Camerarius an Crato, 12.06.1566: Unterschied zwischen den Versionen
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=== | Abschrift: [[Paris, BSG]], Ms 1456, Bl. 461r-462r (https://archive.org/stream/MS1456). Zielort mutmaßlich. | ||
=== Regest === | |||
Nachdem Camerarius einen halben Monat auf Reisen verbracht habe, sei er nun (von [[Erwähnter Ort::Nürnberg]] nach [[Erwähnter Ort::Leipzig]]; s. Anm.) zurückgekehrt. Während dieser Zeit hätten ihn viele Dinge betrübt und belastet, darunter seine eigenen Verpflichtungen sowie Unglücksfälle unter seinen Freunden. Sorge um Crato, bei dem sich die privaten Arbeiten und Sorgen mit solchen um den Staat verbänden. Crato solle auf Gott vertrauen. | |||
Der aus [[Erwähnter Ort::Augsburg]] zurückkehrende [[Erwähnte Person::Caspar Peucer]] sei neulich bei Camerarius gewesen. Weil Peucer in großer Eile war, habe Camerarius mit ihm nicht die Themen besprechen wollen, die er gern besprochen hätte. Peucer habe ihm jedoch Dinge berichtet, die Camerarius sehr beunruhigten. Klage über den Zustand des Staates und der Kirche. Es sei besser zu beten als über diese Dinge zu reden und doch nichts tun zu können. | |||
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Hoffentlich habe Crato Camerarius’ Sohn [[Erwähnte Person::Joachim Camerarius II.|Joachim]] in Augsburg getroffen. Dessen Bruder [[Erwähnte Person::Philipp Camerarius|Philipp]] habe Camerarius in der Heimat ([[Erwähnter Ort::Bamberg]]) zurückgelassen. (Camerarius’ anderer Sohn) [[Erwähnte Person::Ludwig Camerarius|Ludwig]] wolle nach [[Erwähnter Ort::Montpellier]] reisen und glaube, dass diese Reise ihm Nutzen bringen werde. Camerarius’ ältester Sohn ([[Erwähnte Person::Johannes Camerarius II.|Johannes]]) plane, nach Preußen zu gehen. Camerarius habe also kaum Kontakt zu seinen Kindern. Aber er sorge sich nur um ihretwillen, nicht um seiner selbst willen. Sein Leben sei ja schon (so gut wie) vorbei und er suche nicht nach weiteren Freuden. | |||
Crato solle ihm gelegentlich schreiben. | |||
Hier (in [[Erwähnter Ort::Leipzig]]) sei die Situation noch ruhig, aber man fürchte, dass die Geächteten ([[Erwähnte Person::Wilhelm von Grumbach]] und seine Anhänger) Unruhe provozierten sowie die Leute, die sie aufgenommen haben ([[Erwähnte Person::Johann Friedrich II. (Sachsen)|Johann Friedrich II. von Sachsen]]). Sorge um Entwicklungen überall in Deutschland, deren Ausgang man nicht vorhersehen könne. | |||
Lebewohl. | |||
(Manuel Huth) | |||
=== Anmerkungen === | |||
* "von Nürnberg nach Leipzig": Am 11. Mai war Camerarius noch in Nürnberg, Vgl. [[OCEp 1181]]. | |||
=== Literatur und weiterführende Links === | |||
* http://www.aerztebriefe.de/id/00005089 |
Aktuelle Version vom 28. Februar 2022, 20:45 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1182 |
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Zitation | Camerarius an Crato, 12.06.1566, bearbeitet von Manuel Huth, Ulrich Schlegelmilch und Anne Kram (28.02.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1182 |
Besitzende Institution | Wroclaw, UB |
Signatur, Blatt/Seite | R 246, Nr. 39, Bl. 42-43 |
Ausreifungsgrad | Original |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 371-373 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Crato |
Datum | 1566/06/12 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Datum (die Solstiii); Jahr nur im Druck |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein;Griechisch |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Wien |
Gedicht? | nein |
Incipit | Redii tandem huc post semestrem peregrinationem |
