinigt werden (ἑλλεβοριζόμενος) und danach aufhören, an sich und andere Hand anzulegen<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::Camerarius, Ecloga de morte Iohannis Stigeli, 1562]], Bl. B4v, V. 26-30.</ref>.
Camerarius schließt die Priamel, indem er sich von solchen Menschen distanziert (χαιρέτω ὅστις τοῖος).<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::Camerarius, Ecloga de morte Iohannis Stigeli, 1562]], Bl. B4v, V. 31.</ref>. 


Beide Gedichte schließen mit dem an Hygieia gerichteten Wunsch, dem Dichter gewogen zu sein. Der orphische Dichter bittet die Göttin, sie möge unter die Eingeweihten (μυστιπόλοι) kommen und die Krankheiten von ihnen abwehren.<ref>Vgl. Orph. h. 68, V. 12-13.</ref>  
=====Widmungsbrief=====
Camerarius fordert Hygieia auf, sie möge von Gott gesandt (ἐκθεόθεν) an seiner Seite stehen, bis seine Lebenskraft ihr Ende finde. Bis dahin wünscht er sich, noch vielen anderen Menschen nützen zu können, wie der Ausdruck ἄλλους / ὠφελέουσα an den Tonstellen der zwei letzten Verse deutlich macht.<ref>[Ἐ]μοὶ δὲ σὺ δῖ' ὑγίεια / ἐκθεόθεν τ' εἴης παραμείνασ' εἰσόκεν ἄλλους / ὠφελέουσα λάχοι τέλος ἡμετέρου βίου ὁρμή ([[Erwähntes Werk::Camerarius, Ecloga de morte Iohannis Stigeli, 1562]], Bl. B4v, V. 31-33).</ref><br>
* Geschichtsschreibung als Teil der bonae artes wichtig --> am besten wenn christlich --> daher hat JC die Bibel gelesen --> dabei zur Ergänzung auch andere Quellen hinzugezogen --> zu Jesus und den Aposteln interessante Infos gefunden --> aufschreiben
So endet Camerarius' Gedicht mit einer nachdenklichen Note: Im Kontext eines Bandes, der anlässlich Johann Stigels Tod entstand, reflektiert Camerarius seine eigene Sterblichkeit, sicherlich auch vor dem Hintergrund seiner Gesundheit, die bereits seit den 50er Jahren durch ein schweres Nierenleiden stark beeinträchtigt wurde (↓ '''[[#Nierensteine - eine Familienkrankheit|Nierensteine - eine Familienkrankheit]]'''). Dass sein nahender Tod Camerarius zunehmend beschäftigte, gab er auch selbst gegenüber anderen zu, wie [[Erwähnte Person::Andreas Freyhub]]s [[Erwähntes Werk::Freyhub, Oratio in funere Camerarii (Werk), 1574|Grabrede für Camerarius]] bezeugt.<ref>''[D]icere illum memini: Si vera et consentanea sint, quae de aegritudine, et omnibus perturbationibus a natura hominis removendis, a Stoicis disputentur et asserantur, omnino se fateri, quod in sapientum numero collocari non possit. Non obscure enim se, et varie affici, atque etiam saepe graviter perturbari, significabat, cum ob praesentia, tum impendentia pericula et incommoda, et propius accedentem mortem'' ([[Erwähntes Werk::Freyhub, Oratio in funere Camerarii (Druck), 1574]], Bl. C3r/v).</ref>
* JC gibt auch "Fehlmeinungen" an, sofern sie sich hartnäckig gehalten haben --> macht sich angreifbar --> aber die Alternative wäre, gar nichts zu publizieren, also auch keine Lösung
Im Zentrum steht für ihn aber auch hier stets, mit seinem Leben anderen zu nützen.


