Camerarius an Stiebar, 21.09.1534
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0999 |
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Zitation | Camerarius an Stiebar, 21.09.1534, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (29.06.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0999 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 135-136 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1534/09/21 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 11. Cal. Octob. (Jahr ermittelt; im Druck fälschlich: "(15)32"); s. Hinweise zur Datierung |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | Würzburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Fuisse te tam in propinquo |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Krankheit); Chirurgie |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | VG, 16.01.23: TW schreibt zu Taverna:
Zum Kometen von 1534: Die sagen der stadt Halle und des Saalkreises, gesammelt books.google.de › books Siegmar von Schultze-Galléra · 1922 · Auszugsansicht Im Buch gefunden – Seite 116 1527 erschienen , dazwischen waren viel kleine Schwerter vermischet von bleichroter Farbe, und darunter nicht wenig feurige Flammen, darinnen man hin und wieder viel grausame Angesichter mit rauhen Häuptern und Bärten gesehen hat. 1534 ist ein Komet , der dritte in zwei Jahren , um Petri Pauli gesehen worden gegen Mitternacht und morgenwärts ein schöner lichter Stern , dessen Strahl gleich über sich sechs Ellen lang zuweilen kürzer oder länger , hinter dem Schwanz viel kleine Sterne, die man durch denselben scheinen sehen konnte. 1538 hat man den 12. Juni an etlichen Orten Feuer vom Himmel fallen sehen. Auch in diesem Jahre viel seltsame und schreckliche Gesichte am Himmel erschienen als ge Viele Grüße Torsten" |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:VG |
Gegengelesen von | Benutzer:JS |
Datumsstempel | 29.06.2023 |
Werksigle | OCEp 0999 |
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Zitation | Camerarius an Stiebar, 21.09.1534, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (29.06.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0999 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 135-136 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1534/09/21 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 11. Cal. Octob. (Jahr ermittelt; im Druck fälschlich: "(15)32"); s. Hinweise zur Datierung |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | Würzburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Fuisse te tam in propinquo |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Krankheit); Chirurgie |
Datumsstempel | 29.06.2023 |
Entstehungs- jund Zielort mutmaßlich.
Hinweise zur Datierung
Das Datum ergibt sich aus der Erwähnung des Todes von (Lazarus) Spengler.
Regest
Camerarius ärgere sich darüber, dass Stiebar zwar in der Nähe gewesen sei, sie sich aber nicht getroffen hätten. Der Einladung Stiebars könne Camerarius vermutlich nicht nachkommen.
Was die Chirurgen betreffe: Obwohl es überall viele Leute gebe, die sich für erfahrene Chirurgen hielten, dürfte Camerarius allein durch die Chirurgie nicht geheilt werden. Vermutlich dürften Bäder hilfreich sein, wenn er sie besuchen und ertragen könne.
Camerarius danke Stiebar dafür, dass er seinen Bitten so bereitwillig nachgekommen sei und dabei sogar die Erwartungen des Camerarius übertroffen habe (s. Anm.). Camerarius habe diesen armen Menschen (unbekannt) nicht im Stich lassen dürfen und ihn daher mit Rat und Tat nach Kräften unterstützt. Nun aber fürchte er, dass es nichts gebracht habe. Zweifellos werde es Stiebar für unangemessen halten, dass sich Camerarius mit solchen Sorgen belaste, aber wenn ihnen nichts Menschliches fremd sein dürfe (nach Terenz, Heautontimorumenos 77), dürfe es nichts geben, das ihres Mitgefühls unwürdig sei.
Als Camerarius diesen Brief geschrieben habe, sei er verwirrt und betrübt wegen des Todes von (Lazarus) Spengler gewesen. Spengler sei beinahe die einzige Person gewesen, an die sich Camerarius in seiner ungewissen Situation noch wenden konnte. Er sei am 7. September an einer λιθίασις verstorben, so nämlich bezeichne man Steinleiden. Man habe in seinen Nieren einen Stein gefunden und ein weiterer etwas größerer habe in den Harnwegen gehangen, die man οὐρητῆρες nenne. Stiebar könne nicht entgehen, was nicht nur Camerarius, sondern ganz Nürnberg an Spengler verloren habe. Das werden (die Nürnberger) nun (erst) nach seinem Tod erkennen. Ein griechischer Spruch nämlich laute: "Zu Lebzeiten hassten sie ihn, nun nach seinem Tode werden sie ihn vermissen" (nach Diogenes Lartios 5, 85, 5).
Auf Philipp (Melanchthon) warte Camerarius noch, da dieser einen Besuch fest versprochen hatte. Der Kanzler von Mailand (Francesco Taverna?) (cancellarius Mediolanensis) schreibe, dass am 10. August ein Komet gesichtet worden sei. Camerarius wolle wissen, ob man auch (in Würzburg) etwas davon gehört habe.
Lebewohl.
Camerarius bitte Stiebar inständig, dass er sich den Aufenthalt seines Gastes nicht lästig werden lasse.
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- "sogar die Erwartungen des Camerarius übertroffen habe": Vielleicht geht es um die Aufnahme des im Folgenden erwähnten Mannes als Gast Stiebars.
- Der erwartete Besuch Melanchthons wird auch angekündigt in MBW, Nr. 1437.4 und 1510.2.