Camerarius an die Wittenberger Freunde, 29.11.1538
kein passender Brief gefunden |
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Werksigle | OCEp |
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Zitation | Camerarius an die Wittenberger Freunde, 29.11.1538, bearbeitet von Jochen Schultheiß (15.01.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Elegiae ὁδοιπορικαί, 1541 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. B5r-C1r |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Wittenberger Freunde |
Datum | 1538/11/29 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Datierung des Briefes: A. XXXVIII. III. Cal. Decemb. |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | Wittenberg |
Gedicht? | ja |
Incipit | Ut mihi vobiscum est immensa fuisse voluptas |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | Das Gedicht trägt den Titel "Ὁδοιπορική Saxonica ad amicos Witebergenses" und umfasst 113 Distichen. Es beschreibt die Reise aus Schwaben über die Heimat Franken, Thüringen, den Studienort Leipzig zu den Freunden Martin Luther und Philipp Melanchthon in Wittenberg. Das Gedicht ist von humanistischem Freundschaftsdenken geprägt, das sich in wechselseitigen Bekundungen offenbart. Ebenso schlägt sich in dem Hodoepricon die Feindschaft gegenüber Luthers Kontrahent Simon Lemnius literarisch nieder, der sich in einer "Apologie" gegen den Reformator gewandt hatte. Camerarius reagiert mit seinem Werk auf diese Schrift. |
Anlass | |
Register | Hodoeporicon; Balneologie; Briefgedicht; Elegie; Polemik (literarisch) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | Prüfen, ob konkrete Adressaten bestimmt werden können. |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:JS |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 15.01.2018 |
Werksigle | OCEp |
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Zitation | Camerarius an die Wittenberger Freunde, 29.11.1538, bearbeitet von Jochen Schultheiß (15.01.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Elegiae ὁδοιπορικαί, 1541 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. B5r-C1r |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Wittenberger Freunde |
Datum | 1538/11/29 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Datierung des Briefes: A. XXXVIII. III. Cal. Decemb. |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | Wittenberg |
Gedicht? | ja |
Incipit | Ut mihi vobiscum est immensa fuisse voluptas |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Kurzbeschreibung | Das Gedicht trägt den Titel "Ὁδοιπορική Saxonica ad amicos Witebergenses" und umfasst 113 Distichen. Es beschreibt die Reise aus Schwaben über die Heimat Franken, Thüringen, den Studienort Leipzig zu den Freunden Martin Luther und Philipp Melanchthon in Wittenberg. Das Gedicht ist von humanistischem Freundschaftsdenken geprägt, das sich in wechselseitigen Bekundungen offenbart. Ebenso schlägt sich in dem Hodoepricon die Feindschaft gegenüber Luthers Kontrahent Simon Lemnius literarisch nieder, der sich in einer "Apologie" gegen den Reformator gewandt hatte. Camerarius reagiert mit seinem Werk auf diese Schrift. |
Register | Hodoeporicon; Balneologie; Briefgedicht; Elegie; Polemik (literarisch) |
Datumsstempel | 15.01.2018 |
Regest