('''Alexander Hubert''')
=====Zum Inhalt=====
*Bl. A8v in Widmungsbrief: Heiliger Georg = Lüge auf Basis der Perseus-Sage
:: <small>Kontext: Historische Berichte werden im Laufe der Zeit überhöht und fabuliert, bis man ihnen nicht mehr trauen kann. --> Was sagt das in der Jesus-Biographie aus? Das ist ja fast schon Kritik an der biblischen Darstellung</small>
* S. 4: Betonung: Jesus ist homoousios: Geboren aus der Jungfrau Maria, aber gezeugt von Gott vor Anbeginn der Zeit
* S. 5f.: Maria = homo, nicht göttlich
* S. 6: Jesus ist anarchos = ohne Anfang, da er keinen Beginn in der Zeit hat, aber zugleich archen geneseos habens mit Blick auf den Vater
* S. 13ff. und 20ff. ausführlich zum Geburtstermin Jesu
* S. 40: explizit keine Entscheidung, ob Maria mit oder ohne ihren physischen Körper ins Himmelreich aufgenommen wurde
* S. 19, 44: Überspringe die ganze Zeit, die in den Evangelien beschrieben wird, da nicht passend, wenn JC ("uninspiriert") die Geschichte neu erzählt
* S. 79 gegen imagines: Schaden nicht, solange die Lehre rein ist, man sollte aber dennoch baldmöglichst zum Urzustand der Kirche zurückkehren
:: S. 86 konkret: Gegen Übertreibung in Bildern: Augen nicht golden und purpur, sondern realistisch
* S. 83: Blasphemie ist es zu sagen, Jesus und Gott seien verschieden oder aber identisch


<div style="color:red;">
=====Zur Nachwirkung=====
Hier Verweis auf Werkseite
* S. 42: Im Scanexemplar eine nicht kanonische Episode zwischen Jesus und Salome durchgestrichen
<pre>
* [[Joachim von Beust]] verwendet die Jesus-Biographie in [[Beust, Orthodoxa enarratio Evangeliorum, 1591]] (4 Auflagen)
===Literatur===
 
* [[Medizin (CamLex)]]
=====Apostel=====
</pre>
* S. 106: Auch hier wird ausgespart, was in der Bibel steht, da es nur dort seine Kraft entfalten kann, etwa die Wundertaten des Petrus
 
====Die Chronologie des Nikephoros (1561 gedruckt, vor 1547 begonnen (S. 51))====
* zu Nikephoros nichts im MBW
* ÄB gecheckt
* Erwähnungen in anderen Briefen/Werken im Wiki angeschaut
* keine Literatur zum Thema
 
<div style="color:blue;>  
*Wie Jesus-Biographie an Chronologie interessiert sich JC für Chronologie
*S. 16f.: Jesus und Apostel sind die Krönung, Nikephoros in gewisser Weise als notwendige Vorarbeit
</div>
</div>


===Diätetik===


===Iatromathematik (MG)===
* www.aerztebriefe.de/id/00052202 https://doi.org/10.7891/e-manuscripta-19385
** Kalligraphische Beurkundung der Beauftragung Zwingers mit der Aufsicht über die (durch Oporins Tod ins Stocken geratene) Drucklegung von Camerarius' Chronologia Nicephori; mit Schmuckinitiale und Siegel; ohne Unterschrift.
 
====Camerarius' Theodoret-Übersetzung - Philologie, nicht Theologie====
* [[OCEp 1468]]: Widmungsbrief
* [[OC 0194]]: Übersetzung selbst
* [[OC 0195]]: Lateinisches Epigramm
* [[OC 0196]]: Griechisches Epigramm
 
====Altes aktualisiert - Konziliengeschichte (1552 und 1561)====
* [[OC 0573]]: Nicäa (1552)
* [[OC 0676]]: alle (1561)
 
====Zeitgeschichte: Die Böhmischen Brüder (posthum 1605)====
* [[Kersken 2022]]:
** S. 37 "Die reformatorischen Brüche, die im Heiligen Römischen Reich seit der Mitte des 16. Jahrhunderts zu dauerhaften kulturellen Neuprägungen führten, betrafen in besonderer Weise die Geschichtsschreibung, die durch die von Wittenberg und Magdeburg ausgehenden Impulse (Philipp Melanchthon, Caspar Peucer, Matthias Flacius) ein neues, protestantisches Interesse an der Geschichte markierten."
** Im Osten Mitteleuropas durch Jan Hus bereits ein Jahrhundert früher Interesse an konfessioneller Geschichtsschreibung und Zeitgeschichtsschreibung
*** => Hier bereits Tradition
* [[Fritsch 2022]]:
**
* [[Gindely 1859]]:
 
* [[Goll 1878]]
* [[Beyreuther et al. 1980]]
* [[Kunkler 2000]]
* [[Ellis 2017]]


