Camerarius an Fabricius, nach dem 22.04.1556: Unterschied zwischen den Versionen
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Die meisten Leute stellten bereits Vorhersagen an und sagten dabei das voraus, von dem sie gern hätten, dass es eintrete. Camerarius hingegen mache noch eine Definitionsfrage zu schaffen: Niemals habe er daran gezweifelt, dass diese Art von Flammen, seien es nun Planeten oder irgendetwas, das zeitweilig in der Luft brenne, den Namen ''πωγωνία'' ("Bartstern") trage. Sein Freund [[Erwähnte Person::Veit Amerbach|(Veit?) Amerbach]] habe diese Ansicht kritisiert und halte die Bezeichnung ''cometa'' ("Komet") für zutreffend. Camerarius wolle Fabricius' Meinung dazu hören. | Die meisten Leute stellten bereits Vorhersagen an und sagten dabei das voraus, von dem sie gern hätten, dass es eintrete. Camerarius hingegen mache noch eine Definitionsfrage zu schaffen: Niemals habe er daran gezweifelt, dass diese Art von Flammen, seien es nun Planeten oder irgendetwas, das zeitweilig in der Luft brenne, den Namen ''πωγωνία'' ("Bartstern") trage. Sein Freund [[Erwähnte Person::Veit Amerbach|(Veit?) Amerbach]] habe diese Ansicht kritisiert und halte die Bezeichnung ''cometa'' ("Komet") für zutreffend. Camerarius wolle Fabricius' Meinung dazu hören. | ||
Neulich sei die [[Erwähnte Person::Unbekannt|Witwe des Chizingus]] (Unbekannt) hier gewesen. Sie habe Camerarius gebeten, sich Fabricius gegenüber für die Studien ihres Sohnes stark zu machen. Wie sie erzählte, habe der Junge Fabricius aus Unbedachtheit ziemlich beleidigt. Camerarius habe zugesagt, dies zu tun. Er hätte allerdings lieber persönlich mit Fabricius darüber gesprochen. Empfehlung des Jungen. | |||
Neulich sei die Witwe | |||
Camerarius fasse langsam den Plan, seinen Sohn ([[Erwähnte Person::Philipp Camerarius]]) (von der Meißener Fürstenschule) zurück zu sich (nach Leipzig) zu rufen. Aber er habe noch einen weiteren Sohn ([[Erwähnte Person::Ludwig Camerarius]]), der bereits bei Camerarius' Schwiegersohn ([[Erwähnte Person::Esrom Rüdinger]] in [[Erwähnter Ort::Zwickau]]) lerne. Er sähe es gern, wenn dieser seinem Bruder nachfolge und eine bestimmte Zeit dort (in [[Erwähnter Ort::Meißen]] an der Fürstenschule) verbringe. Er sei 13 Jahre alt. Fabricius möge ihm seine Meinung mitteilen, welche Maßnahmen ergreifen und an wen man sich wenden müsse. Er zweifle nicht am Willen des Fabricius, Camerarius zu unterstützen. | Camerarius fasse langsam den Plan, seinen Sohn ([[Erwähnte Person::Philipp Camerarius]]) (von der Meißener Fürstenschule) zurück zu sich (nach Leipzig) zu rufen. Aber er habe noch einen weiteren Sohn ([[Erwähnte Person::Ludwig Camerarius]]), der bereits bei Camerarius' Schwiegersohn ([[Erwähnte Person::Esrom Rüdinger]] in [[Erwähnter Ort::Zwickau]]) lerne. Er sähe es gern, wenn dieser seinem Bruder nachfolge und eine bestimmte Zeit dort (in [[Erwähnter Ort::Meißen]] an der Fürstenschule) verbringe. Er sei 13 Jahre alt. Fabricius möge ihm seine Meinung mitteilen, welche Maßnahmen ergreifen und an wen man sich wenden müsse. Er zweifle nicht am Willen des Fabricius, Camerarius zu unterstützen. | ||
Version vom 18. Juli 2018, 11:02 Uhr
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Werksigle | OCEp 0858 |
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Zitation | Camerarius an Fabricius, nach dem 22.04.1556, bearbeitet von Manuel Huth (18.07.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0858 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 505-506 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Georg Fabricius |
Datum | 1566 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Datum (im Druck o.D.); s. Hinweise zur Datierung |
Unscharfes Datum Beginn | 1556-04-22 |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Meißen |
Gedicht? | nein |
Incipit | Reddidit mihi Oeconomus vester litteras tuas |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | nein |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Divination und Prodigien; Komet C/1556 D1; Briefe/Wissenschaftlicher Austausch; Biographisches (Familie) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | unkorrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 18.07.2018 |
Werksigle | OCEp 0858 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Fabricius, nach dem 22.04.1556, bearbeitet von Manuel Huth (18.07.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0858 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 505-506 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Georg Fabricius |
Datum | 1566 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Datum (im Druck o.D.); s. Hinweise zur Datierung |
Unscharfes Datum Beginn | 1556-04-22 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Meißen |
Gedicht? | nein |
Incipit | Reddidit mihi Oeconomus vester litteras tuas |
Regest vorhanden? | nein |
Paratext ? | nein |
Register | Divination und Prodigien; Komet C/1556 D1; Briefe/Wissenschaftlicher Austausch; Biographisches (Familie) |
Datumsstempel | 18.07.2018 |
Entstehungs- und Zielort mutmaßlich.
