Briefwechsel-Johann Hommel
Allgemein zum Briefwechsel
Der Kontakt kam wohl über Philipp Melanchthon zustande, dessen Schüler Hommel in Wittenberg (ab 1539) war. Hommels Berufung als Mathematikprofessor nach Leipzig war problematisch, da Kurfürst Moritz (Sachsen) sie ohne Rücksprache mit universitären Gremien durchsetzen wollte. Camerarius intervenierte beim kursächsischen Rat Christoph von Karlowitz, seinem engen Freund, und gab gute Ratschläge für ein angemessenes Vorgehen, nämlich über eine Querfinanzierung durch ungenutzte Mittel der medizinischen Fakultät.
Zentrale Themen und Konstellationen
Das Lob Melanchthons für Hommel MBW Nr. 4093 war Camerarius so wichtig, dass er diesen Brief (vom 30.12.1545) in seine Sammlung der Melanchthon-Briefe aufnahm. Die übrigen Briefe umfassen lediglich die Jahre 1558 und 1559. Sie setzen ein mit der Werbung des (verwitweten) Hommel um die Hand von C.' Tochter Magdalena Camerarius, die er am 14.06.1558 ehelichte. Die Heirat war umstritten, aber Camerarius spricht sich zumindest nicht offen dagegen aus. So werden in den Briefen auch Familienangelegenheiten angesprochen wie der Tod der Tochter Anna Camerarius II., der Gattin von Esrom Rüdinger, oder die Krankheit von C.' Ehefrau, Anna Truchseß von Grünsberg. Auch wissenschaftliche Betätigungen (C.' Arbeiten zu Kleomedes) und Hommels Tätigkeit am Dresdner Hof, vornehmlich geodätische und astrologische Verrichtungen, werden thematisiert. Seine dortige Anwesenheit erklärt, warum gerade aus diesem Zeitraum Briefe existieren. Aber auch geometrische Überlegungen des Camerarius zum Pyramidenschatten finden Eingang in einen Brief.
Zur Sprache kommen auch der Gelehrte Andreas Nuntaller (als Briefbote) und der neumärkische Kanzler Adrian Albinus.
(Vinzenz Gottlieb)
Editionen, Literatur und weiterführende Links
- Nachruf des Camerarius auf Hommel, S. 6-13 (Universitätsrede von 1563)
- Melanchthon, Epistolae ad Camerarium, 1569, S. 545
- Camerarius, Epistolae familiares, 1583, S. 369-375
- Woitkowitz 2003, S. 198f. und 202-204
- Woitkowitz 2008
Überlieferung und statistische Übersicht
Insgesamt wurden 7 Briefe in die Datenbank aufgenommen. Davon wurden
- 6 von Camerarius verfasst.
- 0 an Camerarius geschrieben.
Im Rahmen des Projektes wurden nur die zeitgenössisch (bis ca. 1600) gedruckten Briefe erfasst. Die folgenden statistischen Daten bilden daher nur einen Ausschnitt des ohnehin nicht vollständig überlieferten Briefwechsels ab und dienen somit eher der Orientierung. Um sie aufzurufen, drücken Sie bitte unten auf "Semantic Drilldown".
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