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Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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[[Benutzer:HIWI/Notes]]


=[[Theologie (CamLex)]]=
==Theologie==
==Theologische Schriften des Camerarius==
===Biblische Theologie===
===Historische Theologie===
===Historische Theologie===
====Von Jesus und den Aposteln - "Historia Iesu Christi" und "Expositio de apostolis"====
<div style="color:blue;>Vorrede zur Gliederung des Abschnitts:
Joachim Camerarius war, wie er immer wieder betonte, kein Theologe, sondern in erster Linie Philologe. Dementsprechend ist auch seine Herangehensweise an biblische Themen oft eher eine philologisch-humanistische denn eine theologische. Bei kaum einem Werk zeigt sich das besser als bei seiner 1566 erstmals gedruckten Beschreibung des Lebens Jesu Christi, eines eigentlich theologischen Stoffs par excellence:<ref>Zu Camerarius' Jesus-Vita vgl. auch [[Seckt 1888]], 21-31 und [[Kunkler 1998]], 242-251.</ref>
* Camerarius Philologe, nicht Theologe
Wenngleich diese zwar am Anfang und am Ende Jesu Rolle als wesensgleicher Sohn Gottes und der ewigen Jungfrau Maria<ref>So schon auf dem Titelblatt des [[Erwähntes Werk::Camerarius, Historiae Iesu Christi expositio (Druck), 1566|Drucks]]: "Historiae Iesu Christi filii Dei nati in terra matre sanctiss[ima] sempervirgine Maria summatim relata expositio".</ref>
* davon zeugt früh Theodoret
betont - und so Camerarius' 'Rechtgläubigkeit' bezeugt -, ist sie doch im Grunde ein historiographisches oder biographisches Werk, das Jesu Leben auf Erden und seine Zeitumstände betrachtet. Im Bereich der Historiographie verortet sie auch sowohl [[Erwähntes Werk::OCEp 1461|Widmungsbrief des Bandes]] an [[Erwähnte Person::Joachim Friedrich (Brandenburg)|Joachim Friedrich von Brandenburg]] als auch im [[Erwähntes Werk::OC 0762|Werk]] selbst enthaltene Vorrede.
* dann aber auch die Viten Jesu und der Apostel, wo Chronologie und historische Hintergründe im Mittelpunkt stehen
* Viten Jesu und der Apostel als Krönung langjähriger Arbeit: Nikephorus' Chronologie als wichtige Vorarbeit, um historische Hintergrunde zu klären, bevor er sich die Viten als Details herausgreift
* Chronologisch-historische Bemühungen auch bei Konziliengeschichte, die wie schon das Frühwerk Theodoret Altes neu aktualisieren will
* Schließlich ganz Zuwendung an Gegenwart mit zeitgeschichtlichem Werk zu den Böhmischen Brüdern
</div>
 
====Jesus und die Apostel als historische Personen - Die "Historia Iesu Christi"====
 
<span style="font-weight:bold;color:red;">[[OC 0763]], Bl. C5r: Dämonen haben Jesus getötet und damit ihre eigene Macht aufgehoben </span>
 
* [[OCEp 1461]] Widmungsbrief
* [[OC 0762]] Jesus (1566 zweimal, 1581)
* [[OC 0761]] Apostel (dito)
 
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Mathesius Johannes Mathesius] veröffentlichte 1568 eine Historia Jesu
:: <small>Das scheint aber eine Predigtsammlung zu sein</small>
* Griech. Jesus-Epos 1573: https://books.google.de/books?id=3h1hgZQ4jkIC
 
Merke: Interessant ist auch, was JC ''nicht'' erzählt! Z.B. alles, was schon in der Bibel steht!
 
=====Widmungsbrief=====
* Geschichtsschreibung als Teil der bonae artes wichtig --> am besten wenn christlich --> daher hat JC die Bibel gelesen --> dabei zur Ergänzung auch andere Quellen hinzugezogen --> zu Jesus und den Aposteln interessante Infos gefunden --> aufschreiben
* JC gibt auch "Fehlmeinungen" an, sofern sie sich hartnäckig gehalten haben --> macht sich angreifbar --> aber die Alternative wäre, gar nichts zu publizieren, also auch keine Lösung
 
=====Zum Inhalt=====
*Bl. A8v in Widmungsbrief: Heiliger Georg = Lüge auf Basis der Perseus-Sage
:: <small>Kontext: Historische Berichte werden im Laufe der Zeit überhöht und fabuliert, bis man ihnen nicht mehr trauen kann. --> Was sagt das in der Jesus-Biographie aus? Das ist ja fast schon Kritik an der biblischen Darstellung</small>
* S. 4: Betonung: Jesus ist homoousios: Geboren aus der Jungfrau Maria, aber gezeugt von Gott vor Anbeginn der Zeit
* S. 5f.: Maria = homo, nicht göttlich
* S. 6: Jesus ist anarchos = ohne Anfang, da er keinen Beginn in der Zeit hat, aber zugleich archen geneseos habens mit Blick auf den Vater
* S. 13ff. und 20ff. ausführlich zum Geburtstermin Jesu
* S. 40: explizit keine Entscheidung, ob Maria mit oder ohne ihren physischen Körper ins Himmelreich aufgenommen wurde
* S. 19, 44: Überspringe die ganze Zeit, die in den Evangelien beschrieben wird, da nicht passend, wenn JC ("uninspiriert") die Geschichte neu erzählt
* S. 79 gegen imagines: Schaden nicht, solange die Lehre rein ist, man sollte aber dennoch baldmöglichst zum Urzustand der Kirche zurückkehren
:: S. 86 konkret: Gegen Übertreibung in Bildern: Augen nicht golden und purpur, sondern realistisch
* S. 83: Blasphemie ist es zu sagen, Jesus und Gott seien verschieden oder aber identisch
 
=====Zur Nachwirkung=====
* S. 42: Im Scanexemplar eine nicht kanonische Episode zwischen Jesus und Salome durchgestrichen
* [[Joachim von Beust]] verwendet die Jesus-Biographie in [[Beust, Orthodoxa enarratio Evangeliorum, 1591]] (4 Auflagen)
 
=====Apostel=====
* S. 106: Auch hier wird ausgespart, was in der Bibel steht, da es nur dort seine Kraft entfalten kann, etwa die Wundertaten des Petrus
 
====Die Chronologie des Nikephoros (1561 gedruckt, vor 1547 begonnen (S. 51))====
* zu Nikephoros nichts im MBW
* ÄB gecheckt
* Erwähnungen in anderen Briefen/Werken im Wiki angeschaut
* keine Literatur zum Thema
 
<div style="color:blue;>
*Wie Jesus-Biographie an Chronologie interessiert sich JC für Chronologie
*S. 16f.: Jesus und Apostel sind die Krönung, Nikephoros in gewisser Weise als notwendige Vorarbeit
</div>
 
 
* www.aerztebriefe.de/id/00052202 https://doi.org/10.7891/e-manuscripta-19385
** Kalligraphische Beurkundung der Beauftragung Zwingers mit der Aufsicht über die (durch Oporins Tod ins Stocken geratene) Drucklegung von Camerarius' Chronologia Nicephori; mit Schmuckinitiale und Siegel; ohne Unterschrift.
 
