Camerarius an Karlowitz, 22.05.1547: Unterschied zwischen den Versionen
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(7) Die Gewißheit, daß der Angriff (der kfl. Truppen) und die Verteidigung sich auf die von ihm bewohnte Stadtseite konzentrieren würde, vertrieb C. aus [[Erwähnter Ort::Leipzig]] über [[Erwähnter Ort::Merseburg]], wohin ihn [[Erwähnte Person::Georg III. (Anhalt-Plötzkau)|Fs. Georg von Anhalt]] gerufen hatte, bis nach [[Erwähnter Ort::Würzburg]], von wo C. seine Familie nach [[Erwähnter Ort::Nürnberg]] weiterschickte. Die Freunde halfen überall, insbesondere sein alter Freund ([[Erwähnte Person::Daniel Stiebar von Rabeneck|Daniel Stibar]]). | (7) Die Gewißheit, daß der Angriff (der kfl. Truppen) und die Verteidigung sich auf die von ihm bewohnte Stadtseite konzentrieren würde, vertrieb C. aus [[Erwähnter Ort::Leipzig]] über [[Erwähnter Ort::Merseburg]], wohin ihn [[Erwähnte Person::Georg III. (Anhalt-Plötzkau)|Fs. Georg von Anhalt]] gerufen hatte, bis nach [[Erwähnter Ort::Würzburg]], von wo C. seine Familie nach [[Erwähnter Ort::Nürnberg]] weiterschickte. Die Freunde halfen überall, insbesondere sein alter Freund ([[Erwähnte Person::Daniel Stiebar von Rabeneck|Daniel Stibar]]). | ||
(8) C. bittet K., die zu schützen, denen die Frömmigkeit und die schönen Künste angelegen sind, besonders aber den wichtigsten Mann ([[Melanchthon]]). | (8) C. bittet K., die zu schützen, denen die Frömmigkeit und die schönen Künste angelegen sind, besonders aber den wichtigsten Mann ([[Philipp Melanchthon|Melanchthon]]). | ||
(9) Der Zorn Gottes hat C.' Schaffenskraft vermindert und ihm öffentliches Auftreten und Lehren vorerst verleidet. C. hörte von [[Erwähnte Person::Caspar Borner|(Caspar) Borners]] Tod und fürchtet um die [[Erwähnte Körperschaft::Universität (Leipzig)|Leipziger Universität]]. | (9) Der Zorn Gottes hat C.' Schaffenskraft vermindert und ihm öffentliches Auftreten und Lehren vorerst verleidet. C. hörte von [[Erwähnte Person::Caspar Borner|(Caspar) Borners]] Tod und fürchtet um die [[Erwähnte Körperschaft::Universität (Leipzig)|Leipziger Universität]]. | ||
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* [[Woitkowitz 2003]], S.164-181, Nr. 15 | * [[Woitkowitz 2003]], S.164-181, Nr. 15 | ||
* [[Dall'Asta 2024]], S. 158-159 |
Aktuelle Version vom 31. Januar 2024, 12:48 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0580 |
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Zitation | Camerarius an Karlowitz, 22.05.1547, bearbeitet von Manuel Huth, Eva Theilen und Torsten Woitkowitz (31.01.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0580 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 157-164 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | Woitkowitz 2003, S.164-181, Nr. 15 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Christoph von Karlowitz |
Datum | 1547-05-22 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Jahr lt. Woitkowitz 2003, S. 174 (11. Cal. Iunii); im Druck fälschlich auf das Jahr 1541 datiert |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Würzburg |
Zielort | Feldlager vor Wittenberg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Pro nostra necessitudine, quae in coniunctione animorum et communitate |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Schmalkaldischer Krieg (1546-1547); Werkgenese; Biographisches (Reise) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:HIWI3; Benutzer:TW |
Gegengelesen von | Benutzer:MH |
Datumsstempel | 31.01.2024 |
Werksigle | OCEp 0580 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Karlowitz, 22.05.1547, bearbeitet von Manuel Huth, Eva Theilen und Torsten Woitkowitz (31.01.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0580 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 157-164 |
Sonstige Editionen | Woitkowitz 2003, S.164-181, Nr. 15 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Christoph von Karlowitz |
Datum | 1547-05-22 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Jahr lt. Woitkowitz 2003, S. 174 (11. Cal. Iunii); im Druck fälschlich auf das Jahr 1541 datiert |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Würzburg |
Zielort | Feldlager vor Wittenberg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Pro nostra necessitudine, quae in coniunctione animorum et communitate |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Schmalkaldischer Krieg (1546-1547); Werkgenese; Biographisches (Reise) |
Datumsstempel | 31.01.2024 |
Adressat lt. Woitkowitz 2003, S. 164-165 (im Druck nicht genannt). Zielort ermittelt lt. Woitkowitz 2003, S. 174
Regest (nach der Ausgabe von Torsten Woitkowitz)
(1) C. zweifelt an K. Dieser soll zur Demonstration, daß eine Stadt (N. N.) mit Abneigung gegenüber K.' Herrn (dem Kaiser) steht, vor manchen Mächtigen einen von einem angesehenen Bürger (N. N.) dieser Stadt an C. gerichteten Privatbrief verlesen und dabei C. genannt haben. Dieses Tun hielt C. von der Vollendung eines K. zugedachten Werkes („Belli Smalcaldici ... commentarius") ab.