===Badewesen (MG)===
* Kontakt zwischen JCII und BB (Caepolla): http://www.aerztebriefe.de/id/00009579 addressiert JCII als amicus
''fertig und online''


====Baden in Württemberg====
* [[OC 0949]]
''fertig und online''


===Theriak===


===Beteiligung an der Galen-Edition===
'''Reise im August:'''


===Terminologie===
Caepolla hatte Lasitius dabei<ref>Vgl. [[Gindely 1859]], 321.</ref>


===Epigramme für medizinische Abhandlungen und Disputationen Dritter===
[[Gindely 1859]], 325 Brief an Lasitius


===Medizinisches in den "Decuriae" und der "Appendix problematum" (AH)===
Außerdem zeigte Caepolla Rüdinger einige historiographische Texte. Insbesondere von den "Annalen" des Blahoslav zeigte Rüdinger sich begeistert und meinte, ein Historiograph könne auf deren Basis leicht ein Geschichtswerk über die Unität verfassen.<ref>Vgl. [[Gindely 1859]], 328.</ref>
Große Bedeutung hat die Medizin für die zwanzig Jahre nach Camerarius' Tod von seinen Söhnen [[Erwähnte Person::Joachim Camerarius II.|Joachim]] und [[Erwähnte Person::Philipp Camerarius|Philipp]] [[Erwähntes Werk::OC 0941|"Decuriae συμμίκτων προβλημάτων"]] (erschienen 1594) sowie der 1596 gedruckten [[Erwähntes Werk::OC 0945|Appendix]] dazu. Bei beiden Bänden handelt es sich um recht umfangreiche Sammlungen verschiedener ''quaestiones'', die als Grundlage für Disputationen fungieren konnten. Während die "Decuriae" thematisch bunt gemischt sind, ist die "Appendix" grob nach Wissensgebieten geordnet. Medizinische Fragestellungen machen dabei einen großen Teil der ersten elf (von 21) Dekaden der "Decuriae" aus und spielen auch in der "Appendix" eine große Rolle.
Auf Frage, ob dies schon mal jemand versucht habe, zeigt Caepolla ihm das Werk des Lasitius, dessen Stil Rüdinger jedoch nicht gefiel<ref>Vgl. [[Gindely 1859]], 329.</ref>


('''Alexander Hubert''')
Camerarius zeigte großes Interesse an der Geschichte und den Riten der Böhmischen Brüder.<ref>Vgl. [[Gindely 1859]], 329.</ref>


== Camerarius und die praktische Medizin ==
'''Reise im Oktober:'''
===Medizinkenntnisse des Camerarius===


===Medizinische Ratschläge des Camerarius===
Am 1. Oktober reiste Caepolla ein zweites Mal nach Leipzig und besuchte Camerarius erneut; wieder besprach man die Angelegenheiten der Unität.


===''Varii morbi'' - Camerarius als Patient (AH)===
'''Reise 1572:'''
''fertig und online''


===Badbesuche (MG)===
Am 10.05.1572 brach Caepolla erneut nach Wittenberg auf, wo er am 23. desselben Monats ankam, um dafür zu sorgen, dass Esrom Rüdingers lateinische Version des Bekenntnisses auch gedruckt würde. Deren Fertigstellung gestaltete sich mühsam;<ref>Vgl. Gindely 1859, 338f.</ref>
''fertig und online''


==="Pest" und Epidemiegeschehen (MG)===
Caepolla nutzte die Zeit, um einige Quellen über die Geschichte der Unität aus dem Tschechischen ins Lateinische zu übertragen und seine Versionen Camerarius zukommen zu lassen.<ref>Vgl. Gindely 1859, 339.</ref>


11. August Abreise aus Wittenberg zurück nach Tschechien<ref>Vgl. Gindely 1859, 339.</ref>


==Anmerkungen==
'''Gegen Ende 1572 erneute Reise nach Wittenberg, Ankunft 01.01.1573'''<ref>Vgl. Gindely 1859, 341 und 346.</ref>
<references />


</div>
Dabei Brief an Wittenberger Theologen,<ref>Vgl. Gindely 1859, 341f.</ref>
Caspar Peucer<ref>Vgl. Gindely 1859, 344f.</ref>
und Esrom Rüdinger,<ref>Vgl. Gindely 1859, 345f.</ref>
in dem die Brüder um Druck ersuchen
und Brief des Andreas Stephanus an JC mit Dank für dessen Engagement sowie sein Vorhaben, ein Geschichtswerk zu schreiben, und Aufforderung, dies fortzusetzen, sowie Bitte um Testimonium<ref>Vgl. Gindely 1859, 343f.</ref>
 