====Camerarius' Theodoret-Übersetzung - Philologie, nicht Theologie====
* [[OCEp 1468]]: Widmungsbrief
* [[OC 0194]]: Übersetzung selbst
* [[OC 0195]]: Lateinisches Epigramm
* [[OC 0196]]: Griechisches Epigramm
 
====Altes aktualisiert - Konziliengeschichte (1552 und 1561)====
* [[OC 0573]]: Nicäa (1552)
* [[OC 0676]]: alle (1561)
 
====Zeitgeschichte: Die Böhmischen Brüder (posthum 1605)====
* [[Kersken 2022]]:
** S. 37 "Die reformatorischen Brüche, die im Heiligen Römischen Reich seit der Mitte des 16. Jahrhunderts zu dauerhaften kulturellen Neuprägungen führten, betrafen in besonderer Weise die Geschichtsschreibung, die durch die von Wittenberg und Magdeburg ausgehenden Impulse (Philipp Melanchthon, Caspar Peucer, Matthias Flacius) ein neues, protestantisches Interesse an der Geschichte markierten."
** Im Osten Mitteleuropas durch Jan Hus bereits ein Jahrhundert früher Interesse an konfessioneller Geschichtsschreibung und Zeitgeschichtsschreibung
*** => Hier bereits Tradition
* [[Fritsch 2022]]:
**
* [[Gindely 1859]]:
 
* [[Goll 1878]]
* [[Beyreuther et al. 1980]]
* [[Kunkler 2000]]
* [[Ellis 2017]]
 
* Kontakt zwischen JCII und BB (Caepolla): http://www.aerztebriefe.de/id/00009579 addressiert JCII als amicus
 
* [[OC 0949]]
 
 
'''Reise im August:'''
 
Caepolla hatte Lasitius dabei<ref>Vgl. [[Gindely 1859]], 321.</ref>  
 
[[Gindely 1859]], 325 Brief an Lasitius
 
Außerdem zeigte Caepolla Rüdinger einige historiographische Texte. Insbesondere von den "Annalen" des Blahoslav zeigte Rüdinger sich begeistert und meinte, ein Historiograph könne auf deren Basis leicht ein Geschichtswerk über die Unität verfassen.<ref>Vgl. [[Gindely 1859]], 328.</ref>
Auf Frage, ob dies schon mal jemand versucht habe, zeigt Caepolla ihm das Werk des Lasitius, dessen Stil Rüdinger jedoch nicht gefiel<ref>Vgl. [[Gindely 1859]], 329.</ref>
 
Camerarius zeigte großes Interesse an der Geschichte und den Riten der Böhmischen Brüder.<ref>Vgl. [[Gindely 1859]], 329.</ref>
 
'''Reise im Oktober:'''
 
Am 1. Oktober reiste Caepolla ein zweites Mal nach Leipzig und besuchte Camerarius erneut; wieder besprach man die Angelegenheiten der Unität.
 
'''Reise 1572:'''
 
Am 10.05.1572 brach Caepolla erneut nach Wittenberg auf, wo er am 23. desselben Monats ankam, um dafür zu sorgen, dass Esrom Rüdingers lateinische Version des Bekenntnisses auch gedruckt würde. Deren Fertigstellung gestaltete sich mühsam;<ref>Vgl. Gindely 1859, 338f.</ref>
 
Caepolla nutzte die Zeit, um einige Quellen über die Geschichte der Unität aus dem Tschechischen ins Lateinische zu übertragen und seine Versionen Camerarius zukommen zu lassen.<ref>Vgl. Gindely 1859, 339.</ref>
 
11. August Abreise aus Wittenberg zurück nach Tschechien<ref>Vgl. Gindely 1859, 339.</ref>
 
'''Gegen Ende 1572 erneute Reise nach Wittenberg, Ankunft 01.01.1573'''<ref>Vgl. Gindely 1859, 341 und 346.</ref>
 
Dabei Brief an Wittenberger Theologen,<ref>Vgl. Gindely 1859, 341f.</ref>
Caspar Peucer<ref>Vgl. Gindely 1859, 344f.</ref>
und Esrom Rüdinger,<ref>Vgl. Gindely 1859, 345f.</ref>
in dem die Brüder um Druck ersuchen
und Brief des Andreas Stephanus an JC mit Dank für dessen Engagement sowie sein Vorhaben, ein Geschichtswerk zu schreiben, und Aufforderung, dies fortzusetzen, sowie Bitte um Testimonium<ref>Vgl. Gindely 1859, 343f.</ref>
 
Besuch bei JC; dieser übt Kritik an Uneinigkeit unter Protestanten<ref>Vgl. Gindely 1859, 346f. 347 über Pfeffinger: ''etsi non erat excellenter doctus, tamen suo loco utiliter et bene docebat et scribebat, et patiebatur sibi subiici et moneri. Habebam, inquit [sc. Camerarius] ipsum quasi in manibus et potuissem ipso viro de successu rei melius sperare''.</ref>
ähnlich Peucer [[Benz 1971]], S. 138 und 139 nach Gindely 1859, 334 und 337 unten