(2) Auf jede Weise werden jetzt die Besiegten bedrückt und die Sieger gereizt. Die Veröffentlichung abgefangener Briefe ist Ausdruck maßlosen Hasses und niedriger Sinnesart.
(3) C. ist sich keines schuldhaften Verhaltens bewußt. Keine Seite hat auf ihn gehört. Ebenso kann er die an ihn gesandten Briefe vertreten, auch einen (Philipp Melanchthons) vom Anfang (des Krieges) (=Melanchthon an Camerarius, 23.06.1546). Das Verbot zu klagen, zeigt das Ausmaß der Knechtschaft.
(4) Wenn K. C. des Gesinnungswandels anklagt, verlangt C. unter Berufung auf den ihm von K. erwirkten (kaiserlichen) Schutzbrief einen ordentlichen Prozeß. Zur Verteidigung führt C. seine (den Kaiser) preisenden Werke „Carolus sive Vienna Austriaca" sowie „Carolus sive Tunete" an, wofür man C. eigentlich Dank schulde. Polemische Schriften, wie (vom Kaiser) gewünscht, waren C. immer fremd. Dem Vorwurf der Mißbilligung mancher Handlungen (des Kaisers) entgegnet C., daß ihm, der diesem bis jetzt über das Maß zugeneigt war, niemand die Freiheit zur Kritik nehmen wird, da niedrige Schmeichelei Knechtschaft festigt. Für die allein in Christus liegende Wahrheit ist C. bereit, sein Leben zu geben.
(5) C. wünschte am Anfang (des Krieges) vergeblich, daß alle Fürsten und Stände Deutschlands gemeinsam über dessen Abwendung beraten hätten. Aber seit die einen (die Schmalkaldener) in die Flucht geschlagen und die anderen (Hz. Moritz von Sachsen) in den Krieg eingetreten sind, eskaliert die Lage. Die Kriegführung (des ksl. Heeres) ist grausam. Furcht, Aufrichtung einer Gewaltherrschaft, Wiedereinführung des Katholizismus oder ein Anschlag des Auslands soll das (ksl.) Trachten bestimmen.
(6) Um ihrer Freundschaft willen bittet C., daß seine Nennung niemandem schaden möge.
(7) Die Gewißheit, daß der Angriff (der kfl. Truppen) und die Verteidigung sich auf die von ihm bewohnte Stadtseite konzentrieren würde, vertrieb C. aus Leipzig über Merseburg, wohin ihn Fs. Georg von Anhalt gerufen hatte, bis nach Würzburg, von wo C. seine Familie nach Nürnberg weiterschickte. Die Freunde halfen überall, insbesondere sein alter Freund (Daniel Stibar).
(8) C. bittet K., die zu schützen, denen die Frömmigkeit und die schönen Künste angelegen sind, besonders aber den wichtigsten Mann (Melanchthon).
(9) Der Zorn Gottes hat C.' Schaffenskraft vermindert und ihm öffentliches Auftreten und Lehren vorerst verleidet. C. hörte von (Caspar) Borners Tod und fürchtet um die Leipziger Universität.
(Torsten Woitkowitz)
Literatur und weiterführende Links
- Woitkowitz 2003, S.164-181, Nr. 15
- Dall'Asta 2024, S. 158-159