Besuch bei JC; dieser übt Kritik an Uneinigkeit unter Protestanten<ref>Vgl. Gindely 1859, 346f. 347 über Pfeffinger: ''etsi non erat excellenter doctus, tamen suo loco utiliter et bene docebat et scribebat, et patiebatur sibi subiici et moneri. Habebam, inquit [sc. Camerarius] ipsum quasi in manibus et potuissem ipso viro de successu rei melius sperare''.</ref>
ähnlich Peucer [[Benz 1971]], S. 138 und 139 nach Gindely 1859, 334 und 337 unten
 
JC will BB gerne unterstützen, kann dies jedoch nicht öffentlich tun, weil er kein Theologe ist und daher Anlass zu Kritik geben und damit schaden als nutzen würde<ref>Vgl. Gindely 1859, 347.</ref>
--> Verweist auf Übersetzung der Briefe des Marcantonio Flaminio ([[OC 0865]]), in denen er seine Meinung über die BB verkündet habe,<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::Flaminio, Epistolae, 1571]], Bl. I4r/v.</ref>
und er hoffe, dies mit einem weiteren Werk zu tun --> Geschichtswerk!<ref>Vgl. Gindely 1859, 347.</ref>
 
3. Januar zurück zu Esrom nach Wittenberg, weitere Arbeit an Übersetzung und Übergabe an Theologen zur Prüfung<ref>Vgl. Gindely 1859, 348f.</ref>
30.01. Antwort Crucigers: Persönlich nichts dagegen, aber öffentliches Statement für BB nicht möglich, um Feinden Wittenbergs keine Angriffsfläche zu bieten; Entscheidung über Druck nicht in Hand der Uni, Cruciger rät zu Druck in Bautzen o.Ä. auf eigene Kosten und Risiko eines Buchhändlers<ref>Vgl. Gindely 1859, 350.</ref>
 
schriftlicher Protest Caepollas <ref>Vgl. Gindely 1859, 351-355.</ref>
--> Druckerlaubnis<ref>Vgl. Gindely 1859, 355.</ref>
Weiterhin öffentliches Statement abgelehnt; Caepolla bemüht sich nicht weiter, um Wittenberger nicht zu gefährden.<ref>Vgl. Gindely 1859, 356.</ref>
 
vom Beginn des Drucks zeugt ein Brief Esrom Rüdingers an Andreas Stephanus vom 06.02.1573<ref>Vgl. Gindely 1859, 359.</ref>
01.03.1573 an Caepolla: Jedoch Esrom mit Druck nicht zufrieden: zu viele Fehler und er hat nicht durchsetzen können, dass ihm dieselbe Seite zweimal zur Korrektur gezeigt wurde; rät zu schnellem Druck der deutschen Version<ref>Vgl. Gindely 1859, 361f.</ref>
24. April auch Druck des deutschen Bekenntnisses<ref>Vgl. Gindely 1859, 360.</ref>
25. April an Caepolla: Druck der deutschen Version schreitet voran<ref>Vgl. Gindely 1859, 362f.</ref>
 
Esrom an Caepolla 13.05.1574: JCII verhandelt außerdem mit einem Nürnberger Drucker über den Druck deutschsprachiger Lieder der BB;
''Historica vestra nimis diu distulistis, cum senex noster iam sit mortuus. Ego socero amisso non tantum in luctu sum gravissimo, sed sunt etiam, qui exilia nobis minantur[sic!].''<ref>Vgl. Gindely 1859, 363.</ref>
 
 
'''Weitere Notizen:'''
Andreas Stephanus hörte Rüdingers Vorlesung zu Melanchthons "De anima"<ref>Vgl. Gindely 1859, 364.</ref>
 
'''Überlegungen:'''
 
* Historia definitiv nach 1568 wegen Erwähnung Flacius
* Aber: Hätte nicht Rüdinger bei seiner Begeisterung für die Annalen ganz konkret auf JC verwiesen, statt allgemein auf einen Historiker, wenn er gewusst hätte, dass JC da an etwas arbeitet???
 