=====Entstehung und Zielsetzung der Schrift=====
JC will BB gerne unterstützen, kann dies jedoch nicht öffentlich tun, weil er kein Theologe ist und daher Anlass zu Kritik geben und damit schaden als nutzen würde<ref>Vgl. Gindely 1859, 347.</ref>
Seit jeher, so schreibt Camerarius dort, habe er sich auch um die Geschichtsschreibung bemüht als ein Teil der ''bonae artes'', der durch seine zahlreichen ''exempla'' nicht nur Vergnügen, sondern auch großen Nutzen bringen könne. Dies gilt freilich für die paganen Geschichtsschreiber, die er reichlich gelesen habe; mit fortschreitendem Alter aber habe er erkannt, das am erfreulichsten und nützlichsten doch die Werke christlicher Autoren seien, dass die theologische Lehre aber wiederum durch die Geschichtsschreibung ihre Ergänzung und Vervollständigung erfahre.<ref>''Procedente autem aetate, attentius, ut fit, cogitans: Quid et iucundum inprimis esse deberet, et profuturum maxime videretur, facile animadverti utrunque eo potissimum contineri, in quo hominis Christiani professio versaretur. Ea est profecto cognitio illustris rerum divinarum, quam historiae congruentis copia non modo augeri, sed cum personarum tum eventuum consideratione explicari declarando constat'' ([[Erwähntes Werk::OCEp 1461]], [[Erwähntes Werk::Camerarius, Historiae Iesu Christi expositio (Druck), 1566]], Bl. A2v).</ref>
--> Verweist auf Übersetzung der Briefe des Marcantonio Flaminio ([[OC 0865]]), in denen er seine Meinung über die BB verkündet habe,<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::Flaminio, Epistolae, 1571]], Bl. I4r/v.</ref>  
Der Philologe Camerarius postuliert hier also eine Loslösung von der Autorität der Kirche: Nicht das kirchliche Dogma erklärt den Sinn der Heiligen Schrift; dieser erhellt sich vielmehr von selbst, indem die Bibel als Erzeugnis ihrer Zeit aufgefasst und wie andere klassische Texte im Zusammenhang mit den historischen Umständen und mit anderen Texten verstanden wird.<ref>Indem er die alleinige Bedeutung der Heiligen Schrift zur Erlangung des Heils betont, hält sich Camerarius tatsächlich eng an [[Erwähnte Person::Martin Luther]] (vgl. [[Kunkler 1998]], 245).</ref>
und er hoffe, dies mit einem weiteren Werk zu tun --> Geschichtswerk!<ref>Vgl. Gindely 1859, 347.</ref>
Sein Ziel ist es, "die aus der Bibel überlieferten Zeungnisse mit dem ihm zur Verfügung stehenden historischen und literarischen Quellenmaterial [zu] verbinden, um auf diese Weise dem rechten Verständnis des Bibeltextes dienlich zu sein",<ref>[[Kunkler 1998]], 243.</ref>
dessen Lehren alleine zum Heil führen.<br>
Dementsprechend habe Camerarius die Bibel besonders gründlich gelesen, zur Ergänzung aber und zum besseren Verständnis weitere christliche Historiographen hinzugezogen; darunter namentlich die Chronologie des [[Erwähnte Person::Nikephoros I. (Patriarch)|Nikephoros]], zu der er 1561 eine [[Erwähntes Werk::OC 0677|kommentierte lateinische Übersetzung]] publiziert hatte (↓ '''Nikephoros'''). Im Rahmen dieser Lektüre waren es besonders das Leben Jesu selbst und seiner Apostel sowie die darin enthaltenen Widersprüche, die Camerarius' Interesse weckten.<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::OCEp 1461]].</ref>
So kam es, dass Camerarius, nachdem er aufgrund politischer und privater Schwierigkeiten ein [[Erwähntes Werk::OC 1001|begonnenes Werk über die griechischen Redner]] aufgeben musste, stattdessen begann, seine Notizen zu Jesus und den Aposteln in eine zeitliche Reihenfolge zu bringen und zu einer fortlaufenden Erzählung auszuarbeiten,<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::OC 0762]], [[Erwähntes Werk::Camerarius, Historiae Iesu Christi expositio (Druck), 1566]], 2.</ref>
die 1566 in zwei Auflagen das erste Mal gedruckt wurde; eine dritte Auflage erschien 1581.<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::Camerarius, Historiae Iesu Christi expositio (Druck), 1566]] und [[Erwähntes Werk::Camerarius, Historiae Iesu Christi expositio (Druck), 1566a]] sowie [[Erwähntes Werk::Camerarius, Historia Iesu, 1581]].</ref>
Der Band, der [[Erwähnte Person::Joachim Friedrich (Brandenburg)|Joachim Friedrich von Brandenburg]] gewidmet ist, erzählt zunächst auf fast 100 Seiten die [[Erwähntes Werk::OC 0762|Geschichte vom Leben Jesu]]; im Anschluss folgen auf weiteren 100 Seiten [[Erwähntes Werk::OC 0761|Biographien der zwölf Apostel]].<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::OC 0762]] und [[Erwähntes Werk::OC 0761]].</ref>
Es folgen weitere kleinere Werke mit verwandten Inhalten, darunter Gedichte zu den Jüngern Jesu, den Aposteln und den Evangelisten von [[Gregor von Nazianz]], [[Erwähnte Person::Nikephoros Kallistu Xanthopulos]] sowie Camerarius selbst und eine Rede des Martin Gasser zu Jesu Tod, die bereits 1563 in erster Auflage gedruckt worden war.<ref>Vgl. [https://gateway-bayern.de/VD16+G+508 VD16 G 508].</ref>