Link zur Handschrift | http://www.bibliotekacyfrowa.pl/dlibra/docmetadata?id=55576 |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung; Biographisches (Familie); Biographisches (Reise); Grumbachsche Händel (1567) |
Handschrift | gesehen |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:US; Benutzer:AK |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 28.02.2022 |
Werksigle | OCEp 1182 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Crato, 12.06.1566, bearbeitet von Manuel Huth, Ulrich Schlegelmilch und Anne Kram (28.02.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1182 |
Besitzende Institution | Wroclaw, UB |
Signatur, Blatt/Seite | R 246, Nr. 39, Bl. 42-43 |
Ausreifungsgrad | Original |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 371-373 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Crato |
Datum | 1566/06/12 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Datum (die Solstiii); Jahr nur im Druck |
Sprache | Latein;Griechisch |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Wien |
Gedicht? | nein |
Incipit | Redii tandem huc post semestrem peregrinationem |
Link zur Handschrift | http://www.bibliotekacyfrowa.pl/dlibra/docmetadata?id=55576 |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung; Biographisches (Familie); Biographisches (Reise); Grumbachsche Händel (1567) |
Datumsstempel | 28.02.2022 |
Abschrift: Paris, BSG, Ms 1456, Bl. 461r-462r (https://archive.org/stream/MS1456). Zielort mutmaßlich.
Regest
Nachdem Camerarius einen halben Monat auf Reisen verbracht habe, sei er nun (von Nürnberg nach Leipzig; s. Anm.) zurückgekehrt. Während dieser Zeit hätten ihn viele Dinge betrübt und belastet, darunter seine eigenen Verpflichtungen sowie Unglücksfälle unter seinen Freunden. Sorge um Crato, bei dem sich die privaten Arbeiten und Sorgen mit solchen um den Staat verbänden. Crato solle auf Gott vertrauen.
Der aus Augsburg zurückkehrende Caspar Peucer sei neulich bei Camerarius gewesen. Weil Peucer in großer Eile war, habe Camerarius mit ihm nicht die Themen besprechen wollen, die er gern besprochen hätte. Peucer habe ihm jedoch Dinge berichtet, die Camerarius sehr beunruhigten. Klage über den Zustand des Staates und der Kirche. Es sei besser zu beten als über diese Dinge zu reden und doch nichts tun zu können.
Laurentius Collinus, dem Camerarius diesen Brief (für Crato) übergeben hatte, habe ihm einen großen Gefallen getan, indem er ihm mitteilte, dass er (nach Wien) reisen wollte. Camerarius habe diese Gelegenheit genutzt (und ihm den Brief an Crato mitgegeben).
Hoffentlich habe Crato Camerarius’ Sohn Joachim in Augsburg getroffen. Dessen Bruder Philipp habe Camerarius in der Heimat (Bamberg) zurückgelassen. (Camerarius’ anderer Sohn) Ludwig wolle nach Montpellier reisen und glaube, dass diese Reise ihm Nutzen bringen werde. Camerarius’ ältester Sohn (Johannes) plane, nach Preußen zu gehen. Camerarius habe also kaum Kontakt zu seinen Kindern. Aber er sorge sich nur um ihretwillen, nicht um seiner selbst willen. Sein Leben sei ja schon (so gut wie) vorbei und er suche nicht nach weiteren Freuden.
Crato solle ihm gelegentlich schreiben.
Hier (in Leipzig) sei die Situation noch ruhig, aber man fürchte, dass die Geächteten (Wilhelm von Grumbach und seine Anhänger) Unruhe provozierten sowie die Leute, die sie aufgenommen haben (Johann Friedrich II. von Sachsen). Sorge um Entwicklungen überall in Deutschland, deren Ausgang man nicht vorhersehen könne.
Lebewohl.
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- "von Nürnberg nach Leipzig": Am 11. Mai war Camerarius noch in Nürnberg, Vgl. OCEp 1181.