Camerarius an Crato, 15.04.1565
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1176 |
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Zitation | Camerarius an Crato, 15.04.1565, bearbeitet von Manuel Huth, Anne Kram und Ulrich Schlegelmilch (10.01.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1176 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 364-365 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Crato |
Datum | 1565/04/15 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Breslau |
Gedicht? | nein |
Incipit | Nunc tandem meas literas tibi esse redditas confido |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Familie) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:AK; Benutzer:US |
Gegengelesen von | Benutzer:US |
Datumsstempel | 10.01.2024 |
Werksigle | OCEp 1176 |
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Zitation | Camerarius an Crato, 15.04.1565, bearbeitet von Manuel Huth, Anne Kram und Ulrich Schlegelmilch (10.01.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1176 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 364-365 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Crato |
Datum | 1565/04/15 |
Datum gesichert? | ja |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Breslau |
Gedicht? | nein |
Incipit | Nunc tandem meas literas tibi esse redditas confido |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Familie) |
Datumsstempel | 10.01.2024 |
Entstehungs- und Zielort mutmaßlich
Regest
Camerarius gehe davon aus, dass Crato seinen Brief nun endlich erhalten habe und ihn nicht mehr in Gedanken als säumig verurteile, auch wenn er – offen gesagt – das Gefühl habe, bei allem täglich träger und langsamer zu werden. In seinem Alter müsse man entweder nachsichtig mit ihm sein oder ihm das Alter zum Vorwurf machen.
Camerarius habe sich sehr gefreut, dass Crato ihm eine Abschrift des Briefes von Giulio Alessandrini (s. Anm.) geschickt habe. Denn er habe ihn eifrig gelesen und großen Gefallen daran gefunden, weil die große Zuneigung für Crato aus ihm hervorzustrahlen schien.
Was aber Crato betreffe und wozu er Camerarius um Rat gefragt habe, so wisse er nicht, wozu er raten oder ermuntern solle. Crato kenne jenes Sprichwort über die Maus und das Harz (vgl. Demosth. 50,26). Wenn er aber aus Pflichtgefühl oder wegen eines Hoffnungsschimmers dort (am Hof) geblieben sei und sich nicht entwinden könne, ohne dass seine persönlichen Verhältnisse oder sein guter Ruf großen Schaden erlitten, so könne er nichts anderes tun, als das, was man nicht ändern könne, zu ertragen und niemandem die Schuld dafür zu geben. Denn wie das Kirchenrecht sage, könne man nur das tun, was man auf angemessene Weise tun könne (s. Anm.). Wenn sich ihm aber ein guter Ausweg biete, warum solle Crato nicht darüber nachdenken? So wie die Griechen sagen: "Ich will weder den Honig noch die Bienen" (vgl. Sappho fr. 146). Bei all dem müsse Crato aber darauf achten, wer die Angelegenheit kenne. Camerarius hoffe, dass ihm die beste und richtige Lösung einfalle. Was er aber auch tue, Camerarius werde es billigen und nach Kräften verteidigen und loben.
Er hoffe, dass sein Sohn Ludwig in Frankfurt schon etwas Zuverlässiges über die restliche Reise nach Frankreich, von der Crato ja schon lange wisse, erfahren habe, und bete zu Christus um ihren glücklichen Ausgang.
Er habe gerade sein jüngstes Kind, Gottfried, bei sich und sei noch unentschieden, was er sich von dessen Anlagen und Neigungen versprechen könne.
Grüße von Camerarius' Familie an Crato und seine Familie. Lebewohl.
(Anne Kram)
Anmerkungen
- "eine Abschrift des Briefes von Giulio Alessandrini": Diese hat Crato seinem Schreiben an Camerarius vom 6.4.65 beigelegt (s. http://www.aerztebriefe.de/id/00039026).
- "auf angemessene Weise tun könne": Das Zitat stammt aus der Summa des Heinrich von Susa (zitiert bei: Gallagher, Clarence: Canon Law and the Christian Community. Rom 1978, S. 132; https://books.google.de/books?id=jY4Ow07bwyYC&)