=====Historiographie und Biographie - Jesus und die Apostel als historische Personen=====
3. Januar zurück zu Esrom nach Wittenberg, weitere Arbeit an Übersetzung und Übergabe an Theologen zur Prüfung<ref>Vgl. Gindely 1859, 348f.</ref>
Im Zentrum beider Werke stehen die historischen Geschehnisse: Die Apostelbiographien betrachten das historische Wirken der Apostel, die Jesus-Biographie beschränkt sich auf Jesu Jugend und Tod. Jesu Wirken als Lehrer und seine Wundertätigkeit spart die Erzählung aus und verweist auf die Evangelien, deren Aufgabenbereich Camerarius klar von dem seines eigenen Werks trennt: Allen, die von der göttlichen Inspiration des Evangeliums überzeugt seien, sei völlig klar, dass die göttliche Offenbarung nicht unbesonnen, zweideutig, unglaubwürdig oder gar widersprüchlich (''temere aut ambigue aut dubie aut dissentaneum in modum expositum'') sei, auch wenn sie sich dem menschlichen Verständnis bisweilen entziehe. Jesu Wille sei es gewesen, dass seine Taten nicht in großen Worten rhetorisch geschmückt dargestellt würden, sondern in einfacher, klarer, geradezu dümmlich wirkender Sprache (''ut speciem illa [''sc.'' simplicitas] prae se ferret stulticiae''), weil nur so das göttliche Wirken den Menschen nahegebracht werden könne.<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::OC 0762]], [[Erwähntes Werk::Camerarius, Historiae Iesu Christi expositio (Druck), 1566]], 15f.</ref><br>
30.01. Antwort Crucigers: Persönlich nichts dagegen, aber öffentliches Statement für BB nicht möglich, um Feinden Wittenbergs keine Angriffsfläche zu bieten; Entscheidung über Druck nicht in Hand der Uni, Cruciger rät zu Druck in Bautzen o.Ä. auf eigene Kosten und Risiko eines Buchhändlers<ref>Vgl. Gindely 1859, 350.</ref>
Die Bibel sei daher grundsätzlich anders zu lesen als die klassische Geschichtsschreibung; in ihr dürfe man nicht nach rhetorischer Ausgefeiltheit und klarer Darstellung von Handlungsmotiven und zeitlicher Abfolge der Ereignisse suchen (''Quocirca aliter haec quam humanae sagacitatis scripta legenda sunt. Non inventionis industria, non dispositionis studium, non probabilis expositionis cura, non copa orationis in his quaerenda. non etiam consiliorum, occasionum, eventuum persecutio''<ref>[[Erwähntes Werk::Camerarius, Historiae Iesu Christi expositio (Druck), 1566]], 15.</ref>). Bei den Evangelien handle es sich um kurze Schilderungen der (göttlichen) Wahrheit (''breves expositiones veritatis''<ref>[[Erwähntes Werk::Camerarius, Historiae Iesu Christi expositio (Druck), 1566]], 18.</ref>), nicht um eigentliche Geschichtswerke. Man lese sie nicht auf der Suche nach Wissen und Weisheit, sondern nach der göttlichen Offenbarung. Freilich müsse man das Evangelium genau und kritisch lesen, um Gottes Botschaft zu verstehen; die darin enthaltenen Schilderungen seien aber als gegeben hinzunehmen und nicht zu hinterfragen.<ref>Vgl. [[Kunkler 1998]], 249.</ref>
Scheinbare Widersprüche innerhalb der Heiligen Schrift wie die bei Jesu Genealogie in Lukas- und Matthäus-Evangelium brauchen den Leser also nicht zu kümmern, ja er muss sie außer Acht lassen, da sie nur durch die Unzulänglichkeit des menschlichen Verstandes zustande kommen. Wo Widersprüchen durch wissenschaftliche Erklärung nicht beizukommen war, "müßten die Überlieferungen, so wie sie waren, mit frommen [sic] Sinn und in schlichter Einfalt in all ihren Widersprüchen geglaubt werden."<ref>[[Kunkler 1998]], 251.</ref>
Dementsprechend muss auch der Autor Camerarius sich nicht mit derartigen Wisersprüchen befassen. "Camerarius wollte damit zum Ausdruck bringen, daß die Wissenschaft der christlichen Heilsbotschaft gegenüber einen hohen Respekt schuldig sei, indem sie diejenigen Fragen, die über den menschlichen Erkenntnishorizont hinausreichten, nicht aufzugreifen und zum Gegenstand ihrer Arbeit zu machen hätte."<ref>[[Kunkler 1998]], 248.</ref><br>
Die unterschiedlichen Aufgaben, die das Evangelium einerseits und Camerarius' Werk andererseits haben, bedingen auch die unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunkte: Camerarius' Interesse liegt auf der Klärung von Verwandtschaftsverhältnissen wie der Abstammung Marias und Josefs,<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::OC 0762]], [[Erwähntes Werk::Camerarius, Historiae Iesu Christi expositio (Druck), 1566]], 5.</ref>
den historischen Umständen des Lebens Jesu wie den Herrschaftsverhältnissen im damaligen Palästina<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::OC 0762]], [[Erwähntes Werk::Camerarius, Historiae Iesu Christi expositio (Druck), 1566]], 6-13.</ref>
und der Chronologie wie etwa Jesu Geburtsjahr.<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::OC 0762]], [[Erwähntes Werk::Camerarius, Historiae Iesu Christi expositio (Druck), 1566]], 13ff. Vgl. auch S. 67f. und 70f. zu Camerarius' Erklärung, warum Jesus "am dritten Tage" auferstanden ist, wenn der doch am Freitag gestorben und am Sonntag auferstanden ist.</ref>
Dabei wägt er widersprüchliche Quellen gegeneinander ab und äußert sich kritisch zu übertriebenen Ausschmückungen der Erzählungen.<ref>Auf Bl. A3v-A4v verkündet Camerarius, er werde an einigen Stellen auf verbreitete Fehllehren eingehen; er wisse, dass er sich damit Kritik aussetze, aber die Alternative sei, überhaupt nichts zu schreiben. Auf Bl. A7v zeigt er auf, dass die Werke der Frühscholastik (''ea, quae ante annos circiter quingentos edita sunt'') noch recht nahe an der wahren Lehre sind, jedoch mit geringen Abweichungen, und dass jede folgende Generation der Scholastik auf den Fehlern ihrer Vorgänger aufbauend sich weiter von Jesu Lehre entfernt habe (vgl. auch [[Kunkler 1998]], 247). Auf Bl. A8v erklärt er den Ursprung der Sage von Georg dem Drachentöter aus der Perseus-Sage; bei Fragen der Chronologie vergleicht Camerarius verschiedene Quellen und gewichtet sie nach ihrer Zuverlässigkeit (S. 13ff.); auf S. 75 äußert er sich kritisch zum Schweißtuch der Veronika und ähnlichen Erzählungen. Auf S. 89 fordert Camerarius, die Antike müsse hochgehalten werden, jedoch in ihrer reinen und wahren Form, unverdorben durch übertriebene Ausschmückungen (''antiquitas quidem venerabilis esse debet universis, sed ea sancta, incorrupta, sincera''). Die Apokryphen verwirft Camerarius auf Bl. A7v und S. 100f.</ref>
Seine antiken Quellen betrachtet er dabei nicht wie die Scholastik als unfehlbare Autoritäten, "sondern als durchaus fehlbare Autoren, die neben vielen verwertbaren Erkenntnissen auch Ansichten und Vorstellungen vertreten hatten, die einer Übernahme nicht wert erschienen."<ref>[[Kunkler 1998]], 245.</ref>
Daher war es ihm möglich, auch unbekanntere Autoren als Quellen heranzuziehen und "aus dem umfangreichen Reservoir antiken Wissensgutes in weitgehender Ungebundenheit das herausschöpfen, was ihm an Aussagen im Rahmen seines eigenen Denkens auch wirklich relevant erschien".<ref>[[Kunkler 1998]], 246.</ref><br>
Von dem aber, was in den Evangelien berichtet wird, also von Lehre und Wundertätigkeit Jesu, kurz: von allem, was Heilsbotschaft und Glaubenswahrheit betrifft, will Camerarius nur die wichtigsten Punkte grob herausgreifen (''capita tantum exponamus''),<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::OC 0762]], [[Erwähntes Werk::Camerarius, Historiae Iesu Christi expositio (Druck), 1566]], 19.</ref>
da diese im Gegensatz zu sachlichen Erklärungen des Textes nicht Gegenstand menschlicher Gelehrsamkeit sein dürfe:<ref>Vgl. [[Kunkler 1998]], 248.</ref>
Wenn menschliche Beredsamkeit versuche, göttliche Lehre neu zu formulieren, müsse es notwendigerweise zu Verunreinigungen kommen, und je gründlicher der theologische Stoff rhetorisch überarbeitet würde, desto profaner würde er dadurch.<ref>[[Erwähntes Werk::OC 0762]], [[Erwähntes Werk::Camerarius, Historiae Iesu Christi expositio (Druck), 1566]], 19: ''Nam quo accuratius expoliuntur [sc. ea quae intelligentiam animi nostri excedunt], eo inter tractandum profaciora quodammodo redduntur.''</ref>
Daher wolle Camerarius nicht den Stoff des Evangeliums neu erzählen. Die menschliche Weisheit und Eloquenz müsse sich andere Stoffe suchen und nicht versuchen, ihre irdischen Kompetenzen auf den Himmel auszuweiten (''haec ne attingat, neque terrenam facultatem in coelum proferre ausit'').<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::OC 0762]], [[Erwähntes Werk::Camerarius, Historiae Iesu Christi expositio (Druck), 1566]], 19.</ref>
Nur wo Erklärungen zum Verständnis nötig seien, wolle Camerarius diese vorsichtig und gewissenhaft (''timide et religiose'')<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::OC 0762]], [[Erwähntes Werk::Camerarius, Historiae Iesu Christi expositio (Druck), 1566]], 19.</ref>
beisteuern.