Gindely 1859, 365 aufgehört zu lesen
 
'''Nähe zu Calvinisten'''
* Molnár 1981, 15: böhmische Brüder waren den Calvinisten nahe
* Kapitel zu Peucer und den BB
* Verhältnis zu Bucer??
 
====Werke====
{{#ask:[[Kategorie:Werke]][[Registereinträge::Kirchengeschichtsschreibung]]
|?Werksigle
|?Erstdruck in
|?Blatt/Seitenzahl im Erstdruck
|?Kurzbeschreibung
|format=table
|limit=10
}}
 
====Briefe====
{{#ask:[[Kategorie:Briefe]][[Registereinträge::Kirchengeschichtsschreibung]]
|?Werksigle
|?Erstdruck in
|?Blatt/Seitenzahl im Erstdruck
|?Kurzbeschreibung
|format=table
|limit=10
}}
 
====Drucke====
{{#ask:[[Kategorie:Drucke]][[Registereinträge::Kirchengeschichtsschreibung]]
|format=table
|limit=14
}}
 
</div>
<div class="public">
<div class="public">
Dies ist die Benutzerseite von Alexander Hubert.
Dies ist eine Benutzerseite von [[Benutzer:HIWI|Alexander Hubert]].
</div>
</div>
{{#tweekihide:sidebar-right}}
{{#tweekihide:sidebar-right}}

Aktuelle Version vom 30. Oktober 2024, 14:16 Uhr

Benutzer:HIWI/Notes

Theologie

Historische Theologie

Vorrede zur Gliederung des Abschnitts:
  • Camerarius Philologe, nicht Theologe
  • davon zeugt früh Theodoret
  • dann aber auch die Viten Jesu und der Apostel, wo Chronologie und historische Hintergründe im Mittelpunkt stehen
  • Viten Jesu und der Apostel als Krönung langjähriger Arbeit: Nikephorus' Chronologie als wichtige Vorarbeit, um historische Hintergrunde zu klären, bevor er sich die Viten als Details herausgreift
  • Chronologisch-historische Bemühungen auch bei Konziliengeschichte, die wie schon das Frühwerk Theodoret Altes neu aktualisieren will
  • Schließlich ganz Zuwendung an Gegenwart mit zeitgeschichtlichem Werk zu den Böhmischen Brüdern

Jesus und die Apostel als historische Personen - Die "Historia Iesu Christi"

OC 0763, Bl. C5r: Dämonen haben Jesus getötet und damit ihre eigene Macht aufgehoben

Das scheint aber eine Predigtsammlung zu sein

Merke: Interessant ist auch, was JC nicht erzählt! Z.B. alles, was schon in der Bibel steht!

Widmungsbrief
  • Geschichtsschreibung als Teil der bonae artes wichtig --> am besten wenn christlich --> daher hat JC die Bibel gelesen --> dabei zur Ergänzung auch andere Quellen hinzugezogen --> zu Jesus und den Aposteln interessante Infos gefunden --> aufschreiben
  • JC gibt auch "Fehlmeinungen" an, sofern sie sich hartnäckig gehalten haben --> macht sich angreifbar --> aber die Alternative wäre, gar nichts zu publizieren, also auch keine Lösung
Zum Inhalt
  • Bl. A8v in Widmungsbrief: Heiliger Georg = Lüge auf Basis der Perseus-Sage
Kontext: Historische Berichte werden im Laufe der Zeit überhöht und fabuliert, bis man ihnen nicht mehr trauen kann. --> Was sagt das in der Jesus-Biographie aus? Das ist ja fast schon Kritik an der biblischen Darstellung
  • S. 4: Betonung: Jesus ist homoousios: Geboren aus der Jungfrau Maria, aber gezeugt von Gott vor Anbeginn der Zeit
  • S. 5f.: Maria = homo, nicht göttlich
  • S. 6: Jesus ist anarchos = ohne Anfang, da er keinen Beginn in der Zeit hat, aber zugleich archen geneseos habens mit Blick auf den Vater
  • S. 13ff. und 20ff. ausführlich zum Geburtstermin Jesu
  • S. 40: explizit keine Entscheidung, ob Maria mit oder ohne ihren physischen Körper ins Himmelreich aufgenommen wurde
  • S. 19, 44: Überspringe die ganze Zeit, die in den Evangelien beschrieben wird, da nicht passend, wenn JC ("uninspiriert") die Geschichte neu erzählt
  • S. 79 gegen imagines: Schaden nicht, solange die Lehre rein ist, man sollte aber dennoch baldmöglichst zum Urzustand der Kirche zurückkehren
S. 86 konkret: Gegen Übertreibung in Bildern: Augen nicht golden und purpur, sondern realistisch
  • S. 83: Blasphemie ist es zu sagen, Jesus und Gott seien verschieden oder aber identisch
Zur Nachwirkung
Apostel
  • S. 106: Auch hier wird ausgespart, was in der Bibel steht, da es nur dort seine Kraft entfalten kann, etwa die Wundertaten des Petrus

