Camerarius an Crato, 01.02.1565
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1175 |
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Zitation | Camerarius an Crato, 01.02.1565, bearbeitet von Manuel Huth, Anne Kram und Ulrich Schlegelmilch (10.01.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1175 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 363-364 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Crato |
Datum | 1565/02/01 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Calend. Februar. 65 |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Breslau |
Gedicht? | nein |
Incipit | Nudius quintus dimisi filium meum |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Familie); Biographisches (Reise); Politische Neuigkeiten; Türkenkriege/Türkengefahr |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:AK; Benutzer:US |
Gegengelesen von | Benutzer:US |
Datumsstempel | 10.01.2024 |
Werksigle | OCEp 1175 |
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Zitation | Camerarius an Crato, 01.02.1565, bearbeitet von Manuel Huth, Anne Kram und Ulrich Schlegelmilch (10.01.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1175 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 363-364 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Crato |
Datum | 1565/02/01 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Calend. Februar. 65 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Breslau |
Gedicht? | nein |
Incipit | Nudius quintus dimisi filium meum |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Familie); Biographisches (Reise); Politische Neuigkeiten; Türkenkriege/Türkengefahr |
Datumsstempel | 10.01.2024 |
Zielort mutmaßlich
Regest
Vor fünf Tagen habe Camerarius seinen Sohn Joachim trotz eines ungelegenen Schneesturms weggeschickt. Aber da er dorthin (nach Nürnberg) zurückkehren musste, wo zu bleiben er sich daraufhin entschlossen hatte, habe der Aufbruch nicht aufgeschoben werden können. Crato solle mit ihnen um Gottes Beistand für den glücklichen Ausgang der Reise und des Plans beten.
Auch darüber, seinen anderen Sohn Ludwig wegzuschicken, habe er nachgedacht. Denn er bedenke nicht, was für ihn selbst, sondern was für seine Familie nützlich sei, und berücksichtige deren Vorteil, nicht seine eigene Bequemlichkeit. So wie aber nicht jedes Land alles hervorbringe, wie ein Dichter sage (vgl. Verg. Ecl. 4,39), so finde nicht jeder überall seinen Platz. Er habe Joachim aber bis nach Schulpforta begleitet, wo dieser einen Brief an Crato (s. Anm.) geschrieben habe, den er mitschicke.
Was Crato und die Aufgaben betreffe, die sich ihm böten, so falle Camerarius viel Beunruhigendes dazu ein. Aber er hoffe dennoch, dass so, wie zwischen Burzeldorn und stachligem Hauhechel Blüten der zarten Levkojen wüchsen, wie ein unbekannter alter Dichter sage (PLG 3, p. 689 Bergk), so auch etwas Angenehmes an den Stellen und bei den Angelegenheiten erwachse, deren Unannehmlichkeiten Crato fürchte. Aber diese und auch Camerarius' sonstige Angelegenheiten müsse Crato pflichtschuldigst Gott überlassen. Alle übrigen Widrigkeiten solle er tapfer ertragen. Obwohl er gut wisse, dass dies leichter gesagt als getan sei, habe er dennoch geglaubt, es anmahnen zu müssen, und nichts anderes zu Cratos Trost beitragen können. Woher er diesen Mut nehmen könne, wisse Crato selbst.
Jakob (s. Anm.) habe bei Camerarius vorgesprochen, sei aber bereits wieder auf dem Weg. Deshalb habe er diesen Brief am Tag nach dessen Abreise einem anderen Briefboten gegeben.
Weder über die Begräbnisfeierlichkeiten noch über den Reichstag (conventus Imperatorius) höre man schon etwas und es seien nicht einmal Gerüchte im Umlauf. In Ungarn stünden die Dinge (s. Anm.) Gerüchten zufolge nicht schlecht. Er hoffe, dass nicht irgendwelche aufrührerischen privaten Bestrebungen öffentlichen Aktionen zuvorkämen.
Mit Christoph von Karlowitz habe er ausgemacht, dass, wenn Crato dem Vernehmen nach in diesem Monat nach Prag reise, sie einander bei Karlowitz (wohl: in Joachimsthal) treffen könnten, falls ein Treffen in Prag nicht genehm sei. Aber Camerarius glaube, dass Cratos Reise nicht zustandekomme, da ihm bestätigt wurde, dass der Kaiser in Wien festsitze.
Nun erwarte er einen Brief über die Reise seines Sohnes Joachim und einige seiner Erledigungen. Er bete zu Christus um deren guten Ausgang und um Schutz für Crato und seine Familie. Lebewohl.
(Anne Kram)
Anmerkungen
- "Brief an Crato": Nicht nachweisbar.
- "Jakob": Im Brief vom 12.4.62 erscheint ein Jakob als Briefbote. Vielleicht handelt es sich um denselben Jakob.
- "In Ungarn stünden die Dinge": Gemeint ist wohl der 2. Österreichische Türkenkrieg.