=====Theologie - Christologische Inhalte=====
schriftlicher Protest Caepollas <ref>Vgl. Gindely 1859, 351-355.</ref>
Indem Camerarius so Jesu Leben von der humanistisch-philologischen Seite aus betrachtet, vermeidet er geschickt die Kritik, die ihm andernfalls von seinem Publikum entgegenschlagen könnte, sei es, weil dieses nicht mit den von ihm geäußerten theologischen Ansichten übereinstimmte, sei es, weil er sich als Nicht-Theologe auf ein fremdes Gebiet wagte. Das bedeutet aber nicht, dass Camerarius' Jesus-Biographie von theologischen Aussagen frei wäre, im Gegenteil: Bei Äußerungen zu theologischen Details wäre Camerarius das Risiko von Anfeindungen eingegangen; doch es gab eine Reihe allgemeinerer Glaubenssätze, die wegzulassen gewiss noch schädlicher gewesen wäre: Eine Biographie, die Jesus nur als Mensch betrachtet, hätte wohl weder die Billigung der altgläubigen noch der protestantischen Seite gefunden. Gerade im Rahmen der innerprotestantischen Streitigkeiten, die eine Reihe von Streitfragen wieder aufgriffen, die schon in der Antike behandelt worden waren, sah sich Camerarius offenbar gezwungen, klarzustellen, dass er auf der richtigen Seite steht.<br>
--> Druckerlaubnis<ref>Vgl. Gindely 1859, 355.</ref>
Und so betont Camerarius gleich zu Beginn, dass Christus und Gott seien wesensgleich (ὁμοούσιος); Jesus sei von der Jungfrau Maria geboren, jedoch von Gott vor Anbeginn der Zeit gezeugt worden.<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::OC 0762]], [[Erwähntes Werk::Camerarius, Historiae Iesu Christi expositio (Druck), 1566]], 4.</ref>
Weiterhin öffentliches Statement abgelehnt; Caepolla bemüht sich nicht weiter, um Wittenberger nicht zu gefährden.<ref>Vgl. Gindely 1859, 356.</ref>
Somit ist Christus zeitlos (ἄχρονος) und ohne Anfang (ἄναρχος) in der Zeit, hat jedoch seinen Anfang im Vater (ἀρχὴν, ''id est'', αἰτίαν γενέσεως ''habens'') und ist zugleich ewig (ἀειγενής).<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::OC 0762]], [[Erwähntes Werk::Camerarius, Historiae Iesu Christi expositio (Druck), 1566]], 6.</ref>
Später nutzt Camerarius eine Übersetzung von [[Erwähnte Person::Epiphanios von Salamis|Epiphanius]]' [[Erwähntes Werk::Epiphanios von Salamis, Contra Antidicomaritas|Werk gegen die Antidikomariten]], um die zwei zentralen Aussagen noch einmal zu formulieren: So nutzt er dessen Aussagen, um sich klar gegen 'Arianismus' und Unitarismus zu positionieren, denn es sei Blasphemie, das Wesen Gottes und Jesu voneinander zu trennen (''abalienare'') und betont umgekehrt, dass die entgegengesetzte Argumentation, nach der Vater, Sohn und Heiliger Geist ununterscheidbar (''idem'') seien, ebenso falsch sei und Jesus allzu viel Verehrung zukommen lasse.<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::OC 0762]], [[Erwähntes Werk::Camerarius, Historiae Iesu Christi expositio (Druck), 1566]], 83: ''Nam qui in filium DEI blasphemi sunt, ... ii abalienare naturam huius a patris Deitate cupide studuerunt. Alii autem contra diversa sententia evecti tanquam ad ampliorem cultum, eundem esse hunc et patrem dixere. Itemque eundem filium et SPIRITUM sanctum. Est auten in his ambabus partibus plaga insanabilis.'' Der griechische Text bei Epiphanios lautet (Panarion 23): Οἱ μὲν γὰρ εἰς τὸν υἱὸν βλασφημοῦντες, καθάπερ μοι ἄνω προδεδήλωται, φύσει ἀπαλλοτριοῦν αὐτὸν τῆς τοῦ πατρὸς θεότητος ἐφιλοτιμήσαντο· ἄλλοι δὲ πάλιν ἑτέρως φρονήσαντες, ὡς δῆθεν τιμῆσαι περισσοτέρως προαχθέντες, τὸν αὐτὸν εἶναι πατέρα εἶπον καὶ τὸν αὐτὸν υἱὸν καὶ τὸ αὐτὸ ἅγιον πνεῦμα· ἔστι δὲ τοῖς μέρεσιν ἀμφοτέροις ἀνίατος ἡ πληγή.</ref>
Beide Formen des Antitrinitarismus sind somit abzulehnen.<br>
Mit seiner Geburt sei Jesus Mensch geworden, ohne dadurch jedoch aufzuhören, Gott zu sein, und habe die Sünde auf sich übertragen, um so die Menschen zu befreien und mit Gott zu versöhnen. Damit eröffnet Jesus den Menschen den Weg zum Heil, das nur erreichen kann, wer Jesus folgt.<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::OC 0762]], [[Erwähntes Werk::Camerarius, Historiae Iesu Christi expositio (Druck), 1566]], 5, 48f. Wie Camerarius an anderer Stelle ebenfalls um 1565 darlegt, hatte Jesu Tod zugleich zur Folge, dass die Macht der Dämonen, die die Menschen lange Zeit beherrscht hatten, gebrochen wurde: ''Atque ab his [sc. daemonibus] caussa tandem data fuit mortis, qua per summam contumeliam tolleretur e medio [sc. Iesus]. Qua quidem morte eorum vis et potestas peremta est, et mortuus hic atque sepultus, cum mox diuina potentia excitatus revixisset, vitam amissam reconciliata Dei aeterni gratia hominibus restituit: Tunc igitur et potentia ista [sc. daemonum] fracta, et regnum ereptum, et in contrarium cuncta fuere conuersa'' ([[Erwähntes Werk::OC 0763]], [[Erwähntes Werk::Plutarch, De natura et effectionibus daemonum, 1565]], Bl. C5r). Vgl. auch den Artikel zu → [[Mantik und Magie (CamLex)|'''Mantik und Magie''']].</ref><br>
Maria ist die unberührte ewige Jungfrau (''intacta et perpetua castitate pura virgo''),<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::OC 0762]], [[Erwähntes Werk::Camerarius, Historiae Iesu Christi expositio (Druck), 1566]], 5.</ref>
und, wie Camerarius unmissverständlich betont, sie ist ein Mensch: ''[Maria] habuit ... [Iosephum] assiduum atque diligentissimum socium educationis et curae filii DEI et '''hominis, id est sui'''.''<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::OC 0762]], [[Erwähntes Werk::Camerarius, Historiae Iesu Christi expositio (Druck), 1566]], 5f.</ref>
Ob sie mit oder ohne ihren Körper in das Himmelreich aufgenommen wurde, möchte Camerarius dagegen explizit nicht entscheiden, da keine der beiden Varianten durch die Bibel gestützt werde.<ref>''Ac potius castissimae virginis memoriam colere nunc quidem sive una cum corpore seu absque hoc assumtae in vitam aeternam a filio. Id quod ideo utrunque posui quia neutrum iis literis quarum est sancta autoritas mandatum legitur'' ([[Erwähntes Werk::OC 0762]], [[Erwähntes Werk::Camerarius, Historiae Iesu Christi expositio (Druck), 1566]], 40). Vgl. auch ebd., 76.</ref>
Lehren, die Marias Rolle feiern und ihrem Andenken dienen, akzeptiert er; solche jedoch, die ihr Andenken beleidigen, seien abzulehnen. Keinesfalls sei Maria als Göttin zu verehren, wie es manche in Vergangenheit und Gegenwart, wenn nicht in Worten, so doch in Taten getan hätten.<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::OC 0762]], [[Erwähntes Werk::Camerarius, Historiae Iesu Christi expositio (Druck), 1566]], 40.</ref>
Die falsche Verehrung (''perversa veneratio'') Marias durch Bildnisse, Opfer und Votivgaben lehnt Camerarius als Aberglaube (''superstitio'') ab, der die Kirche schon seit Jahrhunderten heimsuche.<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::OC 0762]], [[Erwähntes Werk::Camerarius, Historiae Iesu Christi expositio (Druck), 1566]], 81f.</ref><br>
Allgemein kritisiert Camerarius die bildliche Darstellung von Jesus, Maria und ihrem Umfeld:<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::OC 0762]], [[Erwähntes Werk::Camerarius, Historiae Iesu Christi expositio (Druck), 1566]], 79ff.</ref>
Bilder seien nur solange unproblematisch, wie die Lehre rein sei. Wie die Einfachheit der biblischen Sprache für Camerarius notwendig ist, um den Menschen die göttliche Wahrheit nahezubringen, und nicht durch übermäßige rhetorische Mittel verfälscht werden darf, so gilt auch für die Bilder, dass die reine Wahrheit zu erhalten und nicht durch menschliche Ausschmückungen zu überdecken ist.<ref>''Neve veritatis pulcritudinem ac decus contaminent atque polluant aspersis mendaciorum maculis'' ([[Erwähntes Werk::OC 0762]], [[Erwähntes Werk::Camerarius, Historiae Iesu Christi expositio (Druck), 1566]], 86). Als Beispiel nennt Camerarius mit Bezug auf Platon (wohl nach Hipp. mai. 290 a ff. und 295 c) die Augen der Statuen, die nicht in grellen Farben wie Gold und Purpur zu bemalen seien, sondern in natürlichen Farben, sodass sie auls Augen erkennbar seien.</ref>