Die Chronologie des Nikephoros (1561 gedruckt, vor 1547 begonnen (S. 51))

  • zu Nikephoros nichts im MBW
  • ÄB gecheckt
  • Erwähnungen in anderen Briefen/Werken im Wiki angeschaut
  • keine Literatur zum Thema
  • Wie Jesus-Biographie an Chronologie interessiert sich JC für Chronologie
  • S. 16f.: Jesus und Apostel sind die Krönung, Nikephoros in gewisser Weise als notwendige Vorarbeit


  • www.aerztebriefe.de/id/00052202 https://doi.org/10.7891/e-manuscripta-19385
    • Kalligraphische Beurkundung der Beauftragung Zwingers mit der Aufsicht über die (durch Oporins Tod ins Stocken geratene) Drucklegung von Camerarius' Chronologia Nicephori; mit Schmuckinitiale und Siegel; ohne Unterschrift.

Camerarius' Theodoret-Übersetzung - Philologie, nicht Theologie

Altes aktualisiert - Konziliengeschichte (1552 und 1561)

Zeitgeschichte: Die Böhmischen Brüder (posthum 1605)

  • Kersken 2022:
    • S. 37 "Die reformatorischen Brüche, die im Heiligen Römischen Reich seit der Mitte des 16. Jahrhunderts zu dauerhaften kulturellen Neuprägungen führten, betrafen in besonderer Weise die Geschichtsschreibung, die durch die von Wittenberg und Magdeburg ausgehenden Impulse (Philipp Melanchthon, Caspar Peucer, Matthias Flacius) ein neues, protestantisches Interesse an der Geschichte markierten."
    • Im Osten Mitteleuropas durch Jan Hus bereits ein Jahrhundert früher Interesse an konfessioneller Geschichtsschreibung und Zeitgeschichtsschreibung
      • => Hier bereits Tradition
  • Fritsch 2022:
  • Gindely 1859:


Reise im August:

Caepolla hatte Lasitius dabei[1]

Gindely 1859, 325 Brief an Lasitius

Außerdem zeigte Caepolla Rüdinger einige historiographische Texte. Insbesondere von den "Annalen" des Blahoslav zeigte Rüdinger sich begeistert und meinte, ein Historiograph könne auf deren Basis leicht ein Geschichtswerk über die Unität verfassen.[2] Auf Frage, ob dies schon mal jemand versucht habe, zeigt Caepolla ihm das Werk des Lasitius, dessen Stil Rüdinger jedoch nicht gefiel[3]

Camerarius zeigte großes Interesse an der Geschichte und den Riten der Böhmischen Brüder.[4]

Reise im Oktober:

Am 1. Oktober reiste Caepolla ein zweites Mal nach Leipzig und besuchte Camerarius erneut; wieder besprach man die Angelegenheiten der Unität.

Reise 1572:

Am 10.05.1572 brach Caepolla erneut nach Wittenberg auf, wo er am 23. desselben Monats ankam, um dafür zu sorgen, dass Esrom Rüdingers lateinische Version des Bekenntnisses auch gedruckt würde. Deren Fertigstellung gestaltete sich mühsam;[5]

Caepolla nutzte die Zeit, um einige Quellen über die Geschichte der Unität aus dem Tschechischen ins Lateinische zu übertragen und seine Versionen Camerarius zukommen zu lassen.[6]

11. August Abreise aus Wittenberg zurück nach Tschechien[7]

Gegen Ende 1572 erneute Reise nach Wittenberg, Ankunft 01.01.1573[8]

