Camerarius an Crato, 17.10.1566
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1183 |
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Zitation | Camerarius an Crato, 17.10.1566, bearbeitet von Manuel Huth und Anne Kram (27.03.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1183 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 373-375 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Crato |
Datum | 1566/10/17 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Raab |
Gedicht? | nein |
Incipit | Quid attinet de mea senili et rugis deformi facie tantopere te laborare? |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Werkgenese; Biographisches (Krankheit); Pest (Leipzig); Innerprotestantische Krise |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | VG, 3.8.22:
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Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:AK |
Gegengelesen von | Benutzer:VG |
Datumsstempel | 27.03.2023 |
Werksigle | OCEp 1183 |
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Zitation | Camerarius an Crato, 17.10.1566, bearbeitet von Manuel Huth und Anne Kram (27.03.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1183 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 373-375 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Crato |
Datum | 1566/10/17 |
Datum gesichert? | ja |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Raab |
Gedicht? | nein |
Incipit | Quid attinet de mea senili et rugis deformi facie tantopere te laborare? |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Werkgenese; Biographisches (Krankheit); Pest (Leipzig); Innerprotestantische Krise |
Datumsstempel | 27.03.2023 |
Regest
Was mache es schon aus, dass Crato so wegen Camerarius’ greisen und von Falten verunstalteten Gesichtes leide? Aber er wolle Crato nicht beleidigen, und würde ihm andere, größere Gefallen tun. Mit Leichtigkeit werde er ihm also gern diesen kleinen Gefallen tun (um den Crato ihn gebeten hatte). Hoffentlich könne er auch andere Sorgen lindern, Pein ertragen und sich bei Widrigkeiten und Gefahren standhaft zeigen.
Von den beiden Briefen, die Crato verfasst hatte, habe Camerarius den später verfassten vor drei Tagen erhalten und den früher verfassten heute. Die Lage sei überall schlimm und beklagenswert. Aber Boten seien den Briefen Cratos zuvorgekommen, wie sich ja schlechte Nachrichten immer schnell verbreiten.
Cratos Hinweis auf die herausragende Begabung des Fürsten (unbekannt) und seine Tugend habe Camerarius sehr beunruhigt (unklar). Wie Camerarius höre, sei er in diesen Tagen zu großen Würden gekommen. Gott möge ihn gesund und wohlbehalten erhalten.
Camerarius wisse nicht, was er sonst schreiben soll, es sei denn, er wollte den Klagen Cratos noch seine eigenen hinzufügen oder mit nutzloser Schlauheit über die Vergangenheit sprechen, oder, wie es gemeinhin Sitte sei, die Pläne anderer nach ihrem Ausgang tadeln. Das würde allerdings seinem Charakter widersprechen. Einige Leute verbreiteten Gerüchte, über die Camerarius gern mit Crato reden würde, die er einem Brief nicht anvertrauen könne. [Auf Griechisch:] Camerarius gegenüber könne Crato sich frei äußern, anderen gegenüber müsse er vorsichtig sein.
Vor etwa einem Monat habe Camerarius einige Dinge an Cratos Freund (Jakob) Redinger zur Weiterleitung an Crato geschickt. Wenn sie zugestellt wurden, habe Camerarius Crato seine Gewissenhaftigkeit unter Beweis gestellt.
Camerarius habe an einem Geschichtswerk (Onosander, Strategikos, 1595) gearbeitet. Er wolle es noch nicht herausgeben, sondern Crato eine Abschrift schicken, auch wenn es ihm an Schreibern mangele. Aus dem Brief, den Crato am 11.10./02.10 (s. Anm.) im Feldlager aufgegeben hatte (https://www.aerztebriefe.de/id/00049547), habe Camerarius – das Schreiben war gleichsam nebelhaft verfasst – herausgelesen, dass (Lazarus von) Schwendi zum Kaiser (Maximilian II.) gekommen ist. Hoffentlich werde er von der Krankheit befreit, die ihn lt. Crato befallen habe, damit er sich um seine Probleme kümmern könne.
Sollte (Schwendi) bei Crato sein, sei sicherlich auch Cratos (Schwager) Gottfried (Scharff) zugegen. Crato solle ihn in Camerarius’ Namen grüßen,
Christus sei dank verbreite sich hier die Pest nur langsam. Von einer Reise in die Heimat (Bamberg) werde Camerarius neben anderen Dingen auch von seinem Nierenleiden und Harnbeschwerden abgehalten. Sonst stehe beinahe alles beim Alten. Die Streitereien unter den Theologen hörten nicht auf und es würden sonderbare Bücher veröffentlicht. Von ihrer Lektüre werde Camerarius allein schon durch die Titel abgehalten, zumal er von der Auseinandersetzung mit diesen Themen zurückschrecke.
Dass ihm Briefexemplare geschickt worden seien (s. Anm.), habe er Crato neulich mitgeteilt. Die hiesigen Offizinen stünden aber nur für notwendige Editionen zur Verfügung.
Lebewohl und Grüße.
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- "am 11.10./02.10": An dieser Stelle ist unklar, ob im Druck römische (2.10.) oder arabische Ziffern (11.10.) verwendet werden.
- "Dass ihm Briefexemplare geschickt worden seien": Vermutlich bezieht sich Camerarius auf Briefe, die er in seinen Epistolae doctorum drucken ließ.“