Camerarius an Stiebar, 29.04.1537
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1010 |
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Zitation | Camerarius an Stiebar, 29.04.1537, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (13.07.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1010 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 148-149 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1537/04/29 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 3. Cal. Maii |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Tübingen |
Zielort | Würzburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Tuas literas reversus de thermis |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Finanzielles); Biographisches (Krankheit); Biographisches (Stellenangebote und Berufungen); Geschenksendung; Balneologie / Thermenbesuch |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | [[Notizen::An US: unklar: Welche Thermen sind gemeint? Welches Stellenangebot?
VG, 13.7.22: Es geht ziemlich sicher um die Berufung nach Wittenberg, vgl. MBW 1732.1. Den Freund (Melanchthon) habe ich ergänzt.]] |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:VG |
Gegengelesen von | Benutzer:HIWI4 |
Datumsstempel | 13.07.2022 |
Werksigle | OCEp 1010 |
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Zitation | Camerarius an Stiebar, 29.04.1537, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (13.07.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1010 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 148-149 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1537/04/29 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 3. Cal. Maii |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Tübingen |
Zielort | Würzburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Tuas literas reversus de thermis |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Finanzielles); Biographisches (Krankheit); Biographisches (Stellenangebote und Berufungen); Geschenksendung; Balneologie / Thermenbesuch |
Datumsstempel | 13.07.2022 |
Absendeort ermittelt, Zielort mutmaßlich.
Regest
Nach seiner Rückkehr von den Thermen habe Camerarius den Brief Stiebars erhalten. Die Lektüre habe ihn traurig gestimmt, weil er erkennen musste, dass nun auch Stiebar und die Seinen sich in einer unsicheren Situation befänden und gleichsam im Meer eines ungewissen Schicksals hin- und hergeworfen würden. Camerarius tue es leid, dass Stiebar mit solchen Vorkommnissen zu kämpfen habe. Aber genug davon.
Um seiner selbst willen habe sich Camerarius kaum Sorgen gemacht. Allerdings erforderten die Zeitumstände - von außen trete man ja mit sorgenvollen Gedanken bezüglich seiner Situation an ihn heran - eine Entscheidung, was er tun wolle oder vielmehr solle. Nun habe er sich entschlossen, damit sich Stiebar nicht zusätzlich zu den eigenen Sorgen noch um Camerarius Gedanken machen müsse. Er vertraue darauf, dass er Stiebar mit seinem Entschluss beruhigen werde. Camerarius habe das Stellenangebot ausgeschlagen, auch wenn ihr gemeinsamer Freund (Philipp Melanchthon) ihn dazu angehalten habe, immer wieder darüber nachzudenken. Hier (in Tübingen) führe Camerarius ein gutes und ehrenhaftes Leben, genieße das milde Klima und ein gewisses Maß an Ruhe, worüber er sich seiner Studien wegen sehr freue. Er vertraue auf die Wertschätzung durch Stiebar und die Seinen und sei damit zufrieden.
Stiebar solle wissen, dass Camerarius nach Stiebars Hinweis Interesse an dem fundus Morianus (einem Grundstück) habe, und hoffe, das nötige Geld aufbringen zu können, wenn es zu annehmbaren Konditionen gekauft werden könne. In der gegenwärtigen Situation müsse dafür alles in Bewegung gesetzt werden. Stiebar möge also das Grundstück für Camerarius reservieren - nicht weil Camerarius auf Unterstützung durch Stiebar hoffe, vielmehr möge er auf die Vermögensverhältnisse des Camerarius vertrauen. Falls es möglich sei und Stiebar nichts dagegen habe, dürfte Camerarius sein ganzes Vermögen auf diese Art investieren wollen. Aber darüber müsse er länger nachdenken. In der Zwischenzeit solle Stiebar bezüglich des Grundstücks darauf achten und hinarbeiten, dass es nicht verkauft werde, bevor er die Entscheidung des Camerarius vernommen habe. Camerarius werde sie baldmöglichst in seinem nächsten Brief mitteilen, nachdem er das nächste Schreiben von Stiebar erhalten habe.
Camerarius habe die Thermen ohne Nutzen für die Gegenwart, aber nicht ohne Hoffnung besucht. Stiebar werde entgegnen: "Wem ist es denn nicht erlaubt, zu hoffen?". Aber für Camerarius gebe es keinen anderen Trost. Am hinderlichsten sei, dass ihm das Leiden in seiner Ferse längere Reisen zu Fuß oder zu Pferde unmöglich mache. Und Fahrten mit einer Kutsche seien lästig und teuer.
Er habe die beiliegenden Geschenke (nach Würzburg) zu Stiebar und den Seinen bringen lassen, die er eigentlich selbst überbringen wollte, nun aber vorausgeschickt habe, weil es zu lange gedauert hätte (bis Stiebar die Geschenke erhalten hätte). So werde er auch durch weniger Gepäck behindert sein (wenn er zu Stiebar reise) und einen vollen Freundschaftsbecher vorfinden können. Aber um ehrlich zu sein: Die beiden Gefäße habe seine Frau (Anna) geschickt, vom ihm selbst stammten nur die Verse. Camerarius wolle nämlich nicht, dass Stiebar von ihm andere Geschenke als literarische erhalte.
(Manuel Huth)