Camerarius an Stiebar, nach dem 21.09.1534?
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1001 |
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Zitation | Camerarius an Stiebar, nach dem 21.09.1534?, bearbeitet von Manuel Huth (29.08.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1001 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 137-138 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1534-09 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Datum (im Druck ist nur das Jahr 1534 angegeben; s. u.) |
Unscharfes Datum Beginn | 1534/09/22 |
Unscharfes Datum Ende | 1534/12/31 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | Würzburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Magno me dolore affecit nuncius aegrotationis |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Diätetik; Medizin |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | Hühnchenfleisch?
VG, 12.7.22: Hühnchenfleisch klingt plausibel und ist als Schonkost durchaus gebräuchlich. Zur Datierung: ToWo schlägt vor, dass der Trauerfall sich auch auf den Tod von Hoppel (12.12.1533) beziehen kann: "Stibar war nach dem 21. 9. 1534 nicht krank. Das siehst aus den folgenden Briefen. Da hatte Stibar mit dem Gast zu tun und war im Gespräch mit Cam. über die Macrobius-Ausgabe. Ich würde den Brief viel näher an die Ablehnung der Stelle rücken, also ab dem März 1534. Vgl. MBW 1410. " Ich bin bisher noch unentschlossen. AH 22.08.2023: Es ist nie ausgeschlossen, dass ich es übersehe, aber woher nimmst du den "Trauerfall"? Wahrscheinlich wegen der consolatio? Also ein Kumpel von JC stirbt und Stiebar schreibt eine consolatio, um ihn zu trösten? Ich würde gerne nochmal eine völlig andere Interpretation ins Spiel bringen, so wie ich den Absatz beim ersten Lesen verstanden habe: Stiebar ist schwer krank. Eine consolatio kann man in einem solchen Fall auch an sich selbst schreiben, um die Krankheit besser aequo animo zu ertragen(?). Ebendas hat Stiebar getan. JC ist derjenige von beiden, der literarisch wirklich Ahnung hat, und außerdem sind sie enge Freunde, daher schickt Stiebar ihm seine consolatio als Anhang. Daher auch der folgende Satz Declarauit enim mihi hoc firmitatem animi tui, qua, volente Deo feruatore omnium, facile falutem tuam tuebere. Stiebars firmitas animi kann JC nämlich ziemlich egal sein, wenn der Todesfall vor allem JC' animus betrifft. Der Satz macht mehr Sinn, wenn Stiebar derjenige ist, der auf seinen animus und seine salus Acht geben muss und dazu einer consolatio bedarf. Entsprechend fährt Camerarius dann weiter fort, zunächst mit Ratschlägen, um die Seele zu stärken, und dann mit solchen für den Körper. Das würde vielleicht auch besser erklären, warum JC nicht weiter auf Trauerfall oder consolatio eingeht, denn das erscheint mir etwas auffällig? |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | Benutzer:HIWI4; Benutzer:JS; Benutzer:VG |
Datumsstempel | 29.08.2023 |
Werksigle | OCEp 1001 |
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Zitation | Camerarius an Stiebar, nach dem 21.09.1534?, bearbeitet von Manuel Huth (29.08.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1001 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 137-138 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1534-09 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Datum (im Druck ist nur das Jahr 1534 angegeben; s. u.) |
Unscharfes Datum Beginn | 1534/09/22 |
Unscharfes Datum Ende | 1534/12/31 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | Würzburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Magno me dolore affecit nuncius aegrotationis |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Diätetik; Medizin |
Datumsstempel | 29.08.2023 |
Absende- und Zielort mutmaßlich.
Zur Datierung
Im Brief wird ein Trauerfall erwähnt, womit der Tod des Camerarius nahe stehenden Lazarus Spengler gemeint sein könnte. Ihn hatte Camerarius in einem Brief vom 21.09.1534 erwähnt.
Regest
Camerarius mache sich Sorgen wegen der Nachricht von Stiebars Krankheit. Dies sei angesichts ihrer engen Freundschaft auch angemessen.
Gern habe Camerarius die consolatio Stiebars gelesen, die dieser eigenhändig verfasst und seinem Brief beigegeben hatte (vgl. die Hinweise zur Datierung). Dies zeige die moralische Stärke Stiebars, mit deren und Gottes Hilfe er leicht seine Gesundheit erhalten werde. Camerarius rät ihm, sich gänzlich Gott anzuvertrauen.
Stiebar solle den (Fieber)-Schweiß vergehen lassen, und sich davor hüten, das Schwitzen bewusst herbeizuführen oder zu provozieren, indem er sich mit Kleidungsstücken bedecke oder in sie hülle, wie es das Volk zu tun pflege. Stiebar leide den Umständen gemäß vermutlich auch an Durst. Er solle also sofort von den Säften nehmen, die Camerarius nach dem Rat eines Arztes zusammenmischen ließ. Er solle ein bisschen (eine genaue Maßangabe sei nicht nötig) einnehmen, nachdem er sie in dem Wasser einer klaren Quelle aufgelöst habe. Dadurch solle er seinen heftigen Durst löschen. Danach solle er von der mit "A" beschrifteten confectio ein klein wenig nehmen – wann und sooft er wolle; abends dann ein klein wenig von der anderen mit "B" beschrifteten confectio. Auch solle Stiebar nur leichtes Essen zu sich nehmen, wie Brei, Hühnchenfleisch oder ungewürztes Geflügel. Wein solle er vermeiden. Wasser solle er mit Getreide abkochen lassen, Stiebar kenne das Verfahren.
Wenn Stiebar merke, dass sich sein Zustand bessere, möge er an einem heiteren Tag zu Camerarius (nach Nürnberg) reisen, um (dort) ganz wiederhergestellt werden zu können. Bei Camerarius werde er alles Nötige vorfinden, sowie insbesondere einen freundlichen und angenehmen Gastgeber.
Stiebar möge oft zu Gott beten. Stiebar habe schon oft viele Ratschläge gehört. Jetzt könne und müsse er ihren Nutzen bedenken.
(Manuel Huth)