=====Die Nachwirkung - Camerarius' Werk als Geschichtswerk=====
vom Beginn des Drucks zeugt ein Brief Esrom Rüdingers an Andreas Stephanus vom 06.02.1573<ref>Vgl. Gindely 1859, 359.</ref>
Angesichts der Konzeption von Camerarius' Jesus-Vita als historiographisches Werk ist es nur natürlich, das diese auch als solches rezipiert wurde. [[Erwähnte Person::Joachim von Beust]] zitiert Camerarius in seiner 1591 gedruckten [[Erwähntes Werk::Beust, Orthodoxa enarratio Evangeliorum, 1591|"Orthodoxa enarratio"]] als Quelle zum Leben des Paulus<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::Beust, Orthodoxa enarratio Evangeliorum, 1591]], 65.</ref>
01.03.1573 an Caepolla: Jedoch Esrom mit Druck nicht zufrieden: zu viele Fehler und er hat nicht durchsetzen können, dass ihm dieselbe Seite zweimal zur Korrektur gezeigt wurde; rät zu schnellem Druck der deutschen Version<ref>Vgl. Gindely 1859, 361f.</ref>
sowie zur Identität des Judas Thaddäus.<ref>Vgl. [[Erwähntes Werk::Beust, Orthodoxa enarratio Evangeliorum, 1591]], 248f.</ref>
24. April auch Druck des deutschen Bekenntnisses<ref>Vgl. Gindely 1859, 360.</ref>
Auf Camerarius' genealogische Arbeiten stützen sich zwei spätere Werke: Eine 1685 von Johann Georg Kulpis herausgegebenen Kompilation von Werken zur deutschen Geschichte enthält neben zahlreichen anderen Werken auch das "Chronicon" des Albert von Stade; zu dem Abschnitt, an dem der Autor Jesu Abstammung behandelt und dies mit einem Stammbaum illustriert, notiert der Herausgeber: ''Potiorem de hac genealogia sententiam ducimus, quam sequitur Camerarius de vita Christi pag[ina] 41 et seq[uentibus].''<ref>[[Kulpis 1685]], 141.</ref>
25. April an Caepolla: Druck der deutschen Version schreitet voran<ref>Vgl. Gindely 1859, 362f.</ref>
Ebenso verwendet der katholische Priester und Archäologe Jean-Jacques Bourassé in seinem polemischen Werk zur Jungfrau Maria Camerarius als Autorität gegen die Lutheraner, die keine Aussagen über Marias Abstammung anerkennen, die sich nicht anhand der Bibel belegen lassen: Schon Epiphanius und Augustinus hätten zur Ergänzung der Lehre der Heiligen Schrift auf die Autorität der Kirche verwiesen und auch die Lutheraner könnten nicht so viele Bücher füllen, wenn sie sich nicht in Teilen auf diese stützten. Marias Abstammung sei gut belegt und es gebe keinen Grund, gerade bei diesem Thema nur die Bibel als Quelle akzeptieren zu wollen, wie es Luther einst getan habe. Als eines der Beispiele für protestantische Gelehrte, die in dieser Frage von ihrem Lehrer Luther abweichen, führt Bourassé Joachim Camerarius an.<ref>Vgl. [[Bourassé 1862]], Sp. 674f.</ref>
Dabei kehrt er freilich Camerarius' Absicht um, der zwar die Benutzung der antiken Autoren empfahl, diese aber ja gerade nicht als unfehlbare Autoritäten sah.


('''Alexander Hubert''')
Esrom an Caepolla 13.05.1574: JCII verhandelt außerdem mit einem Nürnberger Drucker über den Druck deutschsprachiger Lieder der BB;
''Historica vestra nimis diu distulistis, cum senex noster iam sit mortuus. Ego socero amisso non tantum in luctu sum gravissimo, sed sunt etiam, qui exilia nobis minantur[sic!].''<ref>Vgl. Gindely 1859, 363.</ref>


====Die Chronologie des Nikephoros ====


====Camerarius' Theodoret-Übersetzung - Philologie, nicht Theologie <span style="color:red;>(Hochgeladen)</span>====
'''Weitere Notizen:'''
Andreas Stephanus hörte Rüdingers Vorlesung zu Melanchthons "De anima"<ref>Vgl. Gindely 1859, 364.</ref>


====Altes aktualisiert - Konziliengeschichte====
'''Überlegungen:'''
Rückbezug auf Theodoret als Überleitung: Altes wieder aktuell und nutzbar zu machen, ist auch das Ziel der ...


====Zeitgeschichte: Camerarius' Geschichte der Böhmischen Brüder <span style="color:red;>(Hochgeladen)</span>====
* Historia definitiv nach 1568 wegen Erwähnung Flacius
* Aber: Hätte nicht Rüdinger bei seiner Begeisterung für die Annalen ganz konkret auf JC verwiesen, statt allgemein auf einen Historiker, wenn er gewusst hätte, dass JC da an etwas arbeitet???


===Systematische Theologie (Die theologischen Positionen des Camerarius)===
Gindely 1859, 365 aufgehört zu lesen
===Praktische Theologie und Pädagogik===
====Katechetisches====
====Homiletik====


==Anmerkungen==
'''Nähe zu Calvinisten'''
<references />
* Molnár 1981, 15: böhmische Brüder waren den Calvinisten nahe
* Kapitel zu Peucer und den BB
* Verhältnis zu Bucer??


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Aktuelle Version vom 30. Oktober 2024, 15:16 Uhr

Benutzer:HIWI/Notes

Theologie

Historische Theologie

Vorrede zur Gliederung des Abschnitts:
  • Camerarius Philologe, nicht Theologe
  • davon zeugt früh Theodoret
  • dann aber auch die Viten Jesu und der Apostel, wo Chronologie und historische Hintergründe im Mittelpunkt stehen
  • Viten Jesu und der Apostel als Krönung langjähriger Arbeit: Nikephorus' Chronologie als wichtige Vorarbeit, um historische Hintergrunde zu klären, bevor er sich die Viten als Details herausgreift
  • Chronologisch-historische Bemühungen auch bei Konziliengeschichte, die wie schon das Frühwerk Theodoret Altes neu aktualisieren will
  • Schließlich ganz Zuwendung an Gegenwart mit zeitgeschichtlichem Werk zu den Böhmischen Brüdern

Jesus und die Apostel als historische Personen - Die "Historia Iesu Christi"

OC 0763, Bl. C5r: Dämonen haben Jesus getötet und damit ihre eigene Macht aufgehoben

Das scheint aber eine Predigtsammlung zu sein

Merke: Interessant ist auch, was JC nicht erzählt! Z.B. alles, was schon in der Bibel steht!