Dabei Brief an Wittenberger Theologen,[9] Caspar Peucer[10] und Esrom Rüdinger,[11] in dem die Brüder um Druck ersuchen und Brief des Andreas Stephanus an JC mit Dank für dessen Engagement sowie sein Vorhaben, ein Geschichtswerk zu schreiben, und Aufforderung, dies fortzusetzen, sowie Bitte um Testimonium[12]

Besuch bei JC; dieser übt Kritik an Uneinigkeit unter Protestanten[13] ähnlich Peucer Benz 1971, S. 138 und 139 nach Gindely 1859, 334 und 337 unten

JC will BB gerne unterstützen, kann dies jedoch nicht öffentlich tun, weil er kein Theologe ist und daher Anlass zu Kritik geben und damit schaden als nutzen würde[14] --> Verweist auf Übersetzung der Briefe des Marcantonio Flaminio (OC 0865), in denen er seine Meinung über die BB verkündet habe,[15] und er hoffe, dies mit einem weiteren Werk zu tun --> Geschichtswerk![16]

3. Januar zurück zu Esrom nach Wittenberg, weitere Arbeit an Übersetzung und Übergabe an Theologen zur Prüfung[17] 30.01. Antwort Crucigers: Persönlich nichts dagegen, aber öffentliches Statement für BB nicht möglich, um Feinden Wittenbergs keine Angriffsfläche zu bieten; Entscheidung über Druck nicht in Hand der Uni, Cruciger rät zu Druck in Bautzen o.Ä. auf eigene Kosten und Risiko eines Buchhändlers[18]

schriftlicher Protest Caepollas [19] --> Druckerlaubnis[20] Weiterhin öffentliches Statement abgelehnt; Caepolla bemüht sich nicht weiter, um Wittenberger nicht zu gefährden.[21]

vom Beginn des Drucks zeugt ein Brief Esrom Rüdingers an Andreas Stephanus vom 06.02.1573[22] 01.03.1573 an Caepolla: Jedoch Esrom mit Druck nicht zufrieden: zu viele Fehler und er hat nicht durchsetzen können, dass ihm dieselbe Seite zweimal zur Korrektur gezeigt wurde; rät zu schnellem Druck der deutschen Version[23] 24. April auch Druck des deutschen Bekenntnisses[24] 25. April an Caepolla: Druck der deutschen Version schreitet voran[25]

Esrom an Caepolla 13.05.1574: JCII verhandelt außerdem mit einem Nürnberger Drucker über den Druck deutschsprachiger Lieder der BB; Historica vestra nimis diu distulistis, cum senex noster iam sit mortuus. Ego socero amisso non tantum in luctu sum gravissimo, sed sunt etiam, qui exilia nobis minantur[sic!].[26]


Weitere Notizen: Andreas Stephanus hörte Rüdingers Vorlesung zu Melanchthons "De anima"[27]

Überlegungen:

  • Historia definitiv nach 1568 wegen Erwähnung Flacius
  • Aber: Hätte nicht Rüdinger bei seiner Begeisterung für die Annalen ganz konkret auf JC verwiesen, statt allgemein auf einen Historiker, wenn er gewusst hätte, dass JC da an etwas arbeitet???
Gindely 1859, 365 aufgehört zu lesen 

Nähe zu Calvinisten

  • Molnár 1981, 15: böhmische Brüder waren den Calvinisten nahe
  • Kapitel zu Peucer und den BB
  • Verhältnis zu Bucer??

Werke

 WerksigleErstdruck inBlatt/Seitenzahl im ErstdruckKurzbeschreibung
Camerarius, De ecclesiis fratrum in Bohemia, 1605OC 0949Camerarius, Historica narratio, 1605S. 1-144Geschichtswerk über Herkunft und Schicksal der Böhmischen Brüder. Beginnend bei Jan Hus im Jahre 1400 legt Camerarius die Geschichte der Brüder-Unität bis in seine eigene Zeit dar und verteidigt sie gegen wiederkehrende Anfeindungen.
Camerarius, De synodis oecumenicis, 1561OC 0676Nikephoros, Chronologia, 1561S. 219-223Knappe chronologische Darstellung zu den Ökumenischen Konzilien.
Camerarius, Ecclesiasticae historiae Theodoriti, 1536OC 0194Theodoret, Res Ecclesiasticae, 1536S. 3-151Übersetzung der "Kirchengeschichte" Theodorets und weiterer Schriften aus deren Umfeld.
Camerarius, Historia synodi Nicenae (Werk), 1552OC 0573Camerarius, Historia synodi Nicenae (Druck), 1552S. 3-156Geschichte des Konzils von Nicäa.
Camerarius, In historiam Theodoriti, 1536OC 0195Theodoret, Res Ecclesiasticae, 1536S. 418Lateinisches Einleitungsepigramm zum Geschichtswerk des Theodoret in sieben Distichen.
Camerarius, Εἰς Θεοδωρίτου ἱστορίαν, 1536OC 0196Theodoret, Res Ecclesiasticae, 1536S. 418Einleitungsepigramm zum Geschichtswerk des Theodoret in drei Distichen.