Das Gedicht trägt den Titel "Ὁδοιπορική Saxonica ad amicos Witebergenses" und umfasst 113 Distichen. Es beschreibt die Reise aus Schwaben über die Heimat Franken, Thüringen, den Studienort Leipzig zu den Freunden Martin Luther und Philipp Melanchthon in Wittenberg. Das Gedicht ist von humanistischem Freundschaftsdenken geprägt, das sich in wechselseitigen Bekundungen offenbart. Ebenso schlägt sich in dem Hodoepricon die Feindschaft gegenüber Luthers Kontrahent Simon Lemnius literarisch nieder, der sich in einer "Apologie" gegen den Reformator gewandt hatte. Camerarius reagiert mit seinem Werk auf diese Schrift. Die Polemik gegen diesen Dichter nimmt etwa ein Drittel des Gedichtes ein und kann somit als das Hauptanliegen des Werkes gelten (Vgl. Wiegand 1984, 118, 124). Der Rückweg führt ihn über Erfurt, dessen schlechten aktuellen Zustand er nach der einstigen Größe als Stadt der Bildung bedauert. Auch seinen einstigen Lehrer Georg Helt könne er zu seinem Schmerz nicht mehr besuchen. Dem Niedergang widersetze sich nur noch Georg Sturtz. Auf dem weiteren Rückweg lässt er in Franken seinen Begleiter Matthäus Friedrich, auch bekannt als Matthäus Irenaeus, in seiner Heimatstadt (Würzburg? wie Wiegand, 124: Moenia de mustis dicta) zurück (zur Person siehe unten mehr) Er besucht auch Johannes Brenz in Schwäbisch Hall. Wiegand 1984, 123 ordnet dieses Gedicht den "Freundschaftshodoeporica" zu, in deren Zentrum die Bekundung von Freundschaft sowie die von Trauer und Schmerz über den Verlust von Freunden und die Trennung von Freunden steht. Wichtige Wendungen zur literarischen Beschreibung von Freundschaft liefert Horaz. Zu den Freunden, die im Gedicht genannt werden, zählen Justus Jonas, Jakob Milich, Johann Stigel, Veit Amerbach, ein nicht weiter bekannter Mathäus Hahn, Melchior Acontius und Georg Aemilius.
(Jochen Schultheiß)
Prosopographisches
Matthäus Friedrich ist wohl mit einem Matthaeus Irenaeus zu identifizieren, der einen vom 02.03.1545 datierenden Brief Melanchthons an Camerarius überbringen soll, und mit einem im Wintersemester 1545/46 in Leipzig immatrikulierten „Matthaeus Friderich Herbipolensis artium ac philosophie mgr.“ gleichzusetzen (MBW – Regesten online, Nr. 3827). Nach Auskunft des Briefes steht er in vertrautem Umgang mit Camerarius. Er fungiert auch als Überbringer zweier weiterer Briefe, aus denen hervorgeht, dass er sich 1543 in Italien aufgehalten haben muss (MBW – Regesten online, Nr. 3292 Melanchthon an Camerarius; Nr. 3294 Melanchthon an Johannes Baptista Egnatius in Venedig). Auch unter dem gräzisierten Namen Matthäus Irenäus bekannt wurde er in Würzburg geboren. 1536 in Wittenberg immatrikuliert wurde zu einem der Lieblingsstudenten Melanchthons und verfolgte 1545/46 ein Rechtsstudium in Leipzig. Er starb als Jurist am 25.01.1551 in Speyer, wo er eine Ausbildung am Reichskammergericht erhielt (vgl. Scheible 2005, s.v. Irenaeus, Matthäus, S.349-350.
Entstehungskontext
Das Hodoeporicon ist anlässlich eines Besuchs bei Melanchthon und Luther entstanden, den Camerarius den beiden aufgrund universitärer Angelegenheiten aus Tübingen abstattete (Vgl. Volz 1977, 88 mit FN 112).
Mit Sturciades muss hier gegen Wiegend 1984, 119, 124 Georg Sturtz gemeint sein, der zur selben Zeit wie Camerarius in Erfurt studiert hat, der in der Zeit, in der sich Camerarius in Annaberg aufhielt, dort wohl Arzt war, und zu dem Zeitpunkt, zu dem Camerarius im Annaberger Hodoeporicon (Camerarius an Melanchthon, 24.08.1524) einen Sturciades in Erfurt besucht, ebendort Professor ist (Biographie nach Jöcher, Compendiöses Gelehrten-Lexicon, Leipzig, 1733, Sp. 1380).
Ein in dem Gedicht erwähnter Sturz vom Pferd ist möglicherweise mit dem Krankheitsfall zu identifizieren, der nach Auskunft des Widmungsbriefes Camerarius an Loxan, 18.03.1539 Anlass für Camerarius' vertiefter Beschäftigung mit der Hippologie bot (vgl. Sannicandro 2017, S. XXX mit Fußnote 19).