Hinweise zur Datierung
Im Brief heißt es Johann Stigel trauere um seine Gattin Barbara. Sie war am 22.04.1556 verstorben.
Regest
Der Verwalter (der Meißener Fürstenschule Johann Faust) habe Camerarius den Brief des Fabricius übergeben, der ihm zu dieser Zeit besonders willkommen war.
Was Fabricius über jene häufig gemeldeten ostenta (Wunderzeichen) und besonders jene Flamme gleichsam vorhersage, die man im März leuchten sah und die sich in einer erstaunlichen Wende durch den großen Wagen nach Osten zurückzog, das habe er umsichtig aus Berichten gesammelt. Über Italien habe er lange gestrahlt, so als hinge er in den Kettten (des Sternbildes) der Androma fest, wohin er sich schnell bewegt hatte.
Die meisten Leute stellten bereits Vorhersagen an und sagten dabei das voraus, von dem sie gern hätten, dass es eintrete. Camerarius hingegen mache noch eine Definitionsfrage zu schaffen: Niemals habe er daran gezweifelt, dass diese Art von Flammen, seien es nun Planeten oder irgendetwas, das zeitweilig in der Luft brenne, den Namen πωγωνία ("Bartstern") trage. Sein Freund (Veit?) Amerbach habe diese Ansicht kritisiert und halte die Bezeichnung cometa ("Komet") für zutreffend. Camerarius wolle Fabricius' Meinung dazu hören.
Neulich sei die Witwe des Chizingus (Unbekannt) hier gewesen. Sie habe Camerarius gebeten, sich Fabricius gegenüber für die Studien ihres Sohnes stark zu machen. Wie sie erzählte, habe der Junge Fabricius aus Unbedachtheit ziemlich beleidigt. Camerarius habe zugesagt, dies zu tun. Er hätte allerdings lieber persönlich mit Fabricius darüber gesprochen. Empfehlung des Jungen.
Camerarius fasse langsam den Plan, seinen Sohn (Philipp Camerarius) (von der Meißener Fürstenschule) zurück zu sich (nach Leipzig) zu rufen. Aber er habe noch einen weiteren Sohn (Ludwig Camerarius), der bereits bei Camerarius' Schwiegersohn (Esrom Rüdinger in Zwickau) lerne. Er sähe es gern, wenn dieser seinem Bruder nachfolge und eine bestimmte Zeit dort (in Meißen an der Fürstenschule) verbringe. Er sei 13 Jahre alt. Fabricius möge ihm seine Meinung mitteilen, welche Maßnahmen ergreifen und an wen man sich wenden müsse. Er zweifle nicht am Willen des Fabricius, Camerarius zu unterstützen.
Sein Sohn (Philipp) habe Camerarius mitgeteilt, dass Fabricius ihm Geld geliehen habe. Camerarius habe seinen Sohn angewiesen, das Geld erstatten. Er danke Fabricius. (Johann) Stigel trauere um seine Gattin Barbara.
Lebewohl.
(Manuel Huth)