Briefe

 WerksigleErstdruck inBlatt/Seitenzahl im ErstdruckKurzbeschreibung
Camerarius an Jonas, 13.08.1535OCEp 1468Theodoret, Res Ecclesiasticae, 1536Bl. A2r-A4rCamerarius erklärt die Umstände, die zur Entstehung der Theodoret-Übersetzung geführt haben. Aus dem anfänglichen Vorhaben einer Verbesserung der Übersetzung des Epiphanius sei die Einsicht in die Notwendigkeit einer Neuübersetzung erwachsen. Den Ertrag seiner Leistung sieht Camerarius mehr auf dem literarischen als auf dem theologischen Gebiet. Eine Beschäftigung mit Theodoret empfiehlt er aufgrund der Vergleichbarkeit der politischen Ereignisse und der moralischen Missstände mit denen der Gegenwart. Zur Zielgruppe der Übersetzung bestimmt Camerarius Staatsmänner und Theologen.

Drucke

 
Camerarius, Historia synodi Nicenae (Druck), 1552
Camerarius, Historica narratio, 1605
Camerarius, Historica narratio, 1605a
Eusebius, Ecclesiastica historia, 1570
Eusebius, Ecclesiasticae historiae autores, 1539
Eusebius, Ecclesiasticae historiae autores, 1544
Eusebius, Ecclesiasticae historiae autores, 1549
Eusebius, Ecclesiasticae historiae autores, 1554
Eusebius, Ecclesiasticae historiae autores, 1557
Eusebius, Ecclesiasticae historiae autores, 1562
Eusebius, Ecclesiasticae historiae autores, 1562a
Nikephoros, Chronologia, 1561
Nikephoros, Chronologia, 1573
Theodoret, Res Ecclesiasticae, 1536

Dies ist eine Benutzerseite von Alexander Hubert.

  1. Vgl. Gindely 1859, 321.
  2. Vgl. Gindely 1859, 328.
  3. Vgl. Gindely 1859, 329.
  4. Vgl. Gindely 1859, 329.
  5. Vgl. Gindely 1859, 338f.
  6. Vgl. Gindely 1859, 339.
  7. Vgl. Gindely 1859, 339.
  8. Vgl. Gindely 1859, 341 und 346.
  9. Vgl. Gindely 1859, 341f.
  10. Vgl. Gindely 1859, 344f.
  11. Vgl. Gindely 1859, 345f.
  12. Vgl. Gindely 1859, 343f.
  13. Vgl. Gindely 1859, 346f. 347 über Pfeffinger: etsi non erat excellenter doctus, tamen suo loco utiliter et bene docebat et scribebat, et patiebatur sibi subiici et moneri. Habebam, inquit [sc. Camerarius] ipsum quasi in manibus et potuissem ipso viro de successu rei melius sperare.
  14. Vgl. Gindely 1859, 347.
  15. Vgl. Flaminio, Epistolae, 1571, Bl. I4r/v.
  16. Vgl. Gindely 1859, 347.
  17. Vgl. Gindely 1859, 348f.
  18. Vgl. Gindely 1859, 350.
  19. Vgl. Gindely 1859, 351-355.
  20. Vgl. Gindely 1859, 355.
  21. Vgl. Gindely 1859, 356.
  22. Vgl. Gindely 1859, 359.
  23. Vgl. Gindely 1859, 361f.
  24. Vgl. Gindely 1859, 360.
  25. Vgl. Gindely 1859, 362f.
  26. Vgl. Gindely 1859, 363.
  27. Vgl. Gindely 1859, 364.