Camerarius an Crato, 19.03.1563
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1167 |
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Zitation | Camerarius an Crato, 19.03.1563, bearbeitet von Manuel Huth, Ulrich Schlegelmilch und Anne Kram (30.07.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1167 |
Besitzende Institution | Wrocław, UB |
Signatur, Blatt/Seite | R 246, Bl. 37, Nr. 34 |
Ausreifungsgrad | Original |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 352-354 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Crato |
Datum | 1563/03/19 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 14. Cal. April.; Jahr nur im Druck |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Ea est constantia amoris summi erga te |
Link zur Handschrift | http://www.bibliotekacyfrowa.pl/dlibra/docmetadata?id=55576 |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung |
Handschrift | gesehen |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:US; Benutzer:AK |
Gegengelesen von | Benutzer:US |
Datumsstempel | 30.07.2020 |
Werksigle | OCEp 1167 |
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Zitation | Camerarius an Crato, 19.03.1563, bearbeitet von Manuel Huth, Ulrich Schlegelmilch und Anne Kram (30.07.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1167 |
Besitzende Institution | Wrocław, UB |
Signatur, Blatt/Seite | R 246, Bl. 37, Nr. 34 |
Ausreifungsgrad | Original |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 352-354 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Crato |
Datum | 1563/03/19 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 14. Cal. April.; Jahr nur im Druck |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Ea est constantia amoris summi erga te |
Link zur Handschrift | http://www.bibliotekacyfrowa.pl/dlibra/docmetadata?id=55576 |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung |
Datumsstempel | 30.07.2020 |
Abschrift: Paris, BSG, Ms 1456, Bl. 452r-453r (https://archive.org/details/MS1456)
Regest
Es sei Ausdruck seiner beständigen und überaus großen Zuneigung zu Crato und seiner guten Meinung über seine Weisheit und Gelehrsamkeit, dass Camerarius alles gutheißen müsse und sogar glaube verteidigen zu müssen, von dem er wisse, dass Crato es mit Überlegung getan habe. Aber in Bezug auf Cratos Überlegungen und seine Ausführungen, die er wegen seiner guten Meinung über Camerarius und wegen ihrer einzigartigen Verbindung glaubte ihm mitteilen zu müssen, denke Camerarius, dass es seine Treue erfordere, Crato offen seine Meinung darzulegen und nicht einfach seine Zuneigung zu Crato sprechen zu lassen. Denn es gebe keine wahre Freundschaft ohne diese Treue. Crato solle also wissen, dass Camerarius sein Vorwort zu den disputationes (s. Anm.), die dort in seinem Fachgebiet (der Medizin) vorgelegt würden, sehr gefalle. Er habe den Eindruck, dass deren Inhalte sorgsam durchdacht und klar und geistreich dargestellt seien. Im späteren Verlauf aber, wo Crato wie von einem Windhauch davongetragen auf einen seiner Gegner losgehe, erkenne und glaube Camerarius, dass er nicht die angemessene Geistesgegenwart besessen und die Konsequenzen nicht bedacht habe und schließlich sozusagen wie von einem Sockel gefallen sei. Für Camerarius sei es aber an sich sehr schwierig, diese Stellen zu ändern, und er habe nicht die Zeit, zu überlegen und seine Gedanken niederzuschreiben, vor allem weil er gerade mit anderen Sorgen und Verpflichtungen öffentlicher und privater Natur beschäftigt sei. Dabei hielten ihn die häuslichen Pflichten in der Heimat (Bamberg), wo sich seine beiden Söhne immer noch aufhielten, besonders in Atem. Was solle also geschehen, frage Crato? Unter diesen Umständen könne er seiner tiefsten Überzeugung nach nicht der Autor, Ratgeber und Unterstützer der Herausgabe von Cratos Schriften sein. Denn er sei überzeugt, dass er alles leisten müsse, was er durch seinen Rat und seine Hilfe tun könne. Sobald jedoch seine Landsleute ankämen und er in Erfahrung bringen könne, wer Cratos Schrift drucken könne, werde er sehen, wie das Vorhaben in Angriff genommen werden könne, um Cratos Erwartung nicht zu enttäuschen und die Edition seines Werkes nicht durch seine Nachlässigkeit zu verzögern. Wenn Crato also seine Schriften veröffentlichen wolle, werde er dem nicht entgegenstehen und mit ihm zusammen den Erfolg des Unternehmens gewährleisten. Aber er habe sein Gewissen bei seinem Ratschlag nicht außer Acht lassen können.
Er habe nun nicht mehr schreiben können, da sich zu den notwendigen Arbeiten an einigen Schriften großer Kummer geselle, den die gerade eingetroffene Nachricht über den Tod der Ehefrau von Modestinus Pistoris bei ihm hervorgerufen habe. Jene sei in der vergangenen Nacht verstorben. Dieser Unglücksfall wühle ihn aus vielen Gründen sehr auf.
Grüße an Crato und seine Familie. Crato solle versichert sein, dass Camerarius in wechselseitiger freundschaftlicher Zuneigung Gleiches mit Gleichem vergelten werde. Lebewohl.
(Anne Kram)
Anmerkungen
- "zu den disputationes": Es dürfte sich ungeachtet des Begriffs disputatio um Cratos Vorrede zu seiner "In Galeni libros methodi therapeutices perioche methodica" (Basel 1563) handeln. Diese enthält eine ausführliche Polemik gegen "obskurantistische" Alchemiker (Bl. *6v: σκοτεινοί potius quam medici). In den erhaltenen Gegenbriefen Cratos aus dieser Zeit findet sich kein eindeutiger Hinweis.