Camerarius an Stiebar, 19.05.1538: Unterschied zwischen den Versionen

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|Absender=Joachim Camerarius I.
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|Empfänger=Daniel Stiebar von Rabeneck
|Empfänger=Daniel Stiebar von Rabeneck
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|Bemerkungen zum Datum=14. Calend. Iunii; ermitteltes Jahr lt. Woitkowitz, S. 96 (im Druck fälschlich: 1539)
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|Sprache=Latein
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|Entstehungsort=Tübingen
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|Incipit=Cum hic tabellarius in Saxoniam
|Incipit=Cum hic tabellarius in Saxoniam
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|Notizen=lt. Woitkowitz S. 96: 1538
|Notizen=lt. Woitkowitz S. 96: 1538
|Überprueft=noch nicht am Original überprüft
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Absendeort ermittelt.
=== Regest ===
Da man den Boten ([[Erwähnte Person::Unbekannt]]) dieses Briefes nach Sachsen schicke und der kürzeste Weg dorthin durch Franken führe, habe ihm Camerarius befohlen, über [[Erwähnter Ort::Würzburg]] zu reisen. Er habe die Gelegenheit nicht ungenutzt lassen wollen, Stiebar zu schreiben, denn auch wenn Camerarius nichts zu schreiben habe, fehle es ihm eigentlich nie Gesprächsstoff gegenüber Stiebar.
Der Bote werde zu einigen Leuten mit einem Schreiben geschickt, in dem sie um Rat in einer komplizierten Angelegenheit gebeten würden, denn einige Menschen seien zurzeit durch Unachtsamkeit, andere durch Halsstarrigkeit hinderlich. Darüber habe Camerarius mit [[Gesprächspartner::Daniel Stiebar von Rabeneck| ]] Stiebar bereits persönlich geredet, wenn er sich recht erinnere.
Über (die Situation des) Staates gebe es nur verworrenes Gerede und Gerüchte. Camerarius habe nichts Zuverlässiges in Erfahrung bringen können. Umso mehr fürchte er die Zukunft. Auf der ganzen Erde töne der gottlose Mars ([[Vergil]], Georgica, 1, 511) und überall gebe es Vipern (gemeint sind schlangenförmige Wolken), die den Mächtigen ihr Gift einhauchten und Hass provozierten, mehrten und verstärkten. Es handle sich dabei um jene Drachen, die man schon oft zwischen (anderen) Himmelserscheinungen beobachtet habe, wie er aus einer erstaunlichen ''historia'' (unbekannt) erfahren habe, die in [[Erwähnter Ort::Antwerpen]] (Antorpii ?) mit hübschen Bildern ediert worden sei.
Hoffentlich dauere Friede nur etwas länger an! Stiebar könne den Boten zu sich zurückkehren lassen, wenn er wolle.
Man habe Camerarius neulich zum Rektor der U[[Erwähnte Körperschaft::niversität (Tübingen)]] gemacht. Hoffentlich könne er dadurch dem Gemeinwohl nutzen. (Allerdings) hätte ihm nicht Lästigeres widerfahren können. Stiebar sei ja nicht entgangen, wie viele Pflichten dieses Amt mit sich bringe.
(Manuel Huth)
=== Literatur und weiterführende Links ===
* [[Woitkowitz]], S. 96

Version vom 29. Januar 2018, 11:52 Uhr



Chronologisch vorhergehende Briefe
Briefe mit demselben Datum
Chronologisch folgende Briefe
 Briefdatum
Camerarius an Stiebar, 30.04.153830 April 1538 JL
Camerarius an Stiebar, 12.04.153812 April 1538 JL
Camerarius an Stiebar, 17.01.153817 Januar 1538 JL
 Briefdatum
Camerarius an Stiebar, 19.05.153819 Mai 1538 JL
 Briefdatum
Camerarius an Stiebar, 22.07.153822 Juli 1538 JL
Camerarius an Stiebar, 21.11.153921 November 1539 JL
Camerarius an Stiebar, 22.12.153922 Dezember 1539 JL
Werksigle OCEp 1014
Zitation Camerarius an Stiebar, 19.05.1538, bearbeitet von Manuel Huth (29.01.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1014
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 154-155
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Daniel Stiebar von Rabeneck
Datum 1538/05/19
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum 14. Calend. Iunii; ermitteltes Jahr lt. Woitkowitz, S. 96 (im Druck fälschlich: 1539)
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Tübingen
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Cum hic tabellarius in Saxoniam
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Biographisches; Briefe/Umdatierte Briefe
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen lt. Woitkowitz S. 96: 1538
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH
Gegengelesen von
Datumsstempel 29.01.2018
Werksigle OCEp 1014
Zitation Camerarius an Stiebar, 19.05.1538, bearbeitet von Manuel Huth (29.01.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1014
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 154-155
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Daniel Stiebar von Rabeneck
Datum 1538/05/19
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum 14. Calend. Iunii; ermitteltes Jahr lt. Woitkowitz, S. 96 (im Druck fälschlich: 1539)
Sprache Latein
Entstehungsort Tübingen
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Cum hic tabellarius in Saxoniam
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Biographisches; Briefe/Umdatierte Briefe
Datumsstempel 29.01.2018


Absendeort ermittelt.

Regest

Da man den Boten (Unbekannt) dieses Briefes nach Sachsen schicke und der kürzeste Weg dorthin durch Franken führe, habe ihm Camerarius befohlen, über Würzburg zu reisen. Er habe die Gelegenheit nicht ungenutzt lassen wollen, Stiebar zu schreiben, denn auch wenn Camerarius nichts zu schreiben habe, fehle es ihm eigentlich nie Gesprächsstoff gegenüber Stiebar.

Der Bote werde zu einigen Leuten mit einem Schreiben geschickt, in dem sie um Rat in einer komplizierten Angelegenheit gebeten würden, denn einige Menschen seien zurzeit durch Unachtsamkeit, andere durch Halsstarrigkeit hinderlich. Darüber habe Camerarius mit Stiebar bereits persönlich geredet, wenn er sich recht erinnere.

Über (die Situation des) Staates gebe es nur verworrenes Gerede und Gerüchte. Camerarius habe nichts Zuverlässiges in Erfahrung bringen können. Umso mehr fürchte er die Zukunft. Auf der ganzen Erde töne der gottlose Mars (Vergil, Georgica, 1, 511) und überall gebe es Vipern (gemeint sind schlangenförmige Wolken), die den Mächtigen ihr Gift einhauchten und Hass provozierten, mehrten und verstärkten. Es handle sich dabei um jene Drachen, die man schon oft zwischen (anderen) Himmelserscheinungen beobachtet habe, wie er aus einer erstaunlichen historia (unbekannt) erfahren habe, die in Antwerpen (Antorpii ?) mit hübschen Bildern ediert worden sei.

Hoffentlich dauere Friede nur etwas länger an! Stiebar könne den Boten zu sich zurückkehren lassen, wenn er wolle.

Man habe Camerarius neulich zum Rektor der Universität (Tübingen) gemacht. Hoffentlich könne er dadurch dem Gemeinwohl nutzen. (Allerdings) hätte ihm nicht Lästigeres widerfahren können. Stiebar sei ja nicht entgangen, wie viele Pflichten dieses Amt mit sich bringe.

(Manuel Huth)

Literatur und weiterführende Links