Widmungsbrief
  • Geschichtsschreibung als Teil der bonae artes wichtig --> am besten wenn christlich --> daher hat JC die Bibel gelesen --> dabei zur Ergänzung auch andere Quellen hinzugezogen --> zu Jesus und den Aposteln interessante Infos gefunden --> aufschreiben
  • JC gibt auch "Fehlmeinungen" an, sofern sie sich hartnäckig gehalten haben --> macht sich angreifbar --> aber die Alternative wäre, gar nichts zu publizieren, also auch keine Lösung
Zum Inhalt
  • Bl. A8v in Widmungsbrief: Heiliger Georg = Lüge auf Basis der Perseus-Sage
Kontext: Historische Berichte werden im Laufe der Zeit überhöht und fabuliert, bis man ihnen nicht mehr trauen kann. --> Was sagt das in der Jesus-Biographie aus? Das ist ja fast schon Kritik an der biblischen Darstellung
  • S. 4: Betonung: Jesus ist homoousios: Geboren aus der Jungfrau Maria, aber gezeugt von Gott vor Anbeginn der Zeit
  • S. 5f.: Maria = homo, nicht göttlich
  • S. 6: Jesus ist anarchos = ohne Anfang, da er keinen Beginn in der Zeit hat, aber zugleich archen geneseos habens mit Blick auf den Vater
  • S. 13ff. und 20ff. ausführlich zum Geburtstermin Jesu
  • S. 40: explizit keine Entscheidung, ob Maria mit oder ohne ihren physischen Körper ins Himmelreich aufgenommen wurde
  • S. 19, 44: Überspringe die ganze Zeit, die in den Evangelien beschrieben wird, da nicht passend, wenn JC ("uninspiriert") die Geschichte neu erzählt
  • S. 79 gegen imagines: Schaden nicht, solange die Lehre rein ist, man sollte aber dennoch baldmöglichst zum Urzustand der Kirche zurückkehren
S. 86 konkret: Gegen Übertreibung in Bildern: Augen nicht golden und purpur, sondern realistisch
  • S. 83: Blasphemie ist es zu sagen, Jesus und Gott seien verschieden oder aber identisch
Zur Nachwirkung
Apostel
  • S. 106: Auch hier wird ausgespart, was in der Bibel steht, da es nur dort seine Kraft entfalten kann, etwa die Wundertaten des Petrus

Die Chronologie des Nikephoros (1561 gedruckt, vor 1547 begonnen (S. 51))

  • zu Nikephoros nichts im MBW
  • ÄB gecheckt
  • Erwähnungen in anderen Briefen/Werken im Wiki angeschaut
  • keine Literatur zum Thema
  • Wie Jesus-Biographie an Chronologie interessiert sich JC für Chronologie
  • S. 16f.: Jesus und Apostel sind die Krönung, Nikephoros in gewisser Weise als notwendige Vorarbeit


  • www.aerztebriefe.de/id/00052202 https://doi.org/10.7891/e-manuscripta-19385
    • Kalligraphische Beurkundung der Beauftragung Zwingers mit der Aufsicht über die (durch Oporins Tod ins Stocken geratene) Drucklegung von Camerarius' Chronologia Nicephori; mit Schmuckinitiale und Siegel; ohne Unterschrift.

Camerarius' Theodoret-Übersetzung - Philologie, nicht Theologie

Altes aktualisiert - Konziliengeschichte (1552 und 1561)

Zeitgeschichte: Die Böhmischen Brüder (posthum 1605)

  • Kersken 2022:
    • S. 37 "Die reformatorischen Brüche, die im Heiligen Römischen Reich seit der Mitte des 16. Jahrhunderts zu dauerhaften kulturellen Neuprägungen führten, betrafen in besonderer Weise die Geschichtsschreibung, die durch die von Wittenberg und Magdeburg ausgehenden Impulse (Philipp Melanchthon, Caspar Peucer, Matthias Flacius) ein neues, protestantisches Interesse an der Geschichte markierten."
    • Im Osten Mitteleuropas durch Jan Hus bereits ein Jahrhundert früher Interesse an konfessioneller Geschichtsschreibung und Zeitgeschichtsschreibung
      • => Hier bereits Tradition
  • Fritsch 2022:
  • Gindely 1859:


Reise im August:

Caepolla hatte Lasitius dabei[1]

Gindely 1859, 325 Brief an Lasitius

Außerdem zeigte Caepolla Rüdinger einige historiographische Texte. Insbesondere von den "Annalen" des Blahoslav zeigte Rüdinger sich begeistert und meinte, ein Historiograph könne auf deren Basis leicht ein Geschichtswerk über die Unität verfassen.[2] Auf Frage, ob dies schon mal jemand versucht habe, zeigt Caepolla ihm das Werk des Lasitius, dessen Stil Rüdinger jedoch nicht gefiel[3]

Camerarius zeigte großes Interesse an der Geschichte und den Riten der Böhmischen Brüder.[4]

Reise im Oktober:

Am 1. Oktober reiste Caepolla ein zweites Mal nach Leipzig und besuchte Camerarius erneut; wieder besprach man die Angelegenheiten der Unität.

Reise 1572:

Am 10.05.1572 brach Caepolla erneut nach Wittenberg auf, wo er am 23. desselben Monats ankam, um dafür zu sorgen, dass Esrom Rüdingers lateinische Version des Bekenntnisses auch gedruckt würde. Deren Fertigstellung gestaltete sich mühsam;[5]

Caepolla nutzte die Zeit, um einige Quellen über die Geschichte der Unität aus dem Tschechischen ins Lateinische zu übertragen und seine Versionen Camerarius zukommen zu lassen.[6]

11. August Abreise aus Wittenberg zurück nach Tschechien[7]

Gegen Ende 1572 erneute Reise nach Wittenberg, Ankunft 01.01.1573[8]

Dabei Brief an Wittenberger Theologen,[9] Caspar Peucer[10] und Esrom Rüdinger,[11] in dem die Brüder um Druck ersuchen und Brief des Andreas Stephanus an JC mit Dank für dessen Engagement sowie sein Vorhaben, ein Geschichtswerk zu schreiben, und Aufforderung, dies fortzusetzen, sowie Bitte um Testimonium[12]

Besuch bei JC; dieser übt Kritik an Uneinigkeit unter Protestanten[13] ähnlich Peucer Benz 1971, S. 138 und 139 nach Gindely 1859, 334 und 337 unten

JC will BB gerne unterstützen, kann dies jedoch nicht öffentlich tun, weil er kein Theologe ist und daher Anlass zu Kritik geben und damit schaden als nutzen würde[14] --> Verweist auf Übersetzung der Briefe des Marcantonio Flaminio (OC 0865), in denen er seine Meinung über die BB verkündet habe,[15] und er hoffe, dies mit einem weiteren Werk zu tun --> Geschichtswerk![16]

3. Januar zurück zu Esrom nach Wittenberg, weitere Arbeit an Übersetzung und Übergabe an Theologen zur Prüfung[17] 30.01. Antwort Crucigers: Persönlich nichts dagegen, aber öffentliches Statement für BB nicht möglich, um Feinden Wittenbergs keine Angriffsfläche zu bieten; Entscheidung über Druck nicht in Hand der Uni, Cruciger rät zu Druck in Bautzen o.Ä. auf eigene Kosten und Risiko eines Buchhändlers[18]

schriftlicher Protest Caepollas [19] --> Druckerlaubnis[20] Weiterhin öffentliches Statement abgelehnt; Caepolla bemüht sich nicht weiter, um Wittenberger nicht zu gefährden.[21]

vom Beginn des Drucks zeugt ein Brief Esrom Rüdingers an Andreas Stephanus vom 06.02.1573[22] 01.03.1573 an Caepolla: Jedoch Esrom mit Druck nicht zufrieden: zu viele Fehler und er hat nicht durchsetzen können, dass ihm dieselbe Seite zweimal zur Korrektur gezeigt wurde; rät zu schnellem Druck der deutschen Version[23] 24. April auch Druck des deutschen Bekenntnisses[24] 25. April an Caepolla: Druck der deutschen Version schreitet voran[25]

Esrom an Caepolla 13.05.1574: JCII verhandelt außerdem mit einem Nürnberger Drucker über den Druck deutschsprachiger Lieder der BB; Historica vestra nimis diu distulistis, cum senex noster iam sit mortuus. Ego socero amisso non tantum in luctu sum gravissimo, sed sunt etiam, qui exilia nobis minantur[sic!].[26]


Weitere Notizen: Andreas Stephanus hörte Rüdingers Vorlesung zu Melanchthons "De anima"[27]

Überlegungen:

  • Historia definitiv nach 1568 wegen Erwähnung Flacius
  • Aber: Hätte nicht Rüdinger bei seiner Begeisterung für die Annalen ganz konkret auf JC verwiesen, statt allgemein auf einen Historiker, wenn er gewusst hätte, dass JC da an etwas arbeitet???
Gindely 1859, 365 aufgehört zu lesen 

Nähe zu Calvinisten

  • Molnár 1981, 15: böhmische Brüder waren den Calvinisten nahe
  • Kapitel zu Peucer und den BB
  • Verhältnis zu Bucer??

Werke

 WerksigleErstdruck inBlatt/Seitenzahl im ErstdruckKurzbeschreibung
Camerarius, De ecclesiis fratrum in Bohemia, 1605OC 0949Camerarius, Historica narratio, 1605S. 1-144Geschichtswerk über Herkunft und Schicksal der Böhmischen Brüder. Beginnend bei Jan Hus im Jahre 1400 legt Camerarius die Geschichte der Brüder-Unität bis in seine eigene Zeit dar und verteidigt sie gegen wiederkehrende Anfeindungen.
Camerarius, De synodis oecumenicis, 1561OC 0676Nikephoros, Chronologia, 1561S. 219-223Knappe chronologische Darstellung zu den Ökumenischen Konzilien.
Camerarius, Ecclesiasticae historiae Theodoriti, 1536OC 0194Theodoret, Res Ecclesiasticae, 1536S. 3-151Übersetzung der "Kirchengeschichte" Theodorets und weiterer Schriften aus deren Umfeld.
Camerarius, Historia synodi Nicenae (Werk), 1552OC 0573Camerarius, Historia synodi Nicenae (Druck), 1552S. 3-156Geschichte des Konzils von Nicäa.
Camerarius, In historiam Theodoriti, 1536OC 0195Theodoret, Res Ecclesiasticae, 1536S. 418Lateinisches Einleitungsepigramm zum Geschichtswerk des Theodoret in sieben Distichen.
Camerarius, Εἰς Θεοδωρίτου ἱστορίαν, 1536OC 0196Theodoret, Res Ecclesiasticae, 1536S. 418Einleitungsepigramm zum Geschichtswerk des Theodoret in drei Distichen.

Briefe

 WerksigleErstdruck inBlatt/Seitenzahl im ErstdruckKurzbeschreibung
Camerarius an Jonas, 13.08.1535OCEp 1468Theodoret, Res Ecclesiasticae, 1536Bl. A2r-A4rCamerarius erklärt die Umstände, die zur Entstehung der Theodoret-Übersetzung geführt haben. Aus dem anfänglichen Vorhaben einer Verbesserung der Übersetzung des Epiphanius sei die Einsicht in die Notwendigkeit einer Neuübersetzung erwachsen. Den Ertrag seiner Leistung sieht Camerarius mehr auf dem literarischen als auf dem theologischen Gebiet. Eine Beschäftigung mit Theodoret empfiehlt er aufgrund der Vergleichbarkeit der politischen Ereignisse und der moralischen Missstände mit denen der Gegenwart. Zur Zielgruppe der Übersetzung bestimmt Camerarius Staatsmänner und Theologen.

Drucke

 
Camerarius, Historia synodi Nicenae (Druck), 1552
Camerarius, Historica narratio, 1605
Camerarius, Historica narratio, 1605a
Eusebius, Ecclesiastica historia, 1570
Eusebius, Ecclesiasticae historiae autores, 1539
Eusebius, Ecclesiasticae historiae autores, 1544
Eusebius, Ecclesiasticae historiae autores, 1549
Eusebius, Ecclesiasticae historiae autores, 1554
Eusebius, Ecclesiasticae historiae autores, 1557
Eusebius, Ecclesiasticae historiae autores, 1562
Eusebius, Ecclesiasticae historiae autores, 1562a
Nikephoros, Chronologia, 1561
Nikephoros, Chronologia, 1573
Theodoret, Res Ecclesiasticae, 1536

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  1. Vgl. Gindely 1859, 321.
  2. Vgl. Gindely 1859, 328.
  3. Vgl. Gindely 1859, 329.
  4. Vgl. Gindely 1859, 329.
  5. Vgl. Gindely 1859, 338f.
  6. Vgl. Gindely 1859, 339.
  7. Vgl. Gindely 1859, 339.
  8. Vgl. Gindely 1859, 341 und 346.
  9. Vgl. Gindely 1859, 341f.
  10. Vgl. Gindely 1859, 344f.
  11. Vgl. Gindely 1859, 345f.
  12. Vgl. Gindely 1859, 343f.
  13. Vgl. Gindely 1859, 346f. 347 über Pfeffinger: etsi non erat excellenter doctus, tamen suo loco utiliter et bene docebat et scribebat, et patiebatur sibi subiici et moneri. Habebam, inquit [sc. Camerarius] ipsum quasi in manibus et potuissem ipso viro de successu rei melius sperare.
  14. Vgl. Gindely 1859, 347.
  15. Vgl. Flaminio, Epistolae, 1571, Bl. I4r/v.
  16. Vgl. Gindely 1859, 347.
  17. Vgl. Gindely 1859, 348f.
  18. Vgl. Gindely 1859, 350.
  19. Vgl. Gindely 1859, 351-355.
  20. Vgl. Gindely 1859, 355.
  21. Vgl. Gindely 1859, 356.
  22. Vgl. Gindely 1859, 359.
  23. Vgl. Gindely 1859, 361f.
  24. Vgl. Gindely 1859, 360.
  25. Vgl. Gindely 1859, 362f.
  26. Vgl. Gindely 1859, 363.
  27. Vgl. Gindely